3. Königlich Sächsisches Husaren-Regiment Nr. 20

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Das 3. Königlich Sächsische Husaren-Regiment Nr. 20 war ein Kavallerieregiment der Sächsischen Armee.

Gründung

Durch die Heeresvermehrung erhielt die Armee Sachsens ein achtes Kavallerie-Regiment, was dazu führte, dass die vier sächsischen Infanterie-Divisionen (23., 24., 32. und 40.) nunmehr jede mit einer kompletten Kavallerie-Brigade zu zwei Regimentern ausgestattet war. Dies entsprach der sollmäßigen Ausstattung der Friedenspräsenz.

Dem neuen Regiment wurde die Bezeichnung 3. Königlich Sächsisches Husaren Regiment Nr. 20 zugewiesen. Als Garnison wurde Bautzen bestimmt.

Die folgenden Regimenter mussten je eine Eskadron an den neuen Truppenteil abgeben:

Die 5. Eskadron ergänzte sich später aus dem Regiment selbst.

Gliederung

Kommandierender General: General der Infanterie d’Elsa
Kommandeur: Generalleutnant Edler von der Planitz
  • 32. Kavallerie-Brigade (3. Kgl. Sächsische) in Dresden
Kommandeur: Oberst Graf Vitzhum von Eckstädt

Uniform

Die Husaren des Regiments erhielten nicht mehr die gewohnt bunte Attila der Husaren, sondern bereits eine feldgraue, dazu feldgraue Hosen und feldgraue Verschnürung. Geschnitten und ausgestattet war die Uniform jedoch genau wie die bunte Friedensuniform ihrer Kameraden aus den vorher aufgestellten Regimentern. Einzig der Kolpak wies mit seiner blauen Farbe noch auf den bunten Rock der vergangenen Tage hin. Die Pelzmütze war mit Stern und Wappenschild geschmückt, dazu goldfarbene, flache Schuppenketten. Das Feldzeichen war grün-weiß.

Die Stiefel der Husaren wurden „Tschismen“ genannt (ung. csizma). Im Unterschied zu anderen Kavalleriestiefeln waren sie eleganter ausgefertigt. Vorn mit einem nach unten gerichteten Ausschnitt, hinten bogenförmig nach oben geschnitten. Der Rand hatte eine Verzierung und vorne eine Rosette.

Erster Weltkrieg

Nach der Mobilmachung rückte das Regiment am 7. August 1914 nach Westen, durch Luxemburg zur Maas und dann zur Marne. Es war der 23. Infanterie-Division zugeteilt worden. Eine erste Feindberührung hatten die Husaren bei Dinant. Es folgte kavalleristischer Aufklärungs- und Patrouillendienst bis zum Rückzugsbefehl am 9. September 1914. An diesem Tag stand das Regiment bei Lenharrée jenseits der Marne. Es folgte die Verlegung zur Aisne und damit das Ende des kavalleristischen Kampfeinsatzes im Regimentsverband. Die Husaren mussten zunächst absitzen und wurden infanteristisch im Grabenkampf eingesetzt. Im Oktober-November 1914 fielen zahlreiche Angehörige des Regiments einer Typhus-Epidemie zum Opfer.

Vom Ende des Jahres 1914 bis April 1915 war das Regiment als Teil der beweglichen Heeresreserve des XII. Armee-Korps der Kavalleriebrigade Rüxleben zugeteilt und trat dann zur 23. Infanterie-Division zurück. Hier wiederum erfolgte der Einsatz hauptsächlich im Grabenkampf, bis am 17. Juli 1916 der Regimentsverband endgültig aufgelöst und die Eskadrons verschieden Befehlsverbänden unterstellt wurden.

Teilweise wieder als berittene Truppe eingesetzt, bewegten sich die Husaren im Gebiet der Somme, Champagne, Siegfriedstellung und in Flandern und wurden hier infanteristisch, zu Spähpatrouillen und Nachrichtenübermittlung bei höheren Stäben verwendet.

Die 2. Eskadron wurde im Juni 1917 in den Osten verlegt und kämpfte bis Kriegsende in Galizien, in Weißrussland und der Ukraine.

Nach Kriegsende trafen die Eskadrons bis Januar 1919 einzeln wieder in Bautzen ein, wo das Regiment demobilisiert wurde. Die Auflösung der Einheit war mit dem 1. April 1920 abgeschlossen.

In der Reichswehr wurde die Tradition von der 2. Eskadron des 12. (Sächsisches) Reiter-Regiments in Großenhain übernommen.

Kommandeure

Dienstgrad Name Berufung Abberufung[1]
Oberstleutnant Horst von Luttitz 1. Oktober 1910 21. Dezember 1911
Major Karl von der Planitz 22. Dezember 1911 7. Dezember 1913 (mit der Führung beauftragt)
Oberstleutnant Karl von der Planitz 8. Dezember 1913 25. Februar 1915
Major Moritz Schulz 26. Februar 1915 12. Dezember 1916
Major Friedrich Genthe 15. Februar 1919 26. März 1919

Literatur

  • Hugo F.W. Schulz: Die Bayerischen-, Sächsischen- und Württembergischen Kavallerie-Regimenter 1913/1914. Weltbild Verlag 1992.
  • Karl Edler von der Planitz: Das 3. Kgl. Sächs. Husaren-Regiment Nr. 20. Dresden 1932.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Günter Wegmann (Hrsg.), Günter Wegner: Formationsgeschichte und Stellenbesetzung der deutschen Streitkräfte 1815–1990. Teil 1: Stellenbesetzung der deutschen Heere 1815-1939. Band 3: Die Stellenbesetzung der aktiven Regimenter, Bataillone und Abteilungen von der Stiftung bzw. Aufstellung bis zum 26. August 1939. Kavallerie, Artillerie, Pioniere, Kraftfahr- und Fahr-Abteilungen, Panzertruppe, Verkehrstruppe und Nachrichten-Abteilungen. Biblio Verlag. Osnabrück 1993. ISBN 3-7648-2413-1. S. 144.