Olympische Sommerspiele 1964/Leichtathletik – 10.000 m (Männer)

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Olympische Ringe
Sportart Leichtathletik
Disziplin 10.000-Meter-Lauf
Geschlecht Männer
Teilnehmer 29 Athleten aus 17 Ländern
Wettkampfort Olympiastadion Tokio
Wettkampfphase 14. Oktober 1964
Medaillengewinner
Billy Mills (Vereinigte Staaten USA)
Mohamed Gammoudi (Tunesien 1859 TUN)
Ron Clarke (Australien AUS)
Luftaufnahme des Olympiastadions im Jahr 1963

Der 10.000-Meter-Lauf der Männer bei den Olympischen Spielen 1964 in Tokio wurde am 14. Oktober 1964 im Olympiastadion Tokio ausgetragen. 29 Athleten nahmen teil.

Olympiasieger wurde der US-Amerikaner Billy Mills. Er gewann vor dem Tunesier Mohamed Gammoudi und dem Australier Ron Clarke.

Drei Deutsche gingen an den Start, während Läufer aus Österreich, der Schweiz und Liechtenstein nicht teilnahmen. Siegfried Herrmann wurde Elfter, Siegfried Rothe belegte Platz zwanzig, Arthur Hannemann kam als 27. ins Ziel.

Bestehende Rekorde

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Weltrekord 28:15,6 min Ron Clarke (Australien Australien) Melbourne, Australien 18. Dezember 1963[1]
Olympischer Rekord 28:32,2 min Pjotr Bolotnikow (Sowjetunion 1955 Sowjetunion) OS Rom, Italien 8. September 1960

Rekordverbesserung

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Der US-amerikanische Olympiasieger Billy Mills verbesserte den bestehenden olympischen Rekord im Rennen am 14. Oktober um 7,8 Sekunden auf 28:24,4 min. Zum Weltrekord fehlten ihm 8,8 Sekunden.

Durchführung des Wettbewerbs

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29 Athleten traten am 14. Oktober um 16:00 Uhr (UTC + 9) zum Rennen an. Vorläufe gab es nicht.[2]

Resultat und Rennverlauf

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Billy Mills (722) vor Mohamed Gammoudi (615), direkt hinter Gammoudi: Ron Clarke, rechts im Hintergrund: die überrundeten Läufer Siegfried Herrmann (DDR) (212) und Henri Clerckx
Olympiasieger Billy Mills
(hier im Jahr 2007)
Silbermedaillengewinner Mohamed Gammoudi (hier als Führender bei seinem 5000-m-Olympiasieg 1968) /
Bronzemedaillengewinner Ron Clarke (in diesem Rennen von 1968 noch an dritter Stelle liegend)
Der viertplatzierte Mamo Wolde – 1968 unter anderem Olympiasieger im Marathonlauf

Datum: 14. Oktober 1964, 16:00 Uhr[3]

Wetterbedingungen: bewölkt, ca. 18 °C, Luftfeuchtigkeit ca. 84 %

Platz Name Nation Zeit Anmerkung
1 Billy Mills Vereinigte Staaten USA 28:24,4 min OR
2 Mohamed Gammoudi Tunesien 1859 Tunesien 28:24,8 min
3 Ron Clarke Australien Australien 28:25,8 min
4 Mamo Wolde Athiopien 1941 Äthiopien 28:31,8 min
5 Leonid Iwanow Sowjetunion 1955 Sowjetunion 28:53,2 min
6 Kōkichi Tsuburaya Japan 1870Japan Japan 28:59,3 min
7 Murray Halberg Neuseeland Neuseeland 29:10,8 min
8 Tony Cook Australien Australien 29:15,8 min
9 Gerry Lindgren Vereinigte Staaten USA 29:20,6 min
10 Franc Červan Jugoslawien Jugoslawien 29:21,0 min
11 Siegfried Herrmann Deutschland Mannschaft Gesamtdeutsch Deutschland 29:27,0 min
12 Henri Clerckx Belgien Belgien 29:29,6 min
13 Jean Fayolle Frankreich Frankreich 29:30,8 min
14 Teruo Funai Japan 1870Japan Japan 29:33,2 min
15 Jean Vaillant Frankreich Frankreich 29:33,6 min
16 József Sütő Ungarn 1957 Ungarn 29:43,0 min
17 Josef Tomáš Tschechoslowakei Tschechoslowakei 29:46,4 min
18 Ron Hill Vereinigtes Konigreich Großbritannien 29:53,0 min
19 Pål Benum Norwegen Norwegen 30:00,8 min
20 Siegfried Rothe Deutschland Mannschaft Gesamtdeutsch Deutschland 30:04,6 min
21 Michael Bullivant Vereinigtes Konigreich Großbritannien 30:12,0 min
22 Fergus Murray Vereinigtes Konigreich Großbritannien 30:22,4 min
23 Barry Magee Neuseeland Neuseeland 30:32,0 min
24 Ron Larrieu Vereinigte Staaten USA 30:42,6 min
25 Pjotr Bolotnikow Sowjetunion 1955 Sowjetunion 30:52,8 min
26 Bruce Kidd Kanada 1957 Kanada 30:56,4 min
27 Arthur Hannemann Deutschland Mannschaft Gesamtdeutsch Deutschland 30:56,6 min
28 Kazumi Watanabe Japan 1870Japan Japan 31:00,6 min
29 Ranatunge Karunananda Ceylon Ceylon 32:21,2 min
DNF Pascal Mfyomi Tanganjika Tanganjika
Naftali Temu Kenia Kenia
Janós Pintér Ungarn 1957 Ungarn
Jim Hogan Irland Irland
Muharrem Dalkılıç Turkei Türkei
Andrei Barabaș Rumänien 1952 Rumänien
Fernando Aguilar Spanien 1945 Spanien
Mohamed Hadheb Hannachi Tunesien Tunesien
Nikolai Dutow Sowjetunion 1955 Sowjetunion
DNS Gaston Roelants Belgien Belgien
Álvaro Mejía Kolumbien Kolumbien
Bill Baillie Neuseeland Neuseeland
Armando Aldegalega Portugal Portugal
Bengt Nåjde Schweden Schweden
Überblick: Zwischenzeiten
Zwischenzeit-
Marke
Zwischenzeit Führende(r) 1000-m-Zeit
1000 m 2:42,0 min Mills, Gammoudi 2:42,0 min
2000 m 5:29,6 min Clarke 2:47,4 min
3000 m 8:20,8 min Clarke 2:51,2 min
4000 m 11:13,0 min Clarke 2:53,2 min
5000 m 14:04,6 min Clarke 2:51,6 min
6000 m 16:57,8 min Mills 2:53,2 min
7000 m 19:52,6 min Clarke 2:54,8 min
8000 m 22:47,0 min Clarke 2:54,4 min
9000 m 25:42,8 min Clarke 2:55,8 min
10.000 m 28:24,4 min Mills 2:41,6 min

Weltrekordhalter Ron Clarke galt als Favorit für die Goldmedaille. Allerdings war der Australier nicht besonders spurtstark. Erwartet wurde ein Dreikampf zwischen Clarke mit den 10.000- und 5000-Meter-Olympiasiegern von 1960 Pjotr Bolotnikow aus der Sowjetunion und Murray Halberg aus Neuseeland.

Ganz zu Anfang setzte sich Bolotnikow an die Spitze. Aber er blieb chancenlos in diesem Rennen und wurde am Ende sogar überrundet. Clarke ging das Rennen schnell an. Bei 5000 Metern war nur noch eine sechsköpfige Spitzengruppe beisammen, die neben Clarke aus dem Äthiopier Mamo Wolde, dem Tunesier Mohamed Gammoudi, dem Japaner Kōkichi Tsuburaya, dem US-Amerikaner Billy Mills und dem Kenianer Naftali Temu bestand. Auch Halberg hatte den Kontakt verloren. Als nächster musste Temu abreißen lassen, nach 6000 Metern dann auch Tsuburaya, zwei Runden vor Schluss fiel Wolde zurück. Bis zur letzten Runde lag Clarke in Führung, hinter ihm nur noch Mills und Gammoudi, alles deutete auf einen Favoritensieg des Weltrekordhalters hin. Auf der letzten Runde war die Situation durch zahlreiche überrundete Läufer ziemlich unübersichtlich. Clarke überrundete einen weiteren Athleten und lief dabei etwas nach außen. Gammoudi nutzte die Gelegenheit und zog zwischen Mills und Clarke hindurch vorbei an seinen Konkurrenten. Schnell hatte der Tunesier in der letzten Kurve einen Vorsprung herausgelaufen, doch Clarke holte auf und lag anfangs der Zielgeraden neben ihm. Während Gammoudi Clarkes Angriff konterte, zog Billy Mills seinen Endspurt an, überholte seine Gegner und hatte im Ziel drei Meter Vorsprung vor Mohamed Gammoudi. Zwei völlige Außenseiter hatten Gold und Silber gewonnen, dem Australier blieb wenigstens noch Bronze. Es sollte die einzige olympische Medaille des großen Tempoläufers Ron Clarke bleiben.[4]

Billy Mills erzielte den ersten US-Olympiasieg auf dieser Strecke.
Mohamed Gammoudi gewann die erste olympische Medaille für Tunesien.

  • Ekkehard zur Megede, Die Geschichte der olympischen Leichtathletik, Band 2: 1948–1968, Verlag Bartels & Wernitz KG, Berlin, 1. Auflage 1969, S. 261 bis 263

Einzelnachweise

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  1. Athletics - Progression of outdoor world records, 10.000 m - Men, sport-record.de, abgerufen am 6. September 2021
  2. The Games of the XVIII Olympiad Tokyo 1964, The Official Report of the Organizing Committee (PDF; 33.635 KB), S. 17, digital.la84.org, abgerufen am 6. September 2021
  3. The Games of the XVIII Olympiad Tokyo 1964, The Official Report of the Organizing Committee (PDF; 33.635 KB), S. 33f, digital.la84.org, abgerufen am 6. September 2021
  4. Athletics at the 1964 Tokyo Summer Games: Men's 10.000 metres, web.archive.org, sports-reference.com, abgerufen am 6. September 2021