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Itsukaichi-Linie

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Itsukaichi-Linie
Triebzug der Baureihe E233 auf der Tama-Brücke
Triebzug der Baureihe E233 auf der Tama-Brücke
Strecke der Itsukaichi-Linie
Streckenlänge:11,1 km
Spurweite:1067 mm (Kapspur)
Stromsystem:1500 V =
Höchstgeschwindigkeit:85 km/h
Zweigleisigkeit:nein
Gesellschaft: JR East
8,1 Tachikawa (立川) 1889–
Chūō-Hauptlinie
7,3 Musashi-Kaminohara (武蔵上ノ原)
Ōme-Linie 1894–
6,0 Gōji (郷地)
5,3 Musashi-Fukushima (武蔵福島)
4,6 Minami-Nakagami (南中神)
3,6 Miyazawa (宮沢)
Hachikō-Linie 1931–
3,0 Daijin (大神)
2,6
0,0*
Musashi-Tanaka (武蔵田中)
1,5* Haijima-Tamagawa (拝島多摩川)
1,5 Minami-Haijima (南拝島)
← Ōme-Linie 1894–
Abstellanlage Tachikawa
Seibu Haijima-Linie 1968–
0,0 Haijima (拝島) 1894–
Hachikō-Linie 1931–
← Ōme-Linie 1894–
1,1 Kumagawa (熊川) 1931–
Tama-gawa
2,0 Musashi-Tamagawa
(武蔵多摩川) –1940
3,5 Higashi-Akiru (東秋留) 1925–
5,7 Akigawa (秋川) 1925–
7,2 Musashi-Hikida (武蔵引田) 1930–
8,5 Musashi-Masuko (武蔵増戸) 1925–
Signalstation Sannai –1982
11,1
0,0*
Musashi-Itsukaichi
(武蔵五日市) 1925–
2,1* Ōguno (大久野) 1925–1982
2,7* Musashi-Iwai (武蔵岩井) 1925–1971
Bahnhof Musashi-Itsukaichi

Die Itsukaichi-Linie (jap. 五日市線 Itsukaichi-sen) ist eine Eisenbahnstrecke auf der japanischen Insel Honshū, die von der Bahngesellschaft JR East betrieben wird. Sie gilt als Zweigstrecke der Ōme-Linie und verbindet im Westen der Präfektur Tokio die Städte Akishima und Akiruno miteinander.

Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die in Kapspur (1067 mm) verlegte Stichstrecke ist mit 1500 V Gleichspannung elektrifiziert. Sie ist durchgehend eingleisig und bedient sieben Bahnhöfe und Haltestellen, die zulässige Höchstgeschwindigkeit beträgt 85 km/h. Östlicher Ausgangspunkt ist der Bahnhof Haijima in der Stadt Akishima, wo die Strecke von der Ōme-Linie abzweigt. Ebenso kann dort von der Hachikō-Linie und von der Haijima-Linie umgestiegen werden. Die Itsukaichi-Linie verläuft zunächst nordwestwärts, wendet sich dann nach Westen und überquert den Fluss Tama. Dem Tal des Aki folgend erreicht sie nach 11,1 km die westliche Endstation Musashi-Itsukaichi in der Stadt Akiruno.

Züge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Tagsüber verkehren Regionalzüge im Halbstundentakt, während der Hauptverkehrszeit alle 10 bis 20 Minuten. Hinzu kommen Eilzüge in der jeweiligen Lastrichtung. Morgens verkehren mehrere Kurse auf der Ōme-Linie weiter nach Tachikawa, vereinzelte sogar über Tachikawa hinaus auf der Chūō-Schnellbahnlinie nach Tokio (abends jeweils in umgekehrter Richtung). An Wochenenden gilt im Lokalverkehr ebenfalls ein Halbstundentakt. Aufgrund der großen touristischen Bedeutung der Stadt Akiruno werden an Wochenenden und Feiertagen zusätzlich die Holiday Rapid Akigawa angeboten. Diese Schnellzüge verkehren morgens dreimal mit wenigen Zwischenhalten von Tokio nach Musashi-Itsukaichi und abends zurück nach Tokio.[1]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die private Bahngesellschaft Itsukaichi Tetsudō, ein zum Asano-Zaibatsu gehörendes Unternehmen, eröffnete am 21. April 1925 die 10,6 km lange Strecke zwischen Haijima und Musashi-Itsukaichi. In den ersten fünf Wochen gab es keine Verknüpfung mit dem übrigen Schienennetz, die östliche Endstation war nur temporär. Bereits am 15. Mai verlängerte die Itsukaichi Tetsudō ihre Strecke um einen halben Kilometer zum Bahnhof Haijima, wo Anschluss an die Ōme-Linie bestand, und riss die temporäre Station daraufhin ab. Am 20. September 1925 folgte die Eröffnung des 2,7 km langen Teilstücks von der Signalstation Sannai nach Mussashi-Sawai. Um dorthin zu gelangen, mussten Personenzüge in Musashi-Itsukaichi wenden, ein kurzes Stück zur Signalstation zurücksetzen und dort ihre Fahrt erneut in entgegengesetzter Richtung fortsetzen. Für Güterzüge entfiel dieses umständliche Verfahren, da sie Musashi-Itsukaichi nicht bedienten.[2]

Im September 1929 begannen die Bauarbeiten am Abschnitt zwischen Haijima und Tachikawa. Dieser sollte einerseits den Transport von Zement und Kies erleichtern, andererseits eine direkte Verbindung zur Chūō-Hauptlinie herstellen. Nach nur zehnmonatiger Bauzeit konnte das 8,1 km lange Teilstück am 13. Juli 1930 in Betrieb genommen werden. Als letztes kam am 8. Dezember 1931 eine 1,5 km lange Zweigstrecke für den Güterverkehr zwischen Musashi-Tanaka und Haijima-Tamagawa hinzu. Am 3. Oktober 1940 fusionierte die Itsukaichi Tetsudō mit der Nambu Tetsudō, die ebenfalls zum Asano-Zaibatsu gehörte.[2]

Festakt aus Anlass der Elektrifizierung (17. April 1961)

Während des Pazifikkriegs strebte der japanische Staat danach, verschiedene Privatbahnen von strategisch wichtiger Bedeutung, die nach der ersten Verstaatlichungswelle von 1906/07 entstanden waren, unter seine Kontrolle zu bringen. Entsprechend einer 1941 erlassenen Verordnung waren insgesamt 22 Bahngesellschaften davon betroffen, darunter die Nambu Tetsudō, die am 1. April 1944 in staatlichen Besitz überging.[3] Das nun zuständige Verkehrs- und Kommunikationsministerium legte das Teilstück Tachikawa–Haijima mitsamt der Zweigstrecke nach Haijima-Tamagawa am 11. Oktober 1944 still. Dieser Abschnitt verlief in geringer Entfernung zur Ōme-Linie und das Ministerium war der Ansicht, dass die Schienen und Fahrzeuge andernorts viel dringender benötigt würden.[2]

Die Japanische Staatsbahn elektrifizierte am 17. April 1961 den verbliebenen Rest der Itsukaichi-Linie. Aufgrund deutlich gesunkener Nachfrage legte sie am 1. Februar 1971 den Abschnitt zwischen Ōguno und Musashi-Iwai komplett still, ebenso den Personenverkehr zwischen Musashi-Itsukaichi und Ōguno. Der Güterverkehr auf der Ōguno-Zweigstrecke hielt weitere elf Jahre, wurde aber am 15. November 1982 ebenfalls eingestellt. Im Rahmen der Staatsbahnprivatisierung ging die Itsukaichi-Linie am 1. April 1987 in den Besitz der neuen Gesellschaft JR East über.[2]

Liste der Bahnhöfe[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Name km Anschlusslinien Lage Ort
JC55 Haijima (拝島) 00,0 Hachikō-Linie
Ōme-Linie
Seibu Haijima-Linie
Koord. Akishima
JC81 Kumagawa (熊川) 01,1 Koord. Fussa
JC82 Higashi-Akiru (東秋留) 03,5 Koord. Akiruno
JC83 Akigawa (秋川) 05,7 Koord.
JC84 Musashi-Hikida (武蔵引田) 07,2 Koord.
JC85 Musashi-Masuko (武蔵増戸) 08,5 Koord.
JC86 Musashi-Itsukaichi (武蔵五日市) 11,1 Koord.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Itsukaichi-Linie – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. JR時刻表 2021年5月号 (JR-Fahrplan Mai 2021). Kōtsū shinbunsha, Tokio 2021.
  2. a b c d Sone Satoru (Hrsg.): 週刊 歴史でめぐる鉄道全路線 国鉄・JR. Band 38. Asahi Shimbun shuppan, Tokio 2010, S. 24.
  3. 運輸通信省告示第117号. In: Offizielles Amtsblatt. Nationale Parlamentsbibliothek, 29. März 1944, abgerufen am 1. Dezember 2019 (japanisch).