Almada

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Almada
Wappen Karte
Wappen von Almada
Almada (Portugal)
Almada (Portugal)
Basisdaten
Region: Lisboa
Unterregion: Metropolregion Lissabon
Distrikt: Setúbal
Concelho: Almada
Koordinaten: 38° 41′ N, 9° 9′ WKoordinaten: 38° 41′ N, 9° 9′ W
Einwohner: 177.238 (Stand: 19. April 2021)[1]
Fläche: 70,21 km² (Stand: 1. Januar 2010)[2]
Bevölkerungsdichte: 2524 Einwohner pro km²
Postleitzahl: 28
Politik
Bürgermeister: Fernando Albino d’Andrade Mendes (CDU)[3]
Adresse der Gemeindeverwaltung: Junta de Freguesia de Almada
R. D. Leonor de Mascarenhas, 44-A
2804-522 Almada
Website: www.jf-almada.pt
Kreis Almada
Flagge Karte
Flagge von Almada Position des Kreises Almada
Einwohner: 177.238 (Stand: 19. April 2021)[1]
Fläche: 70,21 km² (Stand: 1. Januar 2010)[2]
Bevölkerungsdichte: 2524 Einwohner pro km²
Anzahl der Gemeinden: 5
Verwaltung
Adresse der Verwaltung: Câmara Municipal de Almada
Largo Luís de Camões
2800-158 Almada
Präsident der Câmara Municipal: Maria Emília Guerreiro Neto de Sousa, CDU
Website: www.m-almada.pt

Almada ist ein Kreis und Stadt in Portugal mit 177.238 Einwohnern (Stand 19. April 2021).

Die Cristo Rei-Statue

Weithin sichtbar bekanntestes Wahrzeichen ist die Christus-Statue Cristo Rei hoch über dem Tejo auf der Gemarkung der Stadt,[4] eine der höchsten Statuen der Welt.

Geschichte

Die Festung von Almada, gegenüber Lissabon (1835)

Der Name stammt vermutlich aus arabischer Zeit, aus dem Arabischen al-maden, dt.: die Mine. In der Mine von Adiça, im Kreis Almada, bauten die Mauren Gold ab. Sie errichteten eine Festung, um die herum eine Siedlung entstand, begünstigt durch die Lage am Tejo und der damit verbunden Möglichkeiten der Fischerei und der Landwirtschaft. Vor den Arabern siedelten hier bereits Phönizier und später Römer.

Im Zuge der Reconquista eroberte Portugals erster König, D.Afonso Henriques, nach der Belagerung von Lissabon im Jahr 1147 auch Almada. Er gab das Gebiet 1186 an den Santiagoorden. Almada erhielt 1190 erste Stadtrechte durch König D.Sancho I. Nach einem letzten arabischen Angriff zog sich der Santiagoorden aus Almada zurück, und Almada blieb teilweise zerstört und entvölkert zurück. König D.Dinis überantwortete danach das Gebiet mit Urkunde vom 1. Dezember 1297 erneut dem Santiagoorden, der gemäß den Auflagen dieser erneuerten Stadtrechte die Wiederbesiedlung und Neuorganisation des Kreises Almada betrieb. In der Folge erlangte Almada regionale Bedeutung für Verwaltung, Militär, Kirche, Produktion und Handel. Während der Revolution 1383 und dem folgenden Unabhängigkeitskrieg gegen die drohende Übernahme durch Kastilien erlebte Almada 1384 eine spanische Belagerung.

Almada wurde später bevorzugter Wohnort bekannter Persönlichkeiten, darunter die Schriftsteller Fernão Mendes Pinto, der später auch von Almeida Garrett verewigte Frei Luís de Sousa, und kurzzeitig auch Gil Vicente, der 1509 hier sein Werk Auto da Índia schrieb. 1513 erneuerte König D.Manuel I. die Stadtrechte Almadas.

An der Burg (Castelo) von Almada

Im Verlauf der Verwaltungsreformen nach der Liberalen Revolution 1822 und dem folgenden Portugiesischen Bürgerkrieg 1828-34, in dem die heutige Kreisgemeinde Cova da Piedade Schauplatz eines Sieges der Liberalen wurde, verkleinerte sich unter Königin D.Maria II. der Kreis Almada und bestand 1878 aus den Gemeinden Santa Maria do Castelo, Santiago und Nossa Senhora do Monte da Caparica. Seit Ende des 19. Jahrhunderts erlebte Almada dann die Entstehung einer steigenden Zahl von Industriebetrieben, die sich an dieser logistisch vorteilhaften Lage ansiedelten. In der Folge stieg die Bevölkerungszahl an.

Wie in Loures wurde auch in Almada bereits am 4. Oktober 1910 die Portugiesische Republik ausgerufen, einen Tag vor der offiziellen Ausrufung. 1920 wurde der Kreis Almada um die Gemeinden Cova da Piedade, Trafaria und später noch Costa da Caparica erweitert. Die weiter zunehmende industrielle Entwicklung, insbesondere in den 1960er Jahren, ließ die Bevölkerungszahl Almadas weiter wachsen. Am 21. Juni 1973 wurde die bisherige Kleinstadt (Vila) zur Stadt (Cidade) erhoben. [5]

Verwaltung

Kreis

Almada ist Sitz eines gleichnamigen Kreises (Concelho) im Distrikt Setúbal. Am 19. April 2021 hatte der Kreis 177.238 Einwohner auf einer Fläche von 70,2 km²[1].

Die Nachbarkreise sind im Osten Seixal, im Süden Sesimbra, im Westen hat der Kreis eine lange Atlantikküste und im Norden grenzt er an das Delta des Tejo, an dessen Nordufer die Kreise von Lissabon und Oeiras liegen.

Mit der Gebietsreform im September 2013 wurden mehrere Gemeinden zu neuen Gemeinden zusammengefasst, sodass sich die Zahl der Gemeinden von zuvor elf auf fünf verringerte.[6]

Die folgenden Gemeinden (Freguesias) liegen in diesem Kreis:

Blick über Almada, vom Cristo Rei

Bevölkerungsentwicklung

Einwohnerzahl im Kreis Almada
1801 1849 1900 1930 1960 1981 1991 2001 2011
3.363 6.440 15.764 23.694 70.968 147.690 151.783 160.825 173.298

Kommunaler Feiertag

  • 24. Juni
Die Brücke des 25. April

Städtepartnerschaften

Verkehr

Schiene

Almada besitzt mit der Metro Sul do Tejo (MST) ein eigenes Schnellbahnsystem, das unabhängig vom Lissaboner Verkehrssystem ist. Der Anschluss ans portugiesische Eisenbahnnetz stellt für die Stadt der Bahnhof Pragal der Eisenbahnstrecke Linha do Sul dar, welcher mit der Stadt per MST verbunden ist. Auch die doppelstöckigen Regionalbahnen der Fertagus passieren Almada auf ihrem Weg nach Setúbal.

Straße

Die Autobahn A2 passiert Almada von Süden kommend, und geht nördlich in die bekannte Brücke Ponte 25 de Abril über. Die zur Schnellstraße ausgebaute IC20 führt westlich bis zur Küste von Costa da Caparica, während die Nationalstraße N10 von Almada südlich bis zum Naturreservat Serra da Arrábida und weiter bis nach Setúbal führt.

Almada ist in das landesweite Busnetz der Rede Expressos eingebunden.

Wasser

Die Fährverbindungen der Transtejo nach Lissabon stellen eine bedeutende Säule des regionalen Nahverkehrs dar. Die charakteristischen orangefarbenen Fährschiffe werden umgangssprachlich auch Cacilheiros genannt, nach der bedeutendsten Anlegestelle an der Margem Sul do Tejo genannten Region am Südufer des Tejo, der Gemeinde Cacilhas.

Söhne und Töchter der Stadt

Auch einige bekannte Musikgruppen stammen aus Almada, darunter:

  • UHF, 1977 gegründete Punkrock-/Hardrock-Band
  • Da Weasel, 1993 gegründete Hip-Hop-Gruppe
  • Aenima, 1997 gegründete Darkwave/Alternative-Pop-Gruppe
  • Ava Inferi, 2005 gegründete Doom-Metal-Band

Siehe auch

Weblinks

Commons: Almada – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b c www.ine.pt – Indikator Resident population by Place of residence and Sex; Decennial in der Datenbank des Instituto Nacional de Estatística
  2. a b Übersicht über Code-Zuordnungen von Freguesias auf epp.eurostat.ec.europa.eu
  3. Zusammensetzung des Gemeinderates von Almada
  4. Karte Geografisches Institut der Armee 22. Februar 2011
  5. verportugal.net, abgerufen am 28. Oktober 2013
  6. Veröffentlichung der administrativen Neuordnung im Gesetzesblatt Diário da República vom 28. Januar 2013, abgerufen am 16. März 2014
  7. anmp.pt, abgerufen am 3. Februar 2013