Olympische Winterspiele 2002/Biathlon – Verfolgung (Männer)

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Sportart Biathlon
Disziplin 12,5 km Verfolgung
Geschlecht Männer
Teilnehmer 60 Athleten aus 25 Ländern
Wettkampfort Soldier Hollow
Wettkampfphase 10. Februar 2002
Siegerzeit 32:34,6 min
Medaillengewinner
Norwegen Ole Einar Bjørndalen (NOR)
Frankreich Raphaël Poirée (FRA)
Deutschland Ricco Groß (GER)
2006
Biathlonwettbewerbe bei den
Olympischen Winterspielen 2002
Sprint Frauen Männer
Verfolgung Frauen Männer
Einzel Frauen Männer
Staffel Frauen Männer

Das 12,5-km-Verfolgungsrennen der Männer im Biathlon bei den Olympischen Winterspielen 2002 wurde am 16. Februar in Soldier Hollow ausgetragen. Von den 60 besten Athleten des Sprintwettbewerbs gingen insgesamt 57 aus 23 Nationen an den Start.

Der Norweger Ole Einar Bjørndalen, der bereits den Sprint gewonnen hatte, ging als erster mit einem Vorsprung von 29 Sekunden auf den Deutschen Sven Fischer in die Loipe. Mit 53 Sekunden Rückstand nahmen Wolfgang Perner aus Österreich und Ricco Groß aus Deutschland die Verfolgung auf. Der Weltcup-Sieger und Titelverteidiger Raphael Poirée aus Frankreich war ein weiterer Favorit, allerdings ging er mit einem Rückstand von einer Minute und sechs Sekunden Rückstand an den Start. Der amtierende Weltmeister Pawel Rostowzew aus Russland startete mit fast einer Minute hinter Bjørndalen als Sechster.

Beim ersten Schießen schoss Bjørndalen einen Schuss daneben, die beiden Deutschen Fischer und Groß blieben im Gegensatz zu Perner fehlerfrei und konnten den Abstand auf 14 Sekunden verkürzen. Im zweiten und dritten Schießen blieb Bjørndalen fehlerfrei. Während bei seinem letzten Schießen ein Schuss das Ziel verfehlte. Jedoch betrug zu diesem Zeitpunkt sein Vorsprung weit über einer Minute und so gewann er trotz der Strafrunde souverän seine dritte Goldmedaille bei diesen Spielen. Dies hatte zuvor noch kein Biathlet geschafft.

Fischer und Groß verließen nach dem zweiten Schießen gemeinsam den Schießstand, da Fischer einen Fehler schoss. Als er jedoch bei dritten Schießen erneut eine Strafrunde absolvieren musste, fiel er zurück. Poirée nutzte mit drei fehlerfreien Schießen die Gelegenheit und arbeitete sich weiter nach vorne. Groß kam mit circa 25 Sekunden Vorsprung auf den Franzosen zum letzten Schießen. Dort zeigte der Deutsche Nerven und schoss seine ersten zwei Strafrunden, Poirée blieb fehlerfrei und konnte seinen Vorsprung von 20 Sekunden bis ins Ziel verteidigen und sicherte sich Silber. Der Österreicher Ludwig Gredler, der nach dem letzten Schießen gut 25 Sekunden hinter Groß lag, legte eine Aufholjagd hin und kam nur vier Sekunden nach dem Deutschen ins Ziel und wurde Vierter. Fischer, der als Zweiter ins Rennen gestartet war, wurde aufgrund seiner vier Strafrunden nur Zwölfter.

Wettkampfbeschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Für das Verfolgungsrennen über 12,5 km qualifizierten sich die 60 besten Athleten des vorangegangenen Sprintrennens. Der Sieger des Sprints ging als Erster ins Rennen, die anderen Athleten starteten mit dem Zeitabstand, den sie beim Zieleinlauf des Sprints hatten. Es waren fünf gleich lange Laufrunden zu absolvieren, nach den ersten vier mussten die Athleten in der Reihenfolge liegend-liegend-stehend-stehend am Schießstand jeweils fünf Ziele treffen. Für jede nicht getroffene Scheibe musste der Athlet eine Strafrunde mit einer Länge von 150 m absolvieren. Sieger war, wer als Erster das Ziel erreichte.

Ergebnisse[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rang Stnr. Athlet Land Startzeit Zeit (min) Strafrunden
(L+L+S+S)
Defizit (min)
1 1 Ole Einar Bjørndalen Norwegen Norwegen 0:00 32:34,6 2 (1+0+0+1) +0:00,0
2 9 Raphaël Poirée Frankreich Frankreich 1:06 33:17,6 1 (0+1+0+0) +0:43,0
3 4 Ricco Groß Deutschland Deutschland 0:53 33:30,6 2 (0+0+0+2) +0:56,0
4 10 Ludwig Gredler Osterreich Österreich 1:13 33:35,5 2 (0+1+0+1) +1:00,9
5 6 Pawel Rostowzew Russland Russland 0:59 33:43,1 2 (0+0+1+1) +1:08,5
6 5 Wolfgang Rottmann Osterreich Österreich 0:57 33:45,1 4 (1+0+2+1) +1:10,5
7 7 Wiktor Maigurow Russland Russland 1:00 33:55,1 3 (2+0+1+0) +1:20,5
8 13 Halvard Hanevold Norwegen Norwegen 1:21 33:59,6 2 (0+2+0+0) +1:25,0
9 3 Wolfgang Perner Osterreich Österreich 0:53 34:00,1 3 (1+0+1+1) +1:25,5
10 12 Wadsim Saschuryn Belarus Belarus 1:19 34:00,5 1 (0+0+0+1) +1:25,9
11 29 Frank Luck Deutschland Deutschland 1:56 34:01,0 1 (0+0+0+1) +1:26,4
12 2 Sven Fischer Deutschland Deutschland 0:29 34:09,5 4 (0+1+1+2) +1:34,9
13 26 Jay Hakkinen Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten 1:52 34:11,8 1 (0+0+0+1) +1:37,2
14 8 Frode Andresen Norwegen Norwegen 1:00 34:14,5 5 (2+0+0+3) +1:39,9
15 24 Egil Gjelland Norwegen Norwegen 1:51 34:16,9 1 (1+0+0+0) +1:42,3
16 15 Michael Greis Deutschland Deutschland 1:27 34:19,9 3 (1+1+1+0) +1:45,3
17 14 Zdeněk Vítek Tschechien Tschechien 1:23 34:21,0 3 (0+1+0+2) +1:46,4
18 21 Vincent Defrasne Frankreich Frankreich 1:45 34:33,6 3 (0+0+2+1) +1:59,0
19 23 Tomaž Globočnik Slowenien Slowenien 1:49 34:42,6 0 (0+0+0+0) +2:08,0
20 22 René Cattarinussi Italien Italien 1:46 35:00,9 1 (0+0+1+0) +2:26,3
21 11 Aleh Ryschankou Belarus Belarus 1:14 35:08,3 2 (0+2+0+0) +2:33,7
22 25 Vesa Hietalahti Finnland Finnland 1:52 35:10,0 1 (0+0+0+1) +2:35,4
23 20 Jeremy Teela Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten 1:45 35:18,1 3 (0+1+2+0) +2:43,5
24 17 Björn Ferry Schweden Schweden 1:39 35:27,5 4 (0+0+3+1) +2:52,9
25 31 Tomasz Sikora Polen Polen 2:08 35:30,0 1 (0+0+0+1) +2:55,4
26 30 Dimitri Borovik Estland Estland 1:59 35:33,1 2 (1+0+0+1) +2:58,5
27 51 Sergei Roschkow Russland Russland 2:48 35:37,3 1 (1+0+0+0) +3:02,7
28 16 Paavo Puurunen Finnland Finnland 1:33 36:03,5 3 (1+1+0+1) +3:28,9
29 27 Marko Dolenc Slowenien Slowenien 1:56 36:06,1 4 (0+0+1+3) +3:31,5
30 46 Oļegs Maļuhins Lettland Lettland 2:39 36:10,5 3 (0+0+1+2) +3:35,9
31 33 Sergei Russinow Russland Russland 2:13 36:14,5 3 (0+2+0+1) +3:39,9
32 19 Timo Antila Finnland Finnland 1:42 36:16,7 5 (0+0+3+2) +3:42,1
33 50 Wilfried Pallhuber Italien Italien 2:44 36:19,7 2 (1+1+0+0) +3:45,1
34 18 Wojciech Kozub Polen Polen 1:41 36:27,8 4 (2+2+0+0) +3:53,2
35 41 Kyōji Suga Japan Japan 2:30 36:28,8 3 (1+1+0+1) +3:54,2
36 28 Carl Johan Bergman Schweden Schweden 1:56 36:33,4 1 (1+0+0+0) +3:58,8
37 49 Paolo Longo Italien Italien 2:41 36:38,8 1 (0+0+0+1) +4:04,2
38 44 Janez Marič Slowenien Slowenien 2:37 36:51,4 5 (1+1+1+2) +4:16,8
39 35 Julien Robert Frankreich Frankreich 2:14 36:55,4 4 (2+1+1+0) +4:20,8
40 36 Wjatscheslaw Derkatsch Ukraine Ukraine 2:14 36:56,8 3 (0+0+1+2) +4:22,2
41 48 Indrek Tobreluts Estland Estland 2:40 36:57,4 3 (1+0+1+1) +4:22,8
42 43 Robin Clegg Kanada Kanada 2:37 37:04,6 3 (0+1+1+1) +4:30,0
43 39 Marek Matiaško Slowakei Slowakei 2:21 37:26,0 5 (2+0+2+1) +4:51,4
44 34 Roman Dostál Tschechien Tschechien 2:14 37:26,8 6 (1+1+1+3) +4:52,2
45 32 Tomáš Holubec Tschechien Tschechien 2:11 37:31,1 6 (2+1+1+2) +4:56,5
46 59 Aleksander Grajf Slowenien Slowenien 3:01 37:38,9 3 (1+0+1+1) +5:04,3
47 55 Roland Zwahlen Schweiz Schweiz 2:52 37:40,6 3 (0+0+1+2) +5:06,0
48 37 Oleksij Ajdarow Belarus Belarus 2:15 37:43,0 6 (0+0+3+3) +5:08,4
49 57 Aljaksandr Syman Belarus Belarus 2:54 38:05,8 3 (1+2+0+0) +5:31,2
50 58 Wiesław Ziemianin Polen Polen 2:56 38:45,7 4 (0+3+1+0) +6:11,1
51 40 Ilmārs Bricis Lettland Lettland 2:26 38:49,9 7 (0+1+3+3) +6:15,3
52 54 Lawton Redman Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten 2:52 38:59,0 6 (1+0+3+2) +6:24,4
53 56 Zhang Qing China Volksrepublik China 2:54 39:11,1 5 (0+3+1+1) +6:36,5
54 52 Jēkabs Nākums Lettland Lettland 2:50 39:19,3 5 (1+2+2+0) +6:44,7
55 42 Marian Blaj Rumänien Rumänien 2:34 39:31,2 6 (2+2+1+1) +6:56,6
56 60 Georgi Kassabow Bulgarien Bulgarien 3:04 40:38,5 7 (1+3+2+1) +8:03,9
45 Janno Prants Estland Estland 2:38 DNF 9 (4+ + + ) +9:59,0
38 Andrij Derysemlja Ukraine Ukraine 2:20 DNS
47 Petr Garabík Tschechien Tschechien 2:40
53 Ruslan Lyssenko Ukraine Ukraine 2:52

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]