Eliteschule des Sports

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 18. August 2016 um 12:03 Uhr durch Stefan Fadinger (Diskussion | Beiträge) (bilderwunsch korrektur). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Eliteschule des Sports ist ein Prädikat, das durch den Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) an Bildungseinrichtungen vergeben wird, die sich der Förderung des Leistungssports im Verbund mit Schule und Wohnen widmen. Das Prädikat wird für einen vierjährigen Zeitraum (olympischer Zyklus) verliehen.

Definition

Eine Eliteschule des Sports ist eine Fördereinrichtung, die im kooperativen Verbund von Leistungssport, Schule und Wohnen Bedingungen gewährleistet, damit talentierte Nachwuchsathleten sich auf künftige Spitzenleistungen im Sport bei Wahrung ihrer schulischen Bildungschancen vorbereiten können.

Bundeskonferenz der Eliteschulen des Sports, Leipzig 2002[1]

Anerkennung

Der Status wird auf Antrag vom Arbeitskreis „Eliteschulen des Sports“ anerkannt. Nach Ablauf des vierjährigen Zeitraums werden die bestehenden Eliteschulen überprüft und es erfolgt eine Wiederernennung oder Aberkennung des Status. Der Arbeitskreis setzt sich aus je einem Vertreter folgender Institutionen zusammen: DOSB/Bereich Leistungssport (Vorsitz), Sparkassen Finanzgruppe, Kultusministerkonferenz (Kommission Sport), Sportministerkonferenz (Ausschuss "Leistungssport" der Sportreferentenkonferenz), Stiftung Deutsche Sporthilfe und einem weiteren Mitglied des DOSB.

Diese ausgezeichneten Fördereinrichtungen können sowohl Schulen als auch Internate und deren Zusammenschlüsse sein. Mit Gewährung des Status sollen an den Eliteschulen die Bedingungen erhalten oder verbessert werden, die es ermöglichen, dass talentierte Nachwuchsathleten sich auf künftige Spitzenleistungen im Sport unter Wahrung ihrer schulischen Bildungschancen vorbereiten können. Für die Umsetzung in den einzelnen Bundesländern arbeitet der DOSB eng mit Regionalteamleitungen zusammen. Diese werden durch die Olympiastützpunkte (OSP) festgelegt und koordiniert. Finanzieller Hauptförderer der Eliteschulen des Sports ist die Sparkassen Finanzgruppe. Die meisten Nachfolgeeinrichtungen der Kinder- und Jugendsportschulen der DDR besitzen heutzutage den Status einer „Eliteschule des Sports“.

Die Rahmenbedingungen können jedoch nicht verhindern, dass in einer Evaluationsstudie festgestellt wurde, dass jeder der beteiligten Akteure die Schule unter seinem Gesichtspunkt betrachtet und es somit "zwischen den Akteuren unterschiedliche Ansichten hinsichtlich der konkreten Umsetzungsmaßnahmen innerhalb der Qualitätsbereiche existieren." Hierdurch wird das Potenzial der Schulen nicht ausgenutzt.[2]

Voraussetzung für die Anerkennung

Der Arbeitskreis überprüft die folgenden sechs Kriterien:

  • 1. Bedingungen für die sportliche Ausbildung
  • 2. Koordination und Management des Zeitbudgets
  • 3. Regionale und überregionale Wirkungsmöglichkeiten
  • 4. Abstimmungs- und Organisationsstruktur
  • 5. Pädagogische Gesamtkonzeptionen unter leistungssportlichen G esichtspunkten
  • 6. Sportliche und bildungsbezogene Erfolge.[3]

Erfolge

An den 41 Eliteschulen des Sports wurden im Jahr 2013 ca. 11.500 Talente gefördert. Bei den Olympischen Spielen in Peking 2008 waren 29 Prozent der deutschen Teilnehmer aktuelle oder ehemalige Schüler von Eliteschulen, bei den Olympischen Winterspielen in Turin 2006 waren es sogar 58 Prozent.

Schulen

Schild „Eliteschule des Sports“ an einem Standort in Tauberbischofsheim

Zurzeit gibt es an 43 unterschiedlichen Standorten Eliteschulen des Sports:

Eliteschulen des Sports im Ausland

Vergleichbare Einrichtungen gibt es auch im europäischen Ausland, z.B. die Topsport Talent Schools in den Niederlanden, während in Skandinavien die Separierung der jungen Spitzensportler/innen vermieden wird.[4]

Siehe auch

Weblink

Quellen

  1. Definition (Memento vom 11. Juli 2015 im Internet Archive) auf Webseite des DOSB
  2. S. Creutzburg, V. Scheid: Qualitätsentwicklung an Partnerschulen des Leistungssports. Hofmann, Schorndorf 2014, ISBN 978-3-7780-3227-5, S. 141.
  3. http://www.iat.uni-leipzig.de:8080/rech.FAU?sid=C8A51E3A9&dm=1&auft=0
  4. Arnd Krüger:Sportschulen. Leistungssport 45(2015)6, S. 34-35.