RhB Ge 4/4 III

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Ge 4/4III
Ge 4/4III 646 "RhBudget"
Ge 4/4III 646 "RhBudget"
Ge 4/4III 646 "RhBudget"
Nummerierung: 641-652
Anzahl: 12
Hersteller: 641-649 SLM / ABB
650-652 Adtranz
Baujahr(e): 1993 / 94 / 99
Achsformel: Bo'Bo'
Spurweite: 1000 mm (Meterspur)
Länge über Puffer: 16 000 mm
Breite: 2 800 mm
Dienstmasse: 62 t
Höchstgeschwindigkeit: 100 km/h
Dauerleistung: 2 400 kW (max. 3 100 kW)
Anfahrzugkraft: 170kN (max. 200 kN bei 57.6 km/h)
Treibraddurchmesser: 1 070 mm
Stromsystem: 11 kV 16,7 Hz
Stromübertragung: 2 Einholmstromabnehmer
Anzahl der Fahrmotoren: 4 (Typ 6 FRA 5248)
Steuerung: Zweipunkt GTO-Umrichter
Vorgänger: RhB Ge 4/4 II

Die RhB Ge 4/4 III sind vierachsige Schmalspur-Elektrolokomotiven der Schweizer Rhätischen Bahn (RhB) mit der Bauartbezeichnung Ge 4/4.

Geschichte

RhB Ge 4/4 III 651 "Glacier on Tour"
RhB Ge 4/4 III 652 "HCD" mit Albula-RE oberhalb von Bergün
RhB Ge 4/4 III 650 "UNESCO" auf dem Landwasserviadukt, welches zugleich auf der Lokomotive selbst abgebildet ist

Um den Mehrverkehr nach der Eröffnung des Vereinatunnels bewältigen zu können, entwickelte die Rhätische Bahn 1989 gemeinsam mit SLM und ABB eine neue Lokomotivgeneration, deren Antrieb auf der Drehstromtechnik mit GTO-Thyristoren basiert. Die ursprüngliche Planung einer sechsachsigen Variante der Ge 4/4 II, die auf der nahezu geradlinigen Tunnelstrecke Vorteile gehabt hätte, wurde zugunsten einer auch auf Strecken mit engen Radien universell einsetzbaren Lokomotive mit vier Achsen verworfen.

Das Ergebnis war die 100 km/h schnelle Serie Ge 4/4 III, die für eine Wechselspannung von 11 kV bei einer Frequenz von 16,7 Hz ausgelegt wurde. Die Loks haben ein Gewicht von 62 Tonnen und eine Leistung von 2400 kW bei 80 km/h. Ihre Länge beträgt 16.000 mm, ihre Höhe 3.860 mm und die Breite 2.800 mm. Die Leittechnik entspricht nahezu vollständig der SBB-Serie Re 460.

Am 7. Dezember 1993 wurde die erste Maschine, Ge 4/4 III 641, offiziell in Dienst gestellt. Zwischen 1994 und 1999 folgten elf weitere Loks in drei Lieferserien mit den Nummern 642–652. Die erste Bestellung (1989) umfasste sechs, die zweite von 1991 drei und die dritte von 1996, die den Zusatzbedarf durch die Eröffnung des Vereinatunnels abdecken sollte, nochmals drei Maschinen. Auf der Albulabahn findet man sie vor fast allen Zuggarnituren, und die Autozüge durch den Vereinatunnel werden nur durch sie befördert. Alle Loks sind mit farbenfrohen Werbeanstrichen versehen.

Die zwölf Lokomotiven erhielten Namen von kleineren Ortschaften in Graubünden, auf dessen Kantonsgebiet die Rhätische Bahn ihr Streckennetz betreibt. Die Namen stehen je nach Lackierung an verschiedenen Stellen auf rechter und linker Seite des Fahrzeuges, die Betriebsnummern 641–652 auf den beiden Stirnseiten, sowie seitlich unten. Neben dem Namen befindet sich auf jeder Lok zusätzlich das Wappen des jeweiligen Ortes.

Ähnliche Lokomotiven verkehren auch bei der Bière-Apples-Morges-Bahn (BAM), (frz.: Chemin de fer Bière-Apples-Morges), als Ge 4/4 Nr. 21+22, sowie bei der Montreux–Berner Oberland-Bahn (MOB), (frz.: Chemin de fer Montreux-Oberland bernois), als Ge 4/4 Nr. 8001–8004.

Liste der Ge 4/4 III der Rhätischen Bahn
Betriebsnummer Taufname Wappen Inbetriebnahme Status Werbeaufschrift (Stand April 2011)
641 Maienfeld 07.12.1993 in Betrieb Coop
642 Breil/Brigels 24.01.1994 in Betrieb Eigenwerbung RhB Team
643 Vals 22.02.1994 in Betrieb Ems-Chemie
644 Savognin 14.04.1994 in Betrieb keine (roter Originalanstrich)
645 Tujetsch 31.05.1994 in Betrieb Radio e Televisiun Rumantscha
646 Santa Maria Val Müstair 27.06.1994 in Betrieb Eigenwerbung BÜGA
647 Grüsch 20.09.1994 in Betrieb Graubündner Kantonalbank
648 Susch 05.11.1994 in Betrieb Lanxess
649 Lavin 08.12.1994 in Betrieb Holcim
650 Seewis im Prättigau 07.09.1999 in Betrieb Eigenwerbung UNESCO Welterbe
651 Fideris 28.09.1999 in Betrieb Eigenwerbung Glacier Express
652 Vaz/Obervaz
Lenzerheide-Valbella
05.11.1999 in Betrieb HC Davos
Commons: RhB Ge 4/4 III – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien