St. Albans (Vermont)

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St. Albans

St. Albans Town Hall
Lage in Vermont
St. Albans (Vermont)
St. Albans (Vermont)
St. Albans
Basisdaten
Gründung: 17. August 1763
Staat: Vereinigte Staaten
Bundesstaat: Vermont
County: Franklin County
Koordinaten: 44° 49′ N, 73° 9′ WKoordinaten: 44° 49′ N, 73° 9′ W
Zeitzone: Eastern (UTC−5/−4)
Einwohner: 6.988 (Stand: 2020)
Haushalte: 2.473 (Stand: 2020)
Fläche: 156,8 km² (ca. 61 mi²)
davon 95,9 km² (ca. 37 mi²) Land
Bevölkerungsdichte: 73 Einwohner je km²
Höhe: 158 m
Postleitzahl: 05478
Vorwahl: +1 802
FIPS: 50-61750
GNIS-ID: 1462197
Website: www.stalbanstown.com

St. Albans[1] ist eine Town im Franklin County des Bundesstaates Vermont in den Vereinigten Staaten mit 6.988 Einwohnern (laut Volkszählung 2020).[2]

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Geografische Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

St. Albans liegt im Westen des Franklin Countys, am Lake Champlain, in den Green Mountains. Mehrere Bäche fließen durch die Town und münden im Lake Champlain. Es gibt mehrere Seen auf dem Gebiet der Town. Die Landschaft ist leicht hügelig, die höchste Erhebung ist der 401 m hohe Bellevue Hill.[3]

Nachbargemeinden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Alle Entfernungen sind als Luftlinien zwischen den offiziellen Koordinaten der Orte aus der Volkszählung 2010 angegeben.[4] Die Town umgibt St. Albans (City)

Klima[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Durchschnittstemperatur in St. Albans schwankt zwischen −9,44 °C (15 °Fahrenheit) im Januar und 20,6 °C (69 °Fahrenheit) im Juli. Damit ist der Ort gegenüber dem langjährigen Mittel der USA um etwa neun Grad kühler. Die Schneefallmenge zwischen Mitte Oktober und Mitte Mai liegt mit durchschnittlich mehr als zwei Metern etwa doppelt so hoch wie die mittlere Schneefallmenge in den USA. Die tägliche Sonnenscheindauer liegt am unteren Rand des Wertespektrums der USA, zwischen September und Mitte Dezember sogar deutlich darunter.[5]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gegründet am 7. August 1763, als New Hampshire Grant, ließ sich als erster Siedler J. Walden in St. Albans nieder. Benning Wentworth benannte nur zwei Towns nach Heiligen, neben St. George ist St. Albans die zweite Town. Im puritanischen Neu England waren Ortsbenennungen nach Heiligen verpönt.[6] St. Albans wurde 1795 zum Verwaltungssitz (Shire Town) des drei Jahre zuvor eingerichteten Countys ernannt. Durch den Waldreichtum der Gegend waren Vermont und die benachbarten Bundesstaaten zu wichtigen Holzlieferanten der florierenden Bauindustrie der USA geworden, was zu einer großen Zahl an Bahnlinien führte, die die Umgebung durchzogen. St. Albans entwickelte sich dabei zum Knotenpunkt verschiedener Bahnlinien, was dem Ort den Beinamen Railroad City of Vermont eintrug.

Am 19. Oktober 1864 kam es hier im Verlauf des Amerikanischen Bürgerkriegs zum nördlichsten Kriegsereignis auf Land, als 21 geflohene Kriegsgefangene der Südstaaten gleichzeitig die drei Banken der Stadt überfielen, 208.000 US$ erbeuteten, Panik verbreiteten und dann über die nahe kanadische Grenze flohen, wo sie verhaftet wurden. Ziel der Aktion war es, die Nordstaaten zu zwingen, ihre Nordgrenze zu schützen und dadurch die Kräfte im Süden zu schwächen; eine Verschlechterung der Beziehungen der Nordstaaten zur neutralen britischen Kolonie Kanada mit möglichen Kriegsfolgen wurde ebenso erhofft. Der Vorfall, bei dem ein Einwohner St. Albans starb und ein weiterer verletzt wurde, ging als St. Albans Raid in die Geschichtsbücher ein.[7] Es gab, entgegen der ursprünglichen Planung der Konföderierten, keine weiteren Vorfälle dieser Art; der Überfall blieb ohne militärische Folgen.

1902 wurde die Hauptsiedlung St. Albans zur City erhoben und blieb Verwaltungssitz des Countys, das umgebende Land blieb die Town St. Albans.

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Volkszählungsergebnisse[8] - Town of St. Albans, Vermont
Jahr 1700 1710 1720 1730 1740 1750 1760 1770 1780 1790
Einwohner 256
Jahr 1800 1810 1820 1830 1840 1850 1860 1870 1880 1890
Einwohner 901 1.609 1.636 2.395 2.702 3.567 3.637 7.014 7.193 7.771
Jahr 1900 1910 1920 1930 1940 1950 1960 1970 1980 1990
Einwohner 1.715 1.617 1.83 1.691 1.733 1.908 2.303 3.270 3.555 4.606
Jahr 2000 2010 2020 2030 2040 2050 2060 2070 2080 2090
Einwohner 5.086 5.999 6.988

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In nordsüdlicher Richtung führt zentral die Interstate 89 durch die Town. Von Süden aus Georgia in nördlicher Richtung nach Swanton. Parallel zur Interstate verläuft der U.S. Highway 7. In westöstlicher Richtung verläuft die Vermont State Route 36 zentral durch die Town. Vom Highway 7 zweigt in nordwestlicher Richtung die Vermont State Route 38 und in nördlicher Richtung die Vermont State Route 105 ab. Es gibt eine Station der Amtrak in St. Albans City.

Öffentliche Einrichtungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Northwestern Medical Center in St. Albans City ist das nächstgelegene Krankenhaus für die Bewohner der Town.

Bildung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

St. Albans Town gehört mit Fairfield zur Franklin Central Supervisory Union[9] Das St. Albans Town Educational Center bietet Schulklassen von Kindergarten bis zum achten Schuljahr.[10]

In der Town gibt es keine eigene öffentliche Bibliothek. Die nächstgelegene ist die St. Albans Free Library. Sie geht zurück auf eine Bibliothek, die aus Northfield stammte. Gegründet im Jahr 1855 unter dem Namen the Vermont Central Railroad Library Association. Sie basiert auf einer Eisenbahn Anleihe in Höhe von $ 1000.[11]

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Söhne und Töchter der Stadt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Persönlichkeiten, die vor Ort gewirkt haben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Bradley Barlow (1814–1889) Politiker, Abgeordneter im US-Repräsentantenhaus
  • John Smith (1789–1858) Politiker, Abgeordneter im US-Repräsentantenhaus

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Zadock Thompson: History of Vermont, natural, civil and statistical, in three parts. Band 3. Chauncey Goodrich, Burlington 1842, S. 156 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  • Abby Maria Hemenway: The Vermont historical Gazetteer. Band 2. Burlington 1870, S. 298 ff. (archive.org).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: St. Albans (Vermont) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Homepage der Gemeinde (englisch)
  • Steckbrief der Gemeinde auf dem offiziellen Portal Vermont.gov (englisch)
  • Eintrag. (Memento vom 22. September 2016 im Internet Archive) VirtualVermont.com (englisch)

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. St. Albans. In: Geographic Names Information System. United States Geological Survey, United States Department of the Interior; (englisch)., abgerufen am 16. Mai 2017
  2. Einwohnerdaten aus dem US-Census von 2020
  3. Bellevue Hill. Peakery.com; abgerufen am 16. Mai 2017
  4. Index of /geo. In: census.gov. Abgerufen am 18. Mai 2019.
  5. St. Albans. city-data.com; abgerufen am 16. Mai 2017
  6. St. Albans auf Virtual Vermont, abgerufen am 16. Mai 2017
  7. Daniel S. Rush, E. Galle Petit: The St. Albans Raiders. Blue & Gray Educ Soc, 2008
  8. Einwohnerzahl 1790–2020 laut Volkszählungsergebnissen
  9. Franklin Central Supervisory Union (Memento des Originals vom 10. Mai 2017 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/fcsuvt.org abgerufen am 15. Mai 2017
  10. St. Albans Town Educational Center (Memento des Originals vom 22. Mai 2017 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/satec.fcsuvt.org abgerufen am 16. Mai 2017
  11. St. Albans Free Library abgerufen am 15. Mai 2017