Helpfau-Uttendorf
Marktgemeinde Helpfau-Uttendorf
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Wappen | Österreichkarte | |
Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Oberösterreich | |
Politischer Bezirk: | Braunau | |
Kfz-Kennzeichen: | BR | |
Fläche: | 26,38 km² | |
Koordinaten: | 48° 9′ N, 13° 7′ O | |
Höhe: | 419 m ü. A. | |
Einwohner: | 3.897 (1. Jän. 2023) | |
Bevölkerungsdichte: | 148 Einw. pro km² | |
Postleitzahl: | 5261 | |
Vorwahl: | 07724 | |
Gemeindekennziffer: | 4 04 13 | |
NUTS-Region | AT311 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Uttendorf 11 5261 Helpfau-Uttendorf | |
Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeister: | Josef Johann Leimer (ÖVP) | |
Gemeinderat: (Wahljahr: 2009) (25 Mitglieder) |
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Lage von Helpfau-Uttendorf im Bezirk Braunau | ||
Schloss und Markt Uttendorf 1779 | ||
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Helpfau-Uttendorf ist eine Marktgemeinde in Oberösterreich im Bezirk Braunau am Inn im Innviertel mit 3312 Einwohnern. Sie ist die Marktgemeinde mit den meisten Einwohnern im Bezirk.
Geografie
Helpfau-Uttendorf liegt auf 419 m Höhe im Innviertel. Die Ausdehnung beträgt von Nord nach Süd 7,9 km, von West nach Ost 6,1 km. Die Gesamtfläche beträgt 26,5 km². 25,7 % der Fläche sind bewaldet, 62,6 % der Fläche sind landwirtschaftlich genutzt.
Katastralgemeinden der Gemeinde
Helpfau, Kager, Sankt Florian und Uttendorf.
Weitere Ortsteile
Alm, Anzenberg, Brunning, Freihub, Gaismannslohen, Höfen, Heitzing, Lohnau, Ort, Reichsdorf, Reith, Scheiblberg, Sonnleiten, Steinbruch, Steinrödt, Straß, Wienern.
Nachbargemeinden
Burgkirchen | Mauerkirchen | Moosbach |
Pischelsdorf am Engelbach | Schalchen | Maria Schmolln |
Wappen
Offizielle Beschreibung des Gemeindewappens: In Blau auf goldenem Dreiberg ein silberner, drei Seiten zeigender, sechseckiger Turm, das Erdgeschoss mit fünf Zinnen und einer schwarz geöffneten Rundbogenpforte mit goldenen, aufgeschlagenen Torflügeln; das gequaderte Obergeschoß mit drei Zinnen und zwei schwarz geöffneten Fenstern. Die Gemeindefarben sind Blau-Gelb.
Geschichte
Schon in der Steinzeit, vor etwa 7.000 Jahren, war das Mattigtal besiedelt. Dementsprechend wurden viele historische Funde gemacht. Der bekannteste ist der goldene Halsreif aus einem fürstlichen Hügelgrab. Er ist eine Grabbeilage aus der Hallstattzeit. Der Halsreif wurde 1885 im Auftrag des oberösterreichischen Landesmuseums geborgen und ist heute in Linz zu besichtigen. Leider fielen viele dieser Funde auch Plünderern zum Opfer. Noch vor wenigen Jahrzehnten waren im Ortsteil Lohnau noch Reste von römischen Straßen zu erkennen.
Im Jahre 789 wurde Helpfau als „Helpfo“ erstmals urkundlich erwähnt. Die erste Nennung von Uttendorf stammt aus dem Jahre 1120. Das Marktrecht wurde 1481 verliehen. Bis 1780 war der Ort bayerisch und kam nach dem Frieden von Teschen mit dem Innviertel (damals Innbaiern) zu Österreich.
Im Jahre 1779 - nach der Einverleibung des Innviertels nach Österreich - wird Uttendorf wie folgt beschrieben:
Ein landesfürstlicher Markt und ein eigenes Pfleggerichte. Gehörten in den älteren Zeiten zu dem Pfleggerichte Trostburg, wohin es auch noch in des Wenings Topographie T.II p.53 gerechnet wird. Liegt an dem Flusse Mattig zwischen Mauerkirchen und Mattigkofen. Es geben die dortigen Nachrichten, dass im Jahre 1692 den 17.Juli das Wasser der sonst kleinen Mattig nach einem Wolkenbruch und langen Regen dermaßen angelaufen, dass man mit Schiffen, wie auf einem schiffreichen Wasser mitten durch den Markt hat fahren können. Übrigens ist diese Gegend wegen des Wildbrets und der guten Fischen sehr berühmt. Im Jahre 1441 und 50 Jahre darauf ist dieser Markt zweimal in die Asche gelegt worden, wo auch bei dem letzten Brande alle Urkunden und andere Originalbriefe des Marktes zu Grunde gegangen sind. In der Kirche werden die heiligen Aposteln Peter und Paul als Schutzpatronen verehrt. vor ungefähr vier hundert Jahren hat Bernhard von Grambs Uttendorf als eine Herrschaft besessen. Nach Erlöschung dieses Geschlechts ist dieselbe dem Hause Bayern heimgefallen.
Während der Napoleonischen Kriege wieder kurz bayerisch, gehört es seit 1814 endgültig zu Oberösterreich. Der 1835 durch einen Brand vernichtete Markt wurde bis 1841 wieder aufgebaut. Bis 1850 bestand das heutige Helpfau-Uttendorf aus den vier Steuergemeinden Kager, Helpfau, St. Florian und Uttendorf. Am 11. Mai dieses Jahres beschlossen die Ortsvorsteher die Gründung der Doppelgemeinde Helpfau-Uttendorf. Nach dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich am 13. März 1938 gehörte der Ort zum Gau Oberdonau. Nach 1945 erfolgte die Wiederherstellung Oberösterreichs.
Opfer des Nationalsozialismus
Der Zeuge Jehovas Johann Wiesinger starb am 17. Jänner 1941 im KZ Dachau.
Politik
- Bürgermeister ist Josef Johann Leimer von der ÖVP.
- Gemeinderat: Die Sitzverteilung im Gemeinderat ist ÖVP 16 Sitze, SPÖ 5 Sitze und FPÖ 4 Sitze.
Einwohnerentwicklung
1991 hatte die Gemeinde laut Volkszählung 3109 Einwohner, 2001 dann 3246 Einwohner.
Sehenswürdigkeiten
- Kirchen:
Insgesamt befinden sich in Helpfau-Uttendorf vier Kirchen. Die bekannteste ist die ehemalige Schlosskapelle oberhalb des Kalvarienberges im Zentrum von Uttendorf. Sie ist das einzige erhaltene Stück einer Burg, die sich am Kalvarienberg befunden hatte und das Wahrzeichen der Marktgemeinde. Sehenswert ist auch die im Ursprung gotische Wallfahrtskirche St. Florian (um 1885 Kirchturmausbau durch Raimund Jeblinger). Vor dem Gebäude befindet sich ein Soldatenfriedhof der 6. Stalingrad-Armee des 2. Weltkrieges.
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Wahrzeichen Uttendorfs: Schlossberg mit Schlosskirche
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Filialkirche St.Florian
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Blick vom Schlossberg Richtung Nord-Ost
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Blick vom Schlossberg Richtung Osten
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Blick vom Schlossberg Richtung Süd-Ost
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Marktplatz Helpfau-Uttendorf
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Katastralgemeinde St. Florian
- Landesfürstliches Schloss Uttendorf: Das Landesfürstliche Schloss Uttendorf war ein Schloss, das sich einst am Kalvarienberg oberhalb des Marktes befunden hatte. Im 18. Jahrhundert wurde es aufgrund des maroden Zustandes abgetragen. Die Steine wurden anschließend für den Bau des St. Josef-Krankenhauses in Braunau am Inn verwendet. Der einzig erhaltene Teil des Schlosses ist die ehemalige Schlosskapelle auf dem Schlossberg. Sie ist heute das Wahrzeichen Uttendorfs. Das Gebiet an dem sich das Gebäude befunden hatte ist heute bewaldet. Es sind noch immer einige wenige Reste der Grundmauern zu erkennen. Das Landesfürstliche Schloss Uttendorf ist im Gemeindewappen verankert.
- Marktplatz: Der Marktplatz ist der historische Kern von Uttendorf. Hier befinden sich Gasthäuser, Cafés, Einzelhandel, Banken und Verwaltungseinrichtungen. 1835 wurde der Markt durch einen verheerenden Brand bis auf drei Gebäude komplett vernichtet. Bis 1841 wurde dieser in der heutigen Form wieder aufgebaut.
Regelmäßige Veranstaltungen
- FF-Maskenball: findet jedes Jahr am Faschingssamstag statt
- PerchtenMania: Die PerchtenMania wird im Festsaal Uttendorf von den „Mattigtaler Perchten“ veranstaltet
- Josefimarkt: Der Josefimarkt wird jährlich, eine Woche vor dem Josef-Namenstag ausgetragen. Er fällt in die Kategorie Kirtag, obwohl auch viele Firmen ihre Produkte vorstellen.
- Landjugend-Ball: Der Landjugend-Ball findet jährlich am 5.Jänner statt.
- Stockcar-Rennen: Im August findet das jährliche Stockcar-Rennen statt. Der regionale Fernsehsender Inn-TV überträgt.
Verkehr
Bahn / Bus
Helpfau-Uttendorf ist an die Mattigtalbahn angebunden. Viele Berufstätige und Schüler nutzen die Bahn um z.B. nach Salzburg oder Braunau am Inn zu pendeln.
Die Postbus-Linien 320 und 330 ermöglichen sowohl die Fahrt in andere Orte, wie etwa Braunau oder Straßwalchen, als auch die Fortbewegung innerhalb der Marktgemeinde.
Straße
Die Gemeinde wird von der B 147 (Braunauer Straße) durchquert. Im Gewerbegebiet zweigt die B 142 (Mauerkirchener Straße) in Richtung Altheim ab. In Planung ist die Umfahrung Uttendorf, die durch die Gemeinde führen wird. Sie soll, vor allem den Unternehmen in der Region einen Vorteil verschaffen.
Ansässige Unternehmen
In den letzten Jahrzehnten entstand in Helpfau-Uttendorf ein Gewerbegebiet beträchtlicher Größe. Dort befinden sich u.a. Speditionen, Sägewerk, Altstoffsammelzentrum, Tür- u. Torhersteller, Druckerei, Beschichter und Bauunternehmen. Da dort nur mehr wenige freie Grundstücke vorhanden sind, entsteht an der Grenze zu Schalchen zwischen dem Fluss Mattig und der B147 das sogenannte "Industriegebiet Süd". Dieser Bereich ist noch weitgehend unbebaut. Es finden sich aber auch außerhalb dieser Zonen Betriebe die im ganzen Gemeindegebiet verstreut sind. Eine Brauerei im Zentrum von Uttendorf stellt verschiedene Bier- und Limonadensorten her.
- Uttendorfer G'schäftsleut: Die "Uttendorfer G'schäftsleut sind eine Vereinigung von Gewerbetreibenden und Wirten in Helpfau-Uttendorf. Gemeinsam führen sie u.a. Werbeaktionen zur Belebung des Einzelhandels durch.
Öffentliche Einrichtungen
Zu den erwähnenswerten öffentlichen Einrichtungen zählt die vor einigen Jahren wiederbelebte Pfarrbibliothek. Hier ist es möglich gegen eine geringe Gebühr Bücher und Spiele zu entlehnen. Das sogenannte Eltern-Kind-Zentrum, kurz EKIZ, sorgt, besonders im Sommer, für Freizeit-Angebote, die auf Kinder zugeschnitten sind. Für Eltern werden des Öfteren Abende mit Vorträgen und Erziehungs-Tipps veranstaltet.
Vereine
In Uttendorf gibt es über 40 Vereine. Hier einige davon:
- Die „Landjugend“ (veranstaltet jährlich am 5. Jänner einen Ball)
- Der „Schützenverein“ (veranstaltet jährlich das Schulabschlussfeuer)
- Mattigtaler Perchten
- Tennisverein
- Fußballverein (SV Raiffeisen Uttendorf)
- Asphalt-/Eisstockschützen
- Der „MIC Uttendorf“ Stockcar-Verein (veranstaltet jährlich das Stockcar-Rennen in Uttendorf)
- Musikverein Harmonie Uttendorf
Feuerwehren
- Freiwillige Feuerwehr (FF) Uttendorf
- FF Freihub
- FF Reith
Literatur
- Topographie oder kurze Beschreibung desjenigen Distrikts der bayrischen Lande, welche das durchlauchtigste Erzhaus von Österreich kraft der mit Kurpfalz zu Teschen geschlossenen Konvention in Besitz genommen hat, Wien 1779