Aschaff

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Aschaff
Die Aschaff bei Aschaffenburg-Damm

Die Aschaff bei Aschaffenburg-Damm

Daten
Gewässerkennzahl DE: 24754
Lage Landkreis Aschaffenburg, Stadt Aschaffenburg (Bayern)
Flusssystem Rhein
Abfluss über Main → Rhein → Nordsee
Ursprung Zusammenfluss von Autenbach und Kleinaschaff bei Waldaschaff
49° 58′ 21″ N, 9° 18′ 2″ O
Quellhöhe 197 m ü. NN (am Zusammenfluss)
Mündung bei Mainaschaff in den MainKoordinaten: 49° 58′ 28″ N, 9° 6′ 18″ O
49° 58′ 28″ N, 9° 6′ 18″ O
Mündungshöhe 108,5 m ü. NN[1]
Höhenunterschied 88,5 m
Sohlgefälle 5,2 ‰
Länge 17 km[2]  ab Zusammenfluss
22,4 km [3] mit Kleinaschaff
Einzugsgebiet 166,57 km²[3]
Abfluss am Pegel Goldbach[4] (85,1 % des Einzugsgebiets)
AEo: 142,79 km²
Lage: 8,4 km oberhalb der Mündung
NNQ (1964)
MNQ 1958 – 2006
MQ 1958 – 2006
Mq 1958 – 2006
MHQ 1958 – 2006
HHQ (1981)
120 l/s
410 l/s
1,35 m³/s
9,5 l/(s km²)
19,8 m³/s
65,6 m³/s
Linke Nebenflüsse Bessenbach, Nonnenbach, Klingengraben, Röderbach
Rechte Nebenflüsse Heerbach, Gogelgraben, Laufach, Güntersbach, Hösbach, Goldbach, Glattbach, Lohmgraben
Die Aschaff neben der Einhausung der A 3

Die Aschaff neben der Einhausung der A 3

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Die Aschaff ist ein knapp 17 km, mit dem Quellbach Kleinaschaff zusammen gut 21 Kilometer langer rechter und nördlicher Nebenfluss des Mains bei Mainaschaff im Landkreis Aschaffenburg in Unterfranken. Sie fließt in westlichen Richtungen durch den bayerischen Spessart und entsteht aus dem Zusammenfluss von rechtem Autenbach und linker Kleinaschaff in Waldaschaff.

Name

Der ursprüngliche Name ascafa entstammt dem althochdeutschen Wort asc für Esche und dem indoeuropäischen Wort Ap, das Wasser bedeutet[6]. Als Erklärung ergibt sich daraus „ein von Eschen bestandener Wasserlauf“. Der Fluss gab den Gemeinden Waldaschaff und Mainaschaff sowie der Stadt Aschaffenburg, zwischen deren Stadtteilen Damm und Strietwald er fließt, ihre Namen. Den gleichen Namensursprung hat auch der in der Nähe fließende Fluss Elsava (von Elsapha Erlenwasser).

Geographie

Flussverlauf

Die Aschaff nach der Bessenbachmündung

Nach dem Zusammenfluss der Quellbäche in Waldaschaff tritt die Aschaff in nordwestlichem Lauf auf die Gemarkung von Bessenbach über. Westlich des Schlosses Weiler fließt ihr dort aus dem Süden der Bessenbach zu. Die A 3 begleitet nun den Fluss nach Hösbach. Im Gebiet dieser Gemeinde mündet in westlicher Richtung die Laufach, der größte Zufluss überhaupt, woraufhin der Fluss auf westsüdwestlichen Kurs schwenkt. Im weiteren Verlauf zieht er durch die Marktgemeinde Goldbach. Dabei läuft weiter die A 3 von Würzburg nach Frankfurt am Main parallel. Um die Lärmgrenzwerte nach dem Ausbau auf sechs Fahrstreifen einzuhalten, wurde der Verkehrsweg dort eingehaust. Dazu wurde das Flussbett mehrmals verlegt und auch begradigt. Danach fließt die Aschaff in das Stadtgebiet von Aschaffenburg ein und trennt die Stadtteile Damm links und Strietwald rechts. Nahe der Kläranlage der Stadt Aschaffenburg und eben schon auf dem Gebiet von Mainaschaff mündet sie schließlich von rechts und in südwestlicher Richtung auf 108,5 m ü. NN[1] in den Main.

Aschaffmündung

Die alte Aschaff verlief vor dem Jahr 1920 mitten durch den Bereich der heutigen Kläranlage der Stadt Aschaffenburg und mündete dort direkt in den Main. Sie bildete die natürliche Grenze zwischen Mainaschaff und der Stadt Aschaffenburg.

Beim Bau der ehemaligen Staustufe Stockstadt/Mainaschaff zu Beginn der 20er Jahre wurde die Mündung der Aschaff um ca. 2 km in das Unterwasser der Staustufe verlegt. Dazu wurde ein neues Gerinne parallel zum Main gebaut, dessen Verlauf zum Teil noch heute zwischen Main und Radweg zu sehen ist.

Anfang der 70er Jahre wurde mit dem Bau der heutigen Staustufe Kleinostheim die Mündung der Aschaff erneut verlegt. Die Aschaff war vor allem durch Abwasser der Papierindustrie stark belastet und führte sehr viele Schwebstoffe mit sich. Das nahe, ehemalige Kraftwerk befürchtete eine Beeinträchtigung der Kühlwasserentnahme. Daher wurde die Aschaff in einem künstlichen, mainparallelen Gerinne unterhalb der Entnahmestelle über ein Betonrohr in den Main geführt. Über ein Teilungsbauwerk mit Streichwehr wurden bei Hochwasser die Wassermassen direkt in den Main geleitet.

Auf rund 600 m Länge wurde 2001 ein neues gewundenes Bett für die Aschaff geschaffen. Die Aschaff mündet nun wieder direkt in den Main ohne Umweg über ein technisches Bauwerk, das den natürlichen Wandertrieb der Fließgewässertiere behindert. Gleichzeitig wurde das bisherige, künstliche Gerinne entlang des Radweges verfüllt. Die Bäume wurden erhalten[7].

Nebenflüsse

Zu den Zuflüssen der Aschaff gehören (flussabwärts betrachtet):[8]

Name GKZ Länge
[km][2]
Mündungshöhe
(m ü. NN)
Zuflussrichtung Mündungsort Bemerkung
Autenbach 2475412 3,70 189 rechts Waldaschaff rechter Quellbach
Kleinaschaff 24754000 4,37 189 links Waldaschaff linker Quellbach (manchmal als Teil der Aschaff angesehen)
Heerbach 1,20 165 rechts Waldaschaff
Bessenbach 247542 7,47 157 links Bessenbach-Keilberg
Gogelgraben 1,50 156 rechts Bessenbach-Unterbessenbach
Nonnenbach 1,90 145 links Hösbach
Laufach 247544 8,43 145 rechts Hösbach
Güntersbach 3,00 143 rechts Hösbach
Hösbach 247546 5,14 137 rechts Hösbach
Klingengraben 1,30 135 links Hösbach
Röderbach 3,00 131 links Goldbach
Goldbach 2,80 133 rechts Goldbach
Glattbach 3,80 128 rechts Aschaffenburg-Damm
Lohmgraben (Lohmühlgraben) 0,80 118 rechts Aschaffenburg-Damm

Flusssystem Aschaff

siehe Liste der Fließgewässer im Flusssystem Aschaff

Hochwasser

Das Hochwasser der Aschaff im Mai 2013
AbflussAbfluss

Daten

Die Aschaff in Aschaffenburg
Die Aschaff etwa 100 m vor ihrer Mündung in den Main

Der Höhenunterschied von der Quelle (der Kleinaschaff) bis zur Mündung in den Main bei Mainaschaff beträgt 230 Meter. Das Einzugsgebiet umfasst 167,88 km²[9].

Fauna

In der Aschaff kommen Bachforelle, Bachneunauge, Bachschmerle, Brachse, Elritze, Gründling, Hasel, Hecht, Laube, Mühlkoppe, Nase, Rotauge und Schied vor.[10]

Siehe auch

Weblinks

Commons: Aschaff – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Pegel bei Goldbach, HND Bayern

Einzelnachweise

  1. a b Stauziel im Oberwasser der Kleinostheimer Staustufe auf dem BayernAtlas der Bayerischen Staatsregierung (Hinweise).
  2. a b Kartenservice des Bayerischen Landesamtes für Umwelt (Memento vom 10. April 2005 im Internet Archive)
  3. a b Verzeichnis der Bach- und Flussgebiete in Bayern – Flussgebiet Main, Seite 155 des Bayerischen Landesamtes für Umwelt, Stand 2016 (PDF; 3,3 MB)
  4. Gewässerkundliches Jahrbuch Rheingebiet, Teil II, Main (abgerufen am 6. September 2013)
  5. Pegelwert Goldbach vermehrt um den Gebietsabfluss des Resteinzugsgebietes (25,09 km²), ermittelt aus den Daten der Pegel Rück, Hainstadt, Goldbach, Harreshausen, Alzenau, Hanau, Kleinheubach und Frankfurt a.M. Osthafen
  6. Wolf-Armin von Reitzenstein: Lexikon fränkischer Ortsnamen. Herkunft und Bedeutung. Oberfranken, Mittelfranken, Unterfranken. C. H. Beck, München 2009, ISBN 978-3-406-59131-0, S. 26–27 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  7. Wasserwirtschaftsamt Aschaffenburg (Memento vom 21. Mai 2008 im Internet Archive)
  8. Topographische Karte 1:10000 Bayern Nord
  9. Hochwasser Aktionsplan Main. Archiviert vom Original am 6. September 2009; abgerufen am 11. Mai 2014.
  10. Fischereiverband Unterfranken: Unsere Gewässer