Wald (Hohenzollern)

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Wappen Deutschlandkarte
Wald (Hohenzollern)
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Wald hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 47° 56′ N, 9° 10′ OKoordinaten: 47° 56′ N, 9° 10′ O
Bundesland: Baden-Württemberg
Regierungsbezirk: Tübingen
Landkreis: Sigmaringen
Höhe: 657 m ü. NHN
Fläche: 43,85 km2
Einwohner: 2771 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 63 Einwohner je km2
Postleitzahl: 88639
Vorwahl: 07578
Kfz-Kennzeichen: SIG, SLG, STO, ÜB
Gemeindeschlüssel: 08 4 37 118
Gemeindegliederung: 10 Ortsteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Von-Weckenstein-Str. 19
88639 Wald
Website: www.wald-hohenzollern.de
Bürgermeister: Joachim Grüner
Lage der Gemeinde Wald im Landkreis Sigmaringen
KarteAlb-Donau-KreisBodenseekreisLandkreis BiberachLandkreis KonstanzLandkreis RavensburgLandkreis ReutlingenLandkreis TuttlingenZollernalbkreisBad SaulgauBeuronBingen (Landkreis Sigmaringen)GammertingenHerbertingenHerdwangen-SchönachHettingenHohentengen (Oberschwaben)IllmenseeInzigkofenKrauchenwiesLeibertingenMengenMengenMeßkirchNeufraOstrachPfullendorfSauldorfScheerSchwenningen (Heuberg)SigmaringenSigmaringendorfSigmaringendorfStetten am kalten MarktVeringenstadtWald (Hohenzollern)
Karte
Luftbild (2008)

Wald ist eine Gemeinde in Baden-Württemberg und gehört zum Landkreis Sigmaringen.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Geographische Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wald liegt 20 Kilometer nördlich des Bodensees in der südlich der Schwäbischen Alb vorgelagerten Endmoränenlandschaft der letzten Eiszeiten, jeweils etwa acht Kilometer von den Städten Meßkirch und Pfullendorf entfernt. Der niedrigste Punkt des Gemeindegebietes liegt nördlich des Ortsteils Walbertsweiler bei 628 Meter ü. NN, der höchste mit 689 Metern ü. NN im Ortsteil Rothenlachen. Die Gemarkungsfläche umfasst rund 4387 Hektar[A 1] (Stand: 31. Dez. 2014).[2] Das Gemeindegebiet wird hauptsächlich durch den Ringgenbach, den Kehlbach, den Lindenbach, den Riedlebach und den Burraubach entwässert. Der gestaute Riedlebach speist den zum Kloster gehörenden Weiher in der Ortsmitte.

Nachbargemeinden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Meßkirch Krauchenwies
Sauldorf Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt
Hohenfels Herdwangen-Schönach Pfullendorf

Gemeindegliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gemeinde besteht aus dem Kernort Wald und den Ortsteilen Glashütte, Hippetsweiler, Kappel, Reischach, Riedetsweiler, Rothenlachen, Ruhestetten, Sentenhart und Walbertsweiler.

Zu einigen Teilgemeinden gehören noch räumlich getrennte Wohnplätze mit eigenem Namen, die jedoch meist nur wenige Einwohner haben. Dies sind Allmannshofen, Binderhöfe, Bohlerhöfe, Burraumühle, Löcherberg, Oberkappel und Steckeln.

Wappen Ortsteil Einwohner
(Stand: 31. Dez. 2014)[2]
Fläche
(Stand: 31. Dez. 2014)[2]
Wald Wald (Kernort) 1000 827,47 ha
Glashütte Glashütte 107 178,66 ha
Hippetsweiler Hippetsweiler 182 348,73 ha
Kappel Kappel 111 334,66 ha
Reischach Reischach 68 217,61 ha
Riedetsweiler Riedetsweiler 85 203,61 ha
Rothenlachen Rothenlachen 43 217,26 ha
Ruhestetten Ruhestetten 177 643,29 ha
Sentenhart Sentenhart 353 575,80 ha
Walbertsweiler Walbertsweiler 643 839,57 ha

Schutzgebiete[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Wald gibt es mit den Gebieten Ruhestetter Ried und Egelseewiesen zwei Naturschutzgebiete. Um das Naturschutzgebiet Ruhestetter Ried liegt zudem das Landschaftsschutzgebiet Ruhestettener Ried. Beide gehören zum FFH-Gebiet Riede und Gewässer bei Mengen und Pfullendorf.[3]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Südansicht des Klosters Wald mit Klosterweiher
Klosterkirchenanlage (Bild um 1685)

Bereits aus vor- und frühgeschichtlicher Zeit fanden sich in der Gegend Siedlungsspuren. So fanden sich im Egelseemoor beim Ortsteil Ruhestetten Reste von Pfahlbauten aus dem Neolithikum. Funde von Steinbeilen und Gefäßen beim Ortsteil Glashütte lassen ebenfalls vermuten, dass bereits gegen Ende des dritten Jahrtausends v. Chr. und in der Spätjungsteinzeit in dieser Gegend Menschen gelebt haben. Frühkeltische Grabhügel in der Umgebung von Rothenlachen, die bereits im 19. Jahrhundert ausgegraben wurden, stammen aus der späten Hallstattzeit.

Der Ort lag im Frühmittelalter im Bereich der Goldineshuntare, dann im Gau Ratoldesbuch, später in der Grafschaft Sigmaringen.

Die erste urkundliche Erwähnung erfuhr das Dorf, als der Stauferkönig Philipp von Schwaben die Vogtei Wald für 30 Mark und die Vogtei Hippetsweiler an die Brüder von Fronhofen verkaufte. Dieser undatierte Verkauf muss spätestens im Jahr 1208 stattgefunden haben, denn das war das Todesjahr des Königs. Bald darauf haben die Brüder dann Wald an die Herren von Balbe verkauft, die es wiederum zum Preis von 55 Mark an den kaiserlichen Ministerialen Burkhard von Weckenstein verkauften. Dieser gründete hier im Jahre 1212 für seine beiden Schwestern Judinta und Ita das Kloster Wald.[4]

1783 wurde Wald vorderösterreichische Provinz.

Die Geschichte des Dorfes lief parallel zu der des Klosters. Zur klösterlichen Herrschaft, die unter der Ägide der Reichsabtei Salem stand, zählten bis zu jenem Jahr auch die Orte Walbertsweiler, Kappel, Glashütte, Otterswang, Reischach, Gaisweiler, Weihwang, Tautenbronn, Hippetsweiler, Riedetsweiler, Rothenlachen und Ruhestetten.[5] Bei der Säkularisation aufgrund des Reichsdeputationshauptschlusses wurde das Kloster 1806 aufgelöst und sein Territorium fiel an das Fürstentum Hohenzollern-Sigmaringen. Die klösterliche Gemeinschaft bestand noch bis Anfang der 1850er Jahre, sie lebte von Pensionen des Fürsten.[6]

Unmittelbar nach der Inbesitznahme der Klosterherrschaft Wald durch das Fürstentum Hohenzollern-Sigmaringen wurde in Wald ein fürstliches Oberamt mit Sitz in den Klostergebäuden errichtet. Als das Fürstentum als Hohenzollernsche Lande 1850 an Preußen fiel, wurde das hohenzollerische Oberamt Wald bis zu seiner Aufhebung 1861 preußisch, auch wurde das Dorf Sitz eines eigenen Amtsgerichts, auch im Klostergebäude untergebracht. 1862 wurde das Oberamt dem Oberamt Sigmaringen eingegliedert, das 1925 zum Kreis Sigmaringen wurde.[6]

In der Zeit des Nationalsozialismus befand sich in Wald eines von fünf Lagern des weiblichen Reichsarbeitsdienstes (RAD) im damaligen preußisch-hohenzollerischen Landkreis Sigmaringen.[7] Hierzu wurde ab 1938 ein Teil des Klostergebäudes zur Verfügung gestellt. Nach dem Zweiten Weltkrieg richteten dort die französischen Besatzungstruppen 1945 ein Lager für verschleppte Personen ein.

Eingemeindungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Zuge der Gemeindegebietsreform in Baden-Württemberg wurden neun umliegende Gemeinden nach Wald eingemeindet. So kamen zum 1. Januar 1971 Hippetsweiler, Riedetsweiler und Rothenlachen zur Gemeinde. Zum 1. Juni 1972 folgte Reischach und zum 1. Januar 1973 das früher badische Sentenhart. Die Reihe der Eingemeindungen wurde am 1. Januar 1975 mit der Eingliederung von Glashütte, Kappel, Ruhestetten und Walbertsweiler abgeschlossen.[8]

Religion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Friedhof Wald

Der Großteil der Bevölkerung der Gemeinde ist römisch-katholisch, wie in allen ehemals zu Hohenzollern gehörenden Orten.

Evangelische Christen in Wald gehören der Evangelischen Kirchengemeinde Ostrach-Wald im Kirchenbezirk Balingen an. Ein Kuriosum, denn zwischen der politischen Gemeinde Wald und Ostrach liegt die Gemeinde Pfullendorf. In der Struktur der Evangelischen Kirchengemeinde spiegelt sich die Zerrissenheit der politischen Landschaft des süddeutschen Raums vor der Gründung des Deutschen Reichs wider. Die freie Reichsstadt Pfullendorf wurde 1805 Baden zugeschlagen und gehört deshalb heute zur Evangelischen Landeskirche in Baden. Die Evangelische Landeskirche in Hohenzollern schloss sich 1950 der Evangelischen Landeskirche in Württemberg an. Die Struktur neuer evangelischer Kirchengemeinden in Oberschwaben in den 1950er-Jahren wie in Ostrach folgte diesem Muster. Bedingt durch die Flüchtlinge aus dem Osten wurde die Zahl der evangelischen Christen in kleinen Gemeinden groß genug, um eigene Kirchengemeinden zu bilden. Ostrach und Wald, historisch zu Hohenzollern gehörend, kamen deshalb als eine Kirchengemeinde zusammen. In Wald gibt es kein eigenes evangelisches Kirchengebäude. Gottesdienst wird im Kapitelsaal der katholischen Klosterkirche St. Bernhard gefeiert.[9]

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gemeinderat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rathaus von Wald (ehemaliges Schulgebäude)

Die Kommunalwahl am 26. Mai 2019 führte zu folgendem Ergebnis:

Partei / Liste Stimmenanteil Sitze Vergleich
CDU 32,8 % 4 (2014: 37,2 %, 5 Sitze)
Unabhängige Liste 49,8 % 6 (2014: 51,7 %, 7 Sitze)
Bürgergemeinschaft Freie Wähler/Grüne Initiative 17,4 % 2 (2014: 11,1 %, 2 Sitze)

Die Unechte Teilortswahl wurde zur Gemeinderatswahl 2009 abgeschafft.

Bürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bürgermeister der Gemeinde ist seit 1. Juni 2020 Joachim Grüner. Er setzte sich im ersten Wahlgang mit 87,2 % der Stimmen gegen zwei Mitbewerber durch und trat die Nachfolge von Werner Müller an, der davor 27 Jahre lang Bürgermeister gewesen war.

  • Georg Koch (Kreiswahlgemeinschaft Sigmaringen-Gammertingen)
  • Franz Sales Koch (Hohenzollerischer Bauernbund/ Kampffront Schwarz-weiß-rot)
  • bis 1969: Josef Kaiser
  • 1969–1993: Arthur Zeh
  • 1993–2020: Werner Müller (CDU)
  • seit 2020: Joachim Grüner

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wappen der Gemeinde Wald
Wappen der Gemeinde Wald
Blasonierung: „In gespaltenem Schild vorne in Schwarz ein doppelreihig von Rot und Silber (Weiß) geschachter Schrägbalken (Zisterzienserbalken), hinten in Silber (Weiß) auf grünem Dreiberg eine rote Fenster-Raute (Weck)“[10]
Wappenbegründung: Im ehemaligen Zisterzienserinnenkloster Wald befinden sich mehrere Darstellungen des Ordenswappens mit dem Zisterzienserbalken und des „redenden“ Wappens des Klosterstifters Burkhard von Weckenstein. Beide Schildbilder verband Pater Tutilo von Beuron um 1930 in einem Entwurf, der von der Gemeinde angenommen und vom Landrat in Sigmaringen genehmigt wurde. Da der schwarze Grund des Ordenswappens nach der Farbregel nicht an den roten des Weckensteinschen Wappens stoßen darf, wurden die Farben des letzteren ausgetauscht. Das Landratsamt Sigmaringen hat die Flagge am 6. August 1976 verliehen.

Gemeindepartnerschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gemeinde Wald unterhält partnerschaftliche Beziehungen zur Gemeinde Wald im Landkreis Cham, Bayern, und zur Gemeinde Wald im Kanton Zürich, in der Schweiz.

Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gemeinde Wald bildet zusammen mit der Stadt Pfullendorf und den Gemeinden Illmensee, Ostrach und Wilhelmsdorf die 1999 gegründete Ferienregion „Nördlicher Bodensee“.[11]

Wald ist Zielort des Beuroner Jakobsweges, der in Tübingen beginnt. Das Dorf liegt außerdem an den Ferienstraßen Oberschwäbische Barockstraße und Hohenzollernstraße.

Bauwerke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sakrale Bauwerke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Klosterkirche St. Bernhard
  • Pfarrkirche St. Bernhard: Die ehemalige Klosterkirche, die im 13. Jahrhundert als dreischiffige gotische Kirche gebaut wurde, ist 1696 bis 1698 von Vorarlberger Jos Beer als einschiffige Barock-Rokokokirche mit weit in das Schiff hineinreichender Nonnenempore umgestaltet worden. Äbtissin Maria Dioskora von Thurn und Valsassina ließ die Kirche mit dem luftig-leichten Rokoko und dem von Putten umspielten Barockstil ausschmücken.[13] Die Stuckarbeiten sind Ausführungen von Johann Jakob Schwarzmann. Sie kann besichtigt werden.[12]
  • Weiterhin gibt es in Wald die Friedhofskapelle und die Wegekapelle mit Kreuzigungsgruppe.
  • Im Ortsteil Kappel steht die Kapelle St. Martin aus dem Jahr 1716. Ihr Renaissancealtar ist bereits ins Jahr 1568 zu datieren. Zur Ausstattung gehören weiterhin wertvolle Figuren.
  • In Reischach befindet sich die Kapelle St. Agatha aus dem 18. Jahrhundert.
  • Die Sentenharter Kirche St. Remigius mit ihrem staffelförmigen Kirchturm dürfte bereits um 1300 als Wehrkirche entstanden sein. Das Kirchenschiff ist ein späterer Neubau.
  • Die Kirche St. Gallus in Walbertsweiler ist ein moderner zweckmäßiger Bau mit schlichter Innenausstattung von 1961, errichtet, nachdem der Turm der Vorgängerkirche eingestürzt war.
  • Auf Hippetsweiler Gemarkung befinden sich zwei denkmalgeschützte Kapellen: Die Kapelle St. Wolfgang (Pfullendorfer Straße 21) von 1620 (ein verputzter Massivbau mit polygonaler Apsis und Dachreiter)[14] sowie die Mariengedächtniskapelle (Pfullendorfer Straße 49) von 1947 (eine Wegkapelle/Kapellenbildstock an der Landesstraße 212 zwischen Hippetsweiler und Gaisweiler; verputzter Massivbau)[15].
  • Weitere Kapellen gibt es in Riedetsweiler (St. Antonius), in Rothenlachen (Marienkapelle), in Glashütte (St. Josef) und in Ruhestetten (Dreifaltigkeitskapelle).
  • Feldkreuze: In der Gemeinde Wald sind über 50 Feldkreuze bekannt.

Profane Bauwerke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Zehn-Dörfer-Halle
  • Zehn-Dörfer-Halle: Eine Mehrzweckhalle, die für Festveranstaltungen und Schulsport genutzt wird und in Anlehnung an die Zehn Dörfer, also Wald selbst und die neun Ortsteile, benannt wurde.
  • St. Maurus, ehemaliges Hospital und Pilgerhaus des Klosters, später Gasthaus zur Post (Hohenzollernstraße 18). Der auf hohem Sockel zweigeschossige Putzbau mit Mansarddach, datiert auf das Jahr 1790, dient heute als Gästehaus der Heimschule. Auf der Südseite ein Portal mit Pilastern und hölzernem Giebel am Ende einer zweiläufigen Freitreppe, Wappen der Äbtissin Maria Edmunda von Kolb, halbgeteilt und gespalten, Feld 1 (oben rechts): Zisterzienserbalken, Feld 2 (links): in Blau ein naturfarbener wilder Mann mit grünem Laubkranz um Stirn und Hüfte und mit rechts geschulterter Keule, Feld 3 (unten rechts): Stifterwappen, von Weckenstein.

Natur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weiherwanderweg[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In und um Wald bestanden einstmals 14 Fischweiher, die im Zusammenhang mit dem strengen Fastengebot der Zisterzienserinnen im 13. und 14. Jahrhundert angelegt wurden. Alle Walder Weiher waren miteinander verbunden und konnten so reguliert werden. Aus diesen Weihern gewannen die Nonnen die Fische für ihren Lebensunterhalt. Aufgrund der Empfehlung einer vorderösterreichischen Kommission wurden im 18. und 19. Jahrhundert diese Weiher aus (fischerei-)wirtschaftlichen Gründen trockengelegt und in Streuwiesen umgewandelt – lediglich zwei Weiher blieben erhalten. Im Zusammenhang mit dem 800-jährigen Dorfjubläum wurde im Jahr 2008 der fünf Kilometer lange Weiherwanderweg angelegt, der die ehemaligen Weiher in Ortsnähe als Rundweg verbindet.[16] Der Weg führt vom Klosterweiher zum Restwall des Raster Weihers bei der Anneneschstraße und über den Schafbrühlweiher zum früheren Breitenweiher zwischen Langgaß und Süßlöchle.[17]

Tanzlinde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Tanzlinde in Wald (2020)

Am 8. November 2008 wurde auf der Festwiese eine 35 Jahre alte und mehr als sieben Meter hohe Tanzlinde gepflanzt und vom örtlichen Pfarrer gesegnet. Zum Wurzelballen wurde im Jubiläumsjahr „800 Jahre Wald“ eine rostfreie „Geschichtsurne“ mit darin eingeschlossenen Ereignissen aus der Geschichte der Gemeinde eingegraben und eine Informationstafel zur deutschlandweiten Geschichte von Tanzlinden enthüllt. Bis diese Tanzlinde betanzbar sei, können bei guter Pflege der den Tanzboden tragenden Äste gut 50 Jahre ins Land gehen.[18] Zu Klosterzeiten gab es in Wald eine Gerichtslinde zum Fällen von Strafen, sie ist im Klosterplan von 1680 festgehalten.[19]

Sport[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Winter wird für den Skilanglauf auf dem Gemeindegebiet die ungefähr fünf Kilometer lange Walder Loipe präpariert. Sie verläuft über die Sägewiesen zum Friedhof, vorabei am Riedle zum Sportplatz Walbertsweiler und in einer großen Schleife am Wald entlang wieder zurück zum Friedhof. Einstiegstellen sind am Sägeweg, am Friedhof (Parkmöglichkeit), im Riedle und beim Sportplatz in Walbertsweiler (Parkmöglichkeit). Über Bäche und Gräben werden kleine Brücken gelegt.[20]

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der öffentliche Nahverkehr wird durch den Verkehrsverbund Neckar-Alb-Donau (NALDO) gewährleistet. Die Gemeinde befindet sich in der Wabe 448. Durch die Gemeinde führen die L 195 und die L 212.

Fernwanderweg[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Stadt ist Zwischenziel der Via Beuronensis, einem Abschnitt des Jakobswegs nach Spanien.

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ehrenbürger[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Josef Kaiser, Altbürgermeisters von Wald, wurde im Juni 1969 zum Ehrenbürger ernannt.
  • Theodor Zeller (* 12. Juli 1917 im Walder Ortsteil Riedetsweiler; † 2. Mai 2014 in Wald)[21], Professor und Pfarrer, beim Goldenen Priesterjubiläum im Juni 1998 wurden ihm die Ehrenbürgerrechte von Wald durch Bürgermeister Werner Müller verliehen.
  • Sr. Wiltrud Müller, OSB, langjährige Oberin des Klosters der Schwestern der Heiligen Lioba. Anlässlich ihrer goldenen Ordensprofess im Jahr 1998 wurde ihr das Ehrenbürgerrecht für ihre Verdienste bei der Generalsanierung des Klosters verliehen.
  • Frieder Grupp, langjähriger Rektor der Nachbarschaftshaupt- und Werkrealschule Wald. Er war jahrzehntelang stellvertretender Bürgermeister und Kreisrat und erwarb sich Verdienste bei der Schaffung der Gemeinde Wald bei der Gemeindereform. Außerdem war er langjähriger Vorsitzender des TSV Wald und ist Träger des Bundesverdienstkreuzes.

Söhne und Töchter der Gemeinde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Karl von Baratti (1790–1863), hohenzollerischer und preußischer Verwaltungsbeamter

Persönlichkeiten, die vor Ort gewirkt haben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Sr. Michaele Csordás, OSB: Das Kloster Wald; in: Edwin Ernst Weber (Hrsg.): Klöster im Landkreis Sigmaringen in Geschichte und Gegenwart. Heimatkundliche Schriftenreihe des Landkreises Sigmaringen, Band 9. Kunstverlag Josef Fink, Lindenberg 2005, S. 550–592, ISBN 3-89870-190-5.
  • Gemeinde Wald (Hrsg.): 800 Jahre Wald. Meßkirch 2008, ISBN 978-3-00-023978-6.
  • Walther Genzmer (Hrsg.): Die Kunstdenkmäler Hohenzollerns. Band 2; Kreis Sigmaringen. W. Speemann, Stuttgart 1948.
  • Maren Kuhn-Rehfus: Das Zisterzienserinnenkloster Wald (= Germania Sacra, Neue Folge 30, Die Bistümer der Kirchenprovinz Mainz. Das Bistum Konstanz, Band 3). Walter de Gruyter, Berlin & New York 1992. ISBN 3-11-013449-7.
  • Festschrift 800 Jahre Kloster Wald. Ein „Gotteshaus“ im Wandel der Geschichte, hrsg. von Schwester Michaele Csordás, Barbara Müller und Sybille Rettner, Kunstverlag Josef Fink, Lindenberg 2012, 256 S., ISBN 978-3-89870-759-6.

Anmerkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Gemarkungsfläche 43.867.285 m²

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Statistisches Landesamt Baden-Württemberg – Bevölkerung nach Nationalität und Geschlecht am 31. Dezember 2022 (CSV-Datei) (Hilfe dazu).
  2. a b c Die Ortsteile und Zahlen, Daten, Fakten auf der Internetseite der Gemeinde Wald
  3. Daten- und Kartendienst der LUBW
  4. Südkurier vom 9. Februar 2008
  5. Alfred Th. Heim: Leben mit geistlichen und weltlichen Herren. In: Südkurier vom 27. August 2005
  6. a b Wald (Altgemeinde/Teilort) auf den Seiten von www.leo-bw.de (landeskundliches Informationssystem für Baden-Württemberg)
  7. Edwin Ernst Weber: Sophie Scholl im Reichsarbeitsdienstlager Schloss Krauchenwies. In: Denkstättenkuratorium NS-Dokumentation Oberschwaben (Hrsg.): Denkorte an oberschwäbischen Erinnerungswegen in den Landkreisen Bodenseekreis und Sigmaringen. 2012. S. 30
  8. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 533 f. und 550.
  9. Volker Knab: Die Gemeinschaft ist klein und trotzdem lebendig. Evangelische Christen in Ostrach und Wald bilden eine Einheit. In: Schwäbische Zeitung vom 9. September 2011
  10. Wappenbeschreibung bei leo bw – landeskunde entdecken online; abgerufen am 16. September 2023
  11. Gemeinsam für den Tourismus. In: Südkurier vom 5. Dezember 2011
  12. a b Auf dem Jakobsweg von Gammertingen nach Pfullendorf. S. 52–59. In: Wanderbar …die schönsten Routen. Erlebnis Kreis Sigmaringen. Landratsamt Sigmaringen, Druckerei Schönebeck, Meßkirch 2004.
  13. Karl-Heinz Fahlbusch: Juwel des Barock. Renovierung der Aichgasserorgel in der Klosterkirche. In: Südkurier vom 24. April 2009
  14. St. Wolfgang (Pfullendorfer Straße 21, Wald)@1@2Vorlage:Toter Link/www.leo-bw.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Mai 2019. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. auf den Seiten von www.leo-bw.de (landeskundliches Informationssystem für Baden-Württemberg)
  15. Mariengedächtniskapelle (Pfullendorfer Straße 49, Wald)@1@2Vorlage:Toter Link/www.leo-bw.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Mai 2019. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. auf den Seiten von www.leo-bw.de (landeskundliches Informationssystem für Baden-Württemberg)
  16. Sandra Häusler (sah): Tradition fördert den Tourismus. In: Südkurier vom 23. Dezember 2011.
  17. Albverein wandert um das Kloster in Wald. In: Schwäbische Zeitung vom 4. August 2015.
  18. Falko Hahn: Gut 100 Gäste bei Pflanzaktion für die Walder Tanzlinde. In 50 Jahren trägt sie die Tänzer. In: Südkurier vom 10. November 2008
  19. Falko Hahn: Baum wird gepflanzt. Tanzlinde: Große Setz-Aktion am Samstag auf der Festwiese. In: Südkurier vom 7. November 2008
  20. Skigebiete in unserer Region. In: Schwäbische Zeitung vom 4. Dezember 2010
  21. www.schwaebische.de
  22. www.heimschule-kloster-wald.de

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Wald (Hohenzollern) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien