Thaya (Niederösterreich)
Marktgemeinde Thaya
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Wappen | Österreichkarte | |
Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Niederösterreich | |
Politischer Bezirk: | Waidhofen an der Thaya | |
Kfz-Kennzeichen: | WT | |
Fläche: | 43,32 km² | |
Koordinaten: | 48° 51′ N, 15° 17′ O | |
Höhe: | 484 m ü. A. | |
Einwohner: | 1.438 (1. Jän. 2023) | |
Bevölkerungsdichte: | 33 Einw. pro km² | |
Postleitzahl: | 3842 | |
Vorwahl: | 02842 | |
Gemeindekennziffer: | 3 22 17 | |
NUTS-Region | AT124 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Hauptstraße 32 3842 Thaya | |
Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeister: | Eduard Köck (ÖVP) | |
Gemeinderat: (Wahljahr: 2015) (19 Mitglieder) |
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Lage von Thaya im Bezirk Waidhofen an der Thaya | ||
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Thaya ist eine Marktgemeinde im Bezirk Waidhofen an der Thaya in Niederösterreich mit 1438 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2023).
Geografie
Thaya liegt im nördlichen Waldviertel in Niederösterreich und wird von der Deutschen Thaya durchflossen. Die Fläche der Marktgemeinde umfasst 43,34 Quadratkilometer. 27,95 Prozent der Fläche sind bewaldet.
Gemeindegliederung
Das Gemeindegebiet umfasst folgende neun Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2023[1]):
- Eggmanns (51)
- Großgerharts (200)
- Jarolden (94)
- Niederedlitz (160)
- Oberedlitz (83)
- Peigarten (102)
- Ranzles (30)
- Schirnes (47)
- Thaya (671)
Die Gemeinde besteht aus den Katastralgemeinden Eggmanns, Großgerharts, Jarolden, Niederedlitz, Oberedlitz, Peigarten, Ranzles, Schirnes und Thaya.
Gliederung
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Legende zur Gliederungstabelle
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Nachbargemeinden
Gastern | Dobersberg | |
Pfaffenschlag bei Waidhofen an der Thaya | Karlstein an der Thaya | |
Waidhofen an der Thaya |
Geschichte
Erstmals urkundlich erwähnt wurde Thaya im Jahr 1175. Unter den Besitztümern der Grafen von Raabs war Thaya einer der Hauptorte. 1294 erfolgte die Markterhebung. Bevor der alte Friedhof um die Pfarrkirche 1793 aufgelassen wurde, wurde der heutige Friedhof 1787 angelegt und dann 1894 noch erweitert. Im 19. Jahrhundert wurde der Schweinehandel zu einem wichtigen wirtschaftlichen Faktor.
Die Katastralgemeinden Großgerharts und Schirnes wurden erstmals 1112 urkundlich genannt, Peigarten um 1200 und Eggmanns, Jarolden, Niederedlitz, Oberedlitz sowie Ranzles im Jahr 1230.
Die Wüstung Hard (erste Nennung 1112, letzte Nennung als bewohnter Ort 1369) östlich von Thaya gilt als am besten dokumentierte Wüstung in Niederösterreich.
Einwohnerentwicklung
Nach dem Ergebnis der Volkszählung 2001 gab es 1468 Einwohner. 1991 hatte die Marktgemeinde 1424 Einwohner, 1981 1548 und im Jahr 1971 1755 Einwohner. Derzeit (Stand 1. Jänner 2023) gibt es in der Marktgemeinde Thaya 1438 Einwohner.
Politik
Bürgermeister der Marktgemeinde ist Eduard Köck (ÖVP), Amtsleiter Alois Semper. Im Marktgemeinderat gibt es nach der Gemeinderatswahl 2015 bei insgesamt 19 Sitzen folgende Mandatsverteilung: ÖVP 13, SPÖ 4, L.FPÖ 2.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
- Pfarrkirche von Thaya: Die Pfarrkirche zu Petrus und Paulus ist ein gotisches Bauwerk mit romanischem Kern. Die Kreuzwegbilder in der Kirche wurden 1889 aus der Pfarrkirche von Unken übernommen. Die heute als Aufbahrungshalle genutzte Spitalskirche wurde 1689 erbaut. Die Ortskapellen von Niederedlitz, Jarolden und Großgerharts sind barocke Bauwerke.
- Museum Thaya: Das Museumsgebäude ist das älteste Haus in Thaya. Kreuzgewölbe im Eingangsbereich und eine Rauchküche im Obergeschoß zählen zur architektonischen Ausstattung. Die Funde und Befunde archäologischer Ausgrabungen des Instituts für Ur- und Frühgeschichte der Universität Wien in den nahe Thaya gelegenen mittelalterlichen Wüstungen Kleinhard und Hard stehen im Zentrum. Umbauarbeiten im Museum führten zu weiteren Entdeckungen, einem Münzschatzfund und Resten einer Glockengießerwerkstatt aus der Zeit um 1200. Die Präsentation der Münzen gibt Einblicke in mehr als 200 Jahre Geldgeschichte. Zusätzlich zur Dauerausstellung im Obergeschoß des Museums bietet das Erdgeschoß genügend Platz für jährlich wechselnde Sonderausstellungen.[2]
- Vier Kilometer östlich gibt es zwei Wüstungen Hard und Kleinhard, die im Spätmittelalter aufgegeben wurden. Die beiden Orte wurden 1975 wiederentdeckt und zählen durch die archäologischen Ausgrabungen zu den bestdokumentierten Ortswüstungen in Österreich. Ausgestellt sind Grabungsdokumentationen im Heimatmuseum in Thaya. Im Herrenhof befindet sich ein Erdstall.[3][4]
- Unter dem Gasthaus Haidl befindet sich ein Keller mit beachtlicher Größe. Der Haidl-Keller, der aus der Zeit des Mittelalters stammt und früher für die Lagerung von Vorräten bzw. als Fluchtweg benutzt wurde, kann heute mit einem kleinen Boot erkundet werden.[5]
- Gitarrenausstellung: Dauerausstellung der von Roland Hauke völlig unterschiedlich gestalteten E-Gitarren, die sich durch kreative Formenwelt, außergewöhnliche Hölzer sowie einmalige Ausstattungsmerkmale auszeichnen. Die Vielfalt der Ausstellungsstücke – es sind derzeit über 70 Gitarren ausgestellt – ist in Österreich, wenn nicht sogar weltweit, einmalig. Die gesamte Sammlung umfasst ca. 200 Exemplare. 2016 erwarb die Marktgemeinde Thaya das unter Denkmalschutz stehende alte Gasthaus Hauer, Hauptstraße 14 . Im rechten Teil des Objekts wurde 2017 ein Nahversorger eingerichtet und von 2017 bis 2018 denkmalschutzgemäß die neuen SCHAU.RÄUME gestaltet. In diesen Räumen werden in den kommenden Jahren die Sammlung '„HAUKE GUITARS THAYA“ gezeigt. Die Geschichte des bemerkenswerten Hauses ist auf einer Schautafel im Eingangsbereich ausführlich dokumentiert.[6]
- Waffenmuseum: In Niederedlitz befindet sich das größte private Museum für historische Waffentechnik und militärische Ausrüstung Österreichs. In jahrelanger Sammlerleidenschaft wurden mehr als 700 Exponate aus Europa und Nordamerika zusammengetragen. Die Sammlung bietet Einblicke in die Militärgeschichte, Schusswaffen und Ausrüstungsgegenstände aus der Zeit von 1680 bis 1960.[7]
- Schloss Peigarten ist eine Vierflügelanlage mit zum Teil mittelalterlichem Mauerwerk, die um die Wende vom 16. zum 17. Jahrhundert ausgebaut wurde.
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Thaya im Waldviertel
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Schloss Peigarten
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Museum Thaya
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Mittelalterliche Wüstung Hard
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Unterirdischer Keller
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Waffenmuseum
Wirtschaft und Infrastruktur
Nichtlandwirtschaftliche Arbeitsstätten gab es im Jahr 2001 30, land- und forstwirtschaftliche Betriebe nach der Erhebung 1999 126. Die Zahl der Erwerbstätigen am Wohnort betrug nach der Volkszählung 2001 635. Die Erwerbsquote lag 2001 bei 43,93 Prozent.
Bis zum 31. August 1986 war Thaya durch die Thayatalbahn an das öffentliche Eisenbahnnetz angeschlossen. Der Personenverkehr wurde am 1. September 1986 wegen Unrentabilität eingestellt und durch eine Autobuslinie ersetzt, der Güterverkehr blieb offiziell bis zu seiner Einstellung im Jahr 2010 bestehen. Jedoch wurden seit dem Hochwasser 2006 keine Güter mehr auf der Schiene transportiert. Auf dieser ehemaligen Bahntrasse wurde 2017 der Thayarunde-Radweg eingerichtet.
Persönlichkeiten
- Franz Žak (1917–2004), Diözesanbischof von St. Pölten 1961–1991
- Leopold Schönbauer (1888–1963), Arzt und Politiker
- Ernst Hanisch (* 1940), österreichischer Historiker
- Willi Sauer (* 1938), Politiker, ehemaliger Präsident des Roten Kreuzes NÖ
- Eduard Köck (* 1965), Politiker, Bundesrat
Einzelnachweise
- ↑ Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2023 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2023), (ODS, 500 KB)
- ↑ Museum Thaya. In: Thaya Online. Abgerufen am 29. Oktober 2018.
- ↑ Thaya – Erdställe – Geheimnisvolles Thayaland auf der Seite des Bundesdenkmalamts abgerufen am 7. Februar 2010
- ↑ Hard und Kleinhard - zwei mittelalterliche Dorfwüstungen. In: Thaya Online. Abgerufen am 29. Oktober 2018.
- ↑ Der Haidl-Keller. In: Thaya Online. Abgerufen am 29. Oktober 2018.
- ↑ HAUKE GUITARS. In: Thaya Online. Abgerufen am 29. Oktober 2018.
- ↑ Johann Resl abgerufen am 25. Jänner 2013
Weblinks
- Marktgemeinde Thaya
- 32217 – Thaya (Niederösterreich). Gemeindedaten der Statistik Austria
- Thaya in der Datenbank Gedächtnis des Landes zur Geschichte des Landes Niederösterreich (Museum Niederösterreich)