Tatort: Gold

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Episode 1242 der Reihe Tatort
Titel Gold
Produktionsland Deutschland
Originalsprache Deutsch
Länge 89 Minuten
Produktions­unternehmen SWR
Regie Esther Wenger
Drehbuch
Produktion Nils Reinhardt
Musik
Kamera Michael Merkel
Schnitt Claudia Lauter
Premiere 3. Sep. 2023 auf Das Erste
Besetzung
Episodenliste

Gold ist ein Fernsehfilm aus der Krimireihe Tatort. Der vom SWR produzierte Beitrag ist die 1242. Episode und wurde am 3. September 2023 im SRF, im ORF und im Ersten ausgestrahlt. Am 2. September war die Folge im Rahmen der Bundesgartenschau 2023 beim SWR-Familienfest in Mannheim vorab uraufgeführt worden.[1] Die Ludwigshafener Ermittlerinnen Lena Odenthal und Johanna Stern ermitteln in ihrem 78. bzw. 19. Fall.

Handlung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hilde Wolter meldet ihren Sohn Boris als vermisst. Da der Bankier mit Hang zu Altertümern Epileptiker ist und weitere Faktoren dafür sprechen, dass er nicht freiwillig untergetaucht ist, nehmen die Kommissarinnen die Suche auf. Ein erster Verdacht fällt auf die Exfrau, Melania Wolter. Sie ist aufgrund von Stalking gegen Wolter mehrfach polizeilich auffällig geworden. Sie ist Alkoholikerin und hat die Trennung offensichtlich noch nicht überwunden. Dass sie mit Wolters Verschwinden zu tun hat, erscheint den Ermittlerinnen jedoch fraglich.

Die Funkzellenauswertung der letzten Handysignale des Vermissten führt nach Deidesheim, wo er zuletzt gesehen wurde und sein Auto auf dem Parkplatz eines Hotels steht. Im Kofferraum versteckt liegen römische Goldmünzen, an denen noch Erde haftet. In seinem Zimmer befinden sich seine Medikamente, weshalb die Kommissarinnen die Suche nach ihm intensivieren. Eine Zeugin berichtet von einem Schuss, den sie am Vortag aus Richtung des Waldes gehört haben will.

Die Spur führt weiter zu einem alteingesessenen Weingut, dessen Eigentümer kürzlich gestorben ist und seiner Witwe Susanne Bartholomae viele Schulden hinterlassen hat. Bartholomae gibt an, dass Wolter ein guter Kunde von ihr gewesen sei und sie mit ihm im Hotel zum Essen verabredet gewesen wäre. Danach hätte sie ihn nicht wieder getroffen. Aufgrund der aufgefundenen Goldmünzen nimmt Johanna Stern Kontakt zum Kurator des Nibelungenmuseums in Worms auf. Er erweist sich als Wagner-Fan, der den Fund für Teile des legendären Rheingolds hält. Da der Fund laut Rechtslage dem Museum gehört, lässt er sich nicht davon abhalten nach dem Rest des Schatzes zu suchen. Damit stört er jedoch die Ermittlungen der Polizei.

Zeitgleich wird in Ludwigshafen der Hehler Helmuth Roth erschossen. Gefunden wird er allerdings erst nach Tagen, als den Anwohnern ein unangenehmer Geruch auffällt. In seinem Blut liegt eine goldene Römermünze, sodass die Kommissarinnen den Mord mit dem Vermisstenfall Wolter in Zusammenhang bringen. Aufgrund von Überwachungsaufnahmen eines Autohändlers gegenüber der Wohnung des Hehlers, werden Stern und Odenthal auf Marie Bernard aufmerksam. Sie ist Inhaberin eines Juweliergeschäftes in Baden-Baden und war die letzte Person, die man aus Roths Wohnung hatte kommen sehen. Bernard wird festgenommen und gibt an, von Roth antike Goldobjekt angeboten bekommen zu haben. Sie gesteht den Mord zwar nicht, doch die Kommissarinnen sind davon überzeugt, ihr den Mord nachweisen zu können. Den vermissten Wolter kannte sie angeblich nicht, was den Ermittlerinnen bei der Lösung dieses Falls nicht weiterhilft. Daher kehren sie nach Deidesheim zurück, wo sie gerade dazu kommen, wie Melania Wolter ihr vermeintliche Nebenbuhlerin Susanne Bartholomae mit einem Schwert bedroht. Odenthal entwaffnet die angetrunkene Wolters und nimmt sie in Gewahrsam. Die Lösung des Falls sehen sie weiterhin bei Bartholomae. So stellt sich heraus, dass sie den Goldschatz in ihrem Weinberg entdeckt und einzelne Fundstücke im Darknet angeboten hatte, um so ihre Schulden tilgen zu können. Auf diese Weise war sowohl Roth als auch Wolters auf die Goldmünzen aufmerksam geworden. Wolters hatte indessen versucht selbst im Weinberg weitere Münzen auszugraben. Dabei hatte Bartholomae ihn ertappt und kurzerhand erschossen. Im angrenzenden Wald hatte sie dann die Leiche verscharrt.

Hintergrund[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Film wurde vom 20. September bis zum 26. Oktober 2022 zum überwiegenden Teil in Baden-Württemberg gedreht.[2] Er ist in die vier Akte „Rheingold“, „Die Walküre“, „Siegfried“ und „Götterdämmerung“ gegliedert, die von Wagners Opernzyklus Der Ring des Nibelungen inspiriert sind.

Rezeption[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kritiken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Tittelbach.tv schrieb: „Die Struktur von ‚Gold‘ (Südwestrundfunk) orientiert sich an Richard Wagners ‚Ring‘-Zyklus, aber die Handlung ist auch ohne Kenntnis der Oper verständlich: Ein verschwundener Bankfilialleiter hat offenbar irgendwo in den Weinbergen der Weinstraße tatsächlich den sagenhaften Schatz der Nibelungen gefunden; aber auf dem Gold liegt ein Fluch. Esther Wengers Film erfreut durch allerlei originelle Ideen, die auch optisch sehr überzeugend umgesetzt sind, durch eine formidable Musik mit vielen Wagner-Anklängen, durch eine zum Teil bühnenbildartige Ausstattung sowie nicht zuletzt durch Heino Ferch, der als Erzähler mit einem Augenzwinkern durch die Handlung führt.“[3]

Für die Evangelisch.de urteilte Tilmann P. Gangloff: „Die Kunst des Drehbuchs besteht in der gelungenen Gratwanderung: Wer Wagner kennt, wird die diversen Andeutungen mit Freude zur Kenntnis nehmen, aber alle anderen müssen sich nicht ausgeschlossen fühlen; die Handlung funktioniert auch gänzlich ohne Hintergrundwissen, zumal Breinersdorfer und Röder geschickt kleine Wissensbissen in die Dialoge integriert haben.“[4]

Holger Gertz von der Süddeutschen Zeitung meinte: „‚Gold‘ ist ein Experiment, man muss sich darauf einlassen und auch einlassen wollen, und wer vom Krimi einen Krimi erwartet, dem wird das nicht viel sagen. Aber auch derjenige wird anerkennen, dass das Szenenbild jedenfalls beeindruckend ist und auch die Art, wie Robert Schulte-Hemming und Jens Langbein hier Elemente aus Wagners Opern zu einer ganz eigenen Krimifilmmusik verdichtet haben.“[5]

Das Lexikon des Internationalen Films bewertete den Film mit einem von fünf möglichen Sternen und beurteilte ihn ablehnend als einen experimentell angelegten Krimi, der zwar ein augenzwinkerndes Spiel mit Wagners „Ring“-Opern und skurrilen Charakteren betreiben wolle, dessen Einfälle „allerdings einfallslos bis peinlich“ seien und „sich durch die Rückbindung an stereotype Krimi-Standards selbst“ sabotierten, „sodass nicht mehr als eine plumpe Groteske“ herauskomme.[6]

Einschaltquoten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Erstausstrahlung von Gold am 3. September 2023 wurde in Deutschland von 8,21 Millionen Zuschauern gesehen und erreichte einen Marktanteil von 31,0 % für Das Erste.[7] In der Zielgruppe jüngerer Zuschauer war die Quote 1,3 Millionen Haushalte und ein Marktanteil von fast einem Viertel (23,4 %).[7]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Tatort auf Buga schauen, mit der RNZ Lisa Bitter treffen. 29. August 2023, abgerufen am 4. September 2023.
  2. Tatort: Gold bei crew united, abgerufen am 6. August 2023.
  3. Ulrike Folkerts, Bitter, Ferch, Tscharre, Esther Wenger. Zum Golde drängt doch alles. In: Tittelbach.tv. Abgerufen am 7. November 2023.
  4. Tilmann P. Gangloff: TV-Tipp: „Tatort: Gold“. Evangelisch.de, 3. September 2023, abgerufen am 15. Februar 2024.
  5. Holger Gertz: "Tatort" aus Ludwigshafen. Mit Liebe gemacht. In: Serien. Süddeutsche Zeitung, 1. September 2023, abgerufen am 2. September 2023: „Mit Liebe gemacht, dieser Tatort.“
  6. Tatort - Gold. In: Lexikon des internationalen Films. Filmdienst, abgerufen am 10. September 2023.
  7. a b Felix Maier: Primetime-Check: Sonntag, 03. September 2023. Quotenmeter.de, 4. September 2023, abgerufen am 11. September 2023.