Das Strafgesetzbuch

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Film
Titel Das Strafgesetzbuch
Originaltitel The Criminal Code
Produktionsland USA
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 1930
Länge 97 Minuten
Stab
Regie Howard Hawks
Drehbuch Fred Niblo Jr.,
Seton I. Miller
Produktion Harry Cohn,
Howard Hawks,
Frank Fouce
Musik Sam Perry
Kamera James Wong Howe,
Ted Tetzlaff
Schnitt Edward Curtiss
Besetzung

Das Strafgesetzbuch ist ein US-amerikanisches Filmdrama aus dem Jahre 1930. Regisseur Howard Hawks, im Abspann nicht genannt, verfilmte ein Drehbuch, das auf einem Bühnenstück von Martin Flavin basiert. Premiere wurde am 3. Januar 1931 gefeiert. In Deutschland erschien der Film in einer Fernsehfassung, die am 19. Mai 1973 in der ARD erstmals ausgestrahlt wurde.

Handlung

Robert Graham ist Strafgefangener und arbeitet in einer Gefängnis-Fabrik. Durch den Stress und die harten Arbeitsbedingungen ist er psychisch labil. Der Anstaltspsychiater ist sich mit dem Staatsanwalt Brady einig, dass Graham Hilfe braucht, indem man ihm eine andere Arbeit zuteilt und auch seine Umgebung verändert. Brady stellt Graham als seinen Diener ein, nachdem er sich erinnert hat, dass er es selber war, der Graham hinter Gittern gebracht hat. Die neue Arbeit lässt Graham aufblühen. Seine Laune bessert sich, auch sein Erscheinungsbild wird immer besser. Zudem lernt er Bradys Tochter Mary kennen.

Zur gleichen Zeit plant einer von Grahams Zellengenossen mit zwei weiteren Insassen einen Ausbruch. Unter ihnen befindet sich aber ein Spitzel, der den Ausbruchsplan an die Wachen verrät, womit er gegen einen ungeschriebenen Kodex unter den Gefangenen verstößt. Die Ausbrecher werden gestellt und niedergeschossen, Grahams Zellengenosse kommt dabei ums Leben. Der andere Zellengenosse, Ned Galloway, will den Tod seines Freundes rächen. Er plant, den Verräter zu töten und informiert Graham, damit der sich von dem Mann fernhält. Dennoch wird Graham unglücklicherweise Zeuge des Mordes.

Als man Graham bei der Leiche des Verräters findet, ist es Brady klar, dass Graham nicht der Mörder ist. Er ahnt aber, dass Graham den Mörder kennt. Brady verspricht Graham eine schnelle Freilassung, wenn er den Namen des Mörders preisgibt. Graham befindet sich nun im Zwiespalt, da er ebenfalls den Kodex brechen würde, wenn er Galloway verrät. Graham fühlt sich in erster Linie als Insasse und schweigt. Brady schickt ihn in Isolationshaft.

Die von einer Kurzreise zurückkehrende Mary ist überrascht, dass Graham nicht wie gewohnt da ist. Als sie herausfindet, wo er sich befindet, ist Mary schockiert. Sie will ihren Vater dazu bringen, Graham freizulassen, doch der bezeichnet sie als naiv. Als Mary ihm sagt, dass sie Graham liebe, ändert Brady seine Meinung. Zusammen mit Captain Gleason und einigen Wächtern macht sich Brady auf den Weg, Graham aus der Isolationszelle zu holen. Nun denken die anderen Insassen, dass Graham Galloway verraten hat. Einer der Insassen schmuggelt ein Taschenmesser zu einem der Isolationshäftlinge, damit der Graham für den augenscheinlichen Verrat bestraft.

Galloway, der in der Fabrik arbeitet, erkennt die wahren Zusammenhänge. Er beschimpft einen der Wärter und wird seinerseits in Isolationshaft genommen. Er will Graham vor der Bestrafung retten. In den Gängen kann er den Mann mit dem Messer stellen und töten. Bei dem Kampf schneidet er Gleason, der insgeheim für Galloways lange Haftstrafe verantwortlich ist, die Kehle durch. Einer der Wärter schießt Galloway nieder. Graham wird freigelassen und schließt Mary in die Arme.

Kritiken

Das Lexikon des Internationalen Films schreibt zu diesem Film: "Der von dem damals 34jährigen Howard Hawks inszenierte Gefängnisfilm gehört mit seinem humanitären Engagement und der Kunst seiner Darstellung zu den bedeutendsten des Genres."[1] Auch die Zeitschrift Cinema bezeichnet den Film als "engagiertes Kino."[2] Die "Variety" sieht den Film als "exzellente Interpretation" des Theaterstücks, wobei Walter Huston seine beste Charakterdarstellunga abliefert.[3] Auch "Channel 4" lobt Hustons "kraftvolle Leinwandpräsenz" in einem von Hawks besten frühen Tonfilmen.[4] Der "Time Out Filmguide" hebt besonders das "stramme, unsentimentale Drehbuch" hervor. Der Film betreibt "keine oberflächliche Moralisierung, hat ein hohes Tempo, eine grimmige realistische Atmosphäre und vorzügliche Schauspielerleistungen."[5]

Auszeichnungen

1931 wurde das Drehbuch für den Oscar nominiert.

Hintergrund

In dem Theaterstück, das dem Filmdrehbuch zu Grunde liegt, spielte Boris Karloff die gleiche Rolle. Insgesamt wurde das Stück zwischen Oktober 1929 und März 1930 173 Mal am Broadway aufgeführt.

Constance Cummings gab hier ihr Filmdebüt.

Zur gleichen Zeit ließ Columbia Pictures eine spanische Version des Films drehen. Regie bei El código penal führten Phil Rosen und Julio Villareal, die Hauptrolle spielte Barry Norton.

Der Film zog zwei Remakes nach sich. 1938 drehte John Brahm Penitentiary mit Walter Connolly, 1950 dann drehte Henry Levin mit Glenn Ford und Broderick Crawford das Drama Verurteilt (OT. Convicted).

Weblinks

Einzelnachweise

  1. http://www.kabeleins.de/film_dvd/filmlexikon/ergebnisse/index.php?filmnr=45350
  2. http://www.cinema.de/kino/filmarchiv/film/das-strafgesetzbuch,1316295,ApplicationMovie.html
  3. http://www.variety.com/review/VE1117790135.html?categoryid=31&cs=1
  4. http://www.film4.com/reviews/1931/criminal-code-the
  5. http://www.timeout.com/film/reviews/69845/the_criminal_code.html