Diablo (Computerspiel)

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Diablo
Diablo-Logo
Entwickler Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Blizzard North
Publisher Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Blizzard Entertainment
Leitende Entwickler Erich Schaefer, David Brevik, Max Schaefer, Eric Sexton, Kenneth Williams
Veröffentlichung Nordamerika Vorlage:Datum – die Form mit drei unbenannten Parametern oder anderen einzelnen Zeiteinheiten ist veraltet und wird nicht mehr unterstützt. Bitte gib das Datum einfach im Klartext an.
Europa Jan. 1997
Plattform Windows, Mac OS, PlayStation
Genre Action-Rollenspiel, Hack and Slay
Thematik Fantasy
Spielmodus Einzelspieler, Mehrspieler
Steuerung Tastatur, Maus; Controller
Systemvor-
aussetzungen
Windows:
  • Windows 95
  • 60 MHz Pentium
  • 8 MB RAM (16 MB Mehrspieler)
  • SVGA-kompatible Grafikkarte
  • 2-fach-CD-ROM-Laufwerk

Mac OS:

  • OS 7.5 bis max. 9/Classic
  • PowerPC (G1 bis G5)
  • 16 MB phys. RAM
  • 13"-256c-Monitor
  • 2-fach-CD-ROM-Laufwerk
Medium CD-ROM
Sprache Englisch; Deutsch (nur PS)
Aktuelle Version 1.09b[1]
Altersfreigabe
USK
USK ab 16 freigegeben
USK ab 16 freigegeben
PEGI
PEGI ab 16 Jahren empfohlen
PEGI ab 16 Jahren empfohlen

Diablo ist eine Computerspielreihe des US-amerikanischen Unternehmens Blizzard Entertainment, die aus Diablo (1996), Diablo II (2000) und Diablo III (2012) besteht. Sie zählen zum Genre der Action-Rollenspiele und Hack and Slays. Diablo erschien für Windows, Mac OS und PlayStation, Diablo II für OS X und Windows und Diablo III für Windows, OS X, PS3, PS4, Xbox 360 und Xbox One. Neben Baldur’s Gate wird Diablo auch als Wegbereiter für die „Wiederbelebung“ des in den 1990ern unpopulär gewordenen Rollenspiel-Genres genannt.[2][3]

Diablo I

In Diablo geht es um die Befreiung einer Welt von dem mächtigen Dämon Diablo. Der Spielercharakter durchstreift dabei die Labyrinthe 16 verschiedener Ebenen, in denen er Monster bekämpfen muss, um schließlich in der letzten Ebene gegen Diablo selbst anzutreten.

Durch Töten von Monstern erhält der Charakter Erfahrungspunkte, durch die er ein höheres Charakterlevel erreicht und mächtiger wird. Grundbestandteile der Fähigkeiten sind die vier Charakterwerte „Stärke“, „Magie“, „Geschicklichkeit“ und „Vitalität“. Pro Levelaufstieg erhält der Spieler fünf Punkte, die er beliebig auf die vier Charakterwerte seiner Figur aufteilen kann, bis sie einen jeweils von der Klasse abhängenden Maximalwert erreicht haben. Außerdem hängen die Möglichkeiten und die Ausgangswerte von den drei Charakterklassen ab. Ein Krieger kämpft vornehmlich nur mit Nahkampfwaffen, ein Magier mit Magie und eine Jägerin mit Fernkampfwaffen.

Abhängig von den vier Charakterwerten sind die Sekundärqualitäten Rüstungswert, Trefferwahrscheinlichkeit, Lebens- und Manapunkte sowie Schadensvermögen. Alle Eigenschaften können zusätzlich durch magische Ausrüstungsgegenstände beeinflusst werden. Lediglich die Resistenz gegenüber Magie wird ausschließlich durch diese beeinflusst.

Handlung

Die Handlung spielt in der Welt von Sanktuario, genauer in dem Dorf Tristram und in einem Dungeon unterhalb der Kirche des Dorfes. Der Spieler wird im Verlauf des Spiels von den Bewohnern des Dorfes durch Handel, Reparatur der Ausrüstung oder Informationen unterstützt.

Im Dungeon kämpft der Spieler gegen Monster und findet dabei unterschiedlichste Gegenstände, wie Waffen und Rüstungsteile, die ihn mit ihren besonderen Eigenschaften unterstützen, oder Zauberbücher in Bibliotheken, die ihm weitere oder verbesserte Zaubersprüche ermöglichen. Oft stößt er auch auf geheimnisvolle Schreine, die ihre gute oder schlechte Wirkung entfalten, wenn sie berührt werden, oder auf Truhen und Sarkophage, die teilweise durch Fallen gesichert sind und in denen nützliche Dinge enthalten sein können. Der Dungeon, in dem das eigentliche Spielgeschehen stattfindet, ist in 16 Ebenen eingeteilt, von denen jeweils vier einen gemeinsamen Bereich darstellen, in dem sich ähnliche Gegner und eine ähnliche Umgebung finden.

Im Einzelspieler-Modus muss er dabei immer wieder Quests erfüllen, die ihm häufig die Bewohner der Stadt erteilen, und die eine Belohnung einbringen. Am Ende des Spiels steht der Kampf gegen Diablo.

Gegenstände

Die Waffen, die im Spiel vorkommen, unterteilen sich in verschiedene Gattungen (Bögen, Äxte, Keulen, Schwerter und Stäbe), unter denen es wiederum verschiedene Abstufungen gibt, von denen der Schaden der Waffe, aber auch die Anforderungen an die Figur abhängen. Gleiches gilt für Rüstungen, Schilde und Helme. Amulette und Ringe unterstützen den Spieler durch magische Fähigkeiten. Daneben gibt es Bücher zum dauerhaften Erlernen eines Zauberspruchs, Schriftrollen zur einmaligen Anwendung eines Zauberspruchs, verschiedene Tränke und das dem Handel dienende Gold.

Alle Gegenstände kommen auch als magische Gegenstände vor, die dem Spieler eine zusätzliche Verbesserung seiner Fähigkeiten ermöglichen, solange er diese trägt. Einen besonderen Stellenwert unter den magischen Gegenständen haben die einzigartigen Gegenstände (Unique Items). Während normale magische Gegenstände nur bis zu drei[4] magische Eigenschaften haben, haben Unique Items bis zu sechs verschiedene magische Eigenschaften und einen eigenen Namen.

Magie

Es gibt drei grundsätzliche Arten von Zaubern: Feuer-, Blitz- und generelle Magiezauber. Jede Figur kann alle Zauber erlernen, sofern man die entsprechenden Bücher auftreibt und der Magiewert der Figur ausreicht, um diese zu lesen. Dies erfordert je nach Stufe und Art des Zaubers mehr oder weniger Magiepunkte.

Gegen alle drei Magiearten können Spielfiguren zu einem bestimmten Grad resistent, Monster darüber hinaus sogar immun sein. Zu den generellen Magiezaubern gehören außerdem Fähigkeiten wie Heilung, Telekinese, Wiederbelebung oder Herbeirufung eines Golems.

Entwicklung

Die ursprüngliche Entwicklung geht zurück auf David Brevik und die Schaefer-Brüder. Sie gründeten 1993 die Firma Condor, die kurz vor der Veröffentlichung Diablos von Blizzard übernommen und in Blizzard North umbenannt wurde.[5] Inspiriert durch Spiele wie NetHack, Moria und Angband und fasziniert von Tolkien und Might & Magic kamen sie auf die Idee, ein Spiel zu entwickeln, das ihren an diesen Vorbildern orientierten Vorstellungen entsprach. Die Echtzeit-Abläufe und die Point&Click-Steuerung Diablos waren ursprünglich noch nicht vorgesehen. Stattdessen sollte Diablo ein rundenbasiertes DOS-Spiel werden. Erst durch die Zusammenarbeit mit Blizzard, unter dessen Führung sie ihr Projekt in Angriff nehmen konnten, wurde Diablo als Windows-Echtzeitspiel neu konzipiert.[6][7]

Diablo-Erweiterung Hellfire

Noch im selben Jahr, in dem Diablo erschienen war, also 1997, wurde Synergistic Software, ein Mitglied der Sierra-Gruppe, mit der Entwicklung einer Erweiterung für Diablo namens „Hellfire“ (englisch für Höllenfeuer) beauftragt. Der zeitliche Rahmen für diesen Auftrag war sehr eng gesteckt, so dass die Erweiterung noch im Dezember 1997 veröffentlicht wurde. Hierdurch wirkte das Produkt unfertig – so fehlte eine Einbettung von Hellfire in die Handlungslinie von Diablo und es gab keinen Mehrspieler-Modus; dieser wurde jedoch als Patch nachgeliefert. Außerdem kam es zu einigen Abstürzen des Spiels, was bei der Basis-Diablo-Anwendung praktisch nicht auftrat. Später gab es Versuche der Spielergemeinde, diese verbleibenden Probleme selbst in Fan-Patches zu beheben.[8][9]

Neu waren zwei zusätzliche Labyrinth-Bereiche zu je vier Levels. Ferner gab es mit dem Monk (Mönch) eine neue Charakterklasse, die auf Stabkampf und Magie ausgelegt war und ohne schwere Rüstung auskam bzw. auskommen musste. Zwei weitere Klassen wurden zwar entwickelt, waren aber nicht standardmäßig verfügbar: Dies waren der Barbar (Aussehen des Kriegers), ein reiner Kämpfer ohne jegliches Magietalent und eine Bardin (Aussehen der Jägerin/Räuberin), die zwei Waffen gleichzeitig führen konnte. Dazu kamen zehn neue Zaubersprüche, über 20 neue Monstertypen, zahlreiche Unique Items, einige neue Item-Typen, sechs neue Quests, diverse Öle, mit denen man Waffen verstärken konnte, und Runen.

In der Spielmechanik ergaben sich zwei Veränderungen: Zum einen konnte ein Spieler jetzt in der Stadt rennen, wenn auch nur in Form einer schnellen Animation des Gehens, zum anderen gab es einen Ort im Spiel, an dem man einen Gegenstand verwahren und auf andere der eigenen Charaktere übertragen konnte.

Diablo II

Diablo II wurde 2000 von Blizzard Entertainment herausgegeben. 2001 folgte die Erweiterung Lord of Destruction (engl. f. Herr der Zerstörung, kurz LoD). Diablo II ist auch aufgrund des kostenlosen Battle.net-Zugangs zu einem der populärsten Online-Spiele geworden. Weitere Gründe für die hohe Popularität von Diablo II sind die gut ausbalancierten Charakterklassen und die sehr hohe Vielfalt an Gegenständen, welche selbst fortgeschrittenen Charakteren noch viel Raum für Verbesserung lässt. Da Diablo im ersten Teil nicht endgültig vernichtet wurde, zieht man in Diablo II erneut mit einem neuen Helden los, um ihm und seinen Verbündeten das Handwerk zu legen. Mit Baal und Mephisto erhalten zudem zwei weitere mächtige Dämonen eine bedeutende Rolle, die in dem Spiel Brüder Diablos sind.

Diablo III

Diablo III wurde von Blizzard Entertainment am 15. Mai 2012 für Windows und Mac OS X veröffentlicht. Die Handlung spielt 20 Jahre nach den Ereignissen des zweiten Teils. Der Spielercharakter untersucht den Einschlag eines gefallenen Sterns in der Stadt Neu-Tristram und begibt sich auf die Suche nach dem seit dem Einschlag verschwundenen Deckard Cain.

Wichtige Charaktere des Spiels

Adria

Adria ist eine Hexe, die einst in Tristram lebte. Sie ist die Mutter von Leah. Adria tritt im ersten und dritten Teil der Diablo-Reihe in Erscheinung.

Aidan

Aidan ist der Held aus Diablo 1. Im zweiten Spiel wurde er unter dem Namen „der dunkle Wanderer“ bekannt, der Diablos Seele in sich trug und zum Endgegner des Spiels wurde.

Deckard Cain

Deckard Cain war der letzte lebende Horadrim. Er ist eine zentrale Figur der Diablospiele, da er in allen Teilen vorkommt und dem Spieler mit wertvollen Ratschlägen zur Seite steht.

Diablo

Diablo, der Herr des Schreckens, ist der namensgebende Dämon der Diablo-Reihe. Er stellt in allen drei Hauptspielen den Endgegner dar.

Tyrael

Tyrael ist der Erzengel der Gerechtigkeit (später der Weisheit). Er spielt eine zentrale Rolle in der Diablo-Reihe. Er ist einer der wenigen, die den Spielercharakter im Kampf gegen die Mächte der Hölle unterstützen. Er tritt in Diablo 2 und Diablo 3 in Erscheinung.

Erzengel

Die Erzengel in der Diablospielreihe sind die Herrscher über die „Hohen Himmel“. Zu den wichtigsten gehören:[10]

  • Auriel – Erzengel der Hoffnung
  • Imperius – Erzengel der Tapferkeit
  • Itherael – Erzengel des Schicksals
  • Malthael – Erzengel der Weisheit, später des Todes
  • Tyrael – Erzengel der Gerechtigkeit, später der Weisheit

Übel

Die sieben Übel des Spiels (dort Große und Niedere Übel genannt) sind die Hauptendgegner der Spieleserie und die Herrscher über die „Brennenden Höllen“. Zu ihnen gehören:[11]

  • Diablo – Herr des Schreckens
  • Baal – Herr der Zerstörung
  • Mephisto – Herr des Hasses
  • Andariel – Herrin der Qual
  • Azmodan – Herr der Sünde
  • Belial – Herr der Lügen
  • Duriel – Herr der Schmerzen

Wissenswertes

  • In Heroes of the Storm wurden verschiedene Charaktere des Diablo-Universums als spielbare Helden eingefügt.

Romane zum Spiel

Reihenfolge nach Bänden:

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Diablo I Patch-Informationen – Beim Support von eu.battle.net
  2. [1]
  3. [2]
  4. Pedro Faria: Jarulf's Guide to Diablo and Hellfire; version 1.6: 3.4 Prefixes and suffixes. Abgerufen am 10. Januar 2009.
  5. Russ Pitts: Secret Sauce: The Rise of Blizzard. In: The Escapist Magazine. 6. Juni 2006, S. 3-4, abgerufen am 17. Juni 2011 (englisch).
  6. [3]
  7. Mystery: Diablo Alpha1x (Analyse einer frühen Diablo-Entwicklungsversion). In: Diablo Evolution. 21. Juni 2011, abgerufen am 20. Juli 2012 (englisch).
  8. lemming: Hellfire: Fixed 1.21. lurkerlounge.com, 18. Juni 2003, abgerufen am 2. Juli 2012 (englisch).
  9. Belix: Hellfire Patch v1.02.A5: Classic HF with less bugs and more polish! lurkerlounge.com, 16. Dezember 2013, abgerufen am 19. Mai 2015 (englisch).
  10. Erzengel auf de.diablo.wikia.com
  11. Große und Niedere Übel auf diablo3.gamona.de/wiki