Dieser Artikel existiert auch als Audiodatei.

Pfarrer Braun

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 2. Januar 2007 um 19:47 Uhr durch Smoritz81 (Diskussion | Beiträge) (Hinweis auf Audio-Version). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Vorlage:Infobox Fernsehserie

Pfarrer Braun ist eine humorvolle deutsche Krimiserie mit Ottfried Fischer in der Hauptrolle. Die Serie basiert lose auf der literarischen Figur des Pater Brown aus den Kurzgeschichten des Autors Gilbert Keith Chesterton.

Handlung

Pfarrer Guido Braun wird von seinem Bischof Hemmelrath in nahezu jeder Folge strafversetzt. Braun lässt sich nämlich nicht davon abhalten, trotz Verbots des Bischofs, in seinen Gemeinden geheimnisvolle Morde aufzuklären.

Figuren

Margot Roßhauptner, von Braun auch die Roßhauptnerin genannt, ist die Haushälterin des Pfarrers und kommentiert stets keck Pfarrer Brauns Umtriebe. Armin Knopp ist der Messner des Pfarrers. In der ersten Folge kann Braun ihn aus der unrechtmäßigen Haft in einem Hamburger Gefängnis befreien, von dem Zeitpunkt ist er sein Begleiter und Gehilfe. Er verliebt sich in jeder Episode, wird aber überall „vom Liebespech verfolgt“. Hauptkommissar Geiger wurde zufällig in die Nähe des Pfarrers strafversetzt. Er ist für die Kriminalfälle verantwortlich, in die sich Braun einmischt. Allerdings wird schnell klar, weshalb auch er immer wieder seinen Dienstort wechseln muss: Er ist zu dumm für seinen Job, ein „Fluch“ für den Pfarrer. Seit der dritten Staffel ist zu beobachten, dass Braun und Geiger ein Zweckbündnis eingehen. Braun nutzt die polizeilichen Mittel wie Gutachten oder DNA-Analyse und Geiger die Fähigkeiten Brauns, da sich der Kommissar eine Beförderung erhofft. Ebenso zum Gegner Brauns wird der Sekretär des Bischofs Monsignore Mühlich, immer wenn Hemmelrath und Braun wetten, wer eine Bibelstelle kennt, flüstert Mühlich diese dem Bischof ein. Daneben sorgt er für manches Ärgernis an den neuen Dienstorten des Pfarrers.

Serienfolgen

Pfarrer Braun - Der siebte Tempel (2003)

Der siebte Tempel ist die erste Folge der Reihe, in ihr werden die Hauptcharaktere eingeführt. Pfarrer Braun wird als Gefängnispfarrer nach Hamburg versetzt, nachdem er mit seinen Ermittlungen in die Schlagzeilen geraten war. Dort lernt er den unschuldig Inhaftierten Armin Knopp kennen. Es gelingt ihm, den Jungen durch den Beweis seiner Unschuld zu befreien. Nach diesen Ermittlungen folgt die nächste Strafversetzung nach Nordersand, eine fiktive Nordseeinsel. Braun, seine Haushälterin Margot Roßhauptner und Armin als Messdiener übernehmen eine kleine Gemeinde von Katholiken. Brauns Chef Bischof Hemmelrath glaubt Braun damit vom Verbrechen der Großstadt abhalten zu können. Doch als die reiche Witwe Groenewold stirbt, kann nur Braun nachweisen, dass ein gewisser Dr. Hermann Teusch das Erbe der Witwe erschleichen wollte.

Pfarrer Braun - Das Skelett in den Dünen (2003)

Diese zweite Episode spielt wie die erste an der Nordsee. Am Strand wird ein Skelett entdeckt, welches die Gebeine des Künstlers Wigbert Münzing darstellen. Der Odachlose Onno gibt sich inzwischen für diesen aus, nicht nur das kann Braun enttarnen.

Pfarrer Braun - Ein verhexter Fall (2004)

Nach seinen verbotenen Ermittlungen wird Braun in den Harz strafversetzt. Dort hat er mit dem, die Ökumene liebenden Pastor Happe zu kämpfen, dessen "hippe" Art dem Pfarrer die Nerven raubt. Zudem hat Bischof Hemmelrath seinem Problempfarrer Braun ein Gelöbnis aufgezwungen, nicht mehr zu kriminalisieren, doch dieses muss er brechen. Es ergeben sich neue Erkenntnisse in einem Mordfall, der bereits als aufgeklärt galt. Ein gewisser Lehrer Rinke wurde ermordet und die taubstumme Schülerin Antonia sitzt als Täterin in Haft, doch ihr Freund Winfried sagt, er wäre der wahre Täter. Mit Hilfe von zwei Schweineköpfen und deren Insektenbefall kann Pfarrer Braun beweisen, dass Rinke entgegen der Aussagen nicht auf dem Brocken ermordet wurde, sondern in seinem Haus.

Berg-Panorama, von links: Rehberg, Achtermannshöhe, Brocken, Wurmberg
Pfarrer Braun - Der Fluch der Pröpstin (2004)

Ebenfalls im Harz spielt diese Episode. Ein Restaurator namens Manuel Castelnuovo wird zum Freund des Pfarrers, als dieser seinen geheimen Schlemmerkeller neben dem Raum entdeckt, in dem Castelnuovo das Grab der Pröpstin Johanna restauriert. Als der Hund Castelnuovos und er selber geheimnisvoll sterben, ermittelt Pfarrer Braun, dass sein Freund nicht nur viele Geliebte hatte, sondern dass es auch einige Feinde des Restaurators gab. Einer oder eine muss gefährliche Pilzsporen ausgelegt haben, die zum Tod des Gigolos führten.

Pfarrer Braun - Bruder Mord (2005)

Nachdem Braun vergeblich versuchte, im Harz abzunehmen, schickt Hemmelrath Braun diesmal zur Fastenkur in ein rheinisches Kloster. Dort findet Armin, der Braun per Boot mit Würsten und Fleisch versorgt, den toten Bruder Bonifacius. Dieser habe sich umgebracht, meint Abt Nicodemus, doch auch Bruder Pankratz stirbt, beide hatten mit Übersetzungen von Texten zu tun, die beweisen, dass das Papsttum nicht auf Petrus zurückgeht und damit keine Grundlage habe. Der Abt wollte diese Brisanz vertuschen. Braun muss in einem Kloster gemäß ohne Strom und Internet ermitteln und zum ersten Mal mit Erlaubnis des Bischofs.

Pfarrer Braun - Adel vernichtet (2005)

Auf Schloss Falkenberg am Rhein wird ein Falke symbolisch umgebracht, jemand scheint es auf die Familie Falkenberg abgesehen zu haben. Doch alle Feinde aus dem Mittelalter und ihre Nachfahren scheinen gestorben. Zwischen Weinbergen und Adelsstolz kommt Braun auf Gärtner Karl Rabe, mit dem etwas nicht zu stimmen scheint, nicht nur sein Name.

Pfarrer Braun - Der unsichtbare Beweis (2006)

Monsignore Mühlich, der Gehilfe des Bischofs, empfiehlt Pfarrer Braun in die sächsische Provinz nach Pfaffenberg zu versetzen. Doch mit der Gemütlichkeit dort ist es bald vorbei, als Touristenströme das kleine Pfarrhaus ablichten wollen, eine Gemeinheit von Mühlich.

Während einer Hochzeitsfeier wird die Fremdenführerin Rosa ermordet. Ex-Freund Matej bittet unter Tatverdacht Pfarrer Braun um Kirchenasyl, als ihn die aufgebrachten Gäste der Feier verfolgen. Kommissar Geiger, der zufällig im Elbsandsteingebirge ein Überlebenstraining absolvierte, kann in diesem Fall schließlich entscheidend weiterhelfen.

Pfarrer Braun - Drei Särge und ein Baby (2006)

Die Reederin Susanna Vogelsang soll ihre Ex-Männer ins Grab gebracht haben, was Braun neugierig macht. Gleichzeitig wird in seinem Bett ein Baby einer Tschechin geboren, Bischof Hemmelrath ist entsetzt, vor allem weil Braun die Vergangenheit der Reederin aufklärt, der Witwe stehen einige verdächtige Herren sehr nahe.

Pfarrer Braun - Kein Sterbenswörtchen (2006)

Durch eine Erbschaft bekäme die katholische Kirche fünf Millionen Euro, wenn Braun eine Gemeinde im sächsischen Liebwitz übernimmt. Mit dem Geld soll Braun eine der evangelischen Kirchen ersteigern und sie in ein katholisches Gotteshaus umwandeln. Doch das Gebäude steht ganz im Interesse der Bürgermeisterin Herrgesell, die daraus ein Feuerwehrhaus machen will, sie bringt das ehemals sozialistische Dörfchen gegen Braun auf. In diesem Chaos findet Braun heraus, dass ein verstorbener Friedrich Dobertin, Mann der Erblasserin, zu seinen Lebzeiten ein Kosmonaut, später Lottomillionär und Laienschauspieler war. Vor allen Zuschauern starb er auf der Bühne an einem Herzinfarkt zufällig während seiner Sterbeszene. Neben Dobertin standen seine zweite Gattin, die die heutige Bürgermeisterin ist, die verdächtige Bankdirektorin Renate Ziese und ebenso die attraktive Carmen Schneider auf der Bühne. Jede hatte ein Motiv, nur Braun kann die Mörderin ermitteln. Er geht zunächst der Frage nach, wo die Lottomillionen geblieben sind und weshalb Liebwitz plötzlich so viele neue Hotels bekam.


Für das Frühjahr 2007 sind drei neue Folgen angekündigt, die in Bamberg und Umgebung spielen werden.

Drehorte

Schauplätze der Serie sind meistens entlegene und landschaftlich attraktive Gegenden wie die Nordseeküste (Greetsiel und Pilsum), der Harz mit Quedlinburg und Thale, das Rheinland um Eltville, Sachsen mit dem Elbsandsteingebirge und Meißen und Bamberg im fränkischen Bayern. Dabei werden die Ortsnamen durch fiktive Bezeichnungen ersetzt, die dem Original teilweise ähnlich sind.

Nebencharaktere

Der siebte Tempel
Tilo Prückner als Dr. Kuno Sailer alias Dr. Hermann Teusch
Eva-Maria Hagen als Frau Groenewold
Wolfgang Völz als Herr Reinhold Gürtler
Das Skelett in den Dünen
Thomas Fritsch als Onno alias Künstler Wigbert Münzing
Ein verhexter Fall
Cosma Shiva Hagen als Diakonin Valeska
Michael Lerchenberg als Richter Dr. Erich Stiefenhofer
Der Fluch der Pröpstin
Cosma Shiva Hagen als Diakonin Valeska
Hannes Jaenicke als Manuel Castelnuovo
Katja Flint als Dr. Friederike von Boest
Bruder Mord
Heinz Baumann als Abt Nicodemus
Götz Otto als Pater Andreas
Claus Wilcke als Pater Jakobus
Herbert Fux als Pater Pankraz
Christian Kahrmann als Bruder Bernadus
Adel vernichtet
Mathieu Carrière als Baron Friedrich von Falkenberg
Eleonore Weisgerber als Baronin Lydia von Falkenberg
Peter Fricke als Gärtner Karl Rabe alias Karl von Rappenhorst
Der unsichtbare Beweis
Daniel Mezger als Johannes
Roman Knizka als Matej Topol
Ute Willing als Veronica Bartels
Oliver Stritzel als Dr. Bartels
Peter Kremer als Polizist Hagenow
Veit Stübner als Wirt Kobilke
Drei Särge und ein Baby
Sunnyi Melles als Susanna Vogelsang
Anne Kanis als Leni
Leonard Lansink als Florian Graf
Peter Sattmann als Dr. Storz
Frank Stieren als Pavel
Bernd Stegemann als Gewitsch
Kein Sterbenswörtchen
Astrid M. Fünderich als Sandra Herrgesell
Janina Hartwig als Frau Ziese
Denise Virieux als Carmen Schneider
Daniel Friedrich als Thure Mackeben
Walter Plathe als Harry Wuttke

Filmmusik

Datei:Martin-Böttcher.jpg
Martin Böttcher

Die Filmmusik schrieb der deutsche Komponist Martin Böttcher. Er erhielt den Auftrag, eine Titelmelodie im Stil der von ihm vertonten Pater Brown-Filme mit Heinz Rühmann zu schreiben (Das schwarze Schaf und Er kanns nicht lassen). Ein Teil der Filmmusik der ersten Folge der Serie ist erschienen auf der CD „Pfarrer Braun und andere...“, Colosseum CST 8092.2, wobei der da aufgeführte Titel Meschugge in der zweiten Folge verwendet wurde. In der ersten Folge setzten die Produzenten auch das Original-„Sammelthema“ von „Pater Brown“ aus den Heinz-Rühmann-Kinofilmen ein, das auf der CD „Kriminalfilmmusik von Martin Böttcher“, Rough Trade 307.6518.2, veröffentlicht wurde.

Erfolg

Die Serie gilt, nicht zuletzt durch den Darsteller Ottfried Fischer, als Erfolg für die ARD. Die Kritik bescheinigte ihr witzige Seitenhiebe auf Gesellschaft und Kirche. Daneben gibt es auch Insider-Anspielungen wie auf die Fernsehserie Irgendwie und Sowieso, mit der der Hauptdarsteller Ottfried Fischer den Durchbruch schaffte. Mit bis zu 8 Millionen Zuschauern gehört jede Neuausstrahlung zu den meistgesehenen Filmen des Tages.

Weblinks