Götzendorf an der Leitha

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Marktgemeinde
Götzendorf an der Leitha
Wappen Österreichkarte
Wappen von Götzendorf an der Leitha
Götzendorf an der Leitha (Österreich)
Götzendorf an der Leitha (Österreich)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Niederösterreich
Politischer Bezirk: Bruck an der Leitha
Kfz-Kennzeichen: BL
Fläche: 25,40 km²
Koordinaten: 48° 1′ N, 16° 34′ OKoordinaten: 48° 1′ 0″ N, 16° 34′ 0″ O
Höhe: 171 m ü. A.
Einwohner: 2.234 (1. Jän. 2023)
Bevölkerungsdichte: 88 Einw. pro km²
Postleitzahl: 2434
Vorwahl: 02169
Gemeindekennziffer: 3 07 09
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Hauptplatz 1
2434 Götzendorf an der Leitha
Website: www.goetzendorf.at
Politik
Bürgermeister: Peter Sabaditsch (SPÖ)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2010)
(19 Mitglieder)

13 SPÖ, 6 ÖVP

Lage von Götzendorf an der Leitha im Bezirk Bruck an der LeithaVorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan vorhandenVorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap explizit
Lage der Gemeinde Götzendorf an der Leitha im Bezirk Bruck an der Leitha (anklickbare Karte)Au am LeithabergeBad Deutsch-AltenburgBergBruck an der LeithaEbergassingEnzersdorf an der FischaEnzersdorf an der FischaFischamendGöttlesbrunn-ArbesthalGötzendorf an der LeithaGramatneusiedlHainburg an der DonauHaslau-Maria EllendHimbergHof am LeithabergeHöfleinHundsheimKlein-NeusiedlLanzendorfLeopoldsdorfMannersdorf am LeithagebirgeMaria-LanzendorfMoosbrunnPetronell-CarnuntumPrellenkirchenRauchenwarthRohrauScharndorfSchwadorfSchwechatSommereinTrautmannsdorf an der LeithaWolfsthalZwölfaxing
Lage der Gemeinde Götzendorf an der Leitha im Bezirk Bruck an der Leitha (anklickbare Karte)
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria
BW

Götzendorf an der Leitha ist eine Marktgemeinde mit 1.959 Einwohnern im Bezirk Bruck an der Leitha in Niederösterreich.

Geografie

Götzendorf an der Leitha liegt im Industrieviertel in Niederösterreich. Die Fläche der Marktgemeinde umfasst 25,37 Quadratkilometer. 4,76 Prozent der Fläche sind bewaldet.

Geschichte

Götzendorf wurde bereits 1130 urkundlich erwähnt. Es wurden - sowie auch heute - zweimal im Jahr Markttage abgehalten, und es wurde Recht gesprochen, die sogenannte Marktgerichtsbarkeit. Der Name Götzendorf geht auf den Gründer, den Ritter Gezo zurück. Gezo ist ein Kosename und bedeutet Mann mit dem Speer. Immer wieder fielen wilde Herden über das Dorf her. Die Einwohner wurden getötet, und die Ortschaft dem Erdboden gleichgemacht. Unter anderem auch die auch die Ortschaft Porz, die östlich von Götzendorf lag. Zum Schutz gegen diese Überfälle wurden entlang der Leitha Befestigungen gebaut. So entstand auch in Götzendorf eine Wasserburg. Lange Zeit aber kannte man den Standort der Burg nicht. Dann machte man eines Tages vom Flugzeug aus eine Entdeckung: Auf einem Feld hatte das Getreide eine eigenartige Verfärbung, als hätte jemand den Grundriss eines großen Gebäudes hingemalt. Vor mehr als zwanzig Jahren wurden an dieser Stelle Ausgrabungen vorgenommen, und man fand tatsächlich die Grundfesten der Burg. Dadurch ist nun erwiesen, dass die Wasserburg mitten im Dorf, in der heutigen Hofgartensiedlung, war. 1683 war die zweite Türkenbelagerung. Sie brauchten für ihre Männer Nahrung und für ihre Pferde Stroh und Heu. All das holten sie von den umliegenden Dörfern. Sie kamen auch nach Götzendorf. Doch die Bewohner wollten dem Sekretär des Staatskanzlers nichts geben. Im Gegenteil, sie nahmen ihm sogar Pferd und Wagen weg. Der Heerführer der Türken wurde zornig, und schickte jemanden, um Götzendorf zu unterwerfen. Die Götzendorfer verschanzten sich in der Burg, der tiefe Wassergraben schützte sie. Schließlich gelang es den Türken, die Burg in Brand zu stecken. Die Wasserburg wurde dabei, wie der Ort völlig zerstört.

Im Jahr 1938 entstand in Götzendorf ein deutscher Militärflugplatz, er trug den Codenamen Holunder und wurde vorerst als Gutsbetrieb getarnt. Die Alliierten erkannten den Einsatzflugplatz erst im Jahr 1939. Im Jahr 1944 sollten zwei zusätzliche Betonpisten errichtet werden, von denen eine nie fertig wurde. Während der Flugplatz während des Krieges keinen direkten Kampfhandlungen ausgesetzt war, wurde er 1945 fast vollständig dem Erdboden gleichgemacht.[1] Die Betonplatten der Rollbahn sind aber noch heute ebenso sichtbar, wie die Fundamente der Gebäude.

In Götzendorf gibt es auch einen Kriegsfriedhof; hier ruhen 424 deutsche Soldaten des Zweiten Weltkrieges und 26 Kriegsopfer anderer Nationen.

Im Jahr 1953 stürzten in den Leithaauen zwei russische Bomber ab.

Einwohnerentwicklung

Nach dem Ergebnis der Volkszählung 2001 gab es 1867 Einwohner. 1991 hatte die Marktgemeinde 1670 Einwohner, 1981 1373 und im Jahr 1971 1362 Einwohner.

Politik

Bürgermeister der Marktgemeinde ist Johann Ackermann, Amtsleiter Peter Fuchsbichler.

Sport

ASC Götzendorf (Fußball)

Wirtschaft und Infrastruktur

Nichtlandwirtschaftliche Arbeitsstätten gab es im Jahr 2001 68, land- und forstwirtschaftliche Betriebe nach der Erhebung 1999 42. Die Zahl der Erwerbstätigen am Wohnort betrug nach der Volkszählung 2001 898. Die Erwerbsquote lag 2001 bei 48,79 Prozent. Arbeitslose gab es am Ort im Jahresdurchschnitt 2003 38.

Am Ortsrand von Götzendorf befindet sich die Wallenstein-Kaserne des österreichischen Bundesheers, in der das Zentrum Einsatzvorbereitung des Kommandos für internationale Einsätze untergebracht ist.

In den Jahren 1981 bis 1982 war ein Flüchtlingslager in der Kaserne eingerichtet. Dabei waren ca. 2.500, meist polnische Flüchtlinge untergebracht.[2]

Historische Landkarten

Einzelnachweise

  1. einsatzflughafen Götzendorf abgerufen am 7. November 2009
  2. Zapfenstreich-Chronik des Bundesheeres abgerufen am 8. November 2009