Silvio Mattioli schmiedete diese Monumentalplastik Verso La Luce (Empor zum Licht) in den Jahren 1983–1984.
Silvio Mattioli wurde in Winterthur-Töss in einer italienischen Schmiededynastie geboren. Er machte von 1945 bis 1946 eine Lehre als Steinbildhauer in Winterthur-Hegi und besuchte die Kunstgewerbeschule Zürich. Otto Teucher unterrichtete ihn in Bildhauerei und Dr. Edwin Gradmann in Stilkunde und Kunstgeschichte. 1948 unternahm Mattioli eine Reise nach Paris. Dort lebte er von 1949 bis 1950. Er war fasziniert von Vincent van Goghs Malerei. Von Paris aus reiste er in die Bretagne und in die Normandie und begann zu malen. Er schuf Landschaften, Stillleben und Porträts, die er aber später zum grössten Teil vernichtete.
Er wirkte in der Zeit von 1951 bis 1954 als Holz- und Steinbildhauer und schuf archaisierendeFrauentorsi und Tiere, mit denen er sich in die Tradition der archaisierenden Skulptur der 30er und 40er Jahre stellte. Zur Weiterbildung reiste er nach Frankreich und Italien. 1955 begann er, als Eisen- und Stahlplastiker zu arbeiten. Er schuf zunächst Kleinplastiken und seit 1967 vor allem Monumentalplastiken für den öffentlichen Raum. Von 1990 an widmete er sich wieder zunehmend den Kleinplastiken, in denen er die Formensprache seiner früheren Werkphasen wieder aufgriff. Auch die farbige Fassung von Monumentalplastiken wurde ihm wichtig. Neben schwarz verwendete er einen Blau-Rot-Kontrast und seit 1991 auch gelb; Beispiele dafür sind Trias von 1990 und Stoll-Plastik von 1991. In Aquarellen sowie Tusch- und Bleistiftzeichnungen entwickelte er die Gestaltung neuer Eisen- und Stahlplastiken, oder er variierte die Formen bereits ausgeführter Werke. 2004 schuf er Werke in Holz und Eisen, und 2008 widmete er sich der Buchgestaltung.
Förderpreise und Stipendien ermöglichten ihm seit 1956 eine kontinuierliche Arbeit. Von 1953 bis 1968 wirkte er in seinem Atelier an der Wuhrstrasse 10 in Zürich, ab 1969 in einem alten Bauernhaus in Schleinikon, das er gekauft und als Wohnhaus und Atelier umgebaut hatte. Ausserdem arbeitete er von 1962 bis 1967 zeitweise in einem Zweitatelier in Manerba del Garda in der Nähe von Verona. Seine Werke befinden sich in dem Musée d’Art et d’Histoire in Neuchâtel, im Museum zu Allerheiligen, im Kunstmuseum Winterthur, in der Sammlung Dr. Walter Bechtler und in der Stiftung für Eisenplastik, Sammlung Dr. Hans Koenig in Zollikon und im Kunsthaus Zürich.
Mattioli war zweimal verheiratet und hatte aus diesen Ehen drei Kinder, von denen das älteste, Enrico, mit nur 36 Jahren starb.
Katalog zur Helmhaus Ausstellung Zürich: Skulpturen von 1956–1986. Helmhaus, Zürich 1986.
Wolfgang Schneider: Silvio Mattioli – Eroberer des Raumes. Ausstellungskatalog, Städtische Galerie Gladbeck, Gladbeck i. W. 1992.
Katalog zur Ausstellung Silvio Mattioli – Eisenplastiken – Arbeiten auf Papier in der Stiftung für Eisenplastik, Sammlung Dr. Hans Koenig 1997.
John Matheson u. a.: Silvio Mattioli, Eisenplastiken. Katalog zur Ausstellung in dem Kloster Disentis (Vorwort von Peter K. Wehrli). Selbstverlag Zürich 2001.
Silvio Mattioli, Roy Oppenheim, Abt Daniel Schönbächler, Katharina Mattioli: Silvio Mattioli – Mit Feuer und Flamme – Plastisches Schaffen 1949–2004. Monografie. Huber Verlag, Frauenfeld 2004. ISBN 3-7193-1348-4
Silvio Mattioli Metallplastiker. Huber Verlag, Frauenfeld 2009. Bildband zum 80. Geburtstag des Künstlers. Unter Mitarbeit von Tochter Katharina Mattioli, mit einem Vorwort von Matthias Frehner und Fotografien von Roland Frutig. ISBN 978-3-7193-1512-2