Olympische Sommerspiele 1988/Leichtathletik – Hammerwurf (Männer)

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Olympische Ringe
Sportart Leichtathletik
Disziplin Hammerwurf
Geschlecht Männer
Teilnehmer 30 Athleten aus 16 Ländern
Wettkampfort Olympiastadion Seoul
Wettkampfphase 25. September 1988 (Qualifikation)
26. September 1988 (Finale)
Medaillengewinner
Sergei Litwinow (Sowjetunion URS)
Jurij Sedych (Sowjetunion URS)
Jüri Tamm (Sowjetunion URS)
Innenraum des Olympiastadions im Jahr 2016

Der Hammerwurf der Männer bei den Olympischen Spielen 1988 in Seoul wurde am 25. und 26. September 1988 in zwei Runden im Olympiastadion Seoul ausgetragen. Dreißig Athleten nahmen teil.

Die Medaillen gingen alle an Athleten aus der Sowjetunion. Olympiasieger wurde Sergei Litwinow vor Jurij Sedych und Jüri Tamm.

Christoph Sahner und Heinz Weis gingen für die Bundesrepublik Deutschland an den Start. Sahner scheiterte in der Qualifikation. Weis erreichte das Finale und belegte Rang fünf.
Für die DDR nahmen Ralf Haber und Gunther Rodehau teil. Beide erreichten das Finale, Haber wurde Vierter, Rodehau Zwölfter.
Auch der Österreicher Johann Lindner qualifizierte sich für das Finale. Er belegte dort Rang zehn.
Athleten aus der Schweiz und Liechtenstein nahmen nicht teil.

Aktuelle Titelträger

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Olympiasieger 1984 Juha Tiainen (Finnland Finnland) 78,08 m Los Angeles 1984
Weltmeister 1987 Sergei Litwinow (Sowjetunion Sowjetunion) 83,06 m Rom 1987
Europameister 1986 Jurij Sedych (Sowjetunion Sowjetunion) 86,74 m Stuttgart 1986
Panamerikanischer Meister 1987 Jud Logan (Vereinigte Staaten USA) 77,24 m Indianapolis 1987
Zentralamerika und Karibik-Meister 1987 Vicente Sánchez (Kuba Kuba) 69,86 m Caracas 1987
Südamerika-Meister 1987 Andrés Charadía (Argentinien Argentinien) 66,72 m São Paulo 1987
Asienmeister 1987 Xie Yingqi (China Volksrepublik Volksrepublik China) 66,36 m Singapur 1987
Afrikameister 1988 Hakim Toumi (Algerien Algerien) 69,06 m Annaba 1988

Bestehende Rekorde

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Weltrekord 86,74 m Jurij Sedych (Sowjetunion Sowjetunion) Stuttgart, BR Deutschland (heute Deutschland) 30. August 1986[1]
Olympischer Rekord 81,80 min Finale OS Moskau, Sowjetunion (heute Russland) 31. Juli 1980

Rekordverbesserung

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Der sowjetische Olympiasieger Sergei Litwinow verbesserte den bestehenden olympischen Rekord im Finale am 26. September zweimal:

  • 84,76 m, erster Versuch
  • 84,80 m, fünfter Versuch

Datum: 25. September 1988[2]

Für die Qualifikation wurden die Athleten wurden in zwei Gruppen gelost. Acht von ihnen (hellblau unterlegt) übertrafen die direkte Finalqualifikationsweite von 77,00 m. Damit war die Mindestanzahl von zwölf Finalteilnehmern nicht erreicht. So wurde das Finalfeld mit vier weiteren Wettbewerbern aus beiden Gruppen (hellgrün unterlegt) über die nächstbesten Weiten auf zwölf Starter aufgefüllt. Für die Finalteilnahme reichten schließlich 76,24 m.

9:00 Uhr

Platz Name Nation 1. Versuch 2. Versuch 3. Versuch Weite
1 Jüri Tamm Sowjetunion Sowjetunion 79,68 m 79,68 m
2 Jurij Sedych Sowjetunion Sowjetunion 78,48 m 78,48 m
3 Ralf Haber Deutschland Demokratische Republik 1949 DDR 75,64 m 78,16 m 78,16 m
4 Gunther Rodehau Deutschland Demokratische Republik 1949 DDR x 78,12 m 78,12 m
5 Harri Huhtala Finnland Finnland 75,98 m 77,34 m 77,34 m
6 Tibor Gécsek Ungarn 1957 Ungarn x 77,12 m 77,12 m
7 Imre Szitás Ungarn 1957 Ungarn 74,98 m 76,24 m 73,82 m 76,24 m
8 Juha Tiainen Finnland Finnland 72,44 m 73,74 m x 73,74 m
9 Wiktor Apostolow Bulgarien 1971 Bulgarien x x 71,10 m 71,10 m
10 Dave Smith Vereinigtes Konigreich Großbritannien x x 69,12 m 69,12 m
11 Hakim Toumi Algerien Algerien 65,78 m 65,72 m x 65,78 m
12 Matthew Mileham Vereinigtes Konigreich Großbritannien 59,94 m 62,42 m x 62,42 m
13 Lee Joo-hyong Korea Sud Südkorea x x 55,98 m 55,98 m
NM Kjell Bystedt Schweden Schweden x x x ogV
Für Lance Deal (mit seiner Statue im Jahr 2014) reichten 73,66 m nicht zur Finalteilnahme

10:15 Uhr

Platz Name Nation 1. Versuch 2. Versuch 3. Versuch Weite
1 Sergei Litwinow Sowjetunion Sowjetunion 81,24 m 81,24 m
2 Heinz Weis Deutschland BR BR Deutschland 76,40 m 76,70 m 77,24 m 77,24 m
3 Iwan Tanew Bulgarien 1971 Bulgarien 76,84 m x x 76,84 m
4 Johann Lindner Osterreich Österreich 76,60 m 74,54 m x 76,60 m
5 Tore Gustafsson Schweden Schweden 72,90 m 73,14 m 76,44 m 76,44 m
6 Christoph Sahner Deutschland BR BR Deutschland 75,84 m 72,42 m 72,46 m 75,84 m
7 Plamen Minew Bulgarien 1971 Bulgarien 74,46 m 70,22 m x 74,46 m
8 József Vida Ungarn 1957 Ungarn 70,60 m 74,30 m 72,50 m 74,30 m
9 Lance Deal Vereinigte Staaten USA x 71,72 m 73,66 m 73,66 m
10 Kenneth Flax Vereinigte Staaten USA x 72,70 m 72,24 m 72,70 m
11 Jud Logan Vereinigte Staaten USA 69,46 m 72,46 m 72,64 m 72,64 m
12 Lucio Serrani Italien Italien 70,50 m x 70,00 m 70,50 m
13 Michael Jones Vereinigtes Konigreich Großbritannien 70,38 m x 68,94 m 70,38 m
14 Conor McCullough Irland Irland x x 68,66 m 68,66 m
15 Andrés Charadía Argentinien Argentinien 66,86 m 66,02 m 68,26 m 68,26 m
16 Waleed al-Bekheet Kuwait Kuwait 62,78 m 60,14 m 63,86 m 63,86 m
Bronzemedaillengewinner
Jüri Tamm im Jahr 2017

Datum: 26. September 1988, 12:40 Uhr[2]

Platz Name Nation 1. Versuch 2. Versuch 3. Versuch 4. Versuch 5. Versuch 6. Versuch Endresultat Anmerkung
1 Sergei Litwinow Sowjetunion Sowjetunion 84,76 m OR 83,82 m 83,86 m 83,98 m 84,80 m OR 83,80 m 84,80 m OR
2 Jurij Sedych Sowjetunion Sowjetunion 80,96 m 83,62 m 83,44 m 83,44 m x 83,76 m 83,76 m
3 Jüri Tamm Sowjetunion Sowjetunion 80,94 m 81,16 m x x x x 81,16 m
4 Ralf Haber Deutschland Demokratische Republik 1949 DDR 78,92 m 78,72 m 79,18 m x 78,88 m 80,44 m 80,44 m
5 Heinz Weis Deutschland BR BR Deutschland 78,50 m 76,80 m x 77,70 m 78,98 m 79,16 m 79,16 m
6 Tibor Gécsek Ungarn 1957 Ungarn 78,18 m 76,52 m 74,36 m 77,82 m x 78,36 m 78,36 m
7 Imre Szitás Ungarn 1957 Ungarn 76,00 m 76,40 m 76,20 m 75,66 m 76,10 m 77,04 m 77,04 m
8 Iwan Tanew Bulgarien 1971 Bulgarien 75,56 m 75,76 m x 75,28 m 75,54 m 76,08 m 76,08 m
9 Harri Huhtala Finnland Finnland 75,26 m 75,38 m 75,08 m nicht im Finale der
besten acht Werfer
75,38 m
10 Johann Lindner Osterreich Österreich 75,36 m 75,14 m 75,28 m 75,36 m
11 Tore Gustafsson Schweden Schweden 74,24 m 73,32 m x 74,24 m
12 Gunther Rodehau Deutschland Demokratische Republik 1949 DDR x x 72,36 m 72,36 m

Für das Finale hatten sich zwölf Athleten qualifiziert, acht von ihnen über die geforderte Qualifikationsweite. Alle drei Teilnehmer aus der Sowjetunion waren dabei. Hinzu kamen jeweils zwei Werfer aus der DDR und Ungarn. Komplettiert wurde das Finalfeld von jeweils einem Starter aus der Bundesrepublik Deutschland, Bulgarien, Finnland, Österreich und Schweden.

Topfavoriten waren die sowjetischen Werfer Sergei Litwinow und Jurij Sedych, die seit 1976 mit Ausnahme der unter anderem durch die UdSSR boykottierten Spiele von Los Angeles 1984 alle großen Turniere gewonnen hatten. Weltrekordler Sedych war der Sieger der Olympischen Spiele von 1976 und 1980, darüber hinaus amtierender Europameister. Litwinow hatte die Wettbewerbe bei den Weltmeisterschaften 1983 und 1987 für sich entschieden. Ihr Landsmann, Vizeweltmeister Jüri Tamm, wurde ebenfalls stark eingeschätzt, während der Olympiasieger von 1984, der Finne Juha Tiainen, bereits in der Qualifikation gescheitert war.

Gleich im ersten Versuch erzielte Litwinow mit 84,76 m einen neuen Olympiarekord. Sedych und Tamm folgten auf den nächsten Plätzen. Sergei Litwinow gelang es nicht nur, in allen sechs Versuchen den bis dahin aktuellen Olympiarekord zu übertreffen, sondern lag auch mit jedem seiner Versuche über den Bestweiten aller seiner Konkurrenten. Sein schwächster Wurf im letzten Durchgang landete bei 83,80 m, sein stärkster in der fünften Runde bei 84,80 m, womit er seinen Olympiarekord aus Durchgang eins nochmals um vier Zentimeter steigerte. Auch Jurij Sedych übertraf als Silbermedaillengewinner mit vier Versuchen den bis zu diesen Spielen geltenden Olympiarekord. Jeder der drei sowjetischen Athleten erreichte mit jedem gültigen Versuch eine Weite von mehr als achtzig Meter. Ein einziges Mal gelang dies von den übrigen Teilnehmern mit seinem letzten Versuch nur dem DDR-Werfer Ralf Haber, der damit hinter Jüri Tamm Olympiavierter wurde. Die Plätze fünf und sechs belegten Heinz Weis, BR Deutschland, und der Ungar Tibor Gécsek.

Es war der dritte Dreifacherfolg für sowjetische Hammerwerfer bei Olympischen Spielen.

Einzelnachweise

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  1. Athletics - Progression of outdoor world records, Hammer throw – Men, sport-record.de (englisch), abgerufen am 3. Dezember 2021
  2. a b Official Report : Games of the XXIVth Olympiad, Seoul 1988, Volume 2, Resultate Leichtathletik, S. 245, englisch/französisch (PDF, 49.580 KB), abgerufen am 3. Dezember 2021