Someo

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Someo
Wappen von Someo
Staat: Schweiz Schweiz
Kanton: Kanton Tessin Tessin (TI)
Bezirk: Bezirk Vallemaggiaw
Kreis: Kreis Maggia
Gemeinde: Maggia TIi2
Postleitzahl: 6674
Koordinaten: 694280 / 126962Koordinaten: 46° 17′ 15″ N, 8° 39′ 43″ O; CH1903: 694280 / 126962
Höhe: 378 m ü. M.
Fläche: 32,73 km²
Einwohner: 258 (2003)
Einwohnerdichte: 8 Einw. pro km²
Website: www.maggia.ch
Someo
Someo
Karte
Someo (Schweiz)
Someo (Schweiz)
w{w
Gemeindestand vor der Fusion am 4. April 2004
Madonna in Someo
Hängebrücke zwischen Someo und Maggia

Somèo (im lombardischen Ortsdialekt [zmei][1]) ist eine Ortschaft in der Tessiner Gemeinde Maggia, Schweiz. Bis 2004 bildete sie eine eigenständige politische Gemeinde.

Das Dorf liegt auf einer Höhe von 378 m ü. M. Der Ort liegt auf der linken Seite des Flusses Maggia, etwa 16 Kilometer (Luftlinie) nordwestlich von Locarno. Die ehemalige Gemeinde Someo umfasste die Fraktion Riveo.

Urkundlich erstmals bezeugt findet sich Someo als Summade im Jahre 807.[2] Die sprachgeschichtliche Herkunft des Namens ist unbekannt.[1]

1355 ist Someo als Nachbarschaft (vicinia) bezeugt[3]. Eine selbständige Pfarrei bildet es seit 1591, zuvor war es nach Cevio kirchgenössig. Der 1907 erfolgte Bau der Maggiatalbahn förderte den Abbau von Paragneis, vor allem in Riveo. Am 24. September 1924 zerstörte ein Erdrutsch einen Teil des Dorfes und forderte zehn Todesopfer.

Im Jahr 2003, vor der Gemeindefusion, lebten 258 Einwohner auf einer Gemeindefläche von 32,73 ha. Seit dem 4. April 2004 ist Someo Teil der neugebildeten Gemeinde Maggia. Someo bildet aber nach wie vor eine eigenständige Bürgergemeinde.[4]

Bevölkerungsentwicklung[5]
Jahr 1591 1709 1801 1850 1900 1950 2000 2003
Einwohner 450 700 374 633 368 325 254 258

Sehenswürdigkeiten

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Dorfbild ist im Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS) als schützenswertes Ortsbild der Schweiz von nationaler Bedeutung eingestuft.[6]

Sakrale Bauten
  • Pfarrkirche Santi Placido e Eustachio aus dem 13. Jahrhundert, erstmals erwähnt 1365, mit einem (mehrfach renovierten) Portal von 1536[7][8]
  • Beinhaus[7]
  • Betkapelle San Giovanni Battista (1850) mit Fresken von Giacomo Antonio Pedrazzi (1851)[9] nämlich Cristo Morto und Addolorata, sowie den Statuen San Luca und San Giuliano[7]
  • Betkapelle Gesola im Ortsteil Terra di dentro, mit Fresken (17.–19. Jahrhundert), darunter von Giacomo Andrea Pedrazzi Madonna di Re, Madonna mit Kind, Heilige und Evangelisten[7]
  • Oratorium Madonna delle Grazie im Ortsteil Riveo (1703), renoviert 1729 und 1877; Stuckaltar (1729) mit der Holzstatue Madonna col Bambino, dem Gemälde San Giuseppe e l’angelo und der Votivgabe Madonna del Soccorso (1722)[10]
Andere Bauwerke

Noch heute stehen im Ortskern viele Häuser aus dem 17. und 18. Jahrhundert. Zeugen der einstigen ländlichen Kultur sind zum Beispiel der direkt in den Felsen gehauene grosse Brunnen, die Mühlen und das Waschhaus.

  • Football Club Someo[11]

Persönlichkeiten

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  • Antonio Germano Tognazzini (* um 1855 in Someo; † 1922 ebenda), Gründer von Someo, jetzt Casmalia in Santa Barbara County (Kalifornien)[12]
  • Victor Emanuel Camanini (* 30. November 1862 in Someo; † 15. November 1919 in Kilchberg), Dekorations- und Flachmaler[13]
  • Ludwig Vanoni (* 21. Oktober 1876 in Köln; † 7. November 1972 in Someo), Opernsänger[14][15]
  • Arrigo Caroni (* 1. Juli 1903 in Someo; † 13. Dezember 1985 in Locarno), Wirtschaftswissenschaftler, Tessiner Grossrat, Nationalrat[16]
Commons: Someo – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. a b Lexikon der schweizerischen Gemeindenamen. Hrsg. vom Centre de Dialectologie an der Universität Neuenburg unter der Leitung von Andres Kristol. Frauenfeld/Lausanne 2005, S. 840.
  2. Daniela Pauli Falconi: Someo. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 29. Dezember 2016.
  3. Karl Heinz Burmeister: Nachbarschaft. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 19. Juni 2015.
  4. Patriziato di Someo (italienisch) auf ti.ch/di/sel/patriziati
  5. Daniela Pauli Falconi: Someo. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 18. November 2022.
  6. Liste der Ortsbilder von nationaler Bedeutung (Memento vom 29. Oktober 2020 im Internet Archive), Verzeichnis auf der Website des Bundesamts für Kultur (BAK), abgerufen am 10. Januar 2018.
  7. a b c d e f Simona Martinoli und andere: Guida d’arte della Svizzera italiana. Hrsg. von der Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte. Edizioni Casagrande, Bellinzona 2007, ISBN 978-88-7713-482-0, S. 238, 244, 247, 248.
  8. Martino Signorelli: Storia della Valmaggia, passim.
  9. Giacomo Antonio Pedrazzi. In: Sikart
  10. Buetti, 1969, S. 404.
  11. Football Club Someo auf matchcenter-ftc.football.ch
  12. Antonio Germano Tognazzini auf parrocchiemaggia.ch/parrocchie/someo (italienisch)
  13. Victor Emanuel Camanini. In: Sikart
  14. Ludwig_Vanoni in tls.theaterwissenschaft.ch (abgerufen am: 25. April 2016.)
  15. Ludwig Vanoni auf portal.dnb.de (abgerufen am 21. März 2017).
  16. Pablo Crivelli: Arrigo Caroni. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 27. August 2003, abgerufen am 30. März 2020.