Division 2 1988/89

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 30. November 2014 um 00:49 Uhr durch Wiegels (Diskussion | Beiträge) (Einsortierung). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Die Saison 1988/89 war die 50. Austragung der französischen Fußball-Division 2. Es handelte sich seit 1970 um eine offene Meisterschaft mit Profis und Amateuren. Zweitligameister wurde Olympique Lyon.

Teilnahmeberechtigt waren die 27 Vereine, die nach der vorangegangenen Spielzeit weder in die erste Division auf- noch in die dritte Liga (National) oder tiefer abgestiegen waren; dazu kamen drei Erstligaabsteiger und sechs Aufsteiger aus der National. Diese 36 Teilnehmer spielten in zwei überwiegend nach regionalen Gesichtspunkten eingeteilten Gruppen (eine mit Mannschaften aus dem Norden und Westen sowie eine mit Teams aus dem Süden und Osten).
Somit spielten in dieser Saison folgende Mannschaften um die Meisterschaft der Division 2:

Direkt aufstiegsberechtigt waren nur die jeweiligen Gruppenersten. Dazu kam eine Relegation zwischen dem am schlechtesten platzierten Erstligisten, der nicht direkt abstieg, und dem besten, nicht direkt aufstiegsberechtigten Zweitligisten.

Saisonverlauf und Tabellen

Jede Mannschaft trug gegen jeden Gruppengegner ein Hin- und ein Rückspiel aus, einmal vor eigenem Publikum und einmal auswärts. In dieser Spielzeit galt, wie auch in der Division 1, probeweise die Drei-Punkte-Regel; dieser Versuch wurde anschließend allerdings nicht fortgesetzt, weil dadurch keine wesentliche Zunahme der Trefferzahl zu verzeichnen war. Bei Punktgleichheit gab die Tordifferenz den Ausschlag für die Platzierung. Existierte auch dabei noch Gleichstand – wie diesmal zwischen Gueugnon und Beauvais –, so entschied die höhere Zahl erzielter Treffer.
Gespielt wurde vom 16. Juli 1988 bis zum 13. Mai 1989; von Anfang Dezember bis Anfang Februar gab es eine zweimonatige Winterpause.[1]

In beiden Gruppen blieb der Kampf um den ersten Rang bis zum letzten Spieltag spannend, und am Ende stieg mit Brest auch erneut ein Gruppenzweiter zusätzlich in die höchste Spielklasse auf. In der Abstiegsfrage traf es diesmal gleich vier Mannschaften, die nach nur einer Saison in die dritte Liga zurückkehren mussten; begleitet wurden sie von Sète, das diesen Weg freiwillig ging, und von der Elf aus Le Puy-en-Velay. Mit deren und dem gleichzeitigen Abstieg des FC Clermont-Ferrand und von Stade Rodez verlor Zentralfrankreich auf einen Schlag seine drei einzigen Zweitligisten.

In den 612 Begegnungen wurden 1.431 Treffer erzielt; das entspricht einem Mittelwert von 2,34 Toren je Spiel und bedeutete einen neuen Negativrekord in der Geschichte der Liga. Erfolgreichste Torschützen waren in Gruppe A Brests Paraguayer Roberto Cabañas mit 22 und in Gruppe B der Luxemburger Robert Langers (Orléans) mit 27 Treffern; Letzterer gewann damit die Liga-Torjägerkrone.[2] Zur folgenden Spielzeit kamen mit Racing Strasbourg, Stade Laval und Racing Lens drei Absteiger aus der Division 1 hinzu; aus der dritthöchsten Liga stiegen Mannschaften direkt auf, nämlich AS Red Star, EAC Chaumont, FC Lorient, FC Tours, AS Saint-Seurin und Olympique Avignon.

Gruppe A
Pl. Mannschaft Sp G U V Tore Tor-
diff.
Pkte.
1. FC Mulhouse 34 24 4 6 66:28 76
2. Brest Armorique (A) 34 22 9 3 62:24 75
3. Stade Rennes 34 19 8 7 61:28 +33 65
4. Quimper Cornouaille FC 34 19 8 7 55:29 +26 65
5. AS Nancy 34 18 5 11 52:36 59
6. EA Guingamp 34 11 12 11 51:52 45
7. US Valenciennes-Anzin 34 12 8 14 38:39 –1 44
8. USL Dunkerque 34 11 11 12 28:40 –12 44
9. Stade Reims 34 11 10 13 39:37 43
10. US Créteil (N) 34 10 11 13 29:39 41
11. FC Rouen 34 9 13 12 31:35 40
12. SCO Angers 34 8 15 11 44:43 +1 39
13. SC Abbeville 34 10 9 15 39:54 –15 39
14. FC Gueugnon 34 10 8 16 30:43 –13 38
15. AS Beauvais-Marissel 34 10 8 16 29:42 –13 38
16. AEPB La Roche-sur-Yon 34 9 9 16 26:32 36
17. AC Le Touquet (N) 34 5 9 20 20:57 –37 24
18. Le Mans UC (N) 34 5 9 20 27:69 –42 24

(A) = Absteiger aus der Division 1; (N) = Aufsteiger aus der National

Gruppe B
Pl. Mannschaft Sp G U V Tore Tor-
diff.
Pkte.
1. Olympique Lyon 34 19 11 4 66:22 68
2. Olympique Nîmes 34 20 6 8 53:30 66
3. Le Havre AC (A) 34 18 11 5 48:21 65
4. FC Martigues 34 17 7 10 40:30 58
5. SEC Bastia 34 14 9 11 46:44 51
6. CL Dijon 34 14 7 13 38:40 49
7. CS Cuiseaux-Louhans 34 12 11 11 34:40 47
8. Olympique Alès 34 10 16 8 33:31 46
9. FC Montceau 34 10 13 11 41:40 +1 43
10. US Orléans 34 11 10 13 53:60 –7 43
11. FC Grenoble-Dauphiné 34 11 9 14 33:39 –6 42
12. FC Annecy (N) 34 12 6 16 36:47 –11 42
13. Istres Sports 34 8 15 11 30:35 39
14. Chamois Niort (A) 34 7 17 10 28:31 –3 38
15. FC Sète 34 10 8 16 35:41 –6 38
16. Stade Rodez (N) 34 7 12 15 34:48 33
17. FC Clermont-Ferrand (N) 34 7 10 17 27:51 31
18. CO Le Puy 34 5 10 19 29:54 25

Ermittlung des Meisters und Aufstiegsrelegation

Die beiden Gruppensieger Lyon und Mulhouse, die bereits in beiden vorangehenden Spielzeiten – da allerdings in der Aufstiegsrelegation – aufeinandergetroffen waren, ermittelten in Hin- und Rückspiel den diesjährigen Meister der Division 2. Wie 1987 und 1988 setzte Lyon sich in beiden Begegnungen jeweils mit 2:1 durch und gewann so die diesjährige Zweitligameisterschaft.

Die Gruppenzweiten und -dritten kämpften in einer zweistufigen Ausscheidung darum, wer von ihnen gegen den Erstliga-18. Racing Strasbourg um einen weiteren Aufstiegsplatz in die höchste Spielklasse spielen durfte. Zunächst trafen die beiden Gruppenzweiten in einem einzigen Spiel jeweils auf den Dritten der anderen Gruppe; hierbei setzten sich Brest gegen Le Havre mit 4:1 sowie Nîmes gegen Rennes mit 1:0 durch und trafen anschließend – nun wieder in Hin- und Rückspiel – aufeinander. Dabei gewannen die Bretonen ihr Heimspiel mit 3:0 und konnten sich in Südfrankreich ein 0:1 erlauben.
Danach trennten sich Strasbourg und Brest zunächst 2:2, das Rückspiel sah einen 1:0-Erfolg des Brest Armorique FC, der somit als dritter Zweitdivisionär in die Division 1 aufstieg.

Siehe auch

Literatur

  • Alex Graham: Football in France. A statistical record 1894-2005. Soccer Books, Cleethorpes 2005, ISBN 1-86223-138-9
  • Sophie Guillet/François Laforge: Le guide français et international du football éd. 2009. Vecchi, Paris 2008, ISBN 978-2-7328-9295-5

Anmerkungen und Nachweise

  1. Pascal Grégoire-Boutreau/Tony Verbicaro: Stade de Reims - une histoire sans fin. Cahiers intempestifs, Saint-Étienne 2001, ISBN 2-911698-21-5, S. 349–351
  2. Guillet/Laforge, S. 253