Münchner Nordring

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Münchner Nordring
Strecke der Münchner Nordring
Streckennummer (DB):5560
Streckenlänge:30,4 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Allgäubahn von Kempten
0,00 0,00 Bk Steinwerk
Allgäubahn nach München
von Augsburg
0,00 Olching
nach München
6,77 3,56 Abzw Olching Ost
A 8
A 99
München-Ingolstadt
13,30 0,00 von Ingolstadt
von München-Allach
ehemaliger Streckenverlauf bis 1991
von München-Allach und München-Karlsfeld
13,93 0,00 München-Ludwigsfeld (bis 1991)
16,10 0,00 München Nord Rbf (seit 1991)
16,80 0,00 nach München-Moosach
München–Regensburg
17,60 0,00 von München-Moosach
zum Bahnhof Olympiastadion
18,80 0,00 nach München-Feldmoching–Regensburg
vom Bahnhof Olympiastadion
von München-Feldmoching
zum BMW Werk 1
20,65 0,00 München-Milbertshofen
zur DB Systemtechnik
Abzw Ingolstädter Straße (bis 1945)
zur Funkkaserne / Gbf München-Schwabing
24,39 0,00 München-Freimann
zur U-Bahn München
U 6
Föhringer Eisenbahnbrücke (Isar)
Ehemalige Verbindung nach Feldkirchen
27,70 0,00 vom Flughafen München
28,41 0,00 München-Johanneskirchen
29,60 0,00 München-Englschalking
30,68 0,00 München-Daglfing
A 94
S-Bahn zum Ostbahnhof
31,70 0,00 Abzw München-Zamdorf
nach München Ost Rbf
München–Mühldorf
S-Bahn von München Ost
33,50 0,00 München-Trudering
Überwerfungsbauwerk
Fernbahn von München Ost
35,90 0,00 Abzw München-Waldtrudering
nach Rosenheim

Der Münchner Nordring ist eine in Teilen nur von Güterzügen befahrene Eisenbahnumgehungsbahn am nördlichen Rand der bayerischen Landeshauptstadt München. Sie hat im Güterverkehr Bedeutung, auch weil der Rangierbahnhof München Nord an der Strecke liegt.

Streckenverlauf

Der Nordring beginnt am Bahnhof Olching und verläuft von dort nördlich von Gröbenzell zunächst bis zum Münchner Stadtteil Allach. Hier stoßen Verbindungsstrecken von der Schnellfahrstrecke Nürnberg–Ingolstadt–München hinzu, ehe die Strecke dann den Rangierbahnhof München Nord passiert. Im Bereich der Ausfahrgruppe gibt es eine Verbindungskurve nach München-Moosach zum Bahnhof München-Laim. Ebenso wird von hier die Bahnstrecke München–Regensburg in nördlicher Richtung erreicht.

Östlich des Rangierbahnhofs verläuft die Strecke Am Oberwiesenfeld, am Nordrand des Olympischen Dorfes. Hier bestand früher eine Fahrmöglichkeit zum ehemaligen Olympiabahnhof.

Im weiteren Verlauf der Strecke in Richtung Osten liegen zwei Bahnhöfe, die nur von Güterzügen durchfahren werden: München-Milbertshofen und München-Freimann. Westlich des Bahnhofs München-Milbertshofen beginnt das Anschlussgleis zum BMW Werk 1. Auf der Trasse des ehemals östlich davon abzweigenden Gleises zum Güterbahnhof München-Schwabing verlaufen heute die Gleise der Trambahnlinie 23. Östlich des Bahnhofs München-Freimann besteht ein Anschlussgleis zur Linie U6 der U-Bahn München, das zur Anlieferung von U-Bahnzügen genutzt wird. Nach der Querung der Isar über die Föhringer Eisenbahnbrücke fädelt die Strecke in die Bahnstrecke München Ost–München Flughafen ein und trennt sich am Bahnhof Daglfing wieder von ihr ab. Über eine Verbindungskurve führt sie dann weiter zum Bahnhof München-Trudering, wo sie kurz darauf in die Hauptbahn in Richtung Rosenheim übergeht.

Bis nach dem Zweiten Weltkrieg gab es außerdem noch einen Streckenast von der Blockstelle Steinwerk bei Eichenau an der (Bahnstrecke München–Buchloe) nach Olching. Diese ist heute noch in Grundzügen zu erkennen, Gleise liegen nicht mehr. Trotzdem beginnt die Kilometerzählung noch immer am Block Steinwerk.

Geschichte

Moosach–Schwabing

Die erste Eisenbahnstrecke, die später im Münchner Nordring aufging, wurde am 1. Oktober 1901 eröffnet. Es handelte sich um eine Lokalbahn nur für den Güterverkehr vom Bahnhof Moosach bei München an der Strecke München–Landshut über Milbertshofen nach München-Schwabing.

München-Ost–Schwabing

Am 5. Juni 1909 wurde die Lokalbahn München-Ost–Ismaning eröffnet. Von Johanneskirchen, einem Bahnhof an dieser Strecke, nach München-Schwabing wurde zeitgleich eine weitere Lokalbahn für den Güterverkehr in Betrieb genommen. Der Münchner Nordring war damit in einer ersten Ausbaustufe geschlossen.

Anbindung nach Mühldorf

Ehemalige Bahnstrecke von Johanneskirchen nach Feldkirchen

1941 wurde die direkte Anbindung des Nordringes an die Mühldorfer Strecke von Johanneskirchen nach Feldkirchen fertiggestellt. Eine Verlängerung der Anbindung nach Zorneding an der Rosenheimer Strecke war geplant, wurde aber nicht fertiggestellt. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Anbindung wieder aufgelassen. Sie war insgesamt nicht einmal fünf Jahre in Betrieb.

Güterverkehr

Blick von der Dachauer Straße aus auf den Rangierbahnhof

Die Strecke wird von vielen nationalen und internationalen Güterzügen genutzt. Hierzu gehörten bis zu ihrer Einstellung unter anderem auch die Züge der Rollenden Landstraße ManchingBrennersee.

Örtliche Bedienfahrten

Im Bahnhof Milbertshofen findet insbesondere mit der Mineralölindustrie Güterverkehr statt. Von Milbertshofen aus wird außerdem der Werksverkehr von BMW abgewickelt.

Nur noch wenige Gleisanschlüsse hat der Bahnhof Freimann. Unter anderem im Euro-Industriepark gibt es verschiedene Kunden.

Nördlich von Johanneskirchen wird das Heizkraftwerk Nord der Stadtwerke München mit Kohle-Ganzzügen bedient.

Personenverkehr

Zwischen den Olympischen Spielen 1972 und der Fußball-Europameisterschaft 1988 wurde der Nordring benutzt um S-Bahnen zum Bahnhof Olympiastadion zu führen.

Für Bahnmitarbeiter die am Rangierbahnhof München Nord arbeiteten, gab es bis in die 1990er einen Pendelzug zwischen diesem Bahnhof und dem Halt München-Moosach. Dieser Zug wurde aus einem Uerdinger Schienenbus gebildet.

Außer einigen Nachtzügen und den S-Bahnen zum Flughafen findet planmäßig kein Personenverkehr auf dem Nordring statt. Lediglich bei einer Sperrung der Bahnstrecke über München Süd bzw. zwischen Olching und Laim wird die Strecke im Umleiterverkehr genutzt.

Das Bayerische Innenministerium, das Münchner Planungsreferat und der MVV führen eine Machbarkeitsstudie für einen S-Bahn-Verkehr auf dem Nordring München durch.[1][2] BMW setzt sich für eine bessere Anbindung seines Forschungs- und Innovationszentrums über eine solche Verbindung ein.[3]

Ausbesserungswerk München-Freimann

Der Bahnhof München-Freimann liegt südlich des ehemaligen AW München-Freimann, in dem früher mehrere tausend Menschen arbeiteten. Heute befindet sich dort noch das DB Systemtechnik (ehem. Forschungs- und Technologiezentrum) der Deutschen Bahn, zu dem noch Versuchsfahrzeuge überführt werden. Das Areal des AW wird heute vielseitig genutzt – Teile des Euro-Industrieparks sind dort entstanden oder die Veranstaltungshalle Zenith.

Literatur

  • Hans Schweers, Henning Wall: Eisenbahnatlas Deutschland – Ausgabe 2007/2008. Vlg. Schweers + Wall, Köln 2007, ISBN 978-3-89494-136-9.
Commons: Münchner Nordring – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. http://www.sueddeutsche.de/muenchen/muenchen-s-bahn-auf-dem-nordring-1.3450181
  2. http://www.sueddeutsche.de/muenchen/dachau/stadtratsfraktion-fordert-umfassendes-konzept-spd-sorgt-sich-um-s-bahn-nordring-1.3466799
  3. http://www.sueddeutsche.de/muenchen/am-hart-auf-dem-sprung-in-die-zukunft-1.3131488

Koordinaten: 48° 11′ N, 11° 34′ O