„Schamgefühl“ – Versionsunterschied

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
[gesichtete Version][gesichtete Version]
Inhalt gelöscht Inhalt hinzugefügt
Keine Bearbeitungszusammenfassung
+refdaten
Zeile 5: Zeile 5:
Die Intensität der Empfindung reicht von flüchtiger Anwandlung bis zu tiefster [[Beklemmung|Beklommenheit]]. Scham tritt zum Beispiel bei empfundener [[Nacktheit|Entblößung]] oder einem [[Ehre|Ehr]]- oder [[Respekt|Achtungs]]<nowiki>verlust </nowiki>im sozialen Umfeld auf.
Die Intensität der Empfindung reicht von flüchtiger Anwandlung bis zu tiefster [[Beklemmung|Beklommenheit]]. Scham tritt zum Beispiel bei empfundener [[Nacktheit|Entblößung]] oder einem [[Ehre|Ehr]]- oder [[Respekt|Achtungs]]<nowiki>verlust </nowiki>im sozialen Umfeld auf.


Scham kann auch durch Verfehlungen oder empfundene Unzulänglichkeit ([[Pein]]lichkeit) anderer ausgelöst werden, die einem gemeinschaftlich verbunden sind. Hierfür ist mitunter der [[Neologismus]] '''fremdschämen''' gebräuchlich, der 2009 in den Duden aufgenommen und 2010 in Österreich zum [[Österreichisches Wort des Jahres|Wort des Jahres]] gekürt wurde. In der englischen Sprache werden in der Wissenschaftsliteratur seit den 1980er Jahren die Bezeichnungen ''vicarious embarrassment'' (stellvertretende Peinlichkeit) oder ''empathic embarrassment'' ([[Empathie|empathische]] Peinlichkeit) verwandt.<ref>[http://www.n-tv.de/wissen/Fremdschaemen-kann-wehtun-article3098111.html ''Fremdschämen kann wehtun''] n-tv.de vom 14. April 2011.</ref><ref>[http://www.plosone.org/article/info:doi/10.1371/journal.pone.0018675 ''Your Flaws Are My Pain: Linking Empathy To Vicarious Embarrassment'']</ref>
Scham kann auch durch Verfehlungen oder empfundene Unzulänglichkeit ([[Pein]]lichkeit) anderer ausgelöst werden, die einem gemeinschaftlich verbunden sind. Hierfür ist mitunter der [[Neologismus]] '''fremdschämen''' gebräuchlich, der 2009 in den Duden aufgenommen und 2010 in Österreich zum [[Österreichisches Wort des Jahres|Wort des Jahres]] gekürt wurde. In der englischen Sprache werden in der Wissenschaftsliteratur seit den 1980er Jahren die Bezeichnungen ''vicarious embarrassment'' (stellvertretende Peinlichkeit) oder ''empathic embarrassment'' ([[Empathie|empathische]] Peinlichkeit) verwandt.<ref>[http://www.n-tv.de/wissen/Fremdschaemen-kann-wehtun-article3098111.html ''Fremdschämen kann wehtun''] n-tv.de vom 14. April 2011.</ref><ref>Sören Krach, Jan Christopher Cohrs, Nicole Cruz de Echeverría Loebell, Tilo Kircher, Jens Sommer, Andreas Jansen, Frieder Michel Paulus, Jan Lauwereyns: ''Your Flaws Are My Pain: Linking Empathy To Vicarious Embarrassment.'' In: ''PLoS ONE.'' 6, 2011, S.&nbsp;e18675, {{DOI|10.1371/journal.pone.0018675}}.</ref>


== Etymologie ==
== Etymologie ==
Zeile 12: Zeile 12:
== Evolutionsbiologie ==
== Evolutionsbiologie ==


Scham wird oft als negativ empfunden, da sie den Menschen emotional hemmt und Individualität und Kreativität unterbindet. Sie kann das Bekenntnis zu einem Partner, für den wahre Liebe empfunden wird, ebenso verhindern wie den Widerstand gegen Ungerechtigkeit oder die Wahl eines (von anderen als unstandesgemäß empfundenen) passenden Berufs. Dennoch kann Scham einen „Nutzen“ bringen. So zeigen Sznycer et al. (2016) in einer vergleichenden evolutionsbiologischen Studie, dass Scham eine wichtige [[Evolution|evolutionäre]] Anpassung darstellt, indem Schamgefühl dem Einzelnen dabei hilft, Handlungen zu vermeiden, die ihn innerhalb einer Gemeinschaft abwerten oder gar ächten.<ref>https://doi.org/10.1073/pnas.1514699113</ref>
Scham wird oft als negativ empfunden, da sie den Menschen emotional hemmt und Individualität und Kreativität unterbindet. Sie kann das Bekenntnis zu einem Partner, für den wahre Liebe empfunden wird, ebenso verhindern wie den Widerstand gegen Ungerechtigkeit oder die Wahl eines (von anderen als unstandesgemäß empfundenen) passenden Berufs. Dennoch kann Scham einen „Nutzen“ bringen. So zeigen Sznycer et al. (2016) in einer vergleichenden evolutionsbiologischen Studie, dass Scham eine wichtige [[Evolution|evolutionäre]] Anpassung darstellt, indem Schamgefühl dem Einzelnen dabei hilft, Handlungen zu vermeiden, die ihn innerhalb einer Gemeinschaft abwerten oder gar ächten.<ref>Daniel Sznycer, John Tooby u.&nbsp;a.: ''Shame closely tracks the threat of devaluation by others, even across cultures.'' In: ''Proceedings of the National Academy of Sciences.'' 113, 2016, S.&nbsp;2625, {{DOI|10.1073/pnas.1514699113}}.</ref>


== Soziologie ==
== Soziologie ==

Version vom 23. November 2018, 19:33 Uhr

Scham ist ein Gefühl der Verlegenheit oder der Bloßstellung, das durch Verletzung der Intimsphäre auftreten kann oder auf dem Bewusstsein beruhen kann, durch unehrenhafte, unanständige oder erfolglose Handlungen sozialen Erwartungen oder Normen nicht entsprochen zu haben. Stolz wird als entgegengesetzter Pol zur Scham gesehen.[1]

Das Schamgefühl ist häufig von vegetativen Erscheinungen wie Erröten oder Herzklopfen (Palpitation) begleitet; manchmal auch von typischen körpersprachlichen Gesten wie dem Senken des Blickes. Die Intensität der Empfindung reicht von flüchtiger Anwandlung bis zu tiefster Beklommenheit. Scham tritt zum Beispiel bei empfundener Entblößung oder einem Ehr- oder Achtungsverlust im sozialen Umfeld auf.

Scham kann auch durch Verfehlungen oder empfundene Unzulänglichkeit (Peinlichkeit) anderer ausgelöst werden, die einem gemeinschaftlich verbunden sind. Hierfür ist mitunter der Neologismus fremdschämen gebräuchlich, der 2009 in den Duden aufgenommen und 2010 in Österreich zum Wort des Jahres gekürt wurde. In der englischen Sprache werden in der Wissenschaftsliteratur seit den 1980er Jahren die Bezeichnungen vicarious embarrassment (stellvertretende Peinlichkeit) oder empathic embarrassment (empathische Peinlichkeit) verwandt.[2][3]

Etymologie

Das deutsche Wort Scham leitet sich gleichbedeutend von althochdeutsch scama bzw. altsächsisch skama ab und geht zurück auf germanisch skamo (vgl. auch engl. shame).[4] Dieser Wortstamm hat die Bedeutung von „Beschämung, Schande“.[5] Die weitere Abstammung des germanischen Wortes ist nicht abschließend bekannt, eine indogermanische Wurzel nicht gesichert.

Evolutionsbiologie

Scham wird oft als negativ empfunden, da sie den Menschen emotional hemmt und Individualität und Kreativität unterbindet. Sie kann das Bekenntnis zu einem Partner, für den wahre Liebe empfunden wird, ebenso verhindern wie den Widerstand gegen Ungerechtigkeit oder die Wahl eines (von anderen als unstandesgemäß empfundenen) passenden Berufs. Dennoch kann Scham einen „Nutzen“ bringen. So zeigen Sznycer et al. (2016) in einer vergleichenden evolutionsbiologischen Studie, dass Scham eine wichtige evolutionäre Anpassung darstellt, indem Schamgefühl dem Einzelnen dabei hilft, Handlungen zu vermeiden, die ihn innerhalb einer Gemeinschaft abwerten oder gar ächten.[6]

Soziologie

Soziologisch betrachtet kennen alle Gesellschaften – zum Teil höchst unterschiedliche – Gegenstände der Scham, sind also „Schamgesellschaften“, während nur einige „Schuldgesellschaften“ sind. Auch innerhalb ihrer gibt es starke Unterschiede bei den Gegenständen der Scham, z. B. in unterschiedlichen Ständen.[7] Augenscheinliche Übereinstimmungen mit dem allgemeinen Umgang mit Schuld und Scham zeigen sich in dem universell verbreiteten Tabu-Verhalten der menschlichen Gesellschaften.

Ein typisches Beispiel für ein Schamgefühl ist die empfundene Nacktheit, also die Unterschreitung einer Mindestgrenze an körperlicher Bedeckung; dies kann von einer Hüftschnur zur Bedeckung der Geschlechtsorgane bis zur völligen Bedeckung des Körpers im Falle einer Ganzkörperverschleierung reichen. Die gezielte Auslösung von Schamgefühlen anderer in erzieherischer oder feindseliger Absicht, die Demütigung, ist in allen Gemeinschaften eine scharfe negative soziale Sanktion.

Norbert Elias hat 1939 in Über den Prozeß der Zivilisation das „Vorrücken der Schamschwelle“ als wesentliches Element der „Zivilisation“ seit dem Mittelalter zu einem soziologischen Schlüsselbegriff gemacht, indem er in der Scham ein wesentliches Kriterium für die Umwandlung von Fremd- in Selbstzwänge sah.[8]

Hans Peter Duerr hat in dem sich gegen Elias wendenden Werk Der Mythos vom Zivilisationsprozess vor allem im ersten Band Nacktheit und Scham nachzuweisen versucht, dass eine niedrige Schamschwelle gerade eine sehr hohe Zivilisierung voraussetze und nur in einem streng konventionalisierten Rahmen möglich werde. Er sieht gegenwärtig einen Bedeutungsverlust der Scham.[9]

Um Scham von Schuld abzugrenzen, nutzt Sighard Neckel den Begriff der Gewissensangst oder der moralischen Angst für Schuld und den Begriff der sozialen Angst für Scham. Schuld bezieht sich auf ein inneres Gebot, welches übertreten wird oder auf das, was wir als „das Böse“ in uns anerkennen. Schuld bedarf keiner Entdeckung, sie stellt lediglich auf unser moralisches Empfinden ab. Voraussetzung ist eine Handlung oder auch Nicht-Handlung, die übernommene Verantwortung für diese und die Schädigung Dritter.[10]

Philosophie

Friedrich Schleiermacher setzt sich in seiner Schrift Versuch über die Schamhaftigkeit[11] mit der These auseinander, „daß es bei der Schamhaftigkeit darauf ankomme, gewisse Vorstellungen, diejenigen nämlich, welche sich auf die Mysterien der Liebe beziehen, entweder gar nicht zu haben oder wenigstens nicht mitzutheilen, und dadurch in Andern zu erregen“. Demgegenüber sei es aber naturgemäß und „auf eine gewisse Art erlaubt…, die Vorstellungen, welche die Schamhaftigkeit ächtet, zu haben, und daß also das Vermeiden nur in einem beschränkten Sinne zu verstehen ist.“ Wenn es etwas Erlaubtes hierin gebe, so komme es darauf an, „die Grenzlinie zwischen diesem und dem Verbotenen zu finden“. Schleiermacher sieht diese Grenzlinie im Begriff der „Liebe“ im Gegensatz zur „rohen Begierde“. Wenn Liebe im Spiel sei, gelte: „Der Zustand des Genusses und der herrschenden Sinnlichkeit hat auch sein Heiliges und fordert gleich Achtung, und es muß ebenfalls schamlos seyn, ihn gewaltsam zu unterbrechen.“

In der existentialistischen Philosophie des frühen Sartre (L'être et le néant, 1943, dt. Das Sein und das Nichts) offenbart sich in der Scham das „Für-andere-Sein“ als Selbstentfremdung bzw. Verdinglichung, die das „Für-sich“ in der konflikthaften Begegnung mit dem anderen erleidet; Scham ist insbesondere Anerkennung der Tatsache, dass ich so bin, wie der andere mich sieht.

Scham wird bei Aristoteles als Tugend des Feingefühls beschrieben.

Tiefenpsychologie und Psychiatrie

Sigmund Freud scheint dem Phänomen der Scham nur wenig Aufmerksamkeit gewidmet zu haben; sie gilt ihm im Wesentlichen neben dem Ekel als Reaktionsbildung gegen die anarchische Äußerung infantiler Sexualität, speziell exhibitionistischer bzw. voyeuristischer Triebimpulse.[12]

Der Freud-Schüler Erik H. Erikson situiert in seinem Stufenmodell der psychosozialen Entwicklung Scham und Zweifel als Effekte einer misslingenden Lernerfahrung von „Autonomie“ des zwei- bis dreijährigen Kindes in der „analen Phase“ (Stufe II seines Modells).[13] Scham tritt hier in Gegensatz zum Stolz über gemeisterte Entwicklungsschritte. Erikson deutet Scham als sekundär gegen das Ich gerichteten Zorn: „Der Schamerfüllte möchte […] die Welt zwingen, ihn nicht anzusehen […]. Er würde am liebsten die Augen aller anderen zerstören. Stattdessen muss er seine eigene Unsichtbarkeit wünschen.“[14]

Erst in den letzten Jahrzehnten hat sich die Psychoanalyse verstärkt dem Thema zugewandt, um die Bedeutsamkeit von Schamkonflikten und traumatischen Schamerfahrungen für schwerste Pathologien (Dissoziale Persönlichkeit, Sucht, Borderline-Persönlichkeitsstörung, Schizophrenie) nachzuweisen. Wegweisend sind hier insbesondere die Arbeiten von Léon Wurmser.[15] Die Psychologie der Scham wurde vom Sozialwissenschaftler Stephan Marks auf den Nationalsozialismus angewandt[16] (siehe auch Scham- und Schuldkultur).

Scham wird nicht zu den Primäraffekten, sondern zu den strukturellen Affekten gerechnet.[17] Nach Rainer Krause entstehe Scham, wenn ein Misserfolg sich auf die Bewertung der ganze Person auswirkt, während bei Schuld nur eine einzelne Handlung als schlecht bewertet wird.[17][18]

Die Psychiatrie kennt exzessive Scham u. a. als Symptom bestimmter Formen der narzisstischen Persönlichkeitsstörung.

Kognitive Verhaltenstherapie

Autoren wie Gilbert (1997, 1998) unterscheiden zwischen internalisierten und externalisierten Schamgefühlen.[19] Während der externalisierten Scham die Annahme zugrunde liegt, andere Personen könnten die eigene Person als minderwertig, schwach oder unzulänglich bewerten, geht die internalisierte Scham mit der eigenen Abwertung von sich selbst einher.[19] Für die Therapie ist die Unterscheidung zwischen gerechtfertigten und ungerechtfertigten Schamgefühlen von Bedeutung.[20] Von gerechtfertigten Schamgefühlen spricht man, wenn eine Offenlegung des entsprechenden Sachverhalts tatsächlich zu negativen sozialen Konsequenzen führen würde.[20] Wäre nicht mit negativen Konsequenzen zu rechnen, würde man von unberechtigten Schamgefühlen sprechen.[20] Da verschiedene Kulturen über unterschiedliche Normen verfügen können, ist bei der Therapie wichtig zu berücksichtigen, aus welcher Kultur der Patient stammt.[20] Insbesondere bei Migranten könnte es durchaus sein, dass Schamgefühle gegenüber einigen Angehörigen des Patienten berechtigt sind, während sie gegenüber anderen Personengruppen unberechtigt sind.[20] Dementsprechend wird in der Dialektisch Behavioralen Therapie vorgeschlagen, sich bei unberechtigter Scham zu zeigen und – entgegen dem eigenen Impuls – zu handeln.[21] Bei berechtigter Scham wird hingegen durchaus gewürdigt, dass die Scham hier eine soziale Schutzfunktion hat, um die betroffene Person davor zu schützen, ihr Ansehen in der Gruppe zu verlieren.[21] Während die internalisierte Scham durch einen sokratischen Dialog bearbeitet werden könne, sei es bei externalisierter Scham sinnvoll, sich im Verhaltensexperiment zu vergewissern, dass die Umwelt einem nach der Selbstoffenbarung weiterhin wertschätzend begegnet – vorausgesetzt, es handelt sich um unberechtigte Scham, bezogen auf den Personenkreis, demgegenüber man sich öffnet. Eine besondere Form der schamreduzierenden Mutproben sind sogenannte „shame-attacking exercises“ im Ramen der Rational-Emotiven Verhaltenstherapie, bei denen sich der Patient aktiv Situationen aussetzt, die bisher schambesetzt waren.[22]

Religion

Für die Abrahamitische Religionen (Judentum, Christentum, Islam) führt das Bewusstsein, gegen göttliche Weisung verstoßen zu haben, zu Scham. So empfanden Adam und Eva ihr Nacktsein plötzlich als unangemessen:

„Da gingen beiden die Augen auf und sie erkannten, dass sie nackt waren. Sie hefteten Feigenblätter zusammen und machten sich einen Schurz. (Gen 3,7 EU)“

In der jüdischen Kultur hat das Schützen des Mitmenschen vor Scham und Verlegenheit eine zentrale Stellung in den guten Umgangsformen (hebr. Derech Eretz) gefunden.[23]

Kunst

Lucretia, den Dolch in der Rechten,
Kupferstich von Marcantonio Raimondi um 1511

Das Schamgefühl wird in Literatur und bildender Kunst vielfach behandelt.

Klassisches und häufig aufgenommenes Motiv vor allem der Malerei ist der Suizid der Lucretia aus Scham.

Bekannt dürfte das Beispiel des Kunstmärchens Des Kaisers neue Kleider aus dem 19. Jahrhundert sein: Hans Christian Andersen erzählt darin von der Macht der Scham im Verbund mit der Eitelkeit.

Schamkonflikte sind auch ein regelmäßiges Motiv etwa des Erzählwerks Arthur Schnitzlers; in Leutnant Gustl oder Fräulein Else wird ein Scham- bzw. Ehrkonflikt der Hauptperson in inneren Monologen ausgestaltet.

Siehe auch

Literatur

  • Michaela Bauks, Martin F. Meyer (Hrsg.): Zur Kulturgeschichte der Scham. Meiner, Hamburg 2011, ISBN 978-3-7873-1979-4.
  • Ruth Benedict: Chrysantheme und Schwert. Formen der japanischen Kultur. Suhrkamp, Frankfurt am Main, ISBN 978-3-518-12014-9.
  • Caroline Bohn: Die soziale Dimension der Einsamkeit. Unter besonderer Berücksichtigung der Scham. Kovac, Hamburg 2008, ISBN 978-3-8300-3475-9.
  • Julia Döring: Peinlichkeit – Formen und Funktionen eines kommunikativ konstruierten Phänomens. transcript, Bielefeld 2015, ISBN 978-3-8376-3145-6.
  • Hans Peter Duerr: Nacktheit und Scham. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1988, ISBN 3-518-02292-X.
  • Eva-Maria Engelen: Eine kurze Geschichte von „Zorn“ und „Scham“. In: Archiv für Begriffsgeschichte. 50 (2008).
  • Erik H. Erikson: Identität und Lebenszyklus: Drei Aufsätze. Frankfurt am Main 2008 (Neuauflage)
  • Sigmund Freud: Drei Abhandlungen zur Sexualtheorie. 9. Auflage. Frankfurt am Main 2000
  • Ulrich Greiner: Schamverlust. Vom Wandel der Gefühlskultur. Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 2014, ISBN 978-3-498-02524-3.
  • Wolfgang Hantel-Quitmann: Schamlos! Was wir verlieren, wenn alles erlaubt ist. Herder, Freiburg 2009, ISBN 978-3-451-30262-6. fernladbare Buchbesprechung mit dem Autor unter dem Datum vom 14. März 2010
  • Anja Hesse, Hans-Joachim Behr u. a. (Hrsg.): TABU: Über den gesellschaftlichen Umgang mit Ekel und Scham. Berlin 2009 (= Braunschweiger kulturwissenschaftliche Studien. Veröffentlichungen des Fachbereichs Kultur der Stadt Braunschweig. Band 1).
  • Friedrich Kirchner: Scham. In: Wörterbuch der philosophischen Grundbegriffe. 5. Auflage. Dürr, Leipzig 1907
  • Joachim Küchenhoff u. a. (Hrsg.): Scham. Freiburger literaturpsychologische Gespräche, Band 32. Koenigshausen & Neumann, Würzburg 2012, ISBN 978-3-8260-5105-0.
  • Rolf Kühn u. a. (Hrsg.): Scham – ein menschliches Gefühl. Kulturelle, psychologische und philosophische Perspektiven. Westdeutscher Verlag, Opladen 1997.
  • Michael Lewis: Scham. Annäherung an ein Tabu. Aus dem Amerikanischen übersetzt von R. Höner. Knaur, München 1995.
  • Stephan Marks: Scham, die tabuisierte Emotion. Patmos, Ostfildern 2007.
  • Jeffrie G. Murphy: Art. Shame. In: Encyclopedia of Philosophy. Bd. 9, S. 4–5.
  • Sighard Neckel: Status und Scham. Zur symbolischen Reproduktion sozialer Ungleichheit. Frankfurt am Main/ New York 1991
  • Publik-Forum (Hrsg.): Intimität und Scham. Vom Verlangen nach geschützten Räumen. Oberursel 2012, ISBN 978-3-88095-224-9.
  • Guido Rappe: Die Scham im Kulturvergleich. Antike Konzepte des moralischen Schamgefühls in Griechenland und China. Projektverlag, Bochum / Freiburg i.Br. 2009, ISBN 978-3-89733-201-0.
  • Jean-Paul Sartre: Das Sein und das Nichts. Rowohlt, Reinbek b. Hamburg 1993
  • Max Scheler: Über Scham und Schamgefühl. (1913). In: Ders., Gesammelte Werke. Bd. 10, Francke, Bern 1957, S. 67–154.
  • Friedrich Schleiermacher: Versuch über die Schamhaftigkeit In: Schleiermachers vertraute Briefe über die Lucinde. Hamburg 1835, S. 46–68.
  • Ariane Schorn: Scham und Öffentlichkeit. Genese und Dynamik von Scham- und Identitätskonflikten in der Kulturarbeit. Roderer, Regensburg 1996, ISBN 3-89073-951-2.
  • Jens León Tiedemann: Scham. Psychosozial Verlag, Gießen 2013, ISBN 978-3-8379-2229-5.
  • Léon Wurmser: Die Maske der Scham. Die Psychoanalyse von Schamaffekten und Schamkonflikten. Springer, Berlin/ Heidelberg/ New York 1993
Commons: Schamgefühl – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Scham – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Wiktionary: Schamgefühl – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

  1. Stefan Brunhoeber: Kognitive Verhaltenstherapie bei Körperdysmorpher Störung: Ein Therapiemanual. Hogrefe, 2017, ISBN 978-3-8409-2213-8, S. 136 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  2. Fremdschämen kann wehtun n-tv.de vom 14. April 2011.
  3. Sören Krach, Jan Christopher Cohrs, Nicole Cruz de Echeverría Loebell, Tilo Kircher, Jens Sommer, Andreas Jansen, Frieder Michel Paulus, Jan Lauwereyns: Your Flaws Are My Pain: Linking Empathy To Vicarious Embarrassment. In: PLoS ONE. 6, 2011, S. e18675, doi:10.1371/journal.pone.0018675.
  4. Kluge: Etymologisches Wörterbuch der Deutschen Sprache. 24. Auflage. 2002.
  5. Drosdowski, Günther: Etymologie; Herkunftswörterbuch der deutschen Sprache; Die Geschichte der deutschen Wörter und der Fremdwörter von ihrem Ursprung bis zur Gegenwart. Dudenverlag, Band 7, Mannheim, 2. Auflage. 1997, S. 621.
  6. Daniel Sznycer, John Tooby u. a.: Shame closely tracks the threat of devaluation by others, even across cultures. In: Proceedings of the National Academy of Sciences. 113, 2016, S. 2625, doi:10.1073/pnas.1514699113.
  7. Vgl. Bettina Clausen / Lars Clausen, Zu allem fähig, Frankfurt am Main, Bd. I, S. 85–109.
  8. Zuletzt: Norbert Elias: Über den Prozeß der Zivilisation. Soziogenetische und psychogenetische Untersuchungen, 2 Bde., 17. Auflage. Frankfurt am Main 1992.
  9. Der Mythos vom Zivilisationsprozeß, 5 Bde., 1988–2002.
  10. Sighard Neckel: Achtungsverlust und Scham In: Sighard Neckel Die Macht der Unterscheidung, Essays zur Kultursoziologie der modernen Gesellschaft, Campus, Frankfurt am Main 2000.
  11. Friedrich Schleiermacher: Versuch über die Schamhaftigkeit In: Schleiermachers vertraute Briefe über die Lucinde. Hamburg 1835, S. 46–68.
  12. Vgl. S. Freud: Drei Abhandlungen zur Sexualtheorie Frankfurt am Main 1989, S. 53. Zum Thema „Scham“ in der Psychoanalyse vgl. D. Strassberg: Scham als Problem der psychoanalytischen Theorie und Praxis (PDF)
  13. vgl. Erik H. Erikson: Wachstum und Krisen der gesunden Persönlichkeit. In: Ders., Identität und Lebenszyklus, Frankfurt am Main. 2008.
  14. Erik H. Erikson: Kindheit und Gesellschaft, Stuttgart 1999, S. 243 ff.
  15. Léon Wurmser: Die Maske der Scham. Die Psychoanalyse von Schamaffekten und Schamkonflikten. Springer. Berlin/Heidelberg/New York 1993.
  16. Stephan Marks: Warum folgten sie Hitler? Die Psychologie des Nationalsozialismus. Patmos, Düsseldorf 2007; ders: Scham – die tabuisierte Emotion. Patmos, Düsseldorf 2007.
  17. a b Martin Hautzinger, Paul Pauli: Themenbereich B: Methodologie und Methoden / Psychologische Interventionsmethoden / Psychotherapeutische Methoden. Hogrefe, 2017, ISBN 978-3-8409-1513-0, S. 188 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  18. Andreas Remmel: Handbuch Körper und Persönlichkeit: Entwicklungspsychologie, Neurobiologie und Therapie von Persönlichkeitsstörungen ; mit 53 Tabellen. Schattauer, 2006, ISBN 978-3-7945-2411-2, S. 31 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  19. a b Anne Boos: Kognitive Verhaltenstherapie nach chronischer Traumatisierung: Ein Therapiemanual. Hogrefe, ISBN 978-3-8409-2316-6, S. 143 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  20. a b c d e Julia König, Patricia A. Resick, Regina Karl, Rita Rosner: Posttraumatische Belastungsstörung: Ein Manual zur Cognitive Processing Therapy. Hogrefe, 2012, ISBN 978-3-8409-2419-4, S. 53 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  21. a b Martin Bohus, Martina Wolf-Arehult: Interaktives Skillstraining für Borderline-Patienten. Schattauer, 2012, ISBN 978-3-7945-2827-1, S. 216–218 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  22. Albert Ellis, Burkhard Hoellen: Die rational-emotive Verhaltenstherapie: Reflexionen und Neubestimmungen. Pfeiffer, 2004, ISBN 978-3-608-89652-7, S. 64 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  23. Saul Wagschal: Guide to Derech Eretz, Southfield, Michigan: Targum Press, 1993, ISBN 1-56871-022-4, S. 71; Wendy Mogel: The Blessings of a Skinned Knee: Using Jewish Teachings to Raise Self-Reliant Children, New York, London, Toronto, Sydney, Singapore: Scribner, 2001, ISBN 0-684-86297-2, S. 201 (gebundene Ausgabe; eingeschränkte Online-Version in der Google-Buchsuche-USA)