„Bruno Kahl“ – Versionsunterschied

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== Ausbildung und Studium ==
== Ausbildung und Studium ==
Kahl erlangte im Jahr 1981 die [[Abitur|allgemeine Hochschulreife]] am [[Kardinal-Frings-Gymnasium]] in [[Bonn]]-[[Beuel]]. Im gleichen Jahr wurde er zum [[Wehrdienst]] in der [[Bundeswehr]] eingezogen. Er diente in der damaligen [[Frontnachrichtentruppe|Feldnachrichtentruppe]], deren Aufgabe die Befragung von [[Kriegsgefangener|Kriegsgefangenen]] war, wozu Kahl [[Russische Sprache|Russisch]] lernte.<ref name="sz221201>{{Internetquelle |autor=[[Georg Mascolo]] |url=https://www.sueddeutsche.de/projekte/artikel/politik/bnd-modernisierung-e325134 |titel=Auch Spione strukturieren um |werk=sueddeutsche.de |datum=2022-12-01 |abruf=2022-12-02}}</ref> Im Anschluss studierte er von 1983 bis 1988 [[Rechtswissenschaft]] an der [[Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn|Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn]] und der [[Universität Lausanne]]. Zudem absolvierte er eine [[Journalismus|journalistische]] Ausbildung an der [[Katholische Journalistenschule ifp|Katholischen Journalistenschule ifp]] in [[München]]. Nach seiner [[erste Prüfung|ersten juristischen Prüfung]] folgte von 1991 bis 1994 das [[Rechtsreferendariat]] in Bonn, [[Speyer]] und [[Sydney]]. 1994 folgte seine [[zweite Staatsprüfung]] beim [[Oberlandesgericht Köln]]. 2008 wurde er in Bonn zum Dr. iur. [[Promotion (Doktor)|promoviert]]. Er verfasste seine [[Dissertation]] über Elemente des katholischen Denkens in der säkularen politischen [[Theorie]] von [[Carl Schmitt]].
Kahl erlangte im Jahr 1981 die [[Abitur|allgemeine Hochschulreife]] am [[Kardinal-Frings-Gymnasium]] in [[Bonn]]-[[Beuel]]. Im gleichen Jahr wurde er zum [[Wehrdienst]] in der [[Bundeswehr]] eingezogen. Er diente in der damaligen [[Frontnachrichtentruppe|Feldnachrichtentruppe]], deren Aufgabe die Befragung von [[Kriegsgefangener|Kriegsgefangenen]] war, wozu Kahl [[Russische Sprache|Russisch]] lernte.<ref name="sz221201">{{Internetquelle |autor=[[Georg Mascolo]] |url=https://www.sueddeutsche.de/projekte/artikel/politik/bnd-modernisierung-e325134 |titel=Auch Spione strukturieren um |werk=sueddeutsche.de |datum=2022-12-01 |abruf=2022-12-02}}</ref> Im Anschluss studierte er von 1983 bis 1988 [[Rechtswissenschaft]] an der [[Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn|Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn]] und der [[Universität Lausanne]]. Zudem absolvierte er eine [[Journalismus|journalistische]] Ausbildung an der [[Katholische Journalistenschule ifp|Katholischen Journalistenschule ifp]] in [[München]]. Nach seiner [[Erste Prüfung|ersten juristischen Prüfung]] folgte von 1991 bis 1994 das [[Rechtsreferendariat]] in Bonn, [[Speyer]] und [[Sydney]]. 1994 folgte seine [[zweite Staatsprüfung]] beim [[Oberlandesgericht Köln]]. 2008 wurde er in Bonn zum Dr. iur. [[Promotion (Doktor)|promoviert]]. Er verfasste seine [[Dissertation]] über Elemente des katholischen Denkens in der säkularen politischen [[Theorie]] von [[Carl Schmitt]].


== Beruf ==
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Im [[Kabinett Merkel I]] wurde Kahl 2005 Leiter des Ministerbüros und Sprecher von [[Bundesminister (Deutschland)|Bundesminister]] Wolfgang Schäuble im [[Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat|Bundesministerium des Innern]] (BMI). Von 2006 bis 2009 war er Leiter des Leitungsstabes im BMI. 2010 folgte er Schäuble in das [[Bundesministerium der Finanzen]] (BMF) und wurde dort ebenfalls Leiter des Leitungsstabes. Seit 2011 war er als [[Ministerialdirektor]] Leiter der Abteilung&nbsp;VIII (zuständig für Privatisierungen, Beteiligungen und die [[Bundesanstalt für Immobilienaufgaben]]) im BMF.
Im [[Kabinett Merkel I]] wurde Kahl 2005 Leiter des Ministerbüros und Sprecher von [[Bundesminister (Deutschland)|Bundesminister]] Wolfgang Schäuble im [[Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat|Bundesministerium des Innern]] (BMI). Von 2006 bis 2009 war er Leiter des Leitungsstabes im BMI. 2010 folgte er Schäuble in das [[Bundesministerium der Finanzen]] (BMF) und wurde dort ebenfalls Leiter des Leitungsstabes. Seit 2011 war er als [[Ministerialdirektor]] Leiter der Abteilung&nbsp;VIII (zuständig für Privatisierungen, Beteiligungen und die [[Bundesanstalt für Immobilienaufgaben]]) im BMF.


Am 27. April 2016 wurde Bruno Kahl von der Bundesregierung ([[Kabinett Merkel III]]) als Nachfolger [[Gerhard Schindler]]s nach dessen Entlassung zum Präsidenten des Bundesnachrichtendienstes berufen.<ref>{{Internetquelle |autor= |url=https://www.faz.net/aktuell/politik/inland/kahl-folgt-auf-schindler-csu-kritisiert-wechsel-an-bnd-spitze-14202176.html |titel=Regierung bestätigt Wechsel an der BND-Spitze |werk=[[Frankfurter Allgemeine Zeitung]] |datum=2016-04-27 |abruf=2019-11-14}}</ref> Seine Dienstzeit begann am 1.&nbsp;Juli 2016.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.spiegel.de/politik/deutschland/bundesnachrichtendienst-bruno-kahl-wird-neuer-bnd-praesident-a-1100676.html |titel= Auslandsgeheimdienst: Bruno Kahl übernimmt Chefposten beim BND |werk=[[Spiegel Online]] |datum=2016-07-01 |abruf=2019-11-14}}</ref> Sein Nachfolger im BMF wurde [[Johannes Schmalzl]].<ref>{{Internetquelle |autor=Arnold Rieger|url=https://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.ex-regierungspraesident-geht-nach-berlin-schmalzl-hat-neuen-job-bei-schaeuble.48646421-f7b6-4b53-b406-f9eec4c70c86.html |titel=Ex-Regierungspräsident geht nach Berlin: Schmalzl hat neuen Job bei Schäuble |werk=[[Stuttgarter Zeitung]] |datum=2016-07-14 |abruf=2019-11-14}}</ref>
Am 27. April 2016 wurde Bruno Kahl von der Bundesregierung ([[Kabinett Merkel III]]) als Nachfolger [[Gerhard Schindler]]s nach dessen Entlassung zum Präsidenten des Bundesnachrichtendienstes berufen.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.faz.net/aktuell/politik/inland/kahl-folgt-auf-schindler-csu-kritisiert-wechsel-an-bnd-spitze-14202176.html |titel=Regierung bestätigt Wechsel an der BND-Spitze |werk=[[Frankfurter Allgemeine Zeitung]] |datum=2016-04-27 |abruf=2019-11-14}}</ref> Seine Dienstzeit begann am 1.&nbsp;Juli 2016.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.spiegel.de/politik/deutschland/bundesnachrichtendienst-bruno-kahl-wird-neuer-bnd-praesident-a-1100676.html |titel=Auslandsgeheimdienst: Bruno Kahl übernimmt Chefposten beim BND |werk=[[Spiegel Online]] |datum=2016-07-01 |abruf=2019-11-14}}</ref> Sein Nachfolger im BMF wurde [[Johannes Schmalzl]].<ref>{{Internetquelle |autor=Arnold Rieger |url=https://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.ex-regierungspraesident-geht-nach-berlin-schmalzl-hat-neuen-job-bei-schaeuble.48646421-f7b6-4b53-b406-f9eec4c70c86.html |titel=Ex-Regierungspräsident geht nach Berlin: Schmalzl hat neuen Job bei Schäuble |werk=[[Stuttgarter Zeitung]] |datum=2016-07-14 |abruf=2019-11-14}}</ref>


Kahl ist [[Oberst]] der [[Reserve (Bundeswehr)|Reserve]].<ref>{{Internetquelle |url=https://www.munzinger.de/search/portrait/bruno+kahl/0/30756.html |titel=Bruno Kahl |werk=[[Munzinger-Archiv]] |datum=2016-09-27 |abruf=2019-12-15}}</ref> Er gilt als enger Vertrauter Schäubles, Mann der leisen Töne, verschwiegen, loyal und fleißig. Vor seiner Berufung zum BND-Präsidenten hatte Kahl keine Berührungspunkte mit nachrichtendienstlicher Arbeit. Seine Ernennung galt als Überraschung.<ref>{{Der Spiegel |ID=144545881 |Autor=Jörg Diehl, Matthias Gebauer, Martin Knobbe, Christian Reiermann, Michael Sauga, Jörg Schindler, Fidelius Schmid |Titel=Innere Sicherheit – Ohne Knautschzone |Jahr=2016 |Nr=18 |Seiten=20–22}}</ref>
Kahl ist [[Oberst]] der [[Reserve (Bundeswehr)|Reserve]].<ref>{{Internetquelle |url=https://www.munzinger.de/search/portrait/bruno+kahl/0/30756.html |titel=Bruno Kahl |werk=[[Munzinger-Archiv]] |datum=2016-09-27 |abruf=2019-12-15}}</ref> Er gilt als enger Vertrauter Schäubles, Mann der leisen Töne, verschwiegen, loyal und fleißig. Vor seiner Berufung zum BND-Präsidenten hatte Kahl keine Berührungspunkte mit nachrichtendienstlicher Arbeit. Seine Ernennung galt als Überraschung.<ref>{{Der Spiegel |ID=144545881 |Autor=Jörg Diehl, Matthias Gebauer, Martin Knobbe, Christian Reiermann, Michael Sauga, Jörg Schindler, Fidelius Schmid |Titel=Innere Sicherheit – Ohne Knautschzone |Jahr=2016 |Nr=18 |Seiten=20–22}}</ref>
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== Schriften ==
== Schriften ==
* {{Literatur
* {{Literatur |Titel=Europäische Union: Bundesstaat – Staatenbund – Staatenverbund? Zum Urteil des BVerfG vom 12. Oktober 1993 |Sammelwerk=[[Der Staat]] |Auflage= |Band=33 |Datum=1994 |Seiten=241&nbsp;ff.}}
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* {{Literatur |Hrsg=mit [[Nils Ole Oermann]] |Titel=Der fröhliche Sisyphos – für Wolfgang Schäuble |Verlag=[[Verlag Herder|Herder]] |Ort=Freiburg im Breisgau, Basel, Wien |Datum=2012 |ISBN=978-3-45130663-1}}
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* {{Literatur |Titel=Der Große Vaterländische Betrieb – Warum die Treuhand eine Erfolgsgeschichte wurde? |Sammelwerk=Einheit – Eigentum – Effizienz: Bilanz der Treuhandanstalt. Gedächtnisschrift zum 20. Todestag von Dr. Detlev Karsten Rohwedder |Hrsg=[[Otto Depenheuer]], [[Karl-Heinz Paqué]] |Verlag=Springer |Ort=Heidelberg |Datum=2012 |ISBN=978-3-64233114-5 |Seiten=95-97}}
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* {{Literatur |Autor=mit Andreas Kerst |Titel=Öffentliche Unternehmen |Hrsg=[[Werner Gatzer]], Tilmann Schweisfurth |Sammelwerk=Öffentliche Finanzwirtschaft in der Staatspraxis |Verlag=BWV Verlag |Ort=Berlin |Datum=2015 |ISBN=978-3-83053325-2 |Seiten=613–642}}
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== Weblinks ==
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* {{Internetquelle |url=https://www.bnd.bund.de/SharedDocs/Downloads/DE/CV_Kahl.pdf?__blob=publicationFile&v=3 |titel=Lebenslauf Dr. Bruno Kahl |werk=bnd.bund.de |format=PDF |abruf=2019-11-14 |abruf-verborgen=1}}
* {{Internetquelle |autor=Stefan Kornelius |url=https://www.sueddeutsche.de/politik/deutscher-geheimdienst-bnd-chef-sieht-russland-als-potenzielle-gefahr-1.3749160 |titel=BND-Chef sieht Russland als „potenzielle Gefahr“ |werk=[[Süddeutsche Zeitung]] |datum=2017-11-14 |abruf=2019-11-14 |abruf-verborgen=1}}
* {{Internetquelle |autor=Stefan Kornelius |url=https://www.sueddeutsche.de/politik/deutscher-geheimdienst-bnd-chef-sieht-russland-als-potenzielle-gefahr-1.3749160 |titel=BND-Chef sieht Russland als „potenzielle Gefahr“ |werk=[[Süddeutsche Zeitung]] |datum=2017-11-14 |abruf=2019-11-14 |abruf-verborgen=1}}



Version vom 3. Dezember 2022, 10:50 Uhr

Bruno Guntram Wilhelm Kahl (* 12. Juli 1962 in Essen) ist ein deutscher Jurist und politischer Beamter. Er ist Präsident des Bundesnachrichtendienstes (BND).

Ausbildung und Studium

Kahl erlangte im Jahr 1981 die allgemeine Hochschulreife am Kardinal-Frings-Gymnasium in Bonn-Beuel. Im gleichen Jahr wurde er zum Wehrdienst in der Bundeswehr eingezogen. Er diente in der damaligen Feldnachrichtentruppe, deren Aufgabe die Befragung von Kriegsgefangenen war, wozu Kahl Russisch lernte.[1] Im Anschluss studierte er von 1983 bis 1988 Rechtswissenschaft an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn und der Universität Lausanne. Zudem absolvierte er eine journalistische Ausbildung an der Katholischen Journalistenschule ifp in München. Nach seiner ersten juristischen Prüfung folgte von 1991 bis 1994 das Rechtsreferendariat in Bonn, Speyer und Sydney. 1994 folgte seine zweite Staatsprüfung beim Oberlandesgericht Köln. 2008 wurde er in Bonn zum Dr. iur. promoviert. Er verfasste seine Dissertation über Elemente des katholischen Denkens in der säkularen politischen Theorie von Carl Schmitt.

Beruf

Nach einer ersten beruflichen Station bei der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) war Kahl 1995 bis 1996 Referent im Bundeskanzleramt. 1996 bis 2005 war er bei der CDU/CSU-Bundestagsfraktion tätig, wo er Wolfgang Schäuble, dem damaligen Fraktionsvorsitzenden, in verschiedenen Funktionen zuarbeitete.

Im Kabinett Merkel I wurde Kahl 2005 Leiter des Ministerbüros und Sprecher von Bundesminister Wolfgang Schäuble im Bundesministerium des Innern (BMI). Von 2006 bis 2009 war er Leiter des Leitungsstabes im BMI. 2010 folgte er Schäuble in das Bundesministerium der Finanzen (BMF) und wurde dort ebenfalls Leiter des Leitungsstabes. Seit 2011 war er als Ministerialdirektor Leiter der Abteilung VIII (zuständig für Privatisierungen, Beteiligungen und die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben) im BMF.

Am 27. April 2016 wurde Bruno Kahl von der Bundesregierung (Kabinett Merkel III) als Nachfolger Gerhard Schindlers nach dessen Entlassung zum Präsidenten des Bundesnachrichtendienstes berufen.[2] Seine Dienstzeit begann am 1. Juli 2016.[3] Sein Nachfolger im BMF wurde Johannes Schmalzl.[4]

Kahl ist Oberst der Reserve.[5] Er gilt als enger Vertrauter Schäubles, Mann der leisen Töne, verschwiegen, loyal und fleißig. Vor seiner Berufung zum BND-Präsidenten hatte Kahl keine Berührungspunkte mit nachrichtendienstlicher Arbeit. Seine Ernennung galt als Überraschung.[6]

Als der russische Überfall auf die Ukraine am 24. Februar 2022 begann, befand sich Kahl zu Konsultationen zur aktuellen Lage in Kiew. Als sich abzeichnete, dass der russische Angriff bald erfolgen könne, beorderte er den Dienstjet, mit dem er angereist war, nach Deutschland zurück. Nach der Sperrung des Luftraums reiste er auf dem Landweg mit einer bewaffneten Eskorte der Ukrainer zurück.[7][8][9]

Privates

Kahl hat zwei Kinder und ist verwitwet.[10] Er ist römisch-katholisch.[11]

Schriften

  • Europäische Union: Bundesstaat – Staatenbund – Staatenverbund? Zum Urteil des BVerfG vom 12. Oktober 1993. In: Der Staat. Band 33, 1994, S. 241 ff.
  • Elemente katholischen Denkens in säkularer Staatslehre zum Frühwerk Carl Schmitts. Berlin 2008 (359 S., Dissertation).
  • mit Nils Ole Oermann (Hrsg.): Der fröhliche Sisyphos – für Wolfgang Schäuble. Herder, Freiburg im Breisgau, Basel, Wien 2012, ISBN 978-3-451-30663-1.
  • Der Große Vaterländische Betrieb – Warum die Treuhand eine Erfolgsgeschichte wurde? In: Otto Depenheuer, Karl-Heinz Paqué (Hrsg.): Einheit – Eigentum – Effizienz: Bilanz der Treuhandanstalt. Gedächtnisschrift zum 20. Todestag von Dr. Detlev Karsten Rohwedder. Springer, Heidelberg 2012, ISBN 978-3-642-33114-5, S. 95–97.
  • mit Andreas Kerst: Öffentliche Unternehmen. In: Werner Gatzer, Tilmann Schweisfurth (Hrsg.): Öffentliche Finanzwirtschaft in der Staatspraxis. BWV Verlag, Berlin 2015, ISBN 978-3-8305-3325-2, S. 613–642.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Georg Mascolo: Auch Spione strukturieren um. In: sueddeutsche.de. 1. Dezember 2022, abgerufen am 2. Dezember 2022.
  2. Regierung bestätigt Wechsel an der BND-Spitze. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. 27. April 2016, abgerufen am 14. November 2019.
  3. Auslandsgeheimdienst: Bruno Kahl übernimmt Chefposten beim BND. In: Spiegel Online. 1. Juli 2016, abgerufen am 14. November 2019.
  4. Arnold Rieger: Ex-Regierungspräsident geht nach Berlin: Schmalzl hat neuen Job bei Schäuble. In: Stuttgarter Zeitung. 14. Juli 2016, abgerufen am 14. November 2019.
  5. Bruno Kahl. In: Munzinger-Archiv. 27. September 2016, abgerufen am 15. Dezember 2019.
  6. Jörg Diehl, Matthias Gebauer, Martin Knobbe, Christian Reiermann, Michael Sauga, Jörg Schindler, Fidelius Schmid: Innere Sicherheit – Ohne Knautschzone. In: Der Spiegel. Nr. 18, 2016, S. 20–22 (online).
  7. BND-Chef von Spezialeinheit aus Ukraine geholt
  8. Ukraine-Krieg: BND-Präsident Bruno Kahl mit Schutzkonvoi außer Landes gebracht
  9. Daniel Mützel: Kritik wegen Ukraine-Krieg - Hat der BND geschlafen? Das ist eine Debatte auf Stammtischniveau. In: t-online.de. 11. März 2022, abgerufen am 14. März 2022.
  10. Geheimdienst vor Führungswechsel – BND-Chef Schindler wird abgelöst. In: n-tv. 26. April 2016, abgerufen am 14. November 2019.
  11. Bruno Kahl. In: Munzinger-Archiv. 27. September 2016, abgerufen am 4. Oktober 2022.