Roma Bahn

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Roma Bahn als Polly in Dreigroschenoper

Roma Anna Helena Bahn (* 30. Oktober 1896 in Berlin[1]; † 11. Januar 1975 in Bonn) war eine deutsche Schauspielerin.

Roma Bahn war die Tochter des Rechtsanwalts Paul Bahn. Im Alter von 16 Jahren begann sie an Max Reinhardts Schauspielschule des Deutschen Theaters Unterricht zu nehmen und erhielt ihr erstes Engagement in Frankfurt am Main. Später war sie in Hamburg tätig, bis Reinhardt sie 1926 an die Berliner Bühnen zurückholte.

1928 ersetzte sie in der Rolle der Polly die verhinderte Carola Neher bei der Uraufführung von Bertolt Brechts Die Dreigroschenoper am Theater am Schiffbauerdamm. Das Stück wurde ein außergewöhnlicher Erfolg und verhalf Roma Bahn zum Durchbruch. Sie spielte danach unter anderem Desdemona in Othello mit Paul Wegener in der Titelrolle, an der Seite von Hermine Körner in Jean GiraudouxDie Irre von Chaillot und besonders erfolgreich Klytämnestra in Die Fliegen. Weitere Rollen waren Ophelia in Hamlet und Lulu in Erdgeist.

Während der Stummfilmzeit war sie einige Male Hauptdarstellerin in Filmen, darunter 1920 in dem expressionistischen Von morgens bis mitternachts. Im Tonfilm wurde sie eine häufig eingesetzte Nebendarstellerin, oft allerdings nur mit kurzen Auftritten. In der Zeit des Nationalsozialismus trat sie in Propaganda- und Hetzfilmen auf.

In der Nachkriegszeit arbeitete sie auch als Synchronsprecherin. Sie sprach unter anderem Jo Van Fleet in ihrer Oscar-prämierten Rolle in Jenseits von Eden, Judith Anderson als Big Mama in Die Katze auf dem heißen Blechdach sowie Dame Gladys Cooper in My Fair Lady.

Von 1951 bis 1959 war sie Lehrerin an der Max-Reinhardt-Schule für Schauspiel. 1961 verließ die Schauspielerin Berlin und trat danach nur noch gastspielweise auf. Roma Bahn, erste Trägerin des Hermine-Körner-Rings, war von 1916 bis 1928 mit dem Regisseur Karlheinz Martin[2], in vierter Ehe (ab 1950) mit dem Architekten Hugo Häring verheiratet. 1964 wurde sie zur Berliner Staatsschauspielerin ernannt.

Roma Bahn war Schwägerin des Braunschweiger Oberbürgermeisters Ernst Böhme, der 1925 ihre Schwester Lili geheiratet hatte.[3]

Filmografie (Auswahl)

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Einzelnachweise

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  1. Landesarchiv Berlin, Geburtsregister StA Berlin I/II Nr. 1226/1896
  2. Heiratsregister Standesamt Frankfurt am Main, Nr. 225/1916 (kostenpflichtig abrufbar auf Ancestry.com)
  3. Gerd Biegel: Ernst Böhme (1929–1933; 1945–1948). In: Henning Steinführer, Claudia Böhler (Hrsg.): Die Braunschweiger Bürgermeister. Von der Entstehung des Amtes im späten Mittelalter bis ins 20. Jahrhundert. S. 394, FN 6.