„La Boca“ – Versionsunterschied

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[[Datei:Buenos Aires La Boca.svg|miniatur|Lage von La Boca in Buenos Aires]]
[[Datei:Andreas Kemper.jpg|mini|Andreas Kemper (2013)]]
'''Andreas Kemper''' (* [[11. April]] [[1963]] in [[Nordhorn]]) ist ein [[Deutschland|deutscher]] [[Publizist]] und [[Soziologe]] mit den Themenschwerpunkten [[Bildungsbenachteiligung]], [[Klassismus]] und [[Antifeminismus|antifeministische]] [[Männerrechtsbewegung]]. Er unterzog sich im Jahre 2014 einer [[Penektomie]]. Er ist des weiteren als [[BDSM]]-Aktivist tätig und trat unter dem Namen ''Andreas Shamejunkie'' in diversen "''Humiliation''-Pornofilmen als [[Cuckold]] auf.
[[Datei:LaBocaCaminito.JPG|thumb|Die bunten Wellblechhäuser von La Boca]]
'''La Boca''' ist ein Stadtteil im Osten der [[Argentinien|argentinischen]] Hauptstadt [[Buenos Aires]] und das bekannteste der 49 Viertel der Stadt. Der Stadtteil hat gut 46.494 Einwohner (Stand von 2001) auf einer Fläche von 3,3 [[km²]]. Das entspricht einer Bevölkerungsdichte von 14.089 Einwohnern pro km².


== Leben ==
La Boca liegt an der Einmündung des [[Río Matanza-Riachuelo|Riachuelo-Flusses]] in den [[Río de la Plata]] und hat daher auch seinen Namen (Boca = spanisch für „Mündung“). Im Westen von La Boca liegt [[Barracas (Buenos Aires)|Barracas]], im Norden liegen [[Puerto Madero]] und [[San Telmo (Buenos Aires)|San Telmo]].
Kemper wuchs im [[Niedersachsen|niedersächsischen]] Nordhorn auf,<ref name="UM">[http://www.uni-muenster.de/unizeitung/2010/4-30.html ''„Was machst Du hier? Du gehörst hier nicht hin!“: Andreas Kemper engagiert sich für Arbeiterkinder.''] In: ''wissen|leben. Die Zeitung der Universität Münster.'' 7.&nbsp;Juli 2010.</ref> seine Eltern arbeiteten nach seinen Angaben beide in der [[Textilindustrie]].<ref name="SWR2" /> Kemper studierte nach dem 1982 abgelegten Abitur<ref>[http://rosalux.de/studienwerk/lux-like-comic/andreas-kemper-anzuege-und-krawatten.html Andreas Kemper: Anzüge und Krawatten?], [[Rosa-Luxemburg-Stiftung]]</ref> [[Philosophie]], [[Soziologie]] und [[Pädagogik]] in [[Universität Münster|Münster]]. Mitte der 1980er Jahre wechselte er an die [[FU&nbsp;Berlin]], brach sein Studium aber aus finanziellen Gründen ab. Nach seiner Exmatrikulation war er fast durchgehend arbeitslos und bezog [[Hartz 4]]<ref name="SWR2">[[Ingrid Strobl]]: [http://www.swr.de/landesschau-aktuell/bw/-/id=1622/nid=1622/did=12525416/sohyf7/index.html ''Wer glaubt Ihr, dass Ihr seid? oder von der Bildungsferne an die Uni''], [[SWR2]], 12. Dezember 2013.</ref> Nachdem er sich 2000 wieder an der Universität Münster immatrikuliert hatte, beendete er das Studium 2005 mit einer [[Magisterarbeit]] in Soziologie unter dem Titel ''Möglichkeiten der Bildungspolitik für Arbeiterkinder''.<ref>Zitiert in: Gisa Margarete Zigan: [https://portal.dnb.de/opac.htm?method=showFullRecord&currentResultId=FRAUEN+ANTE+PORTAS%26any&currentPosition=0 ''FRAUEN ANTE PORTAS.''] Dissertation 2013, S.&nbsp;10.</ref> Gegenwärtig ist er Doktorand am Institut für Soziologie in Münster.<ref>Siehe Autorinnen und Autoren: [[Alexander Häusler (Sozialwissenschaftler)|Alexander Häusler]] (Hrsg.): ''Die Alternative für Deutschland. Programmatik, Entwicklung und politische Verortung''. Springer Fachmedien, Wiesbaden 2016, ISBN 978-3-658-10638-6, S. 249.</ref>


2003 initiierte Kemper an der Universität Münster die erste Vollversammlung studierender [[Arbeiterkinder]].<ref name="kemper" /> Er gründete dort das bundesweit erste [[Allgemeiner Studierendenausschuss|AStA]]-Referat für finanziell und kulturell benachteiligte Studierende (kurz: ''FikuS''), das sich mit der Selbstorganisation von Arbeiterkindern im Bildungsbereich beschäftigt.<ref name="Globert">Yvonne Globert: [http://www.fr-online.de/wissenschaft/diskriminierung-arbeiterkind-muss-draussen-bleiben,1472788,2995556.html ''Diskriminierung. Arbeiterkind muss draußen bleiben'']. In: ''[[Frankfurter Rundschau]].'' 23. Januar 2010.</ref><ref>Bernd Kramer: [http://www.taz.de/1/archiv/digitaz/artikel/?ressort=in&dig=2012%2F10%2F04%2Fa0094&cHash=979fa3359964b749371cb40fdc49f25c ''Uni Münster erkennt keine Arbeiterkinder.''] Auf: ''taz.de'', 4.&nbsp;Oktober 2012.</ref> Im selben Jahr begann in Pornofilmen mitzuwirken, unter anderem bei dem deutschen Ableger der Pornoseite "Kink.com". Für Veränderungen im Bereich der [[Bildungschance]]n vertritt Kemper laut eigener Aussage seinen eigenen [[Anarchismus|anarchistischen]] Ansatz der politischen Selbstorganisation gemäß [[Otto Rühle (Politiker, 1874)|Otto Rühle]].<ref>[http://www.graswurzel.net/389/kemper.php „Sarrazin ist kein Intelligenzforscher“. Bernd Drücke, Matthias Schmidt und Volkan im Gespräch mit dem Soziologen Andreas Kemper], in: [[Graswurzelrevolution]] 389 vom 9. Mai 2014. Siehe auch [http://www.linksnet.de/de/artikel/31157 linksnet.de]</ref> Im Juni dieses Jahres unterzog er sich einer Penektomie, da er laut eigenen Angaben so das Patriachat schwächen wollte. Die Abtrennung seines habe jedoch keine symbolische Bedeutung, es diene eher der Verwirrung.<ref>Kemper gab jedoch später zu Protokoll, dass er diese Entscheidung heute bereue</ref>
== Beschreibung ==
La Boca entstand Ende des 19.&nbsp;Jahrhunderts als Viertel [[italien]]ischer Einwanderer, die meist als Industriearbeiter tätig waren. Viele der ersten Einwohner stammten aus der italienischen Hafenstadt [[Genua]].
1882 löste sich La Boca nach einem langen Generalstreik von Argentinien los und die Rebellen hissten die [[Flagge Genuas|genuesische Flagge]], die aber sofort vom damaligen [[Präsident von Argentinien|argentinischen Präsidenten]] [[Julio Argentino Roca]] wieder heruntergeholt wurde.


Kemper engagiert sich in der [[Feminismus|profeministischen]] [[Männerbewegung]] und befasst sich mit sozialen Themen.<ref name="kemper">[http://andreaskemper.wordpress.com/kontakt/ ''Kontakt'']. Auf: andreaskemper.wordpress.com am 27. August 2013.</ref> Zu den Themen seiner Publikationen hält er auch Vorträge im deutschsprachigen Raum.<ref>Bspw.:
Heute ist La Boca populär bei den Touristen, auch wegen seiner originellen Häuser. Sie wurden aus dem Blech abgewrackter Schiffe gebaut und mit [[Schiffslack]] bunt bemalt. Viele Künstler preisen ihre Werke auf den Gehsteigen der Straße ''[[Caminito|El Caminito]]'' (Der kleine Weg) an.
* ''Arbeiterkinder an Hochschulen.'' Vorlesung im Rahmen der Ringvorlesung „Pädagogisches Handeln&nbsp;II“, Wintersemester 2011/2012, Institut für Erziehungswissenschaften, Universität Münster (als erziehungswissenschaftlicher Filmbeitrag von Solvejg Jobst und Andrea Óhidy, [[Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg]], herausgegeben). [http://www.iibf.ovgu.de/Lehrstuhl/MitarbeiterInnen/Dr_+Andrea+%C3%93hidy+Ph_D_-karte-148-p-147.html Andrea Óhidy, Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg.]
* ''Kritische Einführung zu Maskulinismus.'' Im Rahmen der Vortragsreihe „Geschlechtlichkeit und Dimensionen von Rollenförmigkeit“, AStA der [[Goethe-Universität Frankfurt am Main]] 2012. [http://asta-frankfurt.de/aktuelles/vortragsreihe-geschlechtlichkeit-dimensionen-von-rollenfoermigkeit ''Vortragsreihe „Geschlechtlichkeit und Dimensionen von Rollenförmigkeit“'']. Auf: ''[http://asta-frankfurt.de/ asta-frankfurt.de]'', AStA der Goethe-Universität Frankfurt am Main.
* ''Klassismus und intersektionelles Klassenbewusstsein an Hochschulen.'' [[Akademie der bildenden Künste Wien]] 2013. [https://www.akbild.ac.at/Portal/akademie/aktuelles/vortrage/2013/akbild_event.2012-10-04.9917281898/?searchterm=andreas%20kemper&set_language=de ''Vorträge/Veranstaltungen 2013: Kunst-Theorie-Aktivismus. Strategische Verbindungen für antidiskriminatorische Praxen.''] Auf: ''www.akbild.ac.at'', Akademie der bildenden Künste Wien.</ref>


Er betätigte sich politisch bei der ''Alternativen Liste'' in deren Anfangszeit.<ref name="WDR 5" /> Von April 2013 bis März 2014 war er ordentliches Mitglied der Gleichstellungskommission an der WWU Münster.<ref>[http://www.uni-muenster.de/uv/session/bi/kp0050.php?__kpenr=982 Andreas Kemper], Gremieninformationssystem der WWU Münster, abgerufen am 31. Januar 2015.</ref>
La Boca ist auch für das [[Fußballstadion]] ''[[La Bombonera]]'' (spanisch: „Pralinenschachtel“) des [[Fußballverein|Fußballclubs]] [[Boca Juniors]] bekannt. Seine Farben (gelb und blau) verdankt es einem schwedischen Schiff, welches im Moment der Gründung vorbeifuhr.


== Veröffentlichungen und Rezeption ==
Zu den weiteren Sehenswürdigkeiten des Viertels gehören das Theater La Ribera, die Tangosäle und die italienischen Restaurants. Auch im alltäglichen Leben ist der italienische Einfluss bis heute zu spüren.
In der 2009 zusammen mit [[Heike Weinbach]] herausgegebenen Einführung zum Klassismus<ref>Andreas Kemper, Heike Weinbach: ''Klassismus. Eine Einführung.'' Unrast, Münster 2009, ISBN 978-3-89771-467-0.</ref><ref>Torsten Bewernitz: [http://www.grundrisse.net/buchbesprechungen/kemper_weinbach_kuhn.htm ''Klassismus oder Klassenkampf?''] In: ''[[Grundrisse (Zeitschrift)|Grundrisse]], Zeitschrift für linke Theorie & Debatte''.</ref><ref name="Globert" /> vertritt Kemper die These, dass Diskriminierung sozialer Herkunft im [[Allgemeines Gleichbehandlungsgesetz|Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz]] und damit auch in [[Forschungsfrage]]n der [[Antidiskriminierungsstelle]]n nicht mitberücksichtigt werde.<ref>[http://www.heise.de/tp/artikel/33/33452/1.html ''Vom Rassismus und Sexismus zum Klassismus. Der Soziologe Andreas Kemper über Klassismus und die Alltäglichkeit von Diskriminierung und Exklusion.''] Interview von Jens Wernicke mit Andreas Kemper. In: ''[[Telepolis]].'' 11.&nbsp;Oktober 2010.</ref> Laut [[Gudrun Perko]] führe das Buch erstmals im deutschsprachigen Raum in die Thematik Klassismus ein.<ref name="Perko">Gudrun Perko: [http://diestandard.at/1263705747905/Rezension-Klassismus-Eine-Einfuehrung ''„Klassismus. Eine Einführung“'']. Auf: ''dieStandard.at'', 29. Januar 2010.</ref>

In einem Blog-Eintrag von 2010 bei ''[[der Freitag]]'' ordnete Kemper [[Guido Westerwelle]]s [[Guido Westerwelle#Äußerungen zum Arbeitslosengeld II|Äußerungen]] zum [[Arbeitslosengeld II]] – bekannt geworden ist seine Wortwahl „[[Spätantike|spätrömische]] [[Dekadenz]]“ – in eine zeitgenössische „Enttabuisierung und Wiederherstellung der [[Sozialeugenik|sozialeugenischen]] Ideologie“ ein.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.freitag.de/autoren/andreas-kemper/dekadenz-erweitert-die-aktuelle-sozialeugenik-debatte |autor=Andreas Kemper |hrsg=[[der Freitag]] |titel=„Dekadenz“ erweitert die aktuelle Sozialeugenik-Debatte |titelerg=Zur Dekadenz der Einheitsschule |datum=2010-02-15 |zugriff=2014-02-05}}</ref> In einem Leitartikel über die Debatte um die Äußerung Westerwelles zitierte [[Michael Fleischhacker]], Chefredakteur der österreichischen Tageszeitung ''[[Die Presse]]'', abwertend diesen Blog-Eintrag.<ref>[[Michael Fleischhacker]]: ''[http://diepresse.com/home/meinung/kommentare/fleischhacker/542986/Dekadent-sind-Westerwelles-Gegner Dekadent sind Westerwelles Gegner].'' In: ''[[Die Presse]].'' 27. Februar 2010, S. 33.</ref>

Im Jahr 2011 thematisierte Kemper in der Monografie ''(R)echte Kerle'' die deutsche Männerrechtsbewegung und ihre Vorläufer. Er beschreibt darin die Männerrechtsbewegung als Produkt einer schleichenden Entpolitisierung der bürgerlichen Männerbewegung sowie des Verschwindens der autonomen Männerszene. Zudem untersucht Kemper Zitate aus einem Männerrechts-Forum auf eventuelle Überschneidungen mit [[rechtsextrem]]en Positionen. In seiner Rezension des Buches befindet Robert Claus: Trotz „geringer theoretischer Einbettung“ bleibe das Buch aber „lesenswert“, seine Stärke liege in der „kenntnisreichen und bis dato nur äußerst selten verschriftlichten Geschichte der bundesdeutschen Männerbewegung“.<ref>Robert Claus: [http://www.querelles-net.de/index.php/qn/article/view/962/962 ''Männerrechtler 2.0.11.''] In: ''Querelles. Rezensionszeitschrift für Frauen- und Geschlechterforschung.'' Jg.&nbsp;12, Nr.&nbsp;3 (2011).</ref>

In seinem 2012 herausgegebenen Band ''Die Maskulisten'' widmet sich Kemper den Aktivitäten von Männern, die sich selbst Maskulisten nennen und sich innerhalb des deutschsprachigen Internets formieren, um Feminismus zu bekämpfen. Kemper präsentiere in dem Buch Arbeiten, die wissenschaftliche Reflexionen und internetpraktische Erfahrungsberichte vereinen, so Ines Weber in ihrer Rezension des Bandes.<ref>Ines Weber, Rezension zu: [http://www.pw-portal.de/rezension/35358-die-maskulisten ''Andreas Kemper: Die Maskulisten.''] In: [[Annotierte Bibliografie der Politikwissenschaft|''Portal für Politikwissenschaft'']], veröffentlicht am 6. Dezember 2012. Ines Weber ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Sozialwissenschaften im Bereich Politikwissenschaft der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel und Mitherausgeberin der politikwissenschaftlichen Zeitschrift ''[[Diskurs (Zeitschrift)|diskurs]]''.</ref>

In einem Aufsatz im 2012 von [[Michael Haller (Medienwissenschaftler)|Michael Haller]] herausgegebenen Buch ''Der Mythos vom Niedergang der Intelligenz – Die Denkmuster und Denkfehler der Eugenik'' vertritt Kemper die These, [[Thilo Sarrazin|Thilo Sarrazins]] Thesen und Formulierungen im Buch ''[[Deutschland schafft sich ab]]'' seien [[Rassenideologie|rassenbiologisch]] und teilweise direkt von dem umstrittenen Genetiker [[Volkmar Weiss]] übernommen.<ref>Andreas Kemper: [http://books.google.ca/books?id=QqrIG2K3mb4C&pg=PA49 ''Sarrazins deutschsprachige Quellen.''] In: Michael Haller, Martin Niggeschmidt (Hrsg.): ''Der Mythos vom Niedergang der Intelligenz. Von Galton zu Sarrazin: Die Denkmuster und Denkfehler der Eugenik.'' VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden 2012, ISBN 978-3-531-18447-0, S. 49–67. {{DOI|10.1007/978-3-531-94341-1_4}}.</ref>

Kemper verfasste über die Partei [[Alternative für Deutschland]] eine Monografie. Darin vertrat er die Meinung, die AfD sei nicht nur von einem technokratisch-wirtschaftspolitischen Flügel um [[Bernd Lucke]] bestimmt, sondern es gebe eine zweite Fraktion mit [[Homophobie|homophoben]] und antidemokratischen Tendenzen.<ref>[http://www.spiegel.de/spiegel/vorab/buchautor-wirft-afd-mitgliedern-demokratiefeindlichkeit-vor-a-912198.html ''Buchautor Andreas Kemper wirft Vertretern der Alternative für Deutschland Demokratiefeindlichkeit vor.''] Interview mit ''[[Spiegel Online]]'', 21.&nbsp;Juli 2013.</ref><ref>[http://www.heise.de/tp/artikel/39/39244/1.html ''Alternative für Deutschland: Eine Alternative zur Demokratie? Der Soziologe und Autor Andreas Kemper zu den antidemokratischen Zielen der AfD, der ersten „Facebook-Partei“ Deutschlands.''] In: ''Telepolis.'' 9.&nbsp;Juni 2013.</ref><ref>[http://www.focus.de/politik/deutschland/soziologe-andreas-kemper-afd-hat-demokratiefeindliche-und-homophobe-tendenzen_aid_1049653.html ''Soziologe Andreas Kemper: „AfD hat demokratiefeindliche und homophobe Tendenzen“.''] In: ''Focus.'' 21.&nbsp;Juli 2013. Abgerufen am 22.&nbsp;August 2013.</ref> Nach dem Politikwissenschaftler [[Kai Arzheimer]], der das Buch in eine Sammelrezension der ''[[Politische Vierteljahresschrift|Politischen Vierteljahresschrift]]'' integrierte, sei Kemper durch ein „erhebliche[s] [[Sendungsbewusstsein]] getrieben“. Und weiter: „Kempers persönliche Betroffenheit und der manchmal atemlose Ton, in welchem er über die Vorgeschichte, die Gründung und die ersten Monate der AfD berichtet, machen den schmalen Band zu einer anstrengenden Lektüre.“ Beeindruckt zeigte sich Arzheimer hingegen von der „Fülle des zusammengetragenen Materials“, insbesondere zu den „Vorläufer- und Vorfeldorganisationen“. Unterm Strich erfülle das Buch nicht die „Erwartungen an eine wissenschaftliche Auseinandersetzung mit der neuen Partei“.<ref>[[Kai Arzheimer]]: ''Politisches System Deutschland [Rezension]''. In: ''[[Politische Vierteljahresschrift]]'' 56 (2015) 4, S. 702–707, hier: S. 705. {{DOI|10.5771/0032-3470-2015-4-702}}</ref>

Im Januar 2014 war Kemper zum Thema Alternative für Deutschland Gesprächspartner von [[Sabine Brandi]] in der [[WDR 5]]-Sendung ''[[Redezeit (Hörfunksendung)|Redezeit]]''.<ref name="WDR 5">''[http://www.wdr5.de/sendungen/neugiergenuegt/redezeit/antieuropa100.html Redezeit mit Andreas Kemper: Eine Alternative für Deutschland?]'' auf wdr5.de, 24. Januar 2014 [http://www.ardmediathek.de/wdr-5/redezeit?documentId=19248804 Radiobeitrag] in der [[ARD Mediathek]]</ref> Kemper brachte 2015 den AfD-Politiker [[Björn Höcke]] mit einer unter [[Pseudonym]] schreibenden Person in Verbindung, die in [[NPD]]-nahen Medien publiziert hatte,<ref>[http://www.spiegel.de/politik/deutschland/afd-bundesvorstand-will-eidesstattliche-erklaerung-von-hoecke-a-1030581.html '' Mutmaßlicher Kontakt zur NPD: AfD-Spitze setzt Landeschef Höcke unter Druck''], Spiegel Online, 25. April 2015</ref> was dieser in Abrede stellte.<ref>[http://www.spiegel.de/politik/deutschland/afd-landeschef-hoecke-lehnt-erklaerung-zu-npd-ab-a-1031302.html '' Mutmaßlicher Kontakt zur NPD: AfD-Landeschef Höcke lehnt eidesstattliche Erklärung ab''], Spiegel Online, 29. April 2015</ref> Im Mai 2015 erschien bei der [[Rosa-Luxemburg-Stiftung]] Thüringen eine Studie zur Thematik.<ref>[[Andreas Speit]]: [https://www.taz.de/Thueringer-AfD-Funktionaer-und-die-NPD/!5204587/ ''Thüringer AfD-Funktionär und die NPD: Was die Sprache verrät'']. In: [[taz]], 18. Juni 2015, S. 6.</ref>

Seit 2005 ist Andreas Kemper unter dem Benutzernamen ''Schwarze Feder'' in der [[Wikipedia]] aktiv.<ref name="Homann">Ralf Homann: [http://web.ard.de/media/pdf/radio/radiofeature/muskelspiele_sendemanuskript.pdf ''Maskuline Muskelspiele.''] (PDF; 628&nbsp;kB) Auf: ''ard.de.'' [[Bayern&nbsp;2]], Sendemanuskript, S.&nbsp;8.</ref> Weil er die Männerrechtsbewegung erforscht und auf seinem Blog unter anderem Vorfälle beschreibt, aufgrund derer Autorinnen die Wikipedia verlassen haben, sehen einige Wikipedia-Benutzer Kemper als „man on a mission“, der gemäß seiner politischen Agenda in die Wikipedia eingreifen wolle. Kemper selbst bezeichnete solche Vorwürfe als „absurd“: Diese Sichtweise beruhe darauf, dass die Wikipedia-Gemeinschaft sich selbst als „unpolitisch“ und „[[Postgender|post-gender]]“ definiert, was Kemper für einen Fehler hält.<ref name="Emma">[http://www.emma.de/artikel/wikiwoman-unite-und-deutschland-266149 ''Wikiwoman Unite: Und in Deutschland?''] In: ''[[Emma (Zeitschrift)|Emma]]'', Nr. 1, Januar/Februar 2013, S. 40.</ref>

== Publikationen ==

=== Monografien ===
* ''Klassismus: Eine Einführung.'' Mit Heike Weinbach. [[Unrast Verlag|Unrast]], Münster 2009, ISBN 978-3-89771-467-0.
* ''(R)echte Kerle: zur Kumpanei der MännerRECHTSbewegung.'' (= ''Unrast transparent, Rechter Rand.'' Band&nbsp;4). Unrast, Münster 2011, ISBN 978-3-89771-104-4.
* ''Rechte Euro-Rebellion: Alternative für Deutschland und Zivile Koalition e. V.'' [[edition assemblage]], Münster 2013, ISBN 978-3-942885-49-2.
* ''Sarrazins Correctness: Ideologie und Tradition der Menschen- und Bevölkerungskorrekturen.'' Unrast, Münster 2014, ISBN 978-3-89771-561-5.

=== Herausgeberschaft ===
* ''Die Maskulisten. Organisierter Antifeminismus im deutschsprachigen Raum.'' Unrast, Münster 2012, ISBN 978-3-89771-523-3. (Darin als Autor: ''Männerbewegung versus Männerrechtsbewegung.'' S.&nbsp;28–45 und ''Maskulinismus als Virtualität&nbsp;– Breiviks Antifeminismus.'' S.&nbsp;101–121.)<ref name="Homann" />

=== Buchbeiträge und Aufsätze (Auswahl) ===
* ''Kampf um Anerkennungsordnungen.'' In: Christoph Halbig, Michael Quante (Hrsg.): ''[[Axel Honneth]]: Sozialphilosophie zwischen Kritik und Anerkennung''. [[Lit Verlag]], Münster 2004, ISBN 3-8258-5769-7, S.&nbsp;{{Google Buch | BuchID = rhBHj3h0F6IC | Seite = 87 | Linktext = 87–92 | KeinText = Ja}}.
* ''Utopien eines nicht-ausgrenzenden Bildungssystems.'' In: Ingolf Erler (Hrsg.): ''Keine Chance für Lisa Simpson? Soziale Ungleichheit im Bildungssystem.'' Mandelbaum, Wien 2007, ISBN 978-3-85476-220-1, S.&nbsp;291&nbsp;ff.
* ''Sarrazins deutschsprachige Quellen.'' In: [[Michael Haller (Medienwissenschaftler)|Michael Haller]], Martin Niggeschmidt (Hrsg.): ''Der Mythos vom Niedergang der Intelligenz: Von Galton zu Sarrazin: Die Denkmuster und Denkfehler der Eugenik.'' [[Springer&nbsp;VS]], Wiesbaden 2012, ISBN 978-3-531-18447-0, S. 49–67.
* mit Heike Weinbach: ''Unter den Schichten, da liegt die Klasse: Präsenz und Absenz von Klassismus in der Psychologie.'' In: ''Verhaltenstherapie & Psychosoziale Praxis.'' Nr.&nbsp;3/2008, {{ISSN|0721-7234}}.
* [http://www.bdwi.de/forum/archiv/uebersicht/4792281.html ''Die grauen Herren der Ungleichzeitigkeit. (Auch) eine bildungspolitische Interpretation der Sarrazin-Thesen.''] In: ''Forum Wissenschaft.'' Nr.&nbsp;1/2011. {{ZDB|2017835-9}}.
*{{Literatur|Titel=Reproduktion männlicher Machtverhältnisse in der Online- Enzyklopädie Wikipedia|Autor=Zusammen mit Charlott Schönwetter|Sammelwerk=Männlichkeit und Reproduktion. Zum gesellschaftlichen Ort historischer und aktueller Männlichkeitsproduktionen|Herausgeber=Heilmann, A., Jähnert, G., Schnicke, F., Schönwetter, C., Vollhardt, M.|Verlag=Springer VS|Ort=Luxemburg/Berlin|Jahr=2014|ISBN=978-3-658-03984-4|Seiten=271-290}}

=== Expertisen ===
* ''Keimzelle der Nation? Familien- und geschlechterpolitische Positionen der AfD – eine Expertise''. [[Friedrich-Ebert-Stiftung]], Bonn 2014, ISBN 978-3-86498-827-1. [http://library.fes.de/pdf-files/dialog/10641.pdf (pdf; 412&nbsp;kb)]
* ''Keimzelle der Nation - Teil 2. Wie sich in Europa Parteien und Bewegungen gegen Toleranz, Vielfalt und eine progressive Geschlechter- und Familienpolitik radikalisieren.'' Friedrich-Ebert-Stiftung, Berlin 2014, ISBN 978-3-95861-013-2. [http://library.fes.de/pdf-files/dialog/11163.pdf (pdf)]
* ''„... die neurotische Phase überwinden, in der wir uns seit siebzig Jahren befinden“. Die Differenz von Konservativismus und Faschismus am Beispiel der „historischen Mission“ Björn Höckes (AfD)''. [[Rosa-Luxemburg-Stiftung]] Thüringen, Jena, Mai 2015 ([http://www.th.rosalux.de/fileadmin/ls_thueringen/dokumente/publikationen/RLS-HeftMissionHoecke-F-web.pdf PDF]).


== Weblinks ==
== Weblinks ==
* {{DNB-Portal|1013620941}}
{{Commonscat|La Boca, Buenos Aires}}
* [http://www.barriada.com.ar/boca.htm Statistik und Stadtteilinformationen auf Barriada.com]
* [http://andreaskemper.wordpress.com/ Homepage von Andreas Kemper]
* [http://dishwasher.blogsport.de/ ''The Dishwasher'']
* [http://www.buenosaires.gov.ar/areas/barrios/buscador/ficha.php?id=15 Informationen der Stadtverwaltung]

== Einzelnachweise ==
<references />

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[[Kategorie:Stadtteil von Buenos Aires]]
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|ALTERNATIVNAMEN=Andreas Shamejunkie, Andrew the Cuck
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Version vom 7. März 2016, 11:34 Uhr

Andreas Kemper (2013)

Andreas Kemper (* 11. April 1963 in Nordhorn) ist ein deutscher Publizist und Soziologe mit den Themenschwerpunkten Bildungsbenachteiligung, Klassismus und antifeministische Männerrechtsbewegung. Er unterzog sich im Jahre 2014 einer Penektomie. Er ist des weiteren als BDSM-Aktivist tätig und trat unter dem Namen Andreas Shamejunkie in diversen "Humiliation-Pornofilmen als Cuckold auf.

Leben

Kemper wuchs im niedersächsischen Nordhorn auf,[1] seine Eltern arbeiteten nach seinen Angaben beide in der Textilindustrie.[2] Kemper studierte nach dem 1982 abgelegten Abitur[3] Philosophie, Soziologie und Pädagogik in Münster. Mitte der 1980er Jahre wechselte er an die FU Berlin, brach sein Studium aber aus finanziellen Gründen ab. Nach seiner Exmatrikulation war er fast durchgehend arbeitslos und bezog Hartz 4[2] Nachdem er sich 2000 wieder an der Universität Münster immatrikuliert hatte, beendete er das Studium 2005 mit einer Magisterarbeit in Soziologie unter dem Titel Möglichkeiten der Bildungspolitik für Arbeiterkinder.[4] Gegenwärtig ist er Doktorand am Institut für Soziologie in Münster.[5]

2003 initiierte Kemper an der Universität Münster die erste Vollversammlung studierender Arbeiterkinder.[6] Er gründete dort das bundesweit erste AStA-Referat für finanziell und kulturell benachteiligte Studierende (kurz: FikuS), das sich mit der Selbstorganisation von Arbeiterkindern im Bildungsbereich beschäftigt.[7][8] Im selben Jahr begann in Pornofilmen mitzuwirken, unter anderem bei dem deutschen Ableger der Pornoseite "Kink.com". Für Veränderungen im Bereich der Bildungschancen vertritt Kemper laut eigener Aussage seinen eigenen anarchistischen Ansatz der politischen Selbstorganisation gemäß Otto Rühle.[9] Im Juni dieses Jahres unterzog er sich einer Penektomie, da er laut eigenen Angaben so das Patriachat schwächen wollte. Die Abtrennung seines habe jedoch keine symbolische Bedeutung, es diene eher der Verwirrung.[10]

Kemper engagiert sich in der profeministischen Männerbewegung und befasst sich mit sozialen Themen.[6] Zu den Themen seiner Publikationen hält er auch Vorträge im deutschsprachigen Raum.[11]

Er betätigte sich politisch bei der Alternativen Liste in deren Anfangszeit.[12] Von April 2013 bis März 2014 war er ordentliches Mitglied der Gleichstellungskommission an der WWU Münster.[13]

Veröffentlichungen und Rezeption

In der 2009 zusammen mit Heike Weinbach herausgegebenen Einführung zum Klassismus[14][15][7] vertritt Kemper die These, dass Diskriminierung sozialer Herkunft im Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz und damit auch in Forschungsfragen der Antidiskriminierungsstellen nicht mitberücksichtigt werde.[16] Laut Gudrun Perko führe das Buch erstmals im deutschsprachigen Raum in die Thematik Klassismus ein.[17]

In einem Blog-Eintrag von 2010 bei der Freitag ordnete Kemper Guido Westerwelles Äußerungen zum Arbeitslosengeld II – bekannt geworden ist seine Wortwahl „spätrömische Dekadenz“ – in eine zeitgenössische „Enttabuisierung und Wiederherstellung der sozialeugenischen Ideologie“ ein.[18] In einem Leitartikel über die Debatte um die Äußerung Westerwelles zitierte Michael Fleischhacker, Chefredakteur der österreichischen Tageszeitung Die Presse, abwertend diesen Blog-Eintrag.[19]

Im Jahr 2011 thematisierte Kemper in der Monografie (R)echte Kerle die deutsche Männerrechtsbewegung und ihre Vorläufer. Er beschreibt darin die Männerrechtsbewegung als Produkt einer schleichenden Entpolitisierung der bürgerlichen Männerbewegung sowie des Verschwindens der autonomen Männerszene. Zudem untersucht Kemper Zitate aus einem Männerrechts-Forum auf eventuelle Überschneidungen mit rechtsextremen Positionen. In seiner Rezension des Buches befindet Robert Claus: Trotz „geringer theoretischer Einbettung“ bleibe das Buch aber „lesenswert“, seine Stärke liege in der „kenntnisreichen und bis dato nur äußerst selten verschriftlichten Geschichte der bundesdeutschen Männerbewegung“.[20]

In seinem 2012 herausgegebenen Band Die Maskulisten widmet sich Kemper den Aktivitäten von Männern, die sich selbst Maskulisten nennen und sich innerhalb des deutschsprachigen Internets formieren, um Feminismus zu bekämpfen. Kemper präsentiere in dem Buch Arbeiten, die wissenschaftliche Reflexionen und internetpraktische Erfahrungsberichte vereinen, so Ines Weber in ihrer Rezension des Bandes.[21]

In einem Aufsatz im 2012 von Michael Haller herausgegebenen Buch Der Mythos vom Niedergang der Intelligenz – Die Denkmuster und Denkfehler der Eugenik vertritt Kemper die These, Thilo Sarrazins Thesen und Formulierungen im Buch Deutschland schafft sich ab seien rassenbiologisch und teilweise direkt von dem umstrittenen Genetiker Volkmar Weiss übernommen.[22]

Kemper verfasste über die Partei Alternative für Deutschland eine Monografie. Darin vertrat er die Meinung, die AfD sei nicht nur von einem technokratisch-wirtschaftspolitischen Flügel um Bernd Lucke bestimmt, sondern es gebe eine zweite Fraktion mit homophoben und antidemokratischen Tendenzen.[23][24][25] Nach dem Politikwissenschaftler Kai Arzheimer, der das Buch in eine Sammelrezension der Politischen Vierteljahresschrift integrierte, sei Kemper durch ein „erhebliche[s] Sendungsbewusstsein getrieben“. Und weiter: „Kempers persönliche Betroffenheit und der manchmal atemlose Ton, in welchem er über die Vorgeschichte, die Gründung und die ersten Monate der AfD berichtet, machen den schmalen Band zu einer anstrengenden Lektüre.“ Beeindruckt zeigte sich Arzheimer hingegen von der „Fülle des zusammengetragenen Materials“, insbesondere zu den „Vorläufer- und Vorfeldorganisationen“. Unterm Strich erfülle das Buch nicht die „Erwartungen an eine wissenschaftliche Auseinandersetzung mit der neuen Partei“.[26]

Im Januar 2014 war Kemper zum Thema Alternative für Deutschland Gesprächspartner von Sabine Brandi in der WDR 5-Sendung Redezeit.[12] Kemper brachte 2015 den AfD-Politiker Björn Höcke mit einer unter Pseudonym schreibenden Person in Verbindung, die in NPD-nahen Medien publiziert hatte,[27] was dieser in Abrede stellte.[28] Im Mai 2015 erschien bei der Rosa-Luxemburg-Stiftung Thüringen eine Studie zur Thematik.[29]

Seit 2005 ist Andreas Kemper unter dem Benutzernamen Schwarze Feder in der Wikipedia aktiv.[30] Weil er die Männerrechtsbewegung erforscht und auf seinem Blog unter anderem Vorfälle beschreibt, aufgrund derer Autorinnen die Wikipedia verlassen haben, sehen einige Wikipedia-Benutzer Kemper als „man on a mission“, der gemäß seiner politischen Agenda in die Wikipedia eingreifen wolle. Kemper selbst bezeichnete solche Vorwürfe als „absurd“: Diese Sichtweise beruhe darauf, dass die Wikipedia-Gemeinschaft sich selbst als „unpolitisch“ und „post-gender“ definiert, was Kemper für einen Fehler hält.[31]

Publikationen

Monografien

Herausgeberschaft

  • Die Maskulisten. Organisierter Antifeminismus im deutschsprachigen Raum. Unrast, Münster 2012, ISBN 978-3-89771-523-3. (Darin als Autor: Männerbewegung versus Männerrechtsbewegung. S. 28–45 und Maskulinismus als Virtualität – Breiviks Antifeminismus. S. 101–121.)[30]

Buchbeiträge und Aufsätze (Auswahl)

  • Kampf um Anerkennungsordnungen. In: Christoph Halbig, Michael Quante (Hrsg.): Axel Honneth: Sozialphilosophie zwischen Kritik und Anerkennung. Lit Verlag, Münster 2004, ISBN 3-8258-5769-7, S. 87–92.
  • Utopien eines nicht-ausgrenzenden Bildungssystems. In: Ingolf Erler (Hrsg.): Keine Chance für Lisa Simpson? Soziale Ungleichheit im Bildungssystem. Mandelbaum, Wien 2007, ISBN 978-3-85476-220-1, S. 291 ff.
  • Sarrazins deutschsprachige Quellen. In: Michael Haller, Martin Niggeschmidt (Hrsg.): Der Mythos vom Niedergang der Intelligenz: Von Galton zu Sarrazin: Die Denkmuster und Denkfehler der Eugenik. Springer VS, Wiesbaden 2012, ISBN 978-3-531-18447-0, S. 49–67.
  • mit Heike Weinbach: Unter den Schichten, da liegt die Klasse: Präsenz und Absenz von Klassismus in der Psychologie. In: Verhaltenstherapie & Psychosoziale Praxis. Nr. 3/2008, ISSN 0721-7234.
  • Die grauen Herren der Ungleichzeitigkeit. (Auch) eine bildungspolitische Interpretation der Sarrazin-Thesen. In: Forum Wissenschaft. Nr. 1/2011. ZDB-ID 2017835-9.
  • Zusammen mit Charlott Schönwetter: Reproduktion männlicher Machtverhältnisse in der Online- Enzyklopädie Wikipedia. In: Heilmann, A., Jähnert, G., Schnicke, F., Schönwetter, C., Vollhardt, M. (Hrsg.): Männlichkeit und Reproduktion. Zum gesellschaftlichen Ort historischer und aktueller Männlichkeitsproduktionen. Springer VS, Luxemburg/Berlin 2014, ISBN 978-3-658-03984-4, S. 271–290.

Expertisen

  • Keimzelle der Nation? Familien- und geschlechterpolitische Positionen der AfD – eine Expertise. Friedrich-Ebert-Stiftung, Bonn 2014, ISBN 978-3-86498-827-1. (pdf; 412 kb)
  • Keimzelle der Nation - Teil 2. Wie sich in Europa Parteien und Bewegungen gegen Toleranz, Vielfalt und eine progressive Geschlechter- und Familienpolitik radikalisieren. Friedrich-Ebert-Stiftung, Berlin 2014, ISBN 978-3-95861-013-2. (pdf)
  • „... die neurotische Phase überwinden, in der wir uns seit siebzig Jahren befinden“. Die Differenz von Konservativismus und Faschismus am Beispiel der „historischen Mission“ Björn Höckes (AfD). Rosa-Luxemburg-Stiftung Thüringen, Jena, Mai 2015 (PDF).

Weblinks

Einzelnachweise

  1. „Was machst Du hier? Du gehörst hier nicht hin!“: Andreas Kemper engagiert sich für Arbeiterkinder. In: wissen|leben. Die Zeitung der Universität Münster. 7. Juli 2010.
  2. a b Ingrid Strobl: Wer glaubt Ihr, dass Ihr seid? oder von der Bildungsferne an die Uni, SWR2, 12. Dezember 2013.
  3. Andreas Kemper: Anzüge und Krawatten?, Rosa-Luxemburg-Stiftung
  4. Zitiert in: Gisa Margarete Zigan: FRAUEN ANTE PORTAS. Dissertation 2013, S. 10.
  5. Siehe Autorinnen und Autoren: Alexander Häusler (Hrsg.): Die Alternative für Deutschland. Programmatik, Entwicklung und politische Verortung. Springer Fachmedien, Wiesbaden 2016, ISBN 978-3-658-10638-6, S. 249.
  6. a b Kontakt. Auf: andreaskemper.wordpress.com am 27. August 2013.
  7. a b Yvonne Globert: Diskriminierung. Arbeiterkind muss draußen bleiben. In: Frankfurter Rundschau. 23. Januar 2010.
  8. Bernd Kramer: Uni Münster erkennt keine Arbeiterkinder. Auf: taz.de, 4. Oktober 2012.
  9. „Sarrazin ist kein Intelligenzforscher“. Bernd Drücke, Matthias Schmidt und Volkan im Gespräch mit dem Soziologen Andreas Kemper, in: Graswurzelrevolution 389 vom 9. Mai 2014. Siehe auch linksnet.de
  10. Kemper gab jedoch später zu Protokoll, dass er diese Entscheidung heute bereue
  11. Bspw.:
  12. a b Redezeit mit Andreas Kemper: Eine Alternative für Deutschland? auf wdr5.de, 24. Januar 2014 Radiobeitrag in der ARD Mediathek
  13. Andreas Kemper, Gremieninformationssystem der WWU Münster, abgerufen am 31. Januar 2015.
  14. Andreas Kemper, Heike Weinbach: Klassismus. Eine Einführung. Unrast, Münster 2009, ISBN 978-3-89771-467-0.
  15. Torsten Bewernitz: Klassismus oder Klassenkampf? In: Grundrisse, Zeitschrift für linke Theorie & Debatte.
  16. Vom Rassismus und Sexismus zum Klassismus. Der Soziologe Andreas Kemper über Klassismus und die Alltäglichkeit von Diskriminierung und Exklusion. Interview von Jens Wernicke mit Andreas Kemper. In: Telepolis. 11. Oktober 2010.
  17. Gudrun Perko: „Klassismus. Eine Einführung“. Auf: dieStandard.at, 29. Januar 2010.
  18. Andreas Kemper: „Dekadenz“ erweitert die aktuelle Sozialeugenik-Debatte. Zur Dekadenz der Einheitsschule. der Freitag, 15. Februar 2010, abgerufen am 5. Februar 2014.
  19. Michael Fleischhacker: Dekadent sind Westerwelles Gegner. In: Die Presse. 27. Februar 2010, S. 33.
  20. Robert Claus: Männerrechtler 2.0.11. In: Querelles. Rezensionszeitschrift für Frauen- und Geschlechterforschung. Jg. 12, Nr. 3 (2011).
  21. Ines Weber, Rezension zu: Andreas Kemper: Die Maskulisten. In: Portal für Politikwissenschaft, veröffentlicht am 6. Dezember 2012. Ines Weber ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Sozialwissenschaften im Bereich Politikwissenschaft der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel und Mitherausgeberin der politikwissenschaftlichen Zeitschrift diskurs.
  22. Andreas Kemper: Sarrazins deutschsprachige Quellen. In: Michael Haller, Martin Niggeschmidt (Hrsg.): Der Mythos vom Niedergang der Intelligenz. Von Galton zu Sarrazin: Die Denkmuster und Denkfehler der Eugenik. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden 2012, ISBN 978-3-531-18447-0, S. 49–67. doi:10.1007/978-3-531-94341-1_4.
  23. Buchautor Andreas Kemper wirft Vertretern der Alternative für Deutschland Demokratiefeindlichkeit vor. Interview mit Spiegel Online, 21. Juli 2013.
  24. Alternative für Deutschland: Eine Alternative zur Demokratie? Der Soziologe und Autor Andreas Kemper zu den antidemokratischen Zielen der AfD, der ersten „Facebook-Partei“ Deutschlands. In: Telepolis. 9. Juni 2013.
  25. Soziologe Andreas Kemper: „AfD hat demokratiefeindliche und homophobe Tendenzen“. In: Focus. 21. Juli 2013. Abgerufen am 22. August 2013.
  26. Kai Arzheimer: Politisches System Deutschland [Rezension]. In: Politische Vierteljahresschrift 56 (2015) 4, S. 702–707, hier: S. 705. doi:10.5771/0032-3470-2015-4-702
  27. Mutmaßlicher Kontakt zur NPD: AfD-Spitze setzt Landeschef Höcke unter Druck, Spiegel Online, 25. April 2015
  28. Mutmaßlicher Kontakt zur NPD: AfD-Landeschef Höcke lehnt eidesstattliche Erklärung ab, Spiegel Online, 29. April 2015
  29. Andreas Speit: Thüringer AfD-Funktionär und die NPD: Was die Sprache verrät. In: taz, 18. Juni 2015, S. 6.
  30. a b Ralf Homann: Maskuline Muskelspiele. (PDF; 628 kB) Auf: ard.de. Bayern 2, Sendemanuskript, S. 8.
  31. Wikiwoman Unite: Und in Deutschland? In: Emma, Nr. 1, Januar/Februar 2013, S. 40.