Berlin-Mitte
Mitte Ortsteil von Berlin | |
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Koordinaten | 52° 31′ 10″ N, 13° 24′ 24″ O |
Fläche | 10,69 km² |
Einwohner | 107.875 (31. Dez. 2023) |
Bevölkerungsdichte | 10.091 Einwohner/km² |
Postleitzahlen | 10115, 10117, 10119, 10178, 10179, 10435 |
Ortsteilnummer | 0101 |
Gliederung | |
Bezirk | Mitte |
Ortslagen |
(Historische Stadtteile) |
Mitte ist ein Ortsteil des gleichnamigen Bezirks in Berlin und umfasst einen Teil der historischen Stadtteile. In ihm liegt die historische Mitte mit den ehemaligen Stadtkernen von Alt-Berlin und Alt-Kölln, dem Brandenburger Tor, der Straße Unter den Linden, der Humboldt-Universität zu Berlin, der Museumsinsel und dem Berliner Fernsehturm. In Mitte befinden sich zahlreiche Einrichtungen des Bundes, des Senates von Berlin im Roten Rathaus und das Abgeordnetenhaus von Berlin im Preußischen Landtag sowie zahlreiche Botschaften.
Bis zur Verwaltungsreform im Jahr 2001 war der Ortsteil ein eigener Bezirk. Dieser Bezirk Mitte wurde mit dem Bezirk Tiergarten und dem Bezirk Wedding zum neuen Bezirk Mitte von Berlin fusioniert. Die Ortsbezeichnung Mitte wird immer ohne Artikel verwendet, also „Ich wohne in Mitte“, „Wir fahren nach Mitte“. Im allgemeinen Sprachgebrauch ist damit meist der Ortsteil Mitte gemeint, nicht der neue, durch Fusion entstandene Bezirk Mitte.
Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Ortsteil Mitte wurde 1920 als Bezirk gebildet. Er umfasst das Kerngebiet des alten Berlins. Lediglich die westliche Grenze deckt sich mit dem Verlauf der alten Zollmauer; dort liegt mit dem Brandenburger Tor das Zolltor nach Westen in Richtung der Stadt Brandenburg. Einige Ortsbezeichnungen, die auf weitere Stadttore der Zollmauer hinweisen, liegen heute in angrenzenden Ortsteilen, wie etwa das Kottbusser Tor und das Frankfurter Tor, die sich in Kreuzberg und in Friedrichshain befinden.
Gliederung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Ortsteil Mitte gliedert sich in verschiedene Ortslagen.
Historische Stadtteile
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Eine formelle Einteilung in die historischen Stadtteile, wie sie bis 1920 bestand, geht auf die ehemalige Doppelstadt Berlin-Kölln und ihre Vorstädte zurück. Einige der historischen Stadtteile waren nicht auf Berlin-Mitte begrenzt, sondern erstreckten sich auch auf benachbarte Ortsteile. Die Grenzen und Bezeichnungen der historischen Stadtteile haben sich im Laufe der Zeit mehrfach verändert. Die Abbildung rechts zeigt die letzte amtlich gültige Einteilung von 1920.[1]
IAlt-Berlin
IIAlt-Kölln
III Friedrichswerder
IV Dorotheenstadt
VFriedrichstadt (reicht bis nach Kreuzberg)
XI Luisenstadt (reicht bis nach Kreuzberg)
XIINeu-Kölln
XIII Stralauer Vorstadt (reicht bis nach Friedrichshain)
XIV Königsstadt (reicht bis nach Prenzlauer Berg und Friedrichshain)
XVSpandauer Vorstadt
XVI Rosenthaler Vorstadt (reicht bis nach Prenzlauer Berg und Gesundbrunnen)
XVIIOranienburger Vorstadt (reicht bis nach Wedding und Gesundbrunnen)
XVIII Friedrich-Wilhelm-Stadt
Statistische Gebiete und Verkehrszellen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Bereich des Ortsteils Mitte gibt es acht statistische Gebiete, die zum Teil auf den historischen Stadtteilen beruhen, aber auch einige dieser Stadtteile zusammenfassen. Diese sind unterteilt in 17 Verkehrszellen.[2]
098 – Friedrich-Wilhelm-Stadt
0981 Friedrichstraße / Luisenstraße
0982 Luisenstraße / Hannoversche Straße
0983 Chausseestraße / Hannoversche Straße
0984 Invalidenstraße / Scharnhorststraße
099 – Oranienburger Vorstadt (einschließlich Rosenthaler Vorstadt)
0991 Invalidenstraße / Fehrbelliner Straße
0992 Pflugstraße / Julie-Wolfthorn-Straße
0993 Zionskirchplatz
100 – Spandauer Vorstadt
1001 Oranienburger Straße / Neue Schönhauser Straße
1002 Alte Schönhauser Straße / Torstraße
101 – Königsstadt (reicht bis zur Spree, also einschließlich Alt-Berlin)
1011 Rotes Rathaus / Molkenmarkt
1012 Alexanderplatz
102 – Dorotheenstadt (reicht bis zur Spree, also einschließlich Teile von Friedrichswerder und Museumsinsel)
1021 Unter den Linden / Friedrichstraße
103 – Friedrichstadt (reicht bis zur Spree, also einschließlich Teile von Friedrichswerder und Humboldtforum)
1032 Hausvogteiplatz
1033 Schloßplatz / Breitestraße
104 – Luisenstadt (einschließlich Neu-Kölln und Fischerinsel)
1041 Köpenicker Straße / Michaelkirchstraße
1042 Fischerinsel
105 – Stralauer Vorstadt
1051 Alexanderstraße / Mollstraße
Lebensweltlich orientierte Räume
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die sogenannten Lebensweltlich orientierten Räume (LOR) sind im August 2006 per Senatsbeschluss als neue räumliche Grundlage für Planung, Prognose und Beobachtung demografischer und sozialer Entwicklungen in Berlin festgelegt worden. Im Bezirk Mitte gibt es vier Prognoseräume mit zehn Bezirksregionen:[3][4]
0110 – Prognoseraum Zentrum
011001 – Tiergarten-Süd
011002 – Regierungsviertel
011003 – Alexanderplatz
011004 – Brunnenstraße Süd
0120 – Prognoseraum Moabit
012005 – Moabit-Ost
012006 – Moabit-West
0130 – Prognoseraum Gesundbrunnen
013007 – Osloer Straße
013008 – Brunnenstraße Nord
0140 – Prognoseraum Wedding
014009 – Parkviertel
014010 – Wedding-Zentrum
Geschichte der historischen Stadtgebiete
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Norden: Spandauer Vorstadt, Oranienburger Vorstadt und Rosenthaler Vorstadt
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Norden des Ortsteils ist nach wie vor geprägt von dichter Vorkriegsbebauung. Vor allem die Spandauer Vorstadt, die Oranienburger Vorstadt und die Rosenthaler Vorstadt haben nach der politischen Wende einen starken Gentrifizierungsprozess durchlebt. Aktuell sind die meisten Altbauten in dieser Gegend saniert und die Gegend ist geprägt von Gastronomie und Einzelhandel.[5][6]
Die Oranienburger Straße ist eine überregional beliebte Ausgehmeile mit zahlreichen Bars und Restaurants, während die Gegend um den Rosenthaler Platz mit den Hackeschen Höfen, der Rosenthaler Straße, Weinmeister Straße und Neue-Schönhauser Straße durch gehobenen Einzelhandel geprägt ist.
Vor der Shoah lebten hier viele Juden, nachdem 1737 Friedrich Wilhelm I allen jüdischen Bürgern Berlins ohne eigenen Grund und Boden befohlen hatte, sich hier anzusiedeln. Im 19. Jahrhundert kamen jüdische Zuwanderer aus Osteuropa hinzu, die hier eine große jüdische Gemeinde vorfanden. Besonders hervorzuheben ist die Neue Synagoge von 1866, die mit ihrer Goldenen Kuppel eine markante Landschaftsmarke der Gegend darstellt. Während der Novemberpogrome, durch die Bombardierung Berlins im Zweiten Weltkrieg und anschließende Vernachlässigung von Seiten der DDR-Regierung (kaum ein Gemeindemitglied hatte den Holocaust überlebt) hatte das Gebäude zwar großen Schaden genommen, konnte jedoch nach der politischen Wende wiederhergestellt und 1995 eröffnet werden.
Vor dem Zweiten Weltkrieg befand sich in der Spandauer Vorstadt das Schloss Monbijou, die traditionelle Residenz der preußischen Königinnen. Nach dem Ende der Monarchie befand sich in seinen Räumen ein Hohenzollernmuseum. Das Schloss überstand den Krieg mit schweren Schäden, wurde jedoch nicht wieder aufgebaut, sondern 1959 aus ideologischen Gründen auf Anordnung des Ost-Berliner Magistrats abgerissen.
Osten: Alt-Berlin, Alt-Kölln, Friedrichswerder, Königsstadt und Stralauer Vorstadt
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Berlin entstand als Doppelstadt Berlin-Kölln am Spreeübergang, dem heutigen Mühlendamm. Durch das Stapelrecht bzw. Marktrecht mussten alle auf der Spree transportierten Waren auf dem Berliner Molkenmarkt bzw. dem Köllnischen Fischmarkt angeboten werden. Die Städte blühten auf und waren auch Mitglied der Hanse.
Die beiden Spreearme sind heute stark umbaut, auf der Insel steht heute im Norden die Museumsinsel mit dem Berliner Dom, dem Lustgarten und den wichtigsten Museen der Hauptstadt.
In der Mitte befanden sich früher das Berliner Stadtschloss (1950 gesprengt und abgetragen) und am selben Ort seit 1976 der Palast der Republik, dessen Abriss im Jahr 2009 beendet wurde. Von 2012 bis 2020 wurde an dieser Stelle das Humboldt Forum mit der historisierenden Fassade des zerstörten Schlosses errichtet. Es beherbergt die Sammlungen außereuropäischer Kunst der Stiftung Preußischer Kulturbesitz.
Die Friedrichswerdersche Kirche beherbergte bis 2012 ein Schinkelmuseum. Durch die Errichtung weiterer Bauprojekte in direkter Nähe zur Kirche, kam es jedoch zu Schäden im Fundament des Gebäudes und das Museum musste geschlossen, die Figuren Schinkels ausgelagert werden.[7]
In unmittelbarer Nähe stand vor ihrer Zerstörung im Verlauf des Zweiten Weltkriegs die Berliner Bauakademie, deren Gebäude ebenfalls von Karl-Friedrich Schinkel entworfen worden war. Ein Wiederaufbau der Bauakademie ist seit langem geplant und wird für das Jahr 2020/21 angestrebt.[8]
Am Ostufer der Spree, wo sich einst das dicht bebaute Alt-Berlin befand, breitet sich heute ein großer Platz mit dem Fernsehturm hin zum Alexanderplatz. Von der alten Bebauung des Viertels ist nach dem Krieg und der DDR-Stadtplanung der 1950er und 1960er Jahre nur die Marienkirche erhalten geblieben.[9]
Nahe dem Molkenmarkt steht das Rote Rathaus und das Nikolaiviertel mit der ältesten Kirche Berlins. Das Viertel an der Nikolaikirche wurde im Verlauf des Zweiten Weltkriegs stark zerstört. 1987 entstand hier anlässlich der 750-Jahr-Feier Berlins ein neues Wohngebiet aus Plattenbauten und rekonstruierten Wohnhäusern das den Namen Nikolaiviertel erhielt.
Alt-Kölln hatte als Stadtviertel im Zweiten Weltkrieg vergleichsweise kaum Schaden genommen, jedoch wurde die historische Bebauung in den Nachkriegsjahren von der DDR-Regierung abgebrochen. Im Bereich der Brüderstraße entstanden Apartmenthäuser in Plattenbauweise und südlich der Gertraudenstraße wurde das Wohngebiet Fischerinsel errichtet, dessen Hochhäuser bis heute diesen Teil der alten Mitte markant prägen.
Anstelle der 1964 abgerissenen Petrikirche soll bis 2018 das House of One entstehen, ein Gotteshaus, das drei der großen Weltreligionen Judentum, Christentum und Islam gleichberechtigt als Synagoge, Kirche und Moschee in einem Gebäude vereint.
In der Königsstadt und der Stralauer Vorstadt nördlich und östlich des Alexanderplatzes wurden nach dem Zweiten Weltkrieg ebenfalls Wohnsiedlungen in Plattenbauweise errichtet, die sich zum Teil bis in den Ortsteil Friedrichshain hineinziehen.
Süden: Neu-Kölln und Luisenstadt
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die südlichen Ortslagen Luisenstadt und Neu-Kölln (auch Neukölln am Wasser) in Mitte erlebten im Verlauf des Zweiten Weltkriegs ebenfalls starke Zerstörungen. Der südliche Teil der Luisenstadt kam nach Bildung von Groß-Berlin im Jahr 1920 zum Bezirk Kreuzberg und lag dadurch nach der deutschen Teilung im ehemaligen West-Berlin.
Das Märkische Museum in Neu-Kölln erzählt die Geschichte der Stadt Berlin. Im angrenzenden Köllnischen Park befindet sich der Bärenzwinger, in dem seit 1939 Bären als Berliner Wappentiere gehalten wurde. Seit dem Tod der letzten Bärin Schnute im Oktober 2015 ist der Zwinger unbesetzt.
Der zu Mitte gehörende Teil der Luisenstadt um die Jannowitzbrücke ist geprägt von Wohnblöcken des Heinrich-Heine-Viertels und Industrie.
Am südlichen Ende der Heinrich-Heine-Straße befand sich während der deutschen Teilung ein Grenzübergang zum – im ehemaligen West-Berlin gelegenen – Bezirk Kreuzberg.
Historische Bebauung blieb in der Luisenstadt vereinzelt im Bereich um das Engelbecken erhalten. Mittelpunkt des symmetrischen Areals bildet die Sankt-Michael-Kirche, die während der letzten Kriegstage schweren Schaden nahm und als Ruine erhalten blieb. Bis heute wird der unzerstörte Chor von der Gemeinde als Kirche genutzt.
Durch die deutsche Wiedervereinigung ist die Symmetrie des Ensembles zwischen dem Wassertorplatz auf West-Berliner Seite und dem Engelbecken auf Ost-Berliner Seite mit der Sichtachse der Gartenanlage Luisenstädter Kanal auf die Sankt-Michael-Kirche wiederhergestellt.
Westen: Dorotheenstadt, Friedrichstadt und Friedrich-Wilhelm-Stadt
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In der Dorotheenstadt, in Umgebung des Boulevard Unter den Linden, wurden die meisten kulturhistorisch relevanten Gebäude schon während der DDR-Zeit zumindest äußerlich wiederhergestellt. Eine Ausnahme ist der Pariser Platz, der nach den Aufräumarbeiten der Nachkriegszeit bis nach der politischen Wende unbebaut blieb. Vom Brandenburger Tor abgesehen hatte hier kein Bauwerk den Krieg überstanden.
In unmittelbarer Nähe des Brandenburger Tores und unweit des Areals, wo sich einst Hitlers Neue Reichskanzlei befand, entstand bis 2005 das Denkmal für die ermordeten Juden Europas, das an den millionenfachen Völkermord an den europäischen Juden durch Nazideutschland erinnern soll. Im benachbarten Ortsteil Tiergarten erinnern außerdem weitere Gedenkstätten an die Opfer des Nationalsozialismus in Deutschland, namentlich der Gedenk- und Informationsort für die Opfer der nationalsozialistischen „Euthanasie“-Morde, das Denkmal für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen und das Denkmal für die im Nationalsozialismus ermordeten Sinti und Roma Europas.
In der Friedrichstadt wurde der Gendarmenmarkt, einst angelegt nach italienischem Vorbild, in den 1980er Jahren wiederhergestellt, nachdem die Ruinen des Platzes über Jahrzehnte brachgelegen hatten. Während der SED-Diktatur wurde der Platz 1950 in Platz der Akademie umbenannt, bis er 1991 nach der deutschen Wiedervereinigung seinen alten Namen zurückerhielt.
Auch in der Friedrich-Wilhelm-Stadt blieben zahlreiche Straßenzüge vom Zweiten Weltkrieg verschont. Bis heute befinden sich hier alteingesessene Institutionen, wie die Charité, das Deutsche Theater, das Theater am Schiffbauerdamm und der Friedrichstadt-Palast.
Bevölkerung
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Quelle ab 2007: Statistischer Bericht A I 5. Einwohnerregisterstatistik Berlin. Bestand – Grunddaten. 31. Dezember. Amt für Statistik Berlin-Brandenburg (jeweilige Jahre)[11]
Bezirksbürgermeister von 1920 bis 2000
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nachfolgend die Bezirksbürgermeister von Mitte zwischen der Gründung von Groß-Berlin im Jahr 1920 und der Verwaltungsreform von 2001. In diesem Zeitraum war der heutige Ortsteil Mitte ein Bezirk mit derselben Ausdehnung.
Zeitraum | Name | Partei |
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1921–1930 | Fritz Schneider | SPD |
1931–Feb. 1933 | Gordan | Parteizugehörigkeit unbekannt |
März 1933 | Werner Steinhoff | DNVP |
Apr. 1933–Juli 1935 | Wilhelm Lach | NSDAP |
Aug. 1935–Sep. 1936 | Otto Born | NSDAP |
Okt. 1936–Apr. 1940 | Walter Erbe | NSDAP |
Mai 1940–Apr. 1942 | Walter Brümmel | NSDAP |
Mai 1942–Apr. 1945 | Gerhard Brümel | NSDAP |
Mai 1945 | Wilhelm Freitag | SPD |
Mai 1945–Aug. 1946 | Willi Kohl | KPD/SED |
Aug. 1946–Okt. 1946 | Paul Letsch | SED |
Dez. 1946–Dez. 1948 | Erich Bab[12] | SPD |
Dez. 1948–Sep. 1956 | Wilhelm Thiele | SED |
Sep. 1956–Sep. 1976 | Kurt Goldberg | SED |
Sep. 1976–Mai 1984 | Horst Kreuter | SED |
Mai 1984–Febr. 1990 | Gottfried Kroschwald | SED |
Febr. 1990–Mai 1990 | Ulrich Fahl | CDU |
Juni 1990–Mai 1992 | Benno Hasse | parteilos Bündnis 90/Die Grünen |
Mai 1992–Dez. 1996 | Gerhard Keil | SPD |
Dez. 1996–Dez. 2000 | Joachim Zeller | CDU |
Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Als von Weitem sichtbare Landmarke stellt der Berliner Fernsehturm in der Nähe des Alexanderplatzes das Zentrum von Berlin-Mitte dar, an dessen Fuß das Rote Rathaus steht. Beginnend mit der Schlossbrücke am Berliner Schloss (Humboldt Forum) befinden sich an der Prachtstraße Unter den Linden zahlreiche Gebäude: Das Kronprinzenpalais, die Staatsoper, die Neue Wache und die Humboldt-Universität. Das Brandenburger Tor bildet am Pariser Platz die Grenze zum Großen Tiergarten.
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Juristische Fakultät der Humboldt-Universität im Gebäude der Alten Bibliothek
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Pariser Platz mit dem Brandenburger Tor
Auf der Museumsinsel befindet sich die historische Keimzelle der Berliner Museumslandschaft und mit folgenden Museen: Alte Nationalgalerie, Pergamonmuseum, Altes Museum, Bode-Museum und Neues Museum. Weitere bedeutende Museen in Mitte sind das Deutsche Historische Museum im Zeughaus, das Museum für Naturkunde und das Märkische Museum.
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Büste der Nofretete im Neuen Museum
Als bedeutende Bauten stehen am Gendarmenmarkt der Deutsche und der Französische Dom.
Im Bereich der Friedrichstraße und der Oranienburger Straße finden sich der Friedrichstadt-Palast und die Neue Synagoge sowie die Hackeschen Höfe.
Als Sakralbauten sind folgende bekannt: Berliner Dom, Evangelisch-Lutherische Kirche Berlin, Französische Friedrichstadtkirche, Friedrichswerdersche Kirche (heute als Schinkelmuseum genutzt), Nikolaikirche, Sankt-Hedwigs-Kathedrale, Marienkirche, Sankt-Michael-Kirche, Sophienkirche, Parochialkirche (Singkirche), Französischer Dom, Deutscher Dom (heute: Museum der Geschichte der Demokratie in Deutschland), Kapelle der Versöhnung und die Zionskirche.
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Berliner Dom, größte Kirche Berlins
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Kapelle der Versöhnung, Teil der Gedenkstätte Berliner Mauer
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Sankt-Hedwigs-Kathedrale, katholische Hauptkirche Berlins
Folgende Theater sind in Mitte ansässig: das Berliner Ensemble, das Deutsche Theater (mit Kammerspielen), die Volksbühne, die Komische Oper, das Konzerthaus (früher bekannt als „Schauspielhaus“), der Friedrichstadt-Palast, das Varietétheater Chamäleon in den Hackeschen Höfen, das Kabarett Die Distel sowie das Maxim-Gorki-Theater/Sing-Akademie, das Theaterhaus Berlin als zentraler Produktions- und Kommunikationsort für freie darstellende Künste, das Kleine Theater Berlin-Mitte und der Theaterdiscounter. Überregionales Medien- und Theaterfestival ist das jährlich stattfindende Neuropolis.
Darüber hinaus besitzt Mitte weitere erwähnenswerte Bauten und Anlagen: Das St.-Hedwig-Krankenhaus von 1846, die Charité, den Dorotheenstädtischen, den Invalidenfriedhof und den Jüdischen Friedhof, das Nikolaiviertel sowie das Scheunenviertel.
Verkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Schienenverkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In Ost-West-Richtung verläuft die 1882 fertiggestellte Berliner Stadtbahn auf gemauerten Viaduktbögen und Brücken durch die Stadtmitte. Regionalbahnhöfe sind Alexanderplatz und Friedrichstraße. Bis 1990 war der Bahnhof Friedrichstraße Grenzbahnhof zwischen Ost- und West-Berlin. Die Züge aus dem Ost- und Westnetz endeten auf getrennten Bahnsteigen, alle Fernzüge in die Bundesrepublik hielten hier und wurden kontrolliert. Die Züge der unterirdischen Nord-Süd-S-Bahn hielten am Tiefbahnsteig zum Umstieg für Fahrgäste aus West-Berlin zur U-Bahn-Linie U6 und zur S-Bahn Richtung Westen. Für Ost-Berliner und DDR-Bürger ohne Visum war dieser Bahnsteig und auch der U-Bahnhof nicht erreichbar.
Seit der politischen Wende fährt die S-Bahn wieder durchgehend, und an allen zwischen 1961 und 1990 geschlossenen Bahnhöfen halten die S-Bahn- und U-Bahn-Züge wieder. Neben der Nord-Süd-U-Bahn-Linie U6 (Alt-Tegel–Alt-Mariendorf) verkehrt die Linie U8 unter dem Alexanderplatz, der auch von der Linie U5 (nach Hönow) und der U2 (Ruhleben–Pankow) bedient wird. Die Bahnhöfe der Linie U2 gelten neben denen der U3 als schönste U-Bahnhöfe Berlins, die bereits 1908 bzw. 1913 eröffnet wurden. Die kurze U-Bahn-Linie U55 vom Hauptbahnhof zum S+U-Bahnhof Brandenburger Tor wurde 2009 eröffnet und bis zum 17. März 2020 betrieben. Sie hatte zunächst keine Verbindung zum restlichen U-Bahn-Netz. Am 4. Dezember 2020 ging sie in der Linie U5 auf.
S-Bahnhöfe der Stadtbahn
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S-Bahnhöfe der Nord-Süd-Bahn
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U-Bahnhöfe der Linie U2
U-Bahnhöfe der Linie U5 |
U-Bahnhöfe der Linie U6
U-Bahnhöfe der Linie U8 |
Individualverkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Am Westufer der Spree steht das Zeughaus, von dem sich die Straße Unter den Linden mit vielen Prachtbauten zum Pariser Platz mit dem Brandenburger Tor erstreckt. Etwas weiter südlich spannt sich vom Molkenmarkt die Leipziger Straße zum Potsdamer Platz. Nördlich der Spreeinsel erstreckt sich die Oranienburger Straße von den Hackeschen Höfen bis zum Oranienburger Tor. Dort beginnt die Friedrichstraße, die nach Süden durch den gesamten Ortsteil verläuft.
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Liste der Kinos in Berlin-Mitte
- Liste der Straßen und Plätze in Berlin-Mitte
- Liste der Kulturdenkmale in Berlin-Mitte
- Liste der Stolpersteine in Berlin-Mitte
- Liste der Straßenbrunnen im Berliner Bezirk Mitte
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Irina Liebmann: Stille Mitte von Berlin. Eine Recherche rund um den Hackeschen Markt. Nicolai, Berlin 2002, ISBN 3-87584-150-6.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Information zum Ortsteil Mitte. Bezirksamt Mitte von Berlin
- Bildergalerie von Orten/Plätzen vom Stadtteil Berlin-Mitte
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Historische Stadttheile und Stadtbezirke. In: Berliner Adreßbuch, 1920, Teil 2, S. 73.
- ↑ RegionalesBezugssystem Gebietssystematik für das Land Berlin, Berlin 2013. (PDF)
- ↑ Registerseite der Übersichtskarte LOR, Stand Januar 2021. (PDF) In: www.stadtentwicklung.berlin.de. Archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 8. September 2021; abgerufen am 5. Juni 2021. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Dokumentation zur Modifikation der Lebensweltlich orientierten Räume (LOR). (PDF) In: stadtentwicklung.berlin.de. S. 24, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 8. März 2022; abgerufen am 5. Juni 2021. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ scheunenviertel. In: google.de. Abgerufen am 12. August 2016.
- ↑ Führung Scheunenviertel. 24. Januar 2015, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 12. August 2016; abgerufen am 12. August 2016.
- ↑ Friedrichswerdersche Kirche: Ein Juwel wird zerstört. Abgerufen am 22. Dezember 2018.
- ↑ Patrick Goldstein: Schinkels Bauakademie wird wieder aufgebaut. 20. September 2017, abgerufen am 22. Dezember 2018.
- ↑ Michael Klemp: Startseite. In: berliner-historische-mitte.de. Abgerufen am 12. August 2016.
- ↑ 1925 bis 1933 Statistisches Jahrbuch von Berlin; ab 1946 Statistisches Jahrbuch der DDR (jeweilige Jahre)
- ↑ Statistischer Bericht A I 5 – hj 2 / 23. Einwohnerregisterstatistik Berlin 31. Dezember 2023. (PDF) Amt für Statistik Berlin-Brandenburg, S. 24, abgerufen am 27. Februar 2024.
- ↑ Bezirksamt Mitte fast vollständig. In: Neues Deutschland, 21. Dezember 1946, S. 6.