Paporotnoje (russischПапоротное, deutschPlonszöwen, 1936 bis 1945 Waldhufen sowie: Sturmen, litauischPlonžieviai sowie: Šturmai) ist eine Siedlung in der russischenOblast Kaliningrad. Er besteht aus zwei ursprünglich eigenständigen Orten und gehört zur kommunalen Selbstverwaltungseinheit Munizipalkreis Krasnosnamensk im Rajon Krasnosnamensk.
Paporotnoje liegt südlich der Scheschuppe (russisch: Scheschupe), sieben Kilometer nordöstlich der Rajonstadt Krasnosnamensk(Lasdehnen/Haselberg) und 21 Kilometer nördlich der einstigen Kreisstadt Dobrowolsk(Pillkallen/Schloßberg) innerhalb des les Scheschupski (Weszkaller Forst). Die Siedlung ist von Wyssokoje(Alxnupönen/Altsnappen) an der Regionalstraße 27A-026 (ex R511) aus in nördlicher Richtung zu erreichen. Vor 1945 war Alxnupönen (Altsnappen) die nächste Bahnstation an der Bahnstrecke Pillkallen–Lasdehnen der Pillkaller Kleinbahn, die jedoch nicht mehr in Betrieb ist.
Plonszöwen wurde im Jahr 1580 erstmals erwähnt als „Ort im Wald zwischen Weszkallen und Woitekaten“. Der Ort gehört zu den ältesten Siedlungen im Kreis Pillkallen entlang der Scheschuppe. Um 1780 wurde der Ort als königlicher Bauernort bezeichnet.[2] 1874 wurde die Landgemeinde Plonszöwen dem neu gebildeten Amtsbezirk Weszkallen im Kreis Pillkallen zugeordnet.[3] 1929 wurde die Försterei Sturmen eingemeindet. 1936 wurde Plonszöwen in Waldhufen umbenannt. Auch die Försterei erhielt 1938 diesen Namen. In Folge des Zweiten Weltkrieges kam der Ort 1945 mit dem nördlichen Ostpreußen zur Sowjetunion.
Das südlich von Plonszöwen gelegene Sturmen wurde 1625 zum ersten Mal erwähnt. Um 1780 wurde der Ort als königliches Bauerndorf bezeichnet.[10] Die Landgemeinde Sturmen wurde 1874 ebenfalls dem Amtsbezirk Weszkallen zugeordnet.[3] Um 1900 gab es in dem Ort noch eine Litauisch sprechende Bevölkerungsmehrheit.[6] Auch Sturmen kam 1945 zur Sowjetunion.
Im Jahre 1947 erhielt Plonszöwen/Waldhufen die russische Bezeichnung Paporotnoje und wurde gleichzeitig in den Dorfsowjet Mitschurinski selski Sowet im Rajon Krasnosnamensk eingeordnet.[11] Später gelangte der Ort in den Pobedinski selski Sowet. In der Folge wurde auch der Ort Sturmen zu Paporotnoje gezählt.[12] Von 2008 bis 2015 gehörte Paporotnoje zur Landgemeinde Dobrowolskoje selskoje posselenije, von 2016 bis 2021 zum Stadtkreis Krasnosnamensk und seither zum Munizipalkreis Krasnosnamensk.
↑Таблица 1.10 «Численность населения городских округов, муниципальных районов, муниципальных округов, городских и сельских поселений, городских населенных пунктов, сельских населенных пунктов» Программы итогов Всероссийской переписи населения 2020 года, утвержденной приказом Росстата от 28 декабря 2021г. № 963, с данными о численности постоянного населения каждого населенного пункта Калининградской области. (Tabelle 1.10 „Bevölkerungsanzahl der Stadtkreise, munizipalen Rajons, Munizipalkreise, städtischen und ländlichen Siedlungen [insgesamt], städtischen Orte, ländlichen Orte“ der Ergebnisse der Allrussischen Volkszählung von 2020 [vollzogen am 1. Oktober 2021], genehmigt durch die Verordnung von Rosstat vom 28. Dezember 2021, Nr. 963, mit Angaben zur Zahl der Wohnbevölkerung jedes Ortes der Oblast Kaliningrad.)
↑ abcdDie Gemeinden und Gutsbezirke des Preussischen Staates und ihre Bevölkerung nach den Urmaterialien der allgemeinen Volkszählung vom 1. December 1871, Berlin 1874
↑ ab >Gemeindelexikon für das Königreich Preußen, I. Provinz Ostpreußen, Berlin 1888
↑ abcGemeindelexikon für das Königreich Preußen, Heft 1, Provinz Ostpreußen, Berlin 1907
↑ abAmtliches Gemeindeverzeichnis für das Deutsche Reich, Teil I: Altreich und Land Österreich. Herausgegeben vom Statistischen Reichsamt, Vierte Auflage, 1939
↑ abMichael Rademacher: Kreis Pillkallen/Schloßberg. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com. Abgerufen am 1. Januar 1900
↑Durch den Указ Президиума Верховного Совета РСФСР от 17 ноября 1947 г. «О переименовании населённых пунктов Калининградской области» (Verordnung des Präsidiums des Obersten Rats der RSFSR "Über die Umbenennung der Orte des Gebiets Kaliningrad" vom 17. November 1947)
↑Gemäß dem in Kaliningrad erschienenen russisch-deutschen Ortsverzeichnis Населенные пункты Калининградской области: краткий справочник. / Ред. В.П. Ассоров, В.В. Гаврилова, Н.Е. Макаренко, Э.М. Медведева, Н.Н. Семушина. - Калининград: Калининградское книжное издательство, 1976