Bahnstrecke Aschaffenburg–Miltenberg
Koordinaten: 49° 45′ 21,6″ N, 9° 10′ 31,1″ O
Aschaffenburg–Wertheim | |
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Streckennummer (DB): | 5220 (Aschaffenburg–Miltenberg Gbf) 5224 (Miltenberg West–Wertheim) |
Kursbuchstrecke (DB): | 781 (bis 2007: 802) |
Streckenlänge: | 68,4 km |
Spurweite: | 1435 mm (Normalspur) |
Streckenklasse: | D4 C2 (Kleinheubach–Miltenberg und Miltenberg–Wertheim) |
Höchstgeschwindigkeit: | Aschaffenburg–Miltenberg: 120 km/h Miltenberg–Wertheim: 100 km/h |
Die Maintalbahn ist eine eingleisige Hauptbahn entlang des Mains in Bayern und Baden-Württemberg. In Miltenberg besteht eine Anschlussmöglichkeit an die Bahnstrecke Seckach–Miltenberg („Madonnenlandbahn“) nach Walldürn und Seckach. Im baden-württembergischen Wertheim schließt sich die Taubertalbahn an, die von Wertheim nach Crailsheim führt.
Geschichte
Die Bayerischen Staats-Eisenbahnen schlossen die Stadt Miltenberg zunächst von Aschaffenburg aus an das Bahnnetz mit einer Hauptbahnstrecke an, die am 12. November 1876 eröffnet wurde. Hierzu wurde südlich des Mains am Rand der Altstadt ein Kopfbahnhof gebaut, der später den Namen „Miltenberg Hauptbahnhof“ bekommen sollte. Hier begann auch die Strecke nach Seckach über Amorbach (Madonnenlandbahn).
Die Weiterführung der Strecke nach Wertheim wurde als Nebenbahn am 21. Mai 1906 bis Stadtprozelten und am 1. Oktober 1912 bis Wertheim in Betrieb genommen. Das letzte Teilstück von 3,85 Kilometern Länge war Eigentum der Badischen Staatseisenbahnen. Wertheim war schon seit 1868 mit Lauda und seit 1881 mit Lohr am Main verbunden.
Vor der Bahnhofseinfahrt nach Miltenberg Hauptbahnhof wurde eine Brücke über den Main und auf dem rechten Ufer der Durchgangsbahnhof Miltenberg Nord gebaut. Alle Personenzüge mussten aus dem Hauptbahnhof zurückstoßen und dann in der Gegenrichtung weiterfahren. Zwischen den 1950 und 1970er-Jahren fuhren hier durchgehende Eilzugverbindungen in der Relation Bodensee–Crailsheim–Aschaffenburg–Frankfurt (Main) Hauptbahnhof.
Der Hauptbahnhof wurde im Sommer 1977 für den Personenverkehr stillgelegt und diente von nun an nur noch als Güterbahnhof. Die Züge des Personenverkehrs halten seitdem am zu diesem Zweck ausgebauten Nordbahnhof. Dieser wurde in Miltenberg und der alte Kopfbahnhof in Miltenberg Gbf umbenannt. Seit dieser Zeit beginnen und enden auch die Züge der Madonnenlandbahn nach Seckach über Amorbach im ehemaligen Nordbahnhof. Der Güterbahnhof wurde 2005 stillgelegt.
In seinem Positionspapier Weichenstellung 2017 spricht sich der Kreistag Miltenberg für eine Elektrifizierung der Bahnstrecke von Miltenberg nach Aschaffenburg aus. Dadurch sollen eine Durchbindung der Züge in Richtung Frankfurt am Main und ein Stundentakt am Wochenende ermöglicht werden.[1]
Unfälle
Am Donnerstag, den 9. Juni 2005 ereignete sich an einem Bahnübergang in Bestenheid, einem Stadtteil von Wertheim, ein Zugunfall. Auf dem automatisierten Bahnübergang hat um 12:30 Uhr ein LKW mit einem styroporbeladenen Anhänger angehalten, um dort zu rangieren. Kurz darauf kam RE 4928 aus Aschaffenburg in Richtung Crailsheim. Durch die Kollision fingen der Anhänger und ein Teil des Zuges Feuer. Es wurde niemand verletzt, da der Triebfahrzeugführer sich und die Passagiere in den hinteren Teil des Zuges retten konnte. Der Sachschaden belief sich nach Schätzungen auf rund eine Million Euro.[2]
Aktuelle Situation
Der Personenverkehr auf der Main- und der Taubertalbahn wird von der Bahn-Tochter Westfrankenbahn betrieben; beide Strecken waren schon öfters von Stilllegungsabsichten betroffen, die aber nie umgesetzt wurden. Durch den Fahrradtourismus im Main- und Taubertal erfreut sich die Strecke wieder größerer Beliebtheit. So bietet die Bahn von März bis Oktober eine Fahrradbeförderung von Aschaffenburg bis Crailsheim an und führt dafür entweder eigene Fahrradwagen mit oder bietet die Fahrradmitnahme in Mehrzweckabteilen. Die Strecke wurde in den letzten Jahren aufwändig erneuert. Die Regional-Express-Züge verkehren alle zwei Stunden als Main-Tauber-Express durchgehend von Aschaffenburg bis Crailsheim und bieten somit alle umsteigefreie Verbindungen über Wertheim hinaus. Die durchgehenden Regional-Express-Züge werden überwiegend mit Dieseltriebwagen der Baureihe 628 gefahren. Auf den Regionalbahnen von Aschaffenburg nach Miltenberg kommen vor allem Triebwagen der Baureihe 642 (Desiro) zum Einsatz, seit dem Fahrplanwechsel 2017 fährt auch eine Zugeinheit mit Doppelstockwagen und zwei Lokomotiven der Baureihe 218 auf dieser Verbindung.[3] Die Regionalbahnen fahren montags bis freitags im Stundentakt zwischen Aschaffenburg und Miltenberg, am Wochenende verkehren diese nur alle zwei Stunden zwischen Aschaffenburg und Seckach.
Literatur
- Hans-Wolfgang Scharf: Eisenbahnen zwischen Neckar, Tauber und Main. Band 1: Historische Entwicklung und Bahnbau. EK-Verlag, Freiburg (Breisgau) 2001, ISBN 3-88255-766-4.
- Hans-Wolfgang Scharf: Eisenbahnen zwischen Neckar, Tauber und Main. Band 2: Ausgestaltung, Betrieb und Maschinendienst. EK-Verlag, Freiburg (Breisgau) 2001, ISBN 3-88255-768-0.
Einzelnachweise
- ↑ Positionspapier „Weichenstellung 2017“ des Kreistags zeigt Wirkung: Gute Perspektiven für Elektrifizierung und Taktverdichtung auf der Bahnstrecke Aschaffenburg – Miltenberg. In: focus.de. Focus Online, 11. September 2017, abgerufen am 3. Oktober 2017.
- ↑ Bilder und Bericht der Freiwilligen Feuerwehr Wertheim
- ↑ Fahrplanwechsel 2017 der Westfrankenbahn. In: deutschebahn.com. Deutsche Bahn AG, 8. Dezember 2017, abgerufen am 13. Januar 2018 (Pressemitteilung).