Spree

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Spree
Karte des Flusslaufes

Karte des Flusslaufes

Daten
Lage östliches Deutschland: Sachsen, Brandenburg, Berlin; Tschechien
Flusssystem Elbe
Quelle Ebersbach-Spreedorf, Neugersdorf und am Kottmar
Quellhöhe ca. 430 m ü. NN
Mündung Havel in Berlin-SpandauKoordinaten: 52° 32′ 10″ N, 13° 12′ 32″ O
52° 32′ 10″ N, 13° 12′ 32″ O
Mündungshöhe 29 m ü. NN
Höhenunterschied ca. 401 m
Sohlgefälle ca. Fehler im Ausdruck: Unerkanntes Wort „km“
Länge Längenangabe ist keine Zahl
Einzugsgebiet 9793 km²
Linke Nebenflüsse Dahme
Rechte Nebenflüsse Schwarzer Schöps, Löbauer Wasser, Wuhle, Panke
Großstädte Berlin, Cottbus
Mittelstädte Bautzen
Schiffbarkeit 182 km

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Die Spree (sorbisch Sprjewja/Sprewja, tschechisch Spréva) ist ein knapp 400 Kilometer langer, linker Nebenfluss der Havel im Osten Deutschlands.

Zahlen

Die Länge der Spree beträgt rund 400 km (andere Quellen geben 382, 398 bzw. 403 km an), davon sind nur etwa 182 km schiffbar. Das Einzugsgebiet des Flusses umfasst 9.793 km².

Die Spree wird allgemein als Nebenfluss der Havel betrachtet, obwohl sie um einiges länger ist und an der Mündung mit 36 Kubikmeter pro Sekunde (m³/s) beim Pegel Sophienwerder mehr als doppelt soviel Wasser wie die Havel führt (15 m³/s, Pegel Spandau-Schleuse).

Name

„Der Name der Spree stammt aus der Deutschen Sprache her, und hat von Spreuen oder Spröen, wie man sagt: es spreuet oder es spröet, seine Ankunft, weil die Hauptquelle nicht wie andere stark bobert oder aufsprudelt, ... sondern die wie ein stiller sanfter Regen ihr klares Wasser sachte unvermerkt von sich flößet.‘“

J. B. Carpzov: Neueröffneter Ehren-Tempel merkwürdiger Antiquitäten des Markgrafthums Oberlausitz, 1719

Spätere Autoren deuten den Namen auch hinsichtlich der großen Anzahl von verstreuten Quellen. So hat der Ebersbacher Oberbach auf dem Kottmar fünf Quellen, die als Spreequellen bezeichnet werden (Räumigtbrunnen, Rabenbrunnen, Jacobs-Brunnen, Benjamins Hut-Brunnen und Hennings-Brunnen). Von Neugersdorf aus kommt der sogenannte Spreegraben, der seine Quellen auf dem Neugersdorfer Kuhzahl hat.

Flusslauf

Die Spree fließt durch die Bundesländer Sachsen, Brandenburg und Berlin. In ihrem Oberlauf fließt die Spree zwischen Neugersdorf und Ebersbach auf einer Länge von 700 Metern durch Tschechien.

Quellen

Der Fluss entspringt im Oberlausitzer Bergland nahe der Grenze zu Tschechien aus drei Quellen: in Ebersbach-Spreedorf, in Neugersdorf und am Kottmar.

Quelle in Ebersbach

Von den drei Spreequellarmen entspringt einer im historischen Spreeborn an der Ebersbach-Neugersdorfer Ortsgrenze. Sie ist die älteste geschichtlich einwandfrei belegte Spreequelle.

„Die Hauptquelle des Spreeflusses liegt auf Oberlausitzer Grund und Boden, auf E. E. Raths zu Zittau Vorwerke des sehr Volk- und Häuserreichen Dorffes Ebersbach, bald im Eingangs in das angrenzende Dorff Neugersdorff … Der Brunn ist in die Erde hinein mit hölzernen Bollen viereckig ausgesetzt, 2 Ellen lang und 7/4 Ellen breit, auch bis 2 Ellen tief, ganz voll Wassers, bis oben an den Rand, siehet hell und klar aus und hat unten einen kießlichten Boden.‘“

Pfarrer Abraham Frenzel aus Schönau a.E.: Auszug aus Beschreibung abgedruckt in „Neueröffneter Ehren-Tempel merkwürdiger Antiquitäten des Markgrafthums Oberlausitz“ von J. B. Carpzov, 1719

Die anderen zwei Quellen wurden erst viel später als Spreequellen bezeichnet. Im Jahre 1887 wird dies durch den Generalfeldmarschall von Moltke auf der Grundlage alter Militärlandkarten amtlich bestätigt. 1736 wurde der alte wasserreiche Brunnen durch ein Häuschen mit Zwiebeldach, auf Holzsäulen ruhend, überbaut. König Friedrich II. spendete 50 Taler für den Bau. 1848 wurde dieses Häuschen von der Stadt-Commune Zittau wegen Baufälligkeit abgerissen. Eine einfache Holzhütte ersetzte den älteren Bau. Nachdem auch diese Hütte bald baufällig wurde und die Gemeinde kein Geld für einen Neubau hatte, konstituierte sich der Spreequellenverein. Es wurde 1896 allein durch Spendenmitteln finanziert ein gusseiserner, achtseitiger Pavillon über der Quelle errichtet, der die Wappen der an der Spree gelegenen Städte und früheren Länder (Deutschland, Österreich, Sachsen und Preußen) zeigt.

Quelle in Neugersdorf

Eine weitere „Kunst“-Quelle liegt am Eingang des Neugersdorfer Bades, welche 1888 schmiedeeisern gefasst und beim Bau des Neugersdorfer Spreequellbades 1926 etwas seitlicher verlegt wurde. Ursprünglich befand sie sich südlich vom Volksbad auf der „Spreequellstraße“. Die früheren Quellwiesen am Stadtrand wurden vorher längst trockengelegt und zum Teil mit Häusern bebaut. 1996 wurde die Quellfassung umfassend restauriert. Der Spreegraben kommend von der Neugersdorfer Quelle fließt ca. 50 m am Spreeborn, der Ebersbacher Spreequelle, vorbei. Die Neugersdorfer Quelle gilt als die ergiebigste aller drei Quellen.

Quelle am Kottmar

Die dritte Spreequelle befindet sich am Südhang des Kottmars in 478 m ü. NN. In einer Hangnische am Kottmar, aus der die Eibauer Spreequelle, auch Buchenborn genannt, austritt, wurde um die Quelle 1921 eine halbkreisförmige Phonolithsteinmauer errichtet. Auf ihr sind die Heimatorte von Gefallenen des Ersten Weltkrieges aufgeführt, die Mitglieder des Gebirgsvereins Lusatia waren. Die Anlage inmitten von Rotbuchen und Fichten wurde 1957 erneuert.

Galerie der drei Quellen der Spree

Oberlauf (Sachsen)

Unterhalb von Neusalza-Spremberg reicht der tschechische Fugauer Zipfel von Süden her bis auf ihr Nordufer. Aus dem Bergland heraus fließt die Spree wenige Kilometer über eine Hochfläche, durch den Spreepark in Neusalza-Spremberg, in Bautzen dann hinab in ein tief eingeschnittenes Tal und verlässt die Talsperre Bautzen am nördlichen Rand der Stadt als Tieflandfluss.

Lausitzer Tiefland (Sachsen und Brandenburg)

Neun Kilometer weiter beginnt das erste Binnendelta: Die Kleine Spree zweigt nach Westen ab, gewinnt bis zu 10 km Abstand und mündet etwa 30 km flussabwärts bei Spreewitz wieder in den Hauptfluss, der bis zu dieser Stelle zur besseren Unterscheidung auch Große Spree genannt wird. Etwa ab der Verzweigung ist die durchflossene Gegend waldig und bleibt es, mit Ausnahme des Oberspreewaldes und des Beeskower Umlandes, bis nach Berlin-Köpenick. Nördlich von Uhyst wurde der Spreelauf wegen der Braunkohletagebaue Bärwalde (heute Bärwalder See) und Nochten verlegt. Bei Sprey (zu Boxberg/O.L.) mündet von Osten der Schwarze Schöps, dessen erst 10 km vor der Mündung zufließender Nebenfluss Weißer Schöps sich am Stadtrand von Görlitz bis auf vier Kilometer der Lausitzer Neiße genähert hat. Nach 111 Kilometern hat die Spree die Landesgrenze erreicht und nähert sich der brandenburgischen Stadt Spremberg, die ebenso wie Spremberg/Oberlausitz ihren Namen vom Fluss hat. Hinter Spremberg wird die Spree in der Talsperre Spremberg gestaut.

Cottbus und Spreewald (Brandenburg)

Die nächste Stadt an ihren Ufern ist Cottbus, das Zentrum der Niederlausitz. Kurz dahinter verzweigt sie sich im Baruther Urstromtal zu einem mehr als 30 km langen und mehr als 10 km breiten Binnendelta, dem Oberspreewald. Hier gibt es mehr Wiesen als Wald und in den kleinen Dörfern typische sorbische Holzhäuser. Hinter Lübben schließt sich als deutlich kleineres Binnendelta der tatsächlich bewaldete Unterspreewald an. Am Nordende des Spreewaldes zweigt der Spree-Dahme-Umflutkanal ab, angelegt, um den Spreewald bei Hochwasser besser zu entwässern.

Brandenburg

Die Spree fließt dann ostwärts zum Nordende des Schwielochsees ein, anschließend nordwärts durch Beeskow bis ins Berliner Urstromtal, in das der Oder-Spree-Kanal gebaut wurde. In Fürstenwalde sind Fluss und Kanal nun ein Gewässer. Dann schlängelt sie sich in Richtung Müggelsee, während der Kanal zu dem zur Dahme gehörenden Seddinsee führt.

Berlin

46 km lang fließt die Spree durch Berlin. Der Abschnitt vom Dämeritzsee durch den Müggelsee bis nach Berlin-Köpenick wird als Müggelspree bezeichnet. In Köpenick mündet die Dahme in die Spree. Die nächsten Spreeabschnitte heißen Oberspree, nach dem Abzweig des Britzer Verbindungskanals Treptower Spree, ab dem Landwehrkanal Berliner Spree. Am Spreeufer in Friedrichshain-Kreuzberg zwischen der Elsenbrücke und der Jannowitzbrücke ist das Investorenprojekt Mediaspree angelegt.

Im Zentrum Berlins bilden die beiden Spreearme die Spreeinsel. Kurz hinter der Weidendammer Brücke, mündet von Norden kommend der ursprüngliche Lauf der Panke in die Spree. Nach dem Abzweig am Humboldthafen zum Berlin-Spandauer Schifffahrtskanal schlängelt die Spree sich durch den Großen Tiergarten, heißt in Charlottenburg Untere Spree und mündet schließlich in Berlin-Spandau in die Havel.

Die Oberhavel ist von der Quelle bis zur Spreemündung mit 165 km deutlich kürzer als die Spree.

Von 1882 bis 1885 wurde die Spree in Berlin als Schifffahrtsweg ausgebaut. Sie wurde begradigt, und in der Innenstadt wurde das Ufer mit Mauern befestigt.[1]

Hydrologie und Hydrografie

Blick auf die Spree von Berlin-Mitte aus flussaufwärts

Wegen ihres sehr geringen Gefälles fließt die Spree sehr langsam, durchschnittlich ca. 50 cm pro Sekunde. Zwischen Cottbus und Berlin-Köpenick sind es pro Sekunde nur 17 cm und auf den 44 km durch Berlin sogar nur noch neun Zentimeter pro Sekunde Fließgeschwindigkeit.

In den 1960er- bis 1970er-Jahren wurden wegen des Braunkohletagebaus erhebliche Mengen an Grundwasser abgepumpt und in die Spree geleitet. Das Wasser aus dem 2.500 km² großen Lausitzer Gebiet (13 Milliarden m³) floss im Lauf der Jahrzehnte größtenteils über die Spree ab. Seit dem Ende des Braunkohletagebaus steigt der Grundwasserspiegel wieder und der Spree fehlt Wasser, bis sich ein neues Gleichgewicht eingestellt hat. Besonders in den Sommermonaten kann es zu erheblichem Frischwassermangel kommen. Zwischen den existierenden Staustufen ist die Spree dann ein weitgehend stehendes Gewässer. Am Pegel Leibsch (Unterspreewald) wird in trockenen Sommern regelmäßig ein Abfluss von 0 m³ festgestellt. Im Sommer 2003 wurde beobachtet, dass die Spree in Köpenick rückwärts floss.[2] Da im Berliner Raum geklärtes Abwasser in die Spree eingeleitet wird, kann es daher vorkommen, dass in trockenen Sommern die Spree im Berliner Raum nahezu vollständig aus geklärtem Abwasser besteht.

Seit dem Jahr 1997 legen Berlin und Brandenburg Speicherseen an, die einen Mindestzufluss garantieren sollen. Nördlich von Bautzen und nördlich von Spremberg wurden schon von der DDR Stauseen, die Talsperre Bautzen und die Talsperre Spremberg angelegt.

Tourismus

Von der Quelle bis Erkner am südöstlichen Berliner Stadtrand folgt der Spreeradweg dem Verlauf des Flusses.

Der Spreewald hat außer seiner gewässerreichen Landschaft auch sorbische Kultur zu bieten und zieht Touristen aus nah und fern an.

Die Seen im Bezirk Treptow-Köpenick sind ein wichtiges Naherholungsgebiet der Berliner.

Besonderheiten

  • Die Wiedernutzbarmachung als Badefluss ist Teil des Projektes SPREE2011.
  • Jedes Jahr am ersten Aprilwochenende findet auf der Spree zwischen Neu Zittau und Erkner das Spreetreiben statt. Das Spreetreiben fand 2006 zum zehnten Mal statt.
  • Die berühmteste Teilnehmerin war die ehemalige Ministerin für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Frauen des Landes Brandenburg, Regine Hildebrandt.
  • Im Winter wird versucht, die Spree im Berliner Stadtgebiet durch mehrere Eisbrecher stets schiffbar zu halten.
  • Fünfzehn Tunnel unterschiedlichster Zweckbestimmung unterqueren den Fluss in Berlin.
  • Die Ufer beiderseits der Spree im Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg sollen im Rahmen des Investorenprojekts Mediaspree bebaut werden. Dagegen wehrt sich die Bürgerinitiative Mediaspree versenken.


Nebengewässer

Nebengewässer der Spree flussaufwärts geordnet. Angegeben ist die Länge bzw. das Einzugsgebiet des betreffenden Gewässers:[3]

Unterhalb der Mündung der Dahme in die Spree:   

Zwischen Spreewald und Dahme:   

Spreewald:   

Oberhalb des Spreewaldes:   

Literatur

Commons: Spree – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Spree – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

  1. Berliner Morgenpost: Bezirke vom 17. Februar 2007: 400 Kilometer Flüsse und Kanäle sowie 1000 Kilometer Ufer
  2. Warum die Spree rückwärts fließt
  3. http://www.arge-elbe.de/wge/Download/Texte/Fliessgw.pdf