Ostasieninstitut der Hochschule für Wirtschaft und Gesellschaft Ludwigshafen

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Ostasieninstitut der Hochschule Ludwigshafen am Rhein
Gründung 1988
Trägerschaft staatlich
Ort Ludwigshafen am Rhein, Rheinland-Pfalz
Geschäftsführer Frank Rövekamp
Studierende 180
Mitarbeiter 15
Website www.oai.de
Ostasieninstitut, Ludwigshafen am Rheinufer

Das Ostasieninstitut der Hochschule Ludwigshafen am Rhein ist eine Einrichtung der Hochschule Ludwigshafen am Rhein mit den Schwerpunkten Wirtschaft Japans, Koreas oder Chinas.

Chinesisch: 东亚学院 (Dōngyà Xuéyuàn)
Japanisch: 東アジアセンター (Higashi Ajia Senta)
Koreanisch: 동아시아 연구소 (Dongasia Yeonguso)
Englisch: East Asia Institute

Das Institut wurde 1988 von dem Sinologen Siegfried Englert unter dem Namen Marketing Ostasien gegründet und 1992 von dem US-amerikanischen Japan-Historiker Peter Wetzler um den Schwerpunkt Japan erweitert. 2016 kam der Studienschwerpunkt Korea dazu.

Studium

Vorlesungsraum mit Blick auf den Rhein

Der Studiengang verbindet das, was bisher nur durch ein Zweitstudium zu erreichen war, nämlich die Kombination von Betriebswirtschaftslehre und Chinesischer bzw. Japanischer Sprache. Die etwa 180 Studierenden sind am Ende ihres Studiums keine Japanologen oder Sinologen, sondern Betriebswirte mit einer Zusatzqualifikation für die beiden ostasiatischen Staaten. Deshalb ist auch ein Auslandsaufenthalt von mindestens zwei Semestern in der Volksrepublik China oder in Japan vorgeschrieben. Aufgrund kleiner Lerngruppen ist zudem ein intensiver Kontakt zwischen Lehrenden und Lernenden gegeben.

„Während normalerweise Studierende und Dozenten an Universitäten mit überfüllten Seminarräumen, kaputten Kopierern, schlecht ausgestatteten Bibliotheken oder veralteten Computern zu kämpfen haben, herrschen nur 500 Meter Luftlinie von der Mannheimer Uni entfernt, am Rheinufer gegenüber, Verhältnisse wie an einem privaten amerikanischen College. Das Ostasieninstitut in Ludwigshafen mit 18 Dozenten und rund 250 Studierenden (darunter ein Drittel aus dem Ausland) besticht durch eine Bibliothek, die allein wegen der Vielzahl aktueller japanischer und chinesischer Tageszeitungen zu den besten gehört.[1]

Partnerschaften

Das Ostasieninstitut unterhält Partnerschaften zu folgenden Universitäten in der Volksrepublik China, in Japan und in Korea:

Partnerhochschulen in der Volksrepublik China

Pädagogische Universität Peking
  1. Pädagogische Universität Peking (北京师范大学), Peking
  2. Guangxi-Universität (广西大学) in Nanning, Autonome Region Guangxi
  3. Elektrotechnische Universität Guilin (桂林电子科技大学) in Guilin, Autonome Region Guangxi
  4. Guizhou-Universität in Guiyang (贵州大学), Provinz Guizhou
  5. Hebei-Hochschule des Nordens in Zhangjiakou (河北北方学院), Provinz Hebei
  6. Fuzhou-Universität (福州大学) in der rheinland-pfälzischen Partnerprovinz Fujian

Partnerhochschulen in Japan

Sophia-Universität
  1. Akita International University (秋田国際教養大学) in Akita, Präfektur Akita
  2. Aoyama-Gakuin-Universität (青山学院大学) in Tokio
  3. Asahi-Universität (朝日大学) in Mizuho, Präfektur Gifu
  4. Fremdsprachenhochschule Kansai (関西外国語大学) in Hirakata, Präfektur Osaka
  5. Sangyō-Universität Kyōto (京都産業大学)
  6. Universität Fukushima (福島大学) in Fukushima, Präfektur Fukushima
  7. Nagoya City University (名古屋市立大学) in Nagoya, Präfektur Aichi
  8. Shimonoseki City University (下関市立大学) in Shimonoseki, Präfektur Yamaguchi
  9. Sophia-Universität (上智大学) in Tokio
  10. Wirtschaftsuniversität Takasaki (高崎経済大学) in Takasaki, Präfektur Gunma
  11. Yamanashi-Gakuin-University (山梨学院大学) in Yamanashi

Die Verträge erlauben es den Studenten, ohne Gebühren zu studieren (mit Ausnahme von Nagoya). Das Institut hat darüber hinaus Praktikumsprogramme mit Firmen wie Merck und DaimlerChrysler.

Partnerhochschulen in Korea

Konkuk University
  1. Korea University (고려대학교 / 高麗大學校) in Sejong
  2. Konkuk University (건국대학교 / 建國大學校) in Seoul
  3. Kyonggi University (경기대학교 / 京畿大學校) in Seoul
  4. Pukyong National University (부경대학교 / 釜慶大學校) in Busan
  5. Seoul National University of Science and Technology (서울과학기술대학교 / 서울科學技術大學校) in Seoul

Studentische Aktivitäten

Die Studierenden selbst sind auch durch verschiedene Aktivitäten daran beteiligt, das Studium mitzugestalten. Aus diesem Grund hat sich eine aktive Studentenorganisation mit dem Namen StEAM e. V. (Students of East Asia Marketing) gegründet, die vielfältige Aktivitäten in und um den Studiengang unternimmt.

Aktivitäten

chinesisches Teehaus im Mannheimer Luisenpark

Dozenten des Ostasieninstituts betätigen sich nicht nur in Forschung und Lehre, sondern auch in der Beratung von Unternehmen, Behörden und Institutionen sowie von Einzelpersonen. Mitarbeiter des Instituts haben auch entscheidend am Aufbau des chinesischen Teehauses im Mannheimer Luisenpark mitgewirkt. Außerdem ist das Ostasieninstitut federführend bei den Partnerschaften des Landes Rheinland-Pfalz zu der chinesischen Provinz Fujian und der japanischen Präfektur Iwate.

Chronik

Kurt Beck und Johannes Rau im Ostasieninstitut (2005)
  • 1988: Gründung als Modellstudiengang Marketing Ostasien (MO) der Fachhochschule Rheinland-Pfalz in Ludwigshafen am Rhein
  • 1991: Die ersten Studierenden gehen zu ihren obligatorischen Studienaufenthalt in die Volksrepublik China
  • 1992: Erweiterung um den Schwerpunkt Japan
  • 1994: Die ersten Absolventen schließen das Studium als Diplom-Betriebswirte (FH) ab.
  • 1995: Auslagerung der Emil-Helfferich-Sammlung aus Neustadt an der Weinstraße nach Ludwigshafen am Rhein
  • 1997: Neubau am Rheinufer und Umbenennung in Ostasieninstitut
  • 1997: Besuch des Bundespräsidenten Roman Herzog
  • 1999: Zehnjahresfeier des Studiengangs
  • 2000: Besuch des Bundespräsidenten Johannes Rau
  • 2001: Wiedereröffnung der Emil-Helfferich-Sammlung nach umfangreicher Archivierung durch einen Ethnologen
  • 2002: Erste Nummer des Xiù Cai (Sju Tsai)-Newsletters durch Jörg-Meinhard Rudolph
  • 2004: Umstellung von Diplom- auf Bachelor-Studiengang
  • 2004: Gründung der Rheinland-pfälzischen Fujian-Gesellschaft
  • 2005: Diskussion des Rheinland-pfälzischen Ministerpräsidenten Kurt Beck mit Studierenden des Instituts und Berliner Journalisten
  • 2006: Siegfried Englert wird Staatssekretär im rheinland-pfälzischen Wirtschaftsministerium, Jörg-Meinhard Rudolph wird Geschäftsführer des Ostasieninstituts
  • 2008: Einzug des Mittel- und Osteuropainstituts (MOI), 20-Jahrfeier mit Kurt Beck
  • 2009: Peter Wetzler geht in den Ruhestand, sein Nachfolger wird Frank Rövekamp
  • 2013: Nachfolgerin von Siegfried Englert wird Barbara Darimont
  • 2015: Diskussion mit dem ehemaligen japanischen Premierminister Kan Naoto
  • 2016: Erweiterung um den Schwerpunkt Korea

Logo des Ostasieninstituts sind fünf stilisierte Päonien. Die Strauchpäonien (chinesisch: 牡丹 Mudan; japanisch: Botan) sind ein Symbol, das sowohl in China als auch in Japan, den beiden Schwerpunkten des Studiengangs, ein positives Ansehen besitzt. Die ersten Samen von Strauchpäonien brachten Mönche nach Japan, wohingegen die Päonie in China die Blume schlechthin darstellt. Gedichte und Gemälde verherrlichen diese Blume, die sich der Sage nach sogar dem Willen der Kaiserin Wu Zetian widersetzte und sich als einzige Blume weigerte, im Winter zu blühen. Als Strafe dafür wurde sie aus den Kaiserlichen Gärten entfernt.

Die Päonie (oder Pfingstrose) ist eine der ältesten Kulturpflanzen der Menschheit und hat in Ostasien eine mystische Verehrung erfahren, die mit nichts in Europa vergleichbar ist. In der europäischen Antike wurden sie als Medizinalpflanze hoch verehrt. Paian, der Arzt der griechischen Götter – von dem sie ihren deutschen Namen bekam – heilte mit Päonienwurzeln den von Herakles verwundeten Hades.

Helfferich-Sammlung

Das Ostasieninstitut beherbergt die Asiatica-Sammlung des Neustadter Südostasienkaufmanns Emil Helfferich, der von 1899 bis 1927 in Niederländisch-Indien (heute Indonesien) im Handel tätig war. 1927 bis 1972 war er in Hamburg als Vorsitzender des Aufsichtsrats der HAPAG, als Vorsitzender des Ostasiatischen Vereins (OAV) sowie als Staatsrat tätig.

Helfferich zog mit 92 Jahren in seine pfälzische Heimat um und verbrachte seine letzten Lebensjahre in Neustadt an der Weinstraße. Da er keine Kinder hatte, vermachte er seinen Nachlass seiner Heimatstadt, welche seine Sammlung 1997 als Dauerleihgabe an das Ostasieninstitut vergab.

Siehe auch

Commons: Ostasieninstitut Ludwigshafen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweis

  1. Meier - Uni extra. Sommersemester 2002.

Koordinaten: 49° 28′ 42,6″ N, 8° 27′ 22,8″ O