Praid
Praid Salzberg Parajd | ||||
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Basisdaten | ||||
Staat: | Rumänien | |||
Historische Region: | Siebenbürgen | |||
Kreis: | Harghita | |||
Koordinaten: | 46° 28′ N, 25° 11′ O | |||
Zeitzone: | OEZ (UTC+2) | |||
Höhe: | 506 m | |||
Fläche: | 108,03 km² | |||
Einwohner: | 6.542 (1. Dezember 2021[1]) | |||
Bevölkerungsdichte: | 61 Einwohner je km² | |||
Postleitzahl: | 537240 | |||
Telefonvorwahl: | (+40) 02 66 | |||
Kfz-Kennzeichen: | HR | |||
Struktur und Verwaltung (Stand: 2020[2]) | ||||
Gemeindeart: | Gemeinde | |||
Gliederung: | Praid, Becaș, Bucin, Ocna de Jos, Ocna de Sus, Șașvereș | |||
Bürgermeister : | László Nyágrus (UDMR) | |||
Postanschrift: | Str. Principală, nr. 394 loc. Praid, jud. Harghita, RO–537240 | |||
Website: |
Praid (veraltet Paraid; deutsch Salzberg, ungarisch Parajd) ist eine Gemeinde im Kreis Harghita, in der Region Siebenbürgen in Rumänien.
Geographische Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Gemeinde Praid liegt im Osten Nordsiebenbürgens, in den Südausläufern des Gurghiu-Gebirges, ein Teilgebirge der Ostkarpaten. In der historischen Region Szeklerland im Westen des Kreises Harghita an der Mündung des gleichnamigen Baches in den Oberlauf der Târnava Mică (Kleine Kokel) und am Drum național 13A, liegt der Ort Praid sieben Kilometer südöstlich des Kurorts Sovata im Kreis Mureș und etwa 70 Kilometer nordwestlich von der Kreishauptstadt Miercurea Ciuc (Szeklerburg) entfernt. Praid ist Endstation der Bahnstrecke Blaj–Târnăveni–Praid.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der mehrheitlich von Szeklern bewohnte Ort Praid, wurde nach unterschiedlichen Angaben 1564[3] oder 1567 erstmals urkundlich erwähnt.[4]
Auf eine frühere Besiedlung des Gemeindeareals zeugt ein Wachturm aus der Römerzeit auf dem Areal des eingemeindeten Dorfes Ocna de Sus (ungarisch Felsősófalva) auf der Anhöhe Codaroș (ungarisch Kodáros teteje), bei Vizuina vulpii (Rókalik; deutsch Fuchsbau) und diente vermutlich zur Überwachung der Salzbergwerde in der Umgebung.[5] Auf dem Gebiet von Praid wird eine mittelalterliche Burg zwischen den Bächen Oaia Mică (ungarisch Kisjuhod) und Ulmiște (Szilas) vermerkt. Des Weiteren wurden auch unterschiedliche archäologische Funde der Bronzezeit zugeordnet.[6]
Zur Zeit des Königreichs Ungarn gehörte Praid dem Stuhlbezirk Udvarhely in der Gespanschaft Udvarhely (rumänisch Comitatul Odorhei), anschließend dem historischen Kreis Odorhei und ab 1950 dem heutigen Kreis Harghita an.
Praid ist auch bekannt wegen seiner Badeanlagen mit Thermalwasser und des kleinen Dorfmuseums.[4]
In Praid sind nur 75 % der Haushalte an des Trink- und an das Abwassernetz angeschlossen, restliche haben, wie auch in den eingemeindeten Dörfern Ocna de Jos und Ocna de Sus, Trinkbrunnen und Klärgruben. Da von der Gemeindebevölkerung Erdgas zum Heizen nicht gewünscht ist, wird Holz als Brennstoff verwendet. An das Stromnetz sind 80 % der Gemeindehaushalte angeschlossen (Stand 2015).[7]
Bevölkerung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Bevölkerung der Gemeinde Praid entwickelte sich wie folgt:
Volkszählung | Ethnische Zusammensetzung | ||||
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Jahr | Bevölkerung | Rumänen | Ungarn | Deutsche | andere |
1850 | 3.884 | 45 | 3.693 | - | 146 |
1930 | 6.961 | 114 | 6.504 | 6 | 337 |
1966 | 6.757 | 119 | 6.456 | 12 | 170 |
1992 | 7.064 | 70 | 6.623 | - | 371 |
2002 | 6.846 | 56 | 6.635 | 1 | 154 |
2011 | 6.502 | 55 | 5.961 | - | 486 |
2021 | 6.542 | 43 | 5.750 | - | 749 (316 Roma) |
Seit 1850 wurde auf dem Gebiet der Gemeinde Praid die höchste Einwohnerzahl (7.086) und die der Magyaren (7.028) 1941 ermittelt. Die höchste Anzahl der Roma (370) wurde 1992, die der Rumänen 1966 und die der deutschsprechenden Bevölkerung (49) 1880 registriert.[8]
Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- In Praid die reformierte Kirche[9] 1780 und deren Holztor 1944 errichtet, stehen unter Denkmalschutz.[10]
- Das ehemalige Salzamt Praids – eines der berühmtesten in der Region – im 19. Jahrhundert errichtet, in welchem nach Angaben des Verzeichnisses historischer Denkmäler des Ministeriums für Kultur und nationales Erbe (Ministerul Culturii și Patrimoniului Național) sich heute eine Poliklinik befindet, stehen unter Denkmalschutz.[10]
- Im eingemeindeten Dorf Ocna de Sus die reformierte Kirchen[11] im 14. Jahrhundert errichtet und im 19. Jahrhundert erneuert, steht unter Denkmalschutz. Deren Kirchenmauer wurde 1780 errichtet.[10]
- Im eingemeindeten Dorf Ocna de Sus das Holzhaus und der emaillierte Backofen der Familie Fábián Vince (Haus Nr. 144) im 19. Jahrhundert errichtet, stehen unter Denkmalschutz.[10]
- Das ehemalige Salzbergwerk in Praid[12] ist seit 1960 ein Kurort für Atemwegserkrankungen.[13]
- In dem 1991 eröffneten Lajos Áprily-Dorfmuseum in Praid, wird die Kindheit des ungarischen Schriftstellers geschildert.[14]
- Das (nach unterschiedlichen Angaben) 52[15] oder 66 Hektar große Areal genannt Muntele de sare Praid („Salzgebirge“) mit dem 576 m[7] hohen Berg, ist ein Naturschutzgebiet der IUCN-Kategorie III.
Persönlichkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Vilmos Nagy (1884–1976), ungarischer Militäroffizier und Verteidigungsminister.[16][17]
- Lajos Áprily (1887–1967), siebenbürgisch-sächsischer Abstammung (geb. Jekel), verbrachte hier seine Kindheit, war ungarischer Dichter und Übersetzer.[4]
- Ferenc Sükösd (1933–1972), in Ocna de Jos geboren, war Maler.[18]
- Lajos Keresztes (1900–1978), war ein ungarischer Ringer.
Städtepartnerschaft
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Gemeinde Praid pflegt Partnerschaften mit den ungarischen Orten:[19]
- Praid mit Bodony, Somogyjád, Környe, Emőd, Mezőkovácsháza und Harsány, die Schule von Praid mit Visegrád
- Ocna de Jos (Alsósófalva) mit Nádasd im Kreis Körmend
- Ocna de Sus (Felsősófalva) mit Szegvár im Kreis Szentes
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Die Gemeinde Praid bei ghidulprimariilor.ro
- Panoramaansicht 360° des Salzbergwerks in Praid, auf www.360cities.net
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Volkszählung 2021 in Rumänien, Populația rezidentă după etnie, 1. Dezember 2021 (rumänisch).
- ↑ Angaben bei Biroului Electoral Central, abgerufen am 5. November 2020 (rumänisch).
- ↑ Webdarstellung der Gemeinde Praid, abgerufen am 22. August 2020 (rumänisch).
- ↑ a b c Heinz Heltmann, Gustav Servatius (Hrsg.): Reisehandbuch Siebenbürgen. Kraft, Würzburg 1993, ISBN 3-8083-2019-2, S. 517.
- ↑ Repertoriul Arheologic al României − Ocna de Sus, abgerufen am 28. August 2020 (rumänisch).
- ↑ Repertoriul Arheologic al României − Praid, abgerufen am 28. August 2020 (rumänisch).
- ↑ a b STRATEGIA DE DEZVOLTARE LOCALĂ A COMUNEI PRAID 2015-2020,. (PDF; 4,9 MB) Abgerufen am 28. August 2020 (rumänisch).
- ↑ Varga E. Árpád: Volkszählungen 1850–2002 in Siebenbürgen bei kia.hu, letzte Aktualisierung 2. November 2008 (PDF; 675 kB; ungarisch).
- ↑ Angaben zur reformierten Kirche in Praid bei biserici.org, abgerufen am 29. August 2020 (rumänisch).
- ↑ a b c d Liste historischer Denkmäler des rumänischen Kulturministeriums, 2015 aktualisiert (PDF; 12,7 MB; rumänisch).
- ↑ Angaben zur reformierten Kirche in Ocna de Sus bei biserici.org, abgerufen am 29. August 2020 (rumänisch).
- ↑ Angaben und Bilder zum Salzbergwerk bei wondersoftransylvania.com, abgerufen am 27. August 2020 (englisch, rumänisch, ungarisch).
- ↑ Angaben zum Kurort in Praid bei tratamentbalnear.ro, abgerufen am 27. August 2020 (rumänisch).
- ↑ Angaben zum Dorfmuseum auf der Website von Praid, abgerufen am 29. August 2020 (rumänisch, ungarisch).
- ↑ Angaben zum Naturschutzgebiet Muntele de sare Praid bei protectedplanet.net, abgerufen am 29. August 2020 (englisch).
- ↑ Angaben zu Vilmos Nagy bei mek.oszk.hu, abgerufen am 29. August 2020 (ungarisch).
- ↑ Angaben zu Vilmos Nagy bei bibl.u-szeged.hu, abgerufen am 29. August 2020 (ungarisch).
- ↑ Angaben zu Ferenc Sükösd bei lexikon.kriterion.ro, abgerufen am 22. August 2020 (ungarisch).
- ↑ Angaben zu Städtepartnerschaften auf der Gemeindewebsite, abgerufen am 22. August 2020 (ungarisch).