Doomsday – Tag der Rache

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Film
Titel Doomsday – Tag der Rache
Originaltitel Doomsday
Produktionsland Großbritannien
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 2008
Länge 109 Minuten
Altersfreigabe


SPIO/JK geprüft: strafrechtlich unbedenklich[2]

Stab
Regie Neil Marshall
Drehbuch Neil Marshall
Produktion Benedict Carver,
Steven Paul
Musik Tyler Bates
Kamera Sam McCurdy
Schnitt Andrew MacRitchie,
Neil Marshall
Besetzung

Doomsday – Tag der Rache ist ein britischer Science-Fiction-Actionthriller aus dem Jahr 2008. Regie führte Neil Marshall, der auch das Drehbuch schrieb.

Handlung

Schottland im Jahr 2008. Das todbringende Killer-Virus Reaper (engl: „Sensenmann“) wütet unaufhaltsam im Land und rafft große Bevölkerungsteile dahin. Die machtlose britische Regierung beschließt aufgrund des Fehlens eines geeigneten Gegenmittels und einer sich abzeichnenden Pandemie das Kriegsrecht auszurufen, das Gebiet von der Außenwelt zu isolieren und es unter Quarantäne zu stellen. Als Sofortmaßnahme wird eine gigantische, unüberwindliche Stahlmauer errichtet, die die Infizierten an der Flucht in andere Landesteile hindert. Inmitten dieser chaotischen Zeit gelingt es einer jungen Mutter ihr kleines Mädchen, Eden, vor dem sicheren Tod zu bewahren, indem sie es zusammen mit ihrer Anschrift einer für die Evakuierung zuständigen Hubschrauberbesatzung anvertraut. Sie selbst wird zurückgelassen. Die Bewohner der Sperrzone werden durch das rücksichtslose Vorgehen der Armee, die mögliche Überlebende nicht mehr evakuiert, gleichgültig ihrem Schicksal überlassen. In diesem abgeriegelten Infektionsgebiet herrscht bald Anomie.

2035 bricht die Epidemie plötzlich mitten in England aus. Da Wahlen unmittelbar bevorstehen, gilt es Panik unter der Bevölkerung zu vermeiden. Die inzwischen erwachsene, kampferprobte Elitesoldatin Eden Sinclair erhält daher den Auftrag, im offensichtlich noch bewohnten Schottland – Satellitenbilder beweisen die Existenz menschlichen Lebens – ein Immunserum zu finden, das die britische Regierung beim Wissenschaftler Dr. Kane vermutet. Eine von Eden angeführte militärische Spezialeinheit aus Soldaten und zwei Wissenschaftlern bricht daraufhin nach Glasgow auf, um menschliche Überreste des in Vergessenheit geratenen Unglücks zu finden. Die Soldaten finden auch einige Überlebende, von denen sie jedoch feindselig empfangen werden. Die Expedition wird von einer kannibalistisch veranlagten Gruppierung unter Führung des Punks Sol bekämpft. Bei den Kämpfen wird die Zahl der Soldaten stark dezimiert und Eden gerät in Gefangenschaft. Mit Hilfe von Cally, der inhaftierten Tochter des gesuchten Kane, gelingt ihr schließlich die Flucht. Die beiden Frauen treffen auf zwei weitere Überlebende ihres Teams, einen Soldaten und einen Wissenschaftler. Gemeinsam setzen sie die Mission fort. Cally, die sich Eden als Schwester Sols offenbart, führt das Team zu einer mittelalterlichen Burg in den Highlands, wo der tyrannische Dr. Kane eine feudale Gesellschaftsform schuf. Er regiert dort wie ein Despot.

Es stellt sich heraus, dass es kein Heilmittel für das Reaper-Virus gibt. Der einst als Wissenschaftler tätige Dr. Kane überlebte nur aufgrund natürlicher Selektion und ließ sich fernab der großen Städte nieder, um der Entdeckung durch die Regierung zu entgehen. Eden flüchtet mit Cally und einem überlebenden Wissenschaftler sowohl vor Dr. Kanes Schergen als auch vor Sols Leuten, um ihren ehemaligen Kommandanten Bill Nelson zu kontaktieren.

Derweil verändert sich die Lage in London, als sich der Premierminister mit dem Reaper-Virus infiziert und daraufhin Selbstmord begeht, wodurch die Staatsgewalt an seinen Vertreter Canaris übergeht. Der unbarmherzige Politiker lässt den Anruf Edens zurückverfolgen, so dass er deren ungefähren Aufenthaltsort ermitteln kann. Mit einem Hubschrauber reist er der Kämpferin entgegen, die sich zwischenzeitlich ein Verfolgungsduell mit Sol und dessen Schergen liefert. Es gelingt ihr dabei schließlich, Sol zu töten. Nachdem sie Cally Canaris übergeben hat, damit er aus deren Blut ein Immunserum entwickeln lassen kann, sucht sie die Wohnung ihrer verstorbenen Mutter auf, deren Anschrift sie seit Jahrzehnten hütet. Dort wird sie von ihrem Vorgesetzten Nelson aufgesucht, dem sie eine Videoaufnahme von Canaris aushändigt, die sie zuvor bei Callys Übergabe aufgezeichnet hat und in dem seine menschenverachtende Einstellung zum Ausdruck kommt. Sie verbleibt schließlich auf eigenen Wunsch in Schottland und fährt zu Sols Leuten, um ihnen den Kopf ihres Anführers zu präsentieren. Dabei wird sie von der wilden Meute frenetisch gefeiert.

Hintergrund

Die Vorbereitung der Dreharbeiten nahm fünf Jahre in Anspruch.[3] Der Film wurde in Südafrika, in Schottland und in London gedreht.[4] Seine Produktionskosten betrugen schätzungsweise 30 Millionen US-Dollar. Nach einer Aussage des Regisseurs wäre ein Budget von 100 Millionen US-Dollar notwendig gewesen.[3][5]

Einige Filmteile wurden auf dem Londoner Frightfest im August 2007 vorgestellt.[3] Der Film startete in den Kinos der USA am 14. März 2008 und spielte dort bis zum deutschen Kinostart am 12. Juni 2008[6] ca. 11 Millionen US-Dollar ein.[7]

Zwei der Hauptdarsteller sind miteinander verwandt, Malcolm McDowell ist der Onkel von Alexander Siddig.

MyAnna Buring und Nora-Jane Noone standen bereits im von Neil Marshall produzierten Film The Descent gemeinsam vor der Kamera.

Das von den Protagonisten während der finalen Verfolgungsjagd verwendete Fahrzeug ist ein Bentley Continental GT.

In Deutschland erschien im November 2008 nur eine über zehn Minuten geschnittene Fassung als DVD und Bluray. In Österreich erschien jedoch im Juli 2009 eine ungeschnittene deutschsprachige Fassung als DVD und Bluray.

Deutsche Synchronfassung

Die deutsche Synchronbearbeitung entstand bei Film- & Fernseh-Synchron in München.[8]

Darsteller Deutscher Sprecher[8] Rolle
Rhona Mitra Natascha Geisler Eden Sinclair
Bob Hoskins Mogens von Gadow Bill Nelson
David O’Hara Gudo Hoegel Canaris
Rick Warden Tobias Lelle Chandler
Malcolm McDowell Erich Ludwig Dr. Marcus Kane
Alexander Siddig Martin Halm PM John Hatcher
Craig Conway Ole Pfennig Sol

Kritiken

James Berardinelli schrieb auf ReelViews, der Film vermische Elemente von Mad Max, Die Klapperschlange und I Am Legend. Der Versuch, so viel Material wie möglich in die Filmzeit zu „stopfen“, wirke verwirrend. Die Ausführung sei ein „Durcheinander“. Der Film sei typisch für die Kinostarts im „langen Winter“„erbrochene“ Handlung, keine großen Stars, keine realen Chancen an den Kinokassen.[9]

Dennis Harvey schrieb in der Zeitschrift Variety vom 17. März 2008, Marshalls intuitives Gespür für Action gleiche das Fehlen der Neuartigkeit des Drehbuchs aus. Das Ende sei wenig überzeugend, ermögliche jedoch eine Fortsetzung. Das technische Können der Beteiligten und deren Humor würden es vermeiden, dass der Film ins Lächerliche abdrifte.[10]

James O'Ehley bemerkte auf www.scifimoviepage.com, der Film wurde in Südafrika gedreht, wo man zahlreiche „billige B-Filme“ gedreht habe. Andererseits habe der „talentierte“ Regisseur mit Dog Soldiers und The Descent zwei der aufregendsten Horrorfilme der letzten Jahre erschaffen.[11]

Carsten Baumgardt schrieb auf www.filmstarts.de, Doomsday sei ultra-kompromissloses, schmerzhaft masseninkompatibles Genrekino. Der Regisseur entfessele ein Hochgeschwindigkeitsgewaltfest, das in puncto Tempo und Spaß viele gleichartige Filme überhole. Keine störenden Anflüge von Anspruch oder Subtext: nur Action, Tempo und von der Leine gelassener Wahnwitz.[12]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Freigabebescheinigung für Doomsday – Tag der Rache. Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft, Juni 2008 (PDF; Prüf­nummer: 114 220-a K).
  2. Doomsday - Tag der Rache - SPIO/JK geprüft: strafrechtlich unbedenklich (ungekürzt), Capelight / NSM Records (Schnittberichte.com)
  3. a b c Doomsday director's gory vision. BBC, abgerufen am 11. März 2008.
  4. Drehorte für Doomsday in der IMDb, abgerufen am 11. März 2008
  5. Einspielergebnisse für Doomsday in der IMDb, abgerufen am 11. März 2008
  6. Premierendaten für Doomsday in der IMDb, abgerufen am 11. März 2008
  7. www.boxofficemojo.com, abgerufen am 12. Juni 2008
  8. a b Doomsday – Tag der Rache. In: synchronkartei.de. Deutsche Synchronkartei, abgerufen am 21. April 2013.
  9. Filmkritik von James Berardinelli, abgerufen am 21. März 2008
  10. Filmkritik von Dennis Harvey, abgerufen am 20. März 2008
  11. www.scifimoviepage.com, abgerufen am 11. März 2008
  12. Kritik auf www.filmstarts.de, abgerufen am 12. Juni 2008