Waldsterben

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Kampagne „Rettet den Wald“: Briefmarke der Deutschen Bundespost von 1985
Abgestorbene Fichten im Erzgebirge (1998)

Waldsterben ist das verstärkt auftretende Absterben von Bäumen in Waldgebieten.[1] Fachwissenschaftlich wurde der Begriff nicht lange verwendet und bald durch neuartige Waldschäden abgelöst, wohingegen er im allgemeinen Sprachgebrauch weiterhin verankert ist.[2] Der Begriff Waldsterben spiegelte die in den 1980er Jahren speziell in Westdeutschland verbreitete Besorgnis wider, dass der Waldbestand in Gefahr sei und die deutschen Wälder in naher Zukunft großflächig vom Absterben bedroht seien.[3] Die Besorgnis bezog sich nicht auf spezielle neue Waldschadensbilder, sondern darauf, dass die Symptomatik in Gebieten fern von nennenswerten Emissionsquellen auftrat, eine weite geographische Verbreitung einnahm und mehrere Baumarten davon betroffen waren.[4] Dies wurde Mitte der 1970er Jahre festgestellt und seitdem insbesondere in Mittel- und Nordeuropa öffentlich angesprochen.[4] Das Waldsterben war in den 1980er-Jahren eines der bedeutendsten Umweltthemen in der Bundesrepublik Deutschland. Die Debatte hatte erhebliche politische, industriepolitische und gesellschaftliche Auswirkungen und gilt als einer der Gründe für den Aufstieg der Partei der Grünen. Zuvor hatte es in der ersten Hälfte der 80er Jahre quer durch die Gesellschaft sowie in der gesamten Parteienlandschaft einen Konsens über die Dringlichkeit und Schwere des Themas gegeben.[5] Als Ursache stand saurer Regen im Mittelpunkt der öffentlichen Diskussion. Mögliche weitere Ursachen wie falsche Bestockung oder zeitweise Trockenheit wurden lange nicht diskutiert. Infolge der Waldsterbensdebatte wurden politische Maßnahmen ergriffen, die eine deutliche Verringerung der Emissionen bewirkten. Es lässt sich nicht sagen, wie sich der Zustand des Waldes ohne Einführung dieser Maßnahmen entwickelt hätte.[6] Die forstwissenschaftliche Betrachtung war deutlich differenzierter. Die Auswertung von Zeitzeugengesprächen, zeitgenössischer forstwissenschaftlicher Fachliteratur sowie einiger dendrochronologischer Forschungsergebnisse legt den Schluss nahe, dass die Wälder in Deutschland zu Beginn der 1980er Jahre ein anderes Erscheinungsbild aufwiesen als zuvor und auch danach.[2] Die Waldzustandsberichte sind dafür nicht geeignet gewesen.[7] An ihnen wurde von politischer Seite festgehalten.[7] Forstwissenschaftlich gelten sie als nahezu nichtssagend und naturwissenschaftlich fragwürdig.[7] Während die einen Forscher und Kommentatoren in der Waldsterbensdebatte eine umweltpolitische Erfolgsgeschichte sehen, haben für andere die Forstwissenschaftler durch ihr Verhalten in der Waldsterbensdebatte die Glaubwürdigkeit der Wissenschaft beschädigt: Die Wissenschaftler hätten es versäumt, den Katastrophen-Prognosen zu Beginn der Debatte einige Jahre später entsprechende Entwarnungen folgen zu lassen und den Waldsterbensdiskurs kritisch zu reflektieren.[6] Die im Laufe der Debatte groß angelegten und großzügig geförderten Forschungsprojekte kamen in den 1990er zu einem meist wenig beachteten Abschluss, der kaum öffentlich debattiert wurde.[2] Die umweltgeschichtliche Forschung spricht deswegen auch von einer fast vergessenen Umweltdebatte.[2]

Seit 2005 gibt es an der Universität Freiburg ein DFG-Projekt mit dem Titel Waldsterben – Und ewig sterben die Wälder.[8] Der Titel spielt bewusst auf den Roman Und ewig singen die Wälder an.[7] Demnach war die wissenschaftliche Auseinandersetzung zwar Voraussetzung, um immissionsbedingte Waldschäden bewusst zu machen, jedoch ihr Einfluss auf die gesellschaftliche Deutung dieser Erkenntnisse gering. In die öffentliche Deutung spielten Hintergründe wie der Prozess der Urbanisierung und Motorisierung, die zunehmende Freizeit, die spezifisch deutsche völkisch mystische Aufladung des Waldes,[9] die Autarkiepolitik der Nationalsozialisten sowie die Durchsetzung sozialhygienischer Deutungsmuster Anfangs des 20. Jahrhunderts hinein.[10] Schäfer und Metzger hingegen geben den Stellungnahmen von Wissenschaftlern und Forstpraktikern eine große Relevanz für die öffentliche und politische Debatte, auch über die ersten Schadensmeldungen hinaus.[2]

Begriffsgeschichte

Maßgeblich beteiligt an der Etablierung des Begriffs war das Magazin Der Spiegel: Ausgabe 47/1981 erschien mit dem Titel „Der Wald stirbt“.[11][12] Darin wurde eine 1979 erstellte Arbeit des Göttinger Bodenkundlers Bernhard Ulrich zitiert; er sagte ein Absterben der großen deutschen Wälder binnen fünf Jahren voraus. Sie seien nicht mehr zu retten.[13] Ulrich distanzierte sich 1995 von der Aussage, als er sich in einem Aufsatz skeptisch über seine 15 Jahre zuvor veröffentlichte Hypothese vom Waldsterben äußerte.[14]

Eine einheitliche Definition des Begriffes „Waldsterben“ gibt es bis heute nicht. Hieraus erklären sich Schwierigkeiten bei der Beurteilung des naturwissenschaftlichen Realitätsgehaltes des Waldsterbens aus heutiger Sicht.[15]

Die Bezeichnung „neuartige Waldschäden“ galt zunächst als Euphemismus, hat sich aber seit 1983[16] für die festgestellten Schadensbilder etabliert. Innerhalb der Forstwissenschaft wird seitdem nicht mehr von einem Waldsterben gesprochen.[16] Der Geobotaniker Heinz Ellenberg sprach 1996 von einem Konstrukt, das durch Anwendung einheitlicher Schätzungshilfen auf standörtlich unterschiedliche Waldflächen und in witterungsmäßig ungleichen Jahren zustande gekommen sei.[17]

Obwohl die Waldschäden längst nicht nur in Deutschland auftraten, sondern fast ganz Europa sowie Nordamerika betroffen waren, wurde das Waldsterben in Westdeutschland, Österreich und der deutschsprachigen Schweiz intensivst debattiert,[18][19] während es in benachbarten Ländern weniger thematisiert wurde. In Frankreich traten z.B. ebenfalls Schäden auf, die jedoch kaum thematisiert wurden.[20] Das Wort le Waldsterben ging als Lehnwort ins Französische ein (Germanismus).

Entwicklung des Phänomens in Mitteleuropa

Während Berichte über schädliche Auswirkungen von Kohlenrauch bereits aus dem Mittelalter bekannt sind und insbesondere in London während des Hochmittelalters und in der Frühen Neuzeit ein häufig in Quellen zu findender Topos sind, wurden die schädlichen Wirkungen von Rauchgasen auf Vegetation und Wälder erst im 19. Jahrhundert stärker thematisiert. So führte z.B. 1804 in Bamberg der Bau einer mit Steinkohle geheizten Glashütte zu Protesten: Neben Auswirkungen auf die Gesundheit des Menschen wurden durch die freigesetzten Schwefelsäure u.a. die Erkrankung und Verkrüppelung der Vegetation bis hin zu ihrem Aussterben befürchtet.[21] Gut untersucht sind die Beschwerden von Bürgern aus Halsbrücke an das sächsische Finanzministerium, die 1846 starke Schäden an Bäumen und Nutzpflanzen infolge der Einwirkungen von stark schwefelhaltigem Hüttenrauch aus naheliegenden Erzverhüttungsbetrieben beklagten. Daraufhin wurde der Agrarchemiker Adolph Stöckhardt angewiesen ein Gutachten anzufertigen. Stöckhardt bestätigte die Auswirkungen ‒ kümmerliche Früchte, wenig saftiges Grün, verwelkte Pflanzen und Bäume, sowie kahle Stellen, an denen jede Vegetation verschwunden war. Als Ursache benannte er erstmalig in Deutschland Schwefeldioxid als hauptschädigende Substanz.[22]

Daraufhin ging man zu einer Politik der hohen Schornsteine über, auch gab es Entschädigungszahlungen an Betroffene. Diese zeigten jedoch nur geringe Wirkung. Während sich die Auswirkungen in der Nähe der Hütten nach einem Bau von höheren Schornsteinen verringerten, traten nun bereits in weiterer Entfernung von z.T. über 10 km Waldschäden auf. 1860 angestellte Untersuchungen, ab wann eine genügend große Verdünnung hergestellt sei, mit dem Ziel einen Grenzwert festlegen zu können blieben erfolglos, da mit den damaligen Methoden nur eine Verdünnung von 1 zu einer Million gemessen werden konnte, was etwa 2900 Milligramm Schwefeldioxid/m² entspricht; etwa dem siebenfachen der 1989 gültigen TA Luft. Allerdings konnte der noch heute gültige Beweis erbracht werden, „dass schwefelige Säure enthaltende Luft störend auf das Pflanzenwachstum wirkt.“ Zudem wurden Experimente durchgeführt, wie die schädliche Wirkung der Rauchgase abgemildert werden könnte. Erfolgreich zeigte sich einzig ein Verfahren, bei dem die Rauchgase durch Kalklösung geleitet wurden. Dieses Verfahren band nahezu die gesamten Schwefelgase, erwies sich jedoch als teuer und wurde deshalb nicht weiter betrieben.[23]

Da jedoch in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts insbesondere in den Ballungsgebieten die Belastung weiter zunahm, wurden neben der Verdünnung durch hohe Schornsteine - eine Politik, die bis in die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts betrieben wurde - auch eine Reihe weiterer Vorschläge zur Reduzierung der Rauchplage gemacht, wie z. B. die Dezentralisierung der Industrie. Diese waren jedoch nur schwer zu realisieren und wurden daher nicht weiter verfolgt, während die Umweltschäden sowie die Klagen der Betroffenen zunahmen. Das Interesse an der Rauch- und Rußfrage war so groß, dass 1910 die Zeitschrift Rauch und Staub gegründet wurde.[24] Auch im Provinziallandtag von Westfalen wurde das Problem thematisiert. So wies z.B. der Zentrums-Abgeordnete Stephan Graf von Spee darauf hin, dass in der Nähe von Altena infolge industrieller Luftverschmutzung die gesamte Hügellandschaft kahl geworden sei. Auf dem früher schönen Hügelland wüchsen nun weder Grashalme, Sträucher noch Bäume. Deshalb schlage er vor, die Industrie in solchen stark geschädigten Gebieten zu konzentrieren, und andere Regionen dafür zu verschonen.[25] Die lokal vollständige Vernichtung der Vegetation bestätigte auch der Zivilsenat des Reichsgerichtes, der 1915 feststellte, dass in manchen Industrieregionen ein Absterben der Vegetation üblich sei. In der Urteilsbegründung wurde angeführt, dass die ganze Gegend das gleiche Bild von kranken und abgestorbenen Obstbäumen zeige und, soweit einzelne Bäume noch lebten, diese bis auf ganz verschwindend geringe Ausnahmen keine Früchte mehr trügen.[26]

In der Bundesrepublik befand man 1984 gut ein Drittel des Waldes für geschädigt, was alle denkbaren Waldschäden subsumiert. Unter anderem in Folge des öffentlichen Druckes aufgrund der Debatte wurden Maßnahmen getroffen, um den Schwefeldioxidausstoß zu senken, beispielsweise der Einbau von Rauchgasentschwefelungsanlagen in Kraftwerken, die die Hauptemmitenten von Schwefeldioxid waren. Ein weiteres tat die Abschaltung vieler ostdeutscher Braunkohlekraftwerke nach der Wiedervereinigung, die bis dahin weitgehend ohne Filteranlagen arbeiteten. Daraufhin fiel der Gesamtausstoß von Schwefeldioxid in Deutschland von zuvor rund 7,5 Mio. Tonnen pro Jahr während der 70er und frühen 80er Jahre auf rund 0,5 Mio. Tonnen für die Jahre nach der Jahrtausendwende.[27] Im Jahr 2000 waren nach dem offiziellen Waldzustandsbericht von Deutschland noch rund 35 Prozent aller Waldbäume ohne erkennbare Schäden,[28] im Jahr 2004 waren es nur noch 28 Prozent, während 65 Prozent in die Warnstufe fielen und knapp ein Drittel deutliche Schäden hatten.[29] Nach dem Waldzustandsbericht 2009 weisen im Durchschnitt aller Baumarten 27 Prozent deutliche Kronenverlichtungen auf. Wobei einige Regionen und einzelne Baumarten weit stärker betroffen sind. Nur 36 Prozent der Bäume weisen keine Verlichtung auf.[30]

Die Emissionen an Schwefeldioxid und Stickoxiden wurden in der „alten“ Bundesrepublik bereits mit Beginn des 1. Umweltprogramms der Bundesregierung 1971 durch umfangreiche Maßnahmen wie das Bundes-Immissionsschutzgesetz zur Luftreinhaltung erheblich vermindert.

Das Waldsterben wurde – auch im Zusammenhang mit Zukunftsängsten und Kriegsgefahr – Anfang der 1980er Jahre zu einem Politikum und trug zum politischen Aufstieg der Partei der Grünen bei. In diesen Jahren stiegen das Umweltbewusstsein und die öffentliche Aufmerksamkeit für Umweltschäden wie auch die Bemühung um eine Erhaltung des Kulturguts und der „Sehnsuchtslandschaft Deutscher Wald“ erheblich.

Mögliche Ursachen und Bezeichnungen

Entwicklung der Waldschäden in der Bundesrepublik

Die mit dem Waldsterben assoziierten Schadensbilder gelten als komplexes Phänomen, entstanden aus verschiedenen abiotischen und biotischen Faktoren mit zeitlicher und räumlicher Variation. Der Schadstoffeintrag aus der Luft spielte bei den Nadelbäumen eine besonders wichtige Rolle.[31] Als Ursachen des komplexen Phänomens wurden v.a. angegeben:

  • Umweltverschmutzung (saurer Regen)
  • bodennahes Ozon, Stickoxide
  • Schwermetallfreisetzung
  • Wegfall basischer Stäube durch frühere Umweltschutzmaßnahmen
  • forstwirtschaftliche Probleme wie fehlerhafte Bestockung
  • die Altersstruktur der Waldbestände
  • temporäre Ursachen (Trockenheit, Frost, Klimaabkühlung, Schädlingsbefall)

Die Bezeichnung als „Neuartige Waldschäden“[32] unterscheidet das Phänomen von klassischen Rauchgasschäden im unmittelbaren Umfeld der klassischen Schwerindustrie und bis dato bekannten Waldschäden natürlichen Ursprungs.[33] Neuartig war auch die Ausdehnung in den einzelnen Regionen und die Erkrankung mehrerer Baumarten innerhalb weniger Jahre.

Besonders deutlich war die Neuartigkeit etwa bei der Nadelvergilbung der Fichte (Picea abies) in höheren Lagen der Mittelgebirge und der typischen Kombination von Symptom, Standort und Belastungssituation sowie dem Auftreten in allen Altersklassen.[34]

Kälteperioden und Trockenheit

Absterbende Bäume auf dem Feldberg im Schwarzwald

Starke Schäden am europäischen Waldbestand wurden 2003 durch eine erhebliche Trockenphase (Hitzewelle 2003 – „Jahrhundertsommer“) hervorgerufen. Die öffentliche Diskussion über die Ursachen des Waldsterbens wurde dadurch in eine neue Richtung gelenkt und Trockenphasen in den achtziger Jahren als ein wichtiger unmittelbarer Auslöser der Waldschäden identifiziert. Eine dauerhafte anthropogen bedingte Versauerung der Böden schädigt hingegen die Feinwurzeln der Bäume und deren Aufnahme von Mineralstoffen (vgl. Mykorrhiza).

Zudem führte der harte Winter 1978/79, bei dem die Temperaturen in Teilen des Landes in kurzer Zeit um 30 Grad absackten (siehe Schneekatastrophe in Norddeutschland 1978), zu bedeutenden Frostschäden; dies gilt inzwischen als ein weiterer Auslöser der intensiven öffentlichen Diskussion. Auch nach dem trockenen Sommer 2003 weist der Schadensbericht wieder Spitzenwerte auf: in der Stufe „deutliche Schäden“ stieg der Anteil in den jeweiligen Schadensberichten von 23 % 2003 auf 31 % 2004. In den Jahren nach 1978/79 erholte sich der Wald deutlich. Dies wurde auch für die Folgen der Trockenheit 2003 erwartet und bestätigte sich.

Chemische Einwirkung

Drastische Schäden wurden vor allem in Gegenden mit hoher Schadstoffbelastung z. B. durch überhohe Schwefeldioxid-Immissionen beobachtet. Einen frühen Schadensnachweis veröffentlichte Adolph von Stöckhardt 1850 im Institut für Pflanzen- und Holzchemie Tharandt. Ein Folgeproblem der Versauerung ist die Freisetzung von Ionen aus Schwermetallen und Aluminium, da sie stark toxisch wirken. Zudem sind benötigte Mineralstoffe wie Calcium, Kalium und Magnesium vermindert verfügbar. Schädigungen der Stomata der Blätter durch Säuren und Ozon nehmen den Bäumen die Möglichkeit, ihre Verdunstung und Wasseraufnahme zu regulieren. In Finnland und Schweden, Ländern mit granitischem Untergrund, führte die Versauerung von Seen zu weiteren Umweltschäden, die unter anderem mit großflächiger Kalkung bekämpft wurden.

In Deutschland wurden auch (ozon- und stickoxidbedingte) Schäden in sogenannten Reinluftgebieten weit weg von starken Emittenten beobachtet. Stadtbäume in Deutschland zeigten ebenfalls Schäden (durch Streusalz), was in den klimatisch milderen städtischen Gebieten in Frankreich und Großbritannien oder beim Baumbestand des Central Park in New York trotz intensiver anderweitiger Emissionen nicht zum Tragen kam.

Nach wie vor haben Ammonium-Stickstoffeinträge aus der Landwirtschaft und (vor der Einführung von Fahrzeugkatalysatoren bedeutender) dem Straßenverkehr eine düngende und auch eine indirekt versauernde Wirkung, da die Pflanzen bei der Aufnahme von Nitrat den Boden versauern.[35]

Unter bestimmten Bedingungen sind anthropogene Immissionen auch nützlich: Dies gilt für die Einbringung von Kalk gegen die Versauerung wie auch für mineralische Aschen (z.B.: Holz oder Kohle) und deren chemische Bestandteile wie Nähr- und Spurenelemente (Calcium, Magnesium, Selen, Molybdän, Zink, Fluor oder Iod). Auch Düngungseffekte durch Stickstoffverbindungen und höhere CO2-Gehalte der Luft werden beobachtet.

Alterseffekte und Bestockung

Bundesländer mit durchweg jüngerem Baumbestand (wie z. B. Niedersachsen) haben durch die Trockenheit 2003 verursachte stärkere Schäden festgestellt als solche mit älterem Baumbestand (z. B. Bayern oder Baden-Württemberg).

Weitere Effekte können indirekt mit der Überalterung zusammenwirken: So hat beispielsweise die Forstwirtschaft seit dem späten 18. Jahrhundert auf profitable, schnellwachsende Hölzer gesetzt, v.a. Nadelhölzer wie Fichten und Kiefern, die auf einigen Böden und geologisch unterschiedlichen Untergründen unterschiedlich anschlugen und insbesondere auf für sie wenig geeigneten Standorten anfällig für Krankheiten und Schädlingsbefall sind. Einige Waldschadensbilder haben auch mit falscher Bestockung zu tun, bei der eine wenig belastbare, nicht an den Standort angepasste Baumartenzusammensetzung eine Rolle spielt.[36]

Vermehrter Schädlingsbefall in Monokulturen und Schutzbereichen

Borkenkäferschäden im Bayerischen Wald
Abgestorbene Fichten und nachwachsender Bestand im Nationalpark Harz

Bekannte natürliche Waldschädlinge wie bestimmte Pilze, Raupen des Schwammspinners oder der massive Befall durch Borkenkäfer, Buchdrucker und Kupferstecher haben in einem geschwächten oder nicht optimal bewirtschafteten Wald drastischere Auswirkungen. Hiervon sind sowohl Fichten-Monokulturen wie auch Schutzgebiete und Natur- und Urwaldbereiche mit ungünstiger Altersstruktur und vielen „Baumleichen“ stark betroffen. Das dann entstehende (Wald-)Bild weckt bei vielen Betrachtern negative Assoziationen. Etwa im Nationalpark Bayerischer Wald werden deswegen auch bestehende Monokulturen zunehmend in Bergmischwald überführt, beim Naturpark Steigerwald wurde die forstliche Nutzung kontrovers diskutiert.

Von Seiten der Nationalparks und deren Unterstützern wie z. B. Natur- und Umweltschutzverbänden wird solch ein lokales Baum- oder auch Waldsterben oft anders bewertet als in der Forstwirtschaft. Da in Nationalparks der Prozessschutz ein Leitmotiv ist, wird ein Eingreifen nicht erwogen; vielmehr wird darin die Chance gesehen, in der nächsten Waldgeneration, welche sich durch Naturverjüngung selbst generiert, einen naturnäheren und besser angepassten Bestand zu erhalten.

Waldsterben als Medienphänomen

Völlig devastierter Waldhang im tschechischen Erzgebirge 1998– Ursache für dieses großflächige Absterben waren die Rauchgase aus veralteten tschechischen Braunkohlekraftwerken.

Das Waldsterben wurde von einigen Kritikern,[37] die häufig den liberalen Ökoskeptikern zugeordnet werden als reines Medienphänomen betrachtet,[2] welches ein übertriebenes, apokalyptisches Szenario heraufbeschworen und Alarmismus ausgelöst hätte. Im Ausland wurde unterstellt, es handele sich beim „Waldsterben“ um ein rein deutsches Phänomen. Der französische Begriff „le waldsterben“ unterstellte den östlichen Nachbarn nationalistisch gefärbte, romantische Zuneigung zum Deutschen Wald. Zudem wurden dramatische Übertreibungen und unnötige apokalyptische Ängste im Umweltbereich unterstellt. Global hatte die Belastung mit Schwefeldioxid und damit dem sauren Regen bereits im Jahr 1973 ihren Höhepunkt erreicht und wurde nach der Stockholmer UN-Umweltkonferenz 1972 und bis zur am 16. Oktober 1984 von der Bundesregierung vorgelegten ersten bundesweiten Waldschadenserhebung deutlich verringert. In den meistgekauften Zeitungen und Zeitschriften in Deutschland erschienen zwischen 1981 und 1988 mehr als 100 Artikel über das Waldsterben.

In Westdeutschland war diese Entwicklung aus mehreren Gründen verzögert. Unter dem Begriff Waldsterben wurden unterschiedliche Schadensursachen und Schäden subsumiert und in Öffentlichkeit und Medien sehr intensiv beobachtet und wahrgenommen.

Die dramatischen Fernsehbilder stark zerstörter Waldgebiete der 80er Jahre stammen ausnahmslos von einigen wenigen Flecken im Harz oder Erzgebirge. Die Ende der 70er intensivierte Nutzung der vorhandenen Braunkohlevorkommen in Westdeutschland (inklusive der Oberpfalz), der DDR und ČSSR und eine unzureichende Umwelttechnik führten hier zu Belastungen, die bereits in der Zeit der frühen Industrialisierung als Rauchschäden erklärt und benannt wurden.[10] Allerdings sind einzelne Symptome der „neuartigen“ Waldschäden bereits auf Landschaftsgemälden aus früheren Jahrhunderten abgebildet. Nur teilweise lässt sich dafür die bereits im Mittelalter begonnene Verhüttung sulfidreicher Erze verantwortlich machen.

Politische Folgen

Bereits in den 1970er Jahren wurde erkannt, dass nationale Bemühungen zur Emissionsminderung von Luftschadstoffen alleine nicht ausreichen, da viele Schadstoffe über weite Entfernungen und somit auch über Staatsgrenzen hinweg transportiert werden. Zwischen 1979 und 1999 kam es zu diversen weltweiten Abkommen zur Luftreinhaltung.

Die politische Diskussion führte zu massiven auch industriepolitischen Änderungen. Galten ab 1974 durch die "Technische Anleitung zur Reinhaltung der Luft (TA Luft) strenge Emissionsgrenzwerte nur für Neu- und Umbauten von Großfeuerungsanlagen, so wurden 1983 diese Grenzwerte erstmals für bestehende Anlagen festgelegt und waren nun innerhalb bestimmter Übergangsfristen umzusetzen, was im Wesentlichen durch Rauchgasentschwefelungsanlagen geschah.[38] Weitere Änderungen betrafen die Forstwirtschaft. Wälder wurden gekalkt und regelmäßige Waldschadensberichte und -Kartierungen[39] institutionalisiert.

Aus politischen Gründen konnte berechtigte Kritik am Waldzustandsbericht und dessen Erhebungsverfahren, welcher unter anderem 1993 vom Bundesforschungsministerium für unbrauchbar erklärt worden war, nicht in das Verfahren aufgenommen werden. Demnach heile der Großteil der im Waldzustandsbericht als geschädigt gewerteten Bäume von selbst, der Bericht sei deshalb irreführend und es gäbe keinen Grund von einem „Waldsterben“ zu sprechen. Versuche, das Verfahren zu ändern,[40] scheiterten an Einsprüchen von Umweltverbänden und Sensationsberichterstattung in Medien, die unterstellten, das Waldsterben solle „gesundgelogen“ oder per Dekret „verboten“ werden. Die Regierung knickte vor den Medien ein und entließ kritische Forstwissenschaftler aus dem Expertenkreis. Von der Entwarnung des Bundesforschungsministerium wurde 1993 lediglich in vier von 54 Tageszeitungen berichtet. 50 Zeitungen fanden die Probleme, die zu viel Stickstoff bei Wäldern hervorruft, interessanter und eine Zeitung proklamierte sogar „das zweite Waldsterben“.[41]

Aus Sichtweise der Umweltgeschichte ermöglicht die Waldsterbensdebatte einen vertieften Blick auf Gesellschaft und Politik der Bundesrepublik der 1980er Jahre. Das Waldsterben weise dabei nicht nur typische Charakteristika eines modernen Umweltproblems auf, sondern sei sehr deutlich in die damalige spezifische historische Krisensituation eingebettet. In dem Sinne sei das Waldsterben über den Umweltaspekt hinaus ein Bestandteil der Zeitgeschichte.[42]

2003 erklärte die damalige Bundeslandwirtschaftsministerin Renate Künast in Übereinstimmung mit Befunden der europäischen Nachbarn das „Waldsterben“ für beendet. Der Trend zu einer negativen Entwicklung sei gestoppt. Der Zustand der Wälder habe sich stabilisiert, auch wenn nach wie vor Teile des Baumbestandes deutliche Schäden aufweisen. Das bedeute, so das Ministerium aber noch keine Entwarnung, weil es nach wie vor große geschädigte Bestände gebe.[43] Nach Angaben der Wochenzeitung „Die Zeit“ hatte die Bundesrepublik von 1982 bis 1998 für die Waldschadensforschung 367 Millionen Mark ausgegeben, 180 Millionen Mark für die Waldökosystemforschung und eine unbekannte Summe für die statistischen Erhebungen zum Waldzustandsbericht, die von 1984 bis 2003 durchgeführt wurden.[41] Gemäß den Angaben von R. Schäfer und B. Metzger nennt das Umweltbundesamt mehr als 850 Forschungsvorhaben, die zwischen 1982 und 1992 mit insgesamt 465 Mio. DM gefördert wurden.[44]

Deutung in der Forschung

Beim DFG-Projekt Und ewig sterben die Wälder wurde unterschieden zwischen einer öffentlichen Debatte, die das angebliche Sterben in immer neuen Variationen diskutierte, und dem fachwissenschaftlichen Diskurs. Die Forstwissenschaft nahm das ‚sogenannte Waldsterben’ überwiegend als Medienphänomen wahr. Das Projekt untersuchte wie der Diskurs um das Waldsterben im Zusammenspiel zwischen Wissenschaft, Politik und Medien sich herausbildete und was davon für aktuelle Umweltdiskurse und moderne Politikberatung abzuleiten war. Der „sterbende Wald“ wurde als historisch regelmäßig wiederkehrender Topos untersucht.

Phasen der Debatte in der Forschung

Der wissenschaftliche Waldsterbensdiskurs lässt sich für Analysezwecke in drei Phasen aufteilen. In der ersten Phase (1979-1983) warnten einige Forstwissenschaftler in emotionalen und in drastischen Worten vor einem bevorstehenden bzw. stattfindenden Waldsterben und forderten eine Verbesserung der Luftreinhaltung. Die Massenmedien griffen diese Warnungen rasch auf. Die Forstwissenschaften beschäftigten sich zunehmend mit dem Waldsterben, bis es Mitte 1983 in der Wissenschaft als Forschungsgegenstand fest etabliert war. Rasch einigten sich die Forscher darauf, dass den Waldschäden ein Stresskomplex mit regional und lokal unterschiedlicher Gewichtung der Ursachen unter entscheidender Mitwirkung von Luftverunreinigungen zugrunde lag. Dieser Stresskomplex diente als ein Grenzkonzept um die das kontrovers diskutierten Ansichten über tatsächlich relevante Wirkungspfade und Schadstoffe zu integrieren. Im Jahr 1983 lag auch der Höhepunkt der öffentlichen Debatte, und in der Politik wurden effektive Maßnahmen zur Luftreinhaltung beschlossen.[6]

In der zweiten Phase, von 1983/84 bis 1992, setzte eine Normalisierung des Umganges der Forstwissenschaftler mit dem Waldsterben ein. Die Emotionalisierung und Politisierung des Waldsterbens ging deutlich zurück. Zudem erwiesen sich zahlreiche der vermeintlichen Waldsterbe-Symptome als Fehldeutungen. Das Waldsterben wurde zunehmend zu einem rein quantitativen Phänomen. In der dritten Phase, von 1992 bis 2007, setzte sich der Wandel von der Waldschadensforschung zu einer breit ausdifferenzierten Waldökosystemforschung fort. Gleichzeitig ging die Beschäftigung mit den Waldschäden in der Wissenschaft weiter deutlich zurück, eine wissenschaftliche Debatte fand nicht mehr statt.[6]

Internationale Aspekte

Eine Erweiterung befasste sich mit internationalen Perspektiven, so der Waldsterbensdiskurse in der DDR sowie in Frankreich und deren Vergleiche mit der bundesdeutschen Debatte.[45] Waren es früher vor allem Waldbesitzer und Industrielle, die in das Problem involviert schienen, trat seit der Wende zum 20. Jahrhundert die unspezifisch bleibende ‚Allgemeinheit’ hinzu, was sich in den 1960er Jahren intensivierte. Der Wandel der Problemsicht fand dabei keineswegs aufgrund ‚objektiv’ messbarer Ausdehnung von Schadflächen oder neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse statt.[10] Zentral waren sich wandelnde Deutungs- und Argumentationsmuster, mit denen der Wald und dessen Funktionen für die Gesellschaft dargestellt und verhandelt wurden.[10] Diese Veränderungen sind auf sozio-ökonomische, politische und ideologische Entwicklungen im Untersuchungszeitraum zurückzuführen. Dazu zählen beispielsweise der Prozess der Urbanisierung und Motorisierung sowie die zunehmend zur Verfügung stehende Freizeit, die Autarkiepolitik der Nationalsozialisten sowie die Durchsetzung sozialhygienischer Deutungsmuster seit Beginn des 20. Jahrhunderts.[10] (vgl. Und ewig singen die Wälder).

In Frankreich, wo deutlich größere geschlossene Waldgebiete anzutreffen sind als in Deutschland, hatte die deutsche Debatte um das Waldsterben kaum einen Gegenpart. Erst 1999 mit dem Orkan Lothar wurde Wald und Waldschäden in Frankreich zu einem öffentlichen Thema. Dabei wurde deutlich mehr auf die Eigentümerstruktur und die Nutzungsform abgehoben, als auf eine Mythologisierung des Waldes an sich.[9]

Entkoppelung der Debatte von den tatsächlichen Schäden

Die Betrachtung legt zudem nahe, dass eine Deutung über Verwissenschaftlichungsprozesse mit Vorsicht zu behandeln ist.[10] Bei der Wendung zu einer Interpretation einzelner Waldschäden als gesellschaftsrelevantem Umweltproblem hatten Experten nur wenig Einfluss und ‚die Wissenschaft’ war keineswegs treibende Kraft. Das viel diskutierte Konzept der Wissensgesellschaft sei dabei kaum anzuwenden.[10]

Literatur

  • Die Sache mit dem Wald. In: Franz Bauer (Hrsg.): Allgemeine Forstzeitschrift. Sonderband. blv, 1985, ISSN 0002-5860.
  • Martin Bemmann, Birgit Metzger, Roland Schäfer: Das deutsche Waldsterben als historisches Phänomen. In: Revue d'Allemagne et des Pays de langue allemande, Jahrgang 39. Heft 3, 2007, S. 423–436.
  • Roderich von Detten: Umweltpolitik und Unsicherheit. Zum Zusammenspiel von Wissenschaft und Umweltpolitik in der Debatte um das Waldsterben der 1980er-Jahre. In: Archiv für Sozialgeschichte 50, 2010, S. 217–269.
  • Wolfram Elling, Ulrich Heber, Andrea Polle, Friedrich Beese: Spektrum. Auswirkungen anthropogener Umweltveränderungen und Schutzmaßnahmen. Heidelberg/ Berlin/ Oxford 2007, ISBN 978-3-8274-1765-7.
  • Günter Hartmann, Franz Nienhaus, Heinz Butin: Farbatlas Waldschäden. Diagnose von Baumkrankheiten. 2., überarbeitete und erweiterte Auflage. Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 1995, ISBN 3-8001-3351-2.
  • Rudi Holzberger: Das sogenannte Waldsterben. Zur Karriere eines Klischees. Das Thema Wald im journalistischen Diskurs. Eppe, Bergatreute 1995, ISBN 3-89089-750-9.
  • Stefan Kunze, Heinz Ruppertshofen: Praxis Waldschutz. Strategien gegen das Waldsterben. Landbuch, Hannover 1995, ISBN 3-7842-0520-8.
  • Claudia Kurz: Kausalanalyse und Bioindikation der neuartigen Waldschäden anhand des Polyamin- sowie Phenolstatus am Beispiel von Picea abies (Fichte), Abies alba (Weißtanne) und Quercus Petraea (Eiche). okulare Bonitur versus Bioindikation? (Mikrofiche), Mainz 1999, DNB 958433380 (Dissertation an der Universität Mainz 1999).
  • Hartmut K. Lichtenthaler, Claus Buschmann: Das Waldsterben aus botanischer Sicht. Braun, Karlsruhe 1984, ISBN 3-7650-2035-4.
  • Ministerium für Umwelt, Raumordnung und Landwirtschaft des Landes Nordrhein-Westfalen (Hrsg.): Abschlussdokumentation zum Forschungsschwerpunkt „Luftverunreinigungen und Waldschäden“ des Landes Nordrhein-Westfalen : Ziele, Ergebnisse, Schlussfolgerungen. Eine Bilanz neunjähriger Waldschadensforschung im Land Nordrhein-Westfalen. Ministerium für Umwelt, Raumordnung und Landwirtschaft NRW, Düsseldorf 1993, DNB 940119927.
  • Burkhard Müller-Ullrich: Das Waldsterben – ein Holzweg. In: Medienmärchen. Gesinnungstäter im Journalismus. Blessing, München 1996, ISBN 3-89667-002-6, S. 24–34 (Rezension DIE ZEIT).
  • Zeno Nöthig: Das Waldsterben. Literaturauswertung zum Stand der Kenntnisse und zu den Erklärungshypothesen. In: Institut für Kraftfahrwesen, RWTH Aachen (Hrsg.): Technische Hochschule Aachen: IKA-Schriftenreihe Automobiltechnik. Band 7. Forschungsgesellschaft Kraftfahrwesen, Aachen 1986, ISBN 3-925194-05-3.
  • Peter Schütt u. a.: Der Wald stirbt an Streß. Vollständig überarbeitete und aktualisierte Ausgabe. Ullstein Verlag Taschenbuch 34471 Reihe Ullstein-Sachbuch, Frankfurt am Main / Berlin 1988, ISBN 3-548-34471-2 (Lizenz der Bertelsmann-Verlagsgesellschaft München).
  • Peter Schütt u. a.: So stirbt der Wald. Schadbilder und Krankheitsverlauf. 5., durchgesehene Auflage. blv, München/ Wien/ Zürich 1986 (Erstausgabe 1983), ISBN 3-405-13101-4.
  • Horst Stern (Hrsg.): Rettet den Wald. 2., aktualisierte Auflage. Kindler, München 1989 (Erstausgabe 1979), ISBN 3-463-40107-X.
  • Gerhard Voss, Uwe Arndt: Was wir über das Waldsterben wissen. Hrsg.: Erwin Nießlein. Deutscher Instituts-Verlag, Köln 1985, ISBN 3-602-14158-6.
  • Karl F. Wentzel: Was bleibt vom Waldsterben? Bilanz und Denkanstöße zur Neubewertung der derzeitigen Reaktion der Wälder auf Luftschadstoffe. In: Schriftenreihe des Instituts für Forstpolitik der Universität Freiburg in Breisgau. Band 5. HochschulVerlag, Aachen/ Hamburg/ Freiburg im Breisgau 2001, ISBN 3-8107-6805-7.
  • Ernst-Detlef Schulze, Otto Ludwig Lange: Die Wirkungen von Luftverunreinigungen auf Waldökosysteme. In: Chemie in unserer Zeit. Band 24, Heft 3, 1990, ISSN 009-2851(?!), S. 117–130.

Einzelnachweise

  1. Waldsterben, duden.de, abgerufen am 30. Juli 2013.
  2. a b c d e f Fast vergessene Debatten der Umweltgeschichte Was macht eigentlich das Waldsterben? Roland Schäfer, Birgit Metzger, in Masius, Patrick Sparenberg, Ole Sprenger, Jana (Hrsg.): Umweltgeschichte und Umweltzukunft Zur gesellschaftlichen Relevanz einer jungen Disziplin Universitätsverlag Göttingen, ISBN 978-3-940344-69-4, S. 201–221.
  3. Hans Jörg Küster: Geschichte des Waldes. C.H. Beck, 1998, ISBN 3-406-50279-2, Kapitel 22, "Waldsterben"
  4. a b Ivo Willimann, Helena Egli-Broz: Ökologie: Einführung in die Wechselwirkungen zwischen Mensch und Natur. Compendio Bildungsmedien 2010, ISBN 978-3-7155-9446-0, S. 140; online in Google Bücher
  5. Roland Schäfer, Birgit Metzger: Was macht eigentlich das Waldsterben? In: Patrick Masius, Ole Sparenberg, Jana Sprenger (Hrsg.): Umweltgeschichte und Umweltzukunft. Zur gesellschaftlichen Relevanz einer jungen Disziplin. Göttingen 2009, S. 201-228, S. 206/208.
  6. a b c d waldsterben.uni-freiburg.de Und ewig sterben die Wälder Roland Schäfer - "Lamettasyndrom" und "Säuresteppe": Das Waldsterben und die Forstwissenschaften 1979-2007.
  7. a b c d SWR Interview mit Roderich von Detten "Der Wald stirbt seit über 25 Jahren" SWR online 2008.
  8. Projektseite: Waldsterben – Und ewig sterben die Wälder
  9. a b Tagungsbericht Und ewig sterben die Wälder. Das deutsche "Waldsterben" in multidisziplinärer Perspektive, Veranstalter: Freiburger Lehrstuhl für Wirtschafts- und Sozialgeschichte des Historischen Seminars (Franz-Josef Brüggemeier, Jens Ivo Engels) und das Freiburger Institut für Forstökonomie (Gerhard Oesten, Roderich von Detten) Datum, Ort: 13.-15. Juni 2007, Freiburg
  10. a b c d e f g waldsterben.uni-freiburg.de Und ewig sterben die Wälder Teilprojekt I, Zusammenfassung zu Martin Bemmann] - „Beschädigte Vegetation“ und „Sterbende Wälder“. Zur Entstehung eines Umweltproblems in Deutschland, 1893-1970, Dissertation, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg 2010.
  11. Spiegel, Hausmitteilung Betr.: Waldsterben 1/1994 In den Heften 47, 48 und 49 erschien ein dreiteiliger Bericht
  12. Spiegel-Archiv Ausgabe 47/1981
  13. o.V.: Säureregen: Da liegt was in der Luft. In: Der Spiegel. Nr. 47, 1981, S. 96–110 (online).
  14. Bernhard Ulrich: The history and possible causes of forest decline in central Europe, with particular attention to the German situation. In: Environmental Reviews. 1995, 3:(3-4) S. 262–276.
  15. R. Schäfer, B. Metzger: Was macht eigentlich das Waldsterben? In: P. Masius u. a. (Hrsg.): Umweltgeschichte und Umweltzukunft: Zur gesellschaftlichen Relevanz einer jungen Disziplin. Universitätsverlag Göttingen, 2009, ISBN 978-3-940344-69-4, S. 219.
  16. a b R. Schäfer, B. Metzger: Was macht eigentlich das Waldsterben? In: P. Masius u. a. (Hrsg.): Umweltgeschichte und Umweltzukunft: Zur gesellschaftlichen Relevanz einer jungen Disziplin. Universitätsverlag Göttingen, 2009, ISBN 978-3-940344-69-4, S. 210.
  17. Ellenberg: Vegetation Mitteleuropas mit den Alpen in ökologischer, dynamischer und historischer Sicht. Ulmer, Stuttgart 1996, S. 99.
  18. www.beobachter.ch: Panikstimmung im Forst
  19. Was wurde aus dem Waldsterben? - Österreich – Report (ORF) – 5. Juli 2011
  20. DFG-Projekt Waldsterben. Internetseite der Universität Freiburg. Abgerufen am 29. Mai 2013.
  21. A. Dorn: Das Schädliche der projektirten Glashütte in der Weiden zu Bamberg, besonders in Hinsicht auf ihre Feuerung mit Bambergischen Steinkohlen. Bamberg 1802, zit nach: Franz-Josef Brüggemeier, Michael Toyka-Seid (Hrsg.): Industrie-Natur. Lesebuch zur Geschichte der Umwelt im 19. Jahrhundert. Frankfurt/ New York 1995, S. 32.
  22. Arne Andersen, Franz-Josef Brüggemeier: Gase, Rauch und Saurer Regen. In: Franz-Josef Brüggemeier, Thomas Rommelspacher (Hrsg.): Besiegte Natur. Geschichte der Umwelt im 19. und 20. Jahrhundert. München 1989, S. 64f.
  23. Arne Andersen, Franz-Josef Brüggemeier: Gase, Rauch und Saurer Regen. In: Franz-Josef Brüggemeier, Thomas Rommelspacher (Hrsg.): Besiegte Natur. Geschichte der Umwelt im 19. und 20. Jahrhundert. München 1989, S. 66f.
  24. Franz-Josef Brüggemeier, Michael Toyka-Seid (Hrsg.): Industrie-Natur. Lesebuch zur Geschichte der Umwelt im 19. Jahrhundert. Frankfurt/ New York 1995, S. 60–62.
  25. Stenogr. Berichte des preußischen Abgeordnetenhauses, 21. Leg.Per., 5. Ses., Sitzung vom 22. Februar 1913, Sp. 11872, zit nach: Franz-Josef Brüggemeier, Michael Toyka-Seid (Hrsg.): Industrie-Natur. Lesebuch zur Geschichte der Umwelt im 19. Jahrhundert. Frankfurt/ New York 1995, S. 88.
  26. Bundesarchiv, Abteilungen Potsdam, Urteilssammlung der Zivilsenate, Jahrgang 1915, Bl. 7-8, Urteil vom 6. Oktober 2015, zit nach: Franz-Josef Brüggemeier, Michael Toyka-Seid (Hrsg.): Industrie-Natur. Lesebuch zur Geschichte der Umwelt im 19. Jahrhundert. Frankfurt/ New York 1995, S. 91f.
  27. Luftschadstoffemissionen- Entwicklung in den letzten Jahrzehnten und Projektion in die Zukunft (PDF; 1,0 MB). Universität Stuttgart, Abgerufen am 27. Mai 2013.
  28. Bundesarbeitskreis Wald: Waldzustand in Deutschland und Europa weiter verschlechtert – Erholung des Waldes in den neuen Bundesländern zu Ende, Pressemitteilung zum Waldschadensbericht 2000, 29. November 2000.
  29. Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz: Waldzustandsbericht 2004, 28. September 2005.
  30. Ergebnisse der Waldzustandserhebung 2009. (http://www.bmelv.de/SharedDocs/Standardartikel/Landwirtschaft/Wald-Jagd/WaldBodenZustand/Waldzustand2009.html (online)]
  31. Ministerium für Ernährung und Ländlichen Raum in Baden-Württemberg, abgerufen am 23. Januar 2008
  32. Vergleichende physiologische und biochemische Untersuchungen an immissionsgeschädigten Fichten im Zusammenhang mit den neuartigen Waldschäden an einem Standort im Nordschwarzwald. auf der Webseite der Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden-Württemberg.
  33. Karl Gayer: Der gemischte Wald. Berlin 1866: „Mit den fortdauerenden Gefahren, welche den reinen Nadelwäldern durch Insekten und Krankheiten, durch Schnee- und Sturmbruch drohen, ist die Büchse der Pandora noch nicht völlig geleert; ich erinnere an die wieder vorzüglich die Nadelhölzer bedrohenden Beschädigungen durch Rauch und schwefelige Säure, durch Feuersgefahr u.a .“
  34. 3. Bericht des FORSCHUNGSBEIRATES WALDSCHÄDEN/ LUFTVERUNREINIGUNGEN 1989, OCLC 060432451.
  35. Holzer 1993 (PDF; 91 kB) (Memento vom 28. September 2007 im Internet Archive)
  36. Ursachen, Erwin Führer, Ursula Nopp, 2001: Vorbeugung und Sanierung von Waldschäden. S. 30
  37. Das sogenannte Waldsterben. Rudi Holzberger. Verlag: Eppe 2002, ISBN 3-89089-750-9, Erstauflage 1995 als Dissertation in Konstanz
  38. Entwicklung der Luftqualität in Rheinland-Pfalz im Zeitraum 1980–2008, S. 9–10. (PDF; 619 kB)
  39. Beobachtete Symptome an betroffenen Bäumen sind u. a. Angsttriebe, bei Nadelbäumen auch das Vergilben der Nadeln durch Chlorose und das Lamettasyndrom. Bei zu starkem Vitalitätsverlust kommt es zum Absterben des Baumes.
  40. A STRESS-STRAIN MODEL TO EVALUATE THE FOREST SITUATION IN GERMANY AND THE STATE OF THE ART OF DAMAGE RESEARCH V. VAN WASEN and S. HARTWI. Bergische Universität, Gesamthochschule Wuppertal-BUGH Wuppertal Environmental Monitoring and Assessment, Heft 24, Januar 1993 Seiten 117–149
  41. a b Die Zeit: Chronik einer Panik vom 9. Dezember 2004 – eingesehen am 8. Juni 2011.
  42. Roland Schäfer, Birgit Metzger, in Patrick Masius, Ole Sparenberg, Jana Sprenger (Hrsg.): Was macht eigentlich das Waldsterben? Zur gesellschaftlichen Relevanz einer jungen Disziplin. (PDF; 4,3 MB), Graduiertenkolleg Interdisziplinäre Umweltgeschichte, Umweltgeschichte und Umweltzukunft (2009)
  43. Waldsterben in Deutschland gestoppt WiWo, 13. Juli 2003.
  44. R. Schäfer, B. Metzger: Was macht eigentlich das Waldsterben? In: P. Masius u. a. (Hrsg.): Umweltgeschichte und Umweltzukunft: Zur gesellschaftlichen Relevanz einer jungen Disziplin. Universitätsverlag Göttingen, 2009, ISBN 978-3-940344-69-4, S. 204.
  45. waldsterben.uni-freiburg.de Und ewig sterben die Wälder Einführung

Organisationen

Weblinks

Wiktionary: Waldsterben – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Commons: Waldsterben – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien