Hirschbach im Mühlkreis
Hirschbach im Mühlkreis
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Wappen | Österreichkarte | |
Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Oberösterreich | |
Politischer Bezirk: | Freistadt | |
Kfz-Kennzeichen: | FR | |
Fläche: | 23,67 km² | |
Koordinaten: | 48° 29′ N, 14° 25′ O | |
Höhe: | 640 m ü. A. | |
Einwohner: | 1.224 (1. Jän. 2024) | |
Bevölkerungsdichte: | 52 Einw. pro km² | |
Postleitzahl: | 4242 | |
Vorwahl: | 07948 | |
Gemeindekennziffer: | 4 06 05 | |
NUTS-Region | AT313 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Freistädter Straße 6 4242 Hirschbach im Mühlkreis | |
Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeister: | Stefan Wiesinger (ÖVP) | |
Gemeinderat: (Wahljahr: 2009) (19 Mitglieder) |
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Lage von Hirschbach im Mühlkreis im Bezirk Freistadt | ||
Ortsansicht | ||
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Hirschbach im Mühlkreis ist eine Gemeinde in Oberösterreich im Bezirk Freistadt im Mühlviertel mit rund 1100 Einwohnern. Der zuständige Gerichtsbezirk ist Freistadt.
Geografie
Hirschbach im Mühlkreis liegt auf 640 m Höhe im Mühlviertel. Die Ausdehnung beträgt von Nord nach Süd 6,4 km, von West nach Ost 8,4 km. Die Gesamtfläche beträgt 23,6 km². 29,7 % der Fläche sind bewaldet, 65,7 % der Fläche sind landwirtschaftlich genutzt.
Ortsteile
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Nachbargemeinden
Reichenthal | ||
Schenkenfelden | Waldburg | |
Ottenschlag | Neumarkt |
Geschichte
Ursprünglich im Ostteil des Herzogtums Bayern liegend, gehörte der Ort seit dem 12. Jahrhundert zum Herzogtum Österreich. Die erste urkundliche Erwähnung von Hirschbach stammt aus dem Jahr 1150. Im Jahr 1374 wurde die Pfarre Hirschbach als neugegründete Pfarre urkundlich erwähnt. Die Kirche wurde der heiligen Gottesmutter geweiht. Seit 1490 wird er dem Fürstentum 'Österreich ob der Enns' zugerechnet. In diese Zeit fällt auch der Neubau der Kirche der Gemeinde, deren Bausubstanz veränderte sich in den folgenden 500 Jahren kaum.
Während der Napoleonischen Kriege war der Ort mehrfach besetzt. Seit 1918 gehört der Ort zum Bundesland Oberösterreich. Nach dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich am 13. März 1938 gehörte der Ort zum "Gau Oberdonau". Nach 1945 lag Hirschbach in der sowjetrussischen Besatzungszone und nach 1955 erfolgte ein Aus- und Neubau der Infrastruktur.
Bevölkerung
Bevölkerungsentwicklung[1] | ||||
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Jahr | Einwohner | Jahr | Einwohner | |
1869 | 1.146 | 1951 | 1.092 | |
1880 | 1.119 | 1961 | 1.163 | |
1890 | 1.079 | 1971 | 1.186 | |
1900 | 1.085 | 1981 | 1.152 | |
1910 | 1.190 | 1991 | 1.162 | |
1923 | 1.188 | 2001 | 1.186 | |
1934 | 1.110 | 2008 | 1.124 | |
1939 | 1.056 |
Entwicklung und Struktur
Im Jahr 1869 wohnten im Gemeindegebiet 1146 Menschen. Bis 2001 schwankte die Bevölkerungszahl um den Wert von 1869 und erreichte 2001 mit 1186 Menschen den bisher höchsten Stand in der Geschichte. Im Jahr 1991 hatte die Gemeinde 1162 Einwohner, bei der Volkszählung 2001 bereits 1186, was einem Abstieg von 2 % entspricht. Am 1. Jänner 2008 verzeichnete die Gemeinde 1124 Einwohner, ein Rückgang.[1]
Bei der Volkszählung 2001 betrug der Anteil der Einwohner, die 60 Jahre und älter waren, 18,9 %; 20,7 % waren unter 15 Jahre alt. Der Anteil der weiblichen Bevölkerung lag bei 50,4 %.[2]
Von den 1081 Bewohnern Hirschbachs, die 2001 über 15 Jahre alt waren, hatten 2,6 % eine Universität, Fachhochschule oder Akademie abgeschlossen. Weitere 8,9 % hatten eine Matura absolviert, 45,7 % hatten einen Lehrabschluss oder eine berufsbildende mittlere Schule besucht und 43 % aller Hirschbacher hatten die Pflichtschule als höchsten Abschluss.[3]
Herkunft und Sprache
Der deutsche Dialekt, der im Raum Hirschbach sowie in Oberösterreich allgemein gesprochen wird, ist das Mittelbairische. 98,3 % der Hirschbacher gaben 2001 Deutsch als Umgangssprache an. Weitere 0,7 % sprachen hauptsächlich türkisch, 0,5 % tschechisch, der Rest sprach andere Sprachen.
Der Anteil der Hirschbacher mit ausländischer Staatsbürgerschaft lag 2001 mit 1,1 % weit unter dem Durchschnitt Oberösterreichs. Dabei hatten 0,8 % der Hirschbacher Bevölkerung eine Staatsbürgerschaft der Türkei, 0,1 % eine aus Deutschland und 0,2 % entfielen auf sonstige Staatsbürger. Insgesamt waren 2001 etwa 2,3 % der Hirschbacher in einem anderen Land als in Österreich geboren.[4]
Politik
Die Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen finden alle sechs Jahre, zeitgleich mit der Landtagswahl statt. Seit dem Jahr 1945 erreichte die ÖVP immer die absolute Mehrheit. Zweitstärkste Partei wurde meistens die SPÖ. Die FPÖ kandidierte nicht bei jeder Wahl, wurde jedoch bei den Wahlen in der 1960er Jahren zweitstärkste Partei. 2003 wurde die ÖVP mit 61,8 % stimmenstärkste Partei und regiert mit absoluter Mehrheit.[5] 2009 verlor die ÖVP leicht, erreichte jedoch wieder die absolute Mehrheit an Stimmen und Mandaten. Der FPÖ gelang mit einem Mandat wieder der Einzug in den Gemeinderat.[6]
Die Gemeinderatswahl 2009 mit einer Wahlbeteiligung von 88,7 % ergab folgendes Ergebnis:
Partei / politische Gruppierung | Stimmen- anteil |
Verän- derung |
Sitze im Gemeinderat | Verän- derung |
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ÖVP | 59,5 % | -2,3 % | 12 | -2 |
SPÖ | 32,2 % | -1,3% | 6 | -1 |
FPÖ | 8,3 % | +3,7 % | 1 | +1 |
Bürgermeister der Gemeinde ist Stefan Wiesinger von der ÖVP. Der Gemeinderat besteht aus 19 Mitgliedern.
Die nächste Gemeinderatswahl wird 2015 abgehalten.
Wappen
Das Gemeindewappen zeigt in Silber über einer blauen, erniedrigten Wellenleiste einen roten, springenden Hirsch. Dies verdeutlicht den Ortsnamen und honoriert auch eine lokale Sage. Die Sage berichtet, dass die ersten Siedler, die dem Gusental entlang kamen, die äsenden Hirsche aufschreckten. Die Hirsche flüchteten über einen Bach, daher der Name Hirschbach.
Die Verleihung des Gemeindewappens und der Gemeindefarben erfolgte am 27. September 1971.[7]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bauwerke
- Pfarrkirche Hirschbach: Die aktuelle Kirche wurde Ende des 15. Jahrhunderts erbaut und steht an erhöhter Stelle in der Ortsmitte.
Museen
- Bauernmöbelmuseum Hirschbach: Das Museum ist Ausstellungsfläche für alte, künstlerisch gestaltete Bauernmöbel, aber auch für moderne Kunst.
- In Hirschbach Zülow und seine Zeit: Franz von Zülow war ein Jugendstilkünstler, und lebte einige Jahre im Ort.
Kulinarische Spezialitäten
Hirschbach ist der Hauptort der österreichischen Genussregion Mühlviertler Bergkräuter.
Wirtschaft und Infrastruktur
Neben dem Flughafen Freistadt-Waldburg steht ein 38.200 m² großes INKOBA Betriebsbaugebiet zur Verfügung.
Öffentliche Einrichtungen und Bildung
Im Ort stehen ein Kindergarten und eine Volksschule zu Verfügung.
Im Gemeindegebiet sorgt die Freiwillige Feuerwehr Hirschbach für den Brandschutz und die allgemeine Hilfe.
Persönlichkeiten
- Seraphin Johann Wiesinger (1918 - 2002): Klosterbruder des Kapuzinerordens.
Einzelnachweise
- ↑ a b Statistik Austria: Einwohnerzahl und Komponenten der Bevölkerungsentwicklung (download als pdf)
- ↑ Volkszählung 2001: Demografische Daten (download als pdf)
- ↑ Volkszählung 2001: Wohnbevölkerung (download als pdf)
- ↑ Referenzfehler: Ungültiges
<ref>
-Tag; kein Text angegeben für Einzelnachweis mit dem Namen Volkszählung_2001. - ↑ Gemeinderatswahlen Prozentanteile: Gemeindewahl Hirschbach (abgerufen am 28. Oktober 2008)
- ↑ http://wahl.land-oberoesterreich.gv.at/whlp/WHLPErgebnisEingelangtNEU.jsp?wahlNameKurz=B09&gemeindeNummerLink=40605
- ↑ Land Oberösterreich, Landesgeschichte: Wappen der Gemeinde Hirschbach (abgerufen am 28. Oktober 2008)
Literatur
Weblinks
- Commons: Hirschbach im Mühlkreis – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
- Kräuterkraftquelle Hirschbach