Five Nights at Freddy’s (Computerspiel)

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Five Nights at Freddy’s
Leitende Entwickler Scott Cawthon
Veröffentlichung Windows:
8. August 2014
Android:
27. August 2014
iOS:
11. September 2014
Windows Phone:
2. Dezember 2014
Plattform Windows, Android, iOS, Windows Phone
Spiel-Engine Clickteam Fusion 2.5
Genre Horror, Survival
Spielmodus Einzelspieler
Steuerung Tastatur, Maus, Touchscreen
Medium Download
Sprache Englisch

Five Nights at Freddy’s (deutsch etwa: Fünf Nächte bei Freddys; oft mit FNAF bzw. FnaF abgekürzt) ist ein Indie-Survival Horrorgame. Es wurde von Scott Cawthon erdacht und über die Internet-Vertriebsplattform Desura am 8. August 2014 erstveröffentlicht. Es wurde für Windows, iOS, Android und Windows Phone entwickelt. Die Windows-Phone-Variante wurde jedoch aufgrund der schlechten Grafik und Qualität wieder aus dem Windows Phone Store entfernt.

Das Point-and-Click-Spiel handelt von einer fiktiven Pizzeria, in der sich des Nachts vier Animatronics verselbstständigen und den dort arbeitenden Nachtwächter bedrohen. Der Spieler übernimmt die Nachtschichten, die aus fünf Nächten bestehen und jeweils 6 Stunden (in Realzeit einige Minuten) andauern. Innerhalb dieser Zeitspanne verlassen die Animatronics „Freddy“, „Bonnie“, „Chica“ und „Foxy“ ihre Showbühnen und nehmen Kurs auf das Sicherheitsbüro des Spielers. Da dieser den Raum nicht verlassen kann, ist er quasi an seinem Arbeitsplatz gefangen. Nur über die im Lokal verteilten Überwachungskameras kann der Spieler die Animatronics im Auge behalten. Aufgrund der unvorhersehbaren Bewegungen der Figuren ist eine sichere Überwachung recht schwierig. Wird der Spieler in seinem Büro überrascht, wird dies mit einem Jump-Scare und anschließendem Game over-Bildschirm quittiert. Überlebt der Spieler alle fünf Nächte, erhält er einen fiktiven Lohnscheck und – nach gewissen Bonusrunden – ein Kündigungsschreiben.

Das Spiel wird überwiegend positiv bewertet. Aufgrund seiner Popularität hat Five Nights at Freddy’s als Parodie Eingang in Indie-Open-World-Spiele wie Minecraft gefunden. Am 11. November 2014 kam der Nachfolger Five Nights at Freddy’s 2 heraus. Schließlich wurde am 2. März 2015 der dritte Teil der Serie, Five Nights at Freddy’s 3, veröffentlicht. Der vierte Teil, Five Nights at Freddy’s 4, wurde ursprünglich für den 31. Oktober 2015 angekündigt und als finales Kapitel bezeichnet.[1] Dieser Termin wurde später auf den 8. August 2015 vorgezogen, am gleichen Tag wurde stattdessen für den 31. Oktober ein Gratis-DLC angekündigt.[2] Letztlich wurde das Spiel bereits am 24. Juli 2015 veröffentlicht.[3] Ein zusätzlicher Teil der Serie, Five Nights at Freddy's: Sister Location, erschien am 7. Oktober 2016.[4]

Spielprinzip

Five Nights at Freddy’s gehört dem Genre des Survival Horrors an. Der Spieler soll nicht nur durch Jump-Scares erschreckt, sondern auch durch das gezielte und geschickte Schüren von imaginärer Angst und Paranoia herausgefordert und unterhalten werden. Ziel des Spiels ist es, alle fünf Nächte zu überleben. Ist der Spieler erfolgreich und hat er alle fünf Nächte überstanden, bekommt er einen (fiktiven) Lohnscheck in Höhe von 120,50 US-Dollar überreicht – allerdings mit der Aufforderung, nächste Woche wieder zu erscheinen.

Seit der Vollversion des Originalspiels stehen zwei weitere Nächte als Bonus-Level zur Verfügung, wobei die sechste Nacht lediglich ungleich schwieriger ist. In der siebten Nacht kann der Spieler den Schwierigkeitsgrad für jeden Animatronic individuell einstellen. Allerdings kann er die siebte Nacht nicht gewinnen: Er wird in jedem Falle von seinem Arbeitgeber gefeuert, weil er sich unerlaubterweise an den Animatronics zu schaffen gemacht hat.

Steuerung

Five Nights at Freddy’s kann sowohl auf Windows-PCs, Android-fähigen Geräten und/oder iOS-Geräten gespielt werden. Die Steuerung findet unter Windows per Mausklick und Tastatur statt, unter Android, iOS und Windows Phone per Touchscreen.

Spielregeln

Gespielt wird im Einzelspielermodus aus der Egoperspektive. Der Spieler befindet sich in einem heruntergekommenen Büro, von dem aus er das Geschehen steuert. Per Mausklick kann er zwischen dem Büro und dem kleinen Überwachungsmonitor seines Tablets wechseln. Auf dem Überwachungsmonitor wiederum kann der Spieler zwischen mehreren Überwachungskameras wechseln. Ansonsten ist die Sicht des Spielers auf die linke und rechte Stahltür des Büros beschränkt, er kann seine Räumlichkeit nicht verlassen.

Jede Nachtschicht beginnt um 12:00 Uhr Mitternacht und endet um 6:00 Uhr morgens. In Realzeit dauert eine Nacht in der PC-Version etwa acht bis neun Minuten, in den Android-, Windows Phone- und iOS-Versionen sind es nur knapp fünf bis sechs Minuten. Der Spieler muss sowohl die beiden Bürotüren als auch die Überwachungsbildschirme im Auge behalten. Die Animatronics nähern sich in verschiedenster Weise dem Büro und versuchen, den Spieler zu überfallen. Über die Überwachungskameras kann der Spieler die Routen nachverfolgen, die die Animatronics bei ihrer Nachtwanderung durch das Gebäude nehmen. Allerdings kann es immer wieder vorkommen, dass einzelne oder mehrere Kameras ausfallen und der Spieler nur noch anhand spezieller Hintergrundgeräusche erahnen kann, wo sich der jeweilige Animatronic aufhält.

Der Spieler muss entweder eine oder beide Bürotüren schließen, sobald einer der Animatronics im Türrahmen erscheint. Sie werden für den Spieler sichtbar, sobald dieser die Lichtschalter an den Türen betätigt und das Licht im Flur angeht. Allerdings ist der Stromvorrat für jede Nacht begrenzt und das Betätigen der Lichtschalter, das Schließen der Türen und ein übermäßiger Monitorwechsel verbrauchen zusätzlich Energie. Ist sämtlicher Strom aufgebraucht, geht das Licht aus, die Türen öffnen sich wieder und das Spiel ist so gut wie verloren. Typisch für ein erfolgreiches Eindringen der Animatronics (oder, andersherum, Scheitern des Spielers) ist ein sogenannter „Jump-Scare“, bei dem einer der Animatronics dem Spieler entgegenspringt.

Der Game-over-Bildschirm zeigt den Backstage-Bereich, in dem die Ersatzkostüme für die Animatronics aufbewahrt werden. Dort ist nach dem Tod des Spielers auf der linken Seite ein Freddy-Fazbear-Kostüm zu sehen, aus dem die Augen und Zähne des Spielers quellen. Auf den Boden tropft Blut.

Handlung

Vergangenheit von Freddy Fazbear’s Pizza

Während des Spielverlaufs besteht die Möglichkeit, dank zufällig auftauchender Flugzettel mit Zeitungsausschnitten die fiktive Hintergrundgeschichte und dunkle Vergangenheit von Freddy Fazbear's Pizza zu rekonstruieren: Um 1980 war Freddy Fazbear’s Pizza ein berühmtes Speise- und Partylokal mit hohen Besucherzahlen und noch höheren Umsätzen. Besonders Eltern mit ihren Kindern konnten hier Kindergeburtstage feiern und/oder Pizza essen gehen. Ihren Erfolg verdankte die Pizzeria ihren vier Animatronics, die sich nicht nur frei bewegen, sondern auch singen und musizieren konnten. Auf der Hauptbühne standen Freddy Fazbear, Bonnie the Bunny und Chica the Chicken. Am beliebtesten war Foxy, der Piratenfuchs, der eine eigene Showbühne besaß. Foxy konnte durch das gesamte Lokal laufen und Kinder ansprechen, um dann mit ihnen gemeinsam durch das Lokal zu streifen. Einige Zeit später jedoch verschwanden mindestens fünf Kinder. Es stellte sich heraus, dass einer der Angestellten sich als Animatronic verkleidet und die Kinder in sein Büro gelockt hatte, um sie dann dort zu ermorden. Bei seinem sechsten Entführungsversuch wurde der Mann geschnappt, die Leichen der Kinder wurden jedoch nicht gefunden.

Nach diesen Vorfällen ließ die Besucherzahl sehr bald nach. Im Laufe der Zeit häuften sich Beschwerden seitens der Eltern, die noch mit ihren Kindern das Lokal aufsuchten. Laut Polizeiakten hatten Eltern wie Kinder einen fürchterlichen Gestank wahrgenommen, der aus den Animatronics strömte. Außerdem war ihnen aufgefallen, dass Blut und Gewebe aus den Augen- und Mundhöhlen der Puppen quoll. Einige Eltern bezeichneten die Animatronics als „animierte Leichname“. Schließlich schaltete sich das Gesundheitsamt ein, das den Betreiber von Freddy Fazbear’s Pizza androhte, das Lokal zu schließen, sollten sich die Hygienezustände nicht bessern. Im Jahr 1987 ereignete sich ein erschreckender Vorfall, der zunächst nicht näher beschrieben wird (erst im 4. Spieleteil erfährt man Genaueres). Bei diesem Vorfall, der nur als "Biss von 1987" bekannt ist, soll das Opfer seinen frontalen Stirnlappen verloren haben. Nachdem auch die Verunreinigungen und der Gestank weiterhin nicht nachließen, blieben die Besucher dem Lokal schließlich fern. Schon bald darauf wurde der öffentliche Betrieb in der Pizzeria endgültig eingestellt.

Der Spieler übernimmt den Job zu der Zeit, als nur noch wenige Monate bis zum Abriss verbleiben.

Gegenwart

Der Spieler schlüpft in die Rolle des Nachtwächters Mike Schmidt. Über eine Zeitungsannonce erfährt dieser, dass die kurz vor der Schließung stehende, heruntergekommene Pizzeria Freddy Fazbear's Pizza einen Nachtwächter sucht. Mike nimmt an, da er sich mit den fünf Nachtschichten die versprochenen 120 Dollar dazuverdienen will. Bereits in der ersten Nacht erhält er einen Anruf, der allerdings aus einer auf Band gesprochenen Nachricht besteht. Sie stammt vermutlich von einem der Vorgänger von Mike (welcher bislang namenlos geblieben ist und im englischen Original nur als Phone Guy betitelt wird).

Der Anrufer verliest zunächst die offizielle, für neue Mitarbeiter bestimmte Begrüßung, dann warnt er Mike vor den Animatronics. Diese sollen sich nachts verselbstständigen, durch die Pizzeria stromern und hartnäckig das Büro des Nachtwächters aufsuchen. Er erklärt dies damit, dass die Servos der Animatronic-Figuren verklemmen würden, wenn diese zu lange deaktiviert seien. Deshalb sei in die Animatronics eine Art „Freigang-Modus“ programmiert worden. Da Nachtwächter kein Animatronic-Kostüm tragen, sei es laut dem Anrufer denkbar, dass die echten Animatronics den Spieler für ein unkostümiertes Endoskelett halten könnten, weshalb sie unter Umständen versuchten, ihr Opfer gewaltsam in eines der leeren Ersatzkostüme zu zwängen. Dies führe nicht selten zum Tod des Opfers, weil die Maske innenseitig mit spitzen Ösen und Schrauben bespickt sei. Der Anrufer beschwichtigt widersprüchlicherweise noch, dass alles aber nur halb so wild sei, dann legt er auf.

In den darauffolgenden Nächten klingelt das Telefon jeweils erneut, jedes Mal ertönt eine Bandansage. Mit jedem Anruf klingt Phone Guy immer ängstlicher und beklagt sich über das zunehmend aggressiver werdende Verhalten der Animatronics. Außerdem drängt er mehr und mehr zur Vorsicht und ermahnt Mike, sich bloß nicht erwischen zu lassen. In der vierten Nacht schließlich wird Mike akustisch Zeuge, wie der Anrufer in seinem Büro überrascht und augenscheinlich von den Animatronics getötet wird. In der fünften Nacht klingelt das Telefon erneut, jedoch dringt aus dem Hörer unverständliches, stark verzerrtes und sehr tiefes Brabbeln, das nicht von einem Menschen stammt.

Charaktere

Protagonisten

In Five Nights at Freddy’s gibt es drei Protagonisten: Mike Schmidt, dessen Rolle der Spieler übernimmt, Phone Guy, der hin und wieder Tipps gibt und das leitende Unternehmen, Freddy Fazbear Entertainment, dessen Rolle allerdings zweifelhaft ist.

  • Mike Schmidt: Über Mike Schmidt ist wenig bekannt. Sein Aussehen wird dem Spieler vorenthalten, es liegt auch keine offizielle Personenbeschreibung vor. Anhand der sichtbaren Augen der Leiche im Game-over-Bildschirm ist nur bekannt, dass er blau-äugig ist. Auch bleibt spekulativ, wann Mike seinen Job antritt. Da auf dem Lohnscheck als Überreichungsdatum lediglich ein „Freitag, der 12. November“ angegeben ist und das Datum auf den Zeitraum zwischen dem Vorfall von 1987 und heute fallen muss (Mike ist laut Aussage von Phone Guy der zweite Nachfolger), kommen nur die Jahre 1993, 1999 und 2004 in Frage. Als am wahrscheinlichsten wird jedoch das Jahr 1993 angenommen. Zudem ist auch das Motiv, warum Mike trotz der lebensbedrohlichen Umstände im Dienst bleibt, unbekannt. Hinzu kommt, dass sein Stundenlohn mit 4,00 $ unter dem in den USA gesetzlich vorgeschriebenen Mindestlohn liegt.
  • Phone Guy: „Phone Guy“ (deutsch „Telefon-Typ“) ist die offizielle Bezeichnung für den ominösen Anrufer, der für jede Nacht eine auf Band gesprochene Nachricht hinterlässt. Er tritt niemals persönlich in Erscheinung und bislang wurde ihm auch kein bürgerlicher Name zugewiesen. Sein Verhalten hat in Spieleforen zu lebhaften Debatten geführt: Phone Guy widerspricht sich oftmals selbst und spielt die von ihnen ausgehende Bedrohung herunter, anstatt dem Spieler beispielsweise dazu zu raten, das Lokal sofort zu verlassen. Weil er außerdem die Unwahrheit sagt, wird oft geargwöhnt, dass Phone Guy dem Spieler gar nicht wirklich helfen will. So behauptet er beispielsweise, der Grund für die Übergriffe durch die Animatronics sei der Umstand, dass Nachtwächter kein Kostüm tragen würden. Während des Spiels aber kann der Spieler beobachten, wie „Bonnie“ den Backstage-Raum durchquert, wo auf der linken Seite ein unkostümiertes Endoskelett an einem Tisch lehnt. „Bonnie“ macht jedoch nie Anstalten, das Endoskelett in ein Kostüm zu stopfen. Er ist völlig darauf fixiert, in das Sicherheitsbüro zu gelangen. Allerdings sind manche Hinweise von Phone Guy unabdingbar für ein erfolgreiches Weiterspielen, was ihn zum einzigen Verbündeten macht, den der Spieler hat. Er ist zum Zeitpunkt der Handlung bereits verstorben, während einer seiner aufgenommenen Nachrichten wird Phone Guy hörbar von den Animatronics ermordet.
  • Freddy Fazbear Entertainment: Das Unternehmen „Freddy Fazbear Entertainment“ ist der eigentliche Auftraggeber von Mike und Phone Guy. Die Firma scheint um die beängstigenden Vorkommnisse um die Animatronics zu wissen und ist offenbar sehr um Vertuschung bemüht: In dem Begrüßungsschreiben, das Phone Guy zu Spielbeginn verliest, wird ausdrücklich erwähnt, dass jegliches Verschwinden oder Sterben von Mitarbeitern erst nach Ablauf von drei Monaten zu Protokoll gebracht und gemeldet wird. In der Zwischenzeit würden Fund- oder Tatorte grundgereinigt und eventuell verschmutzte Teppichböden durch neue ersetzt. Die Firma agiert insgesamt recht skrupellos und scheint wenig Interesse daran zu haben, die Animatronics loszuwerden, oder die Sicherheit seiner Mitarbeiter maßgeblich zu erhöhen. Dies lässt sich schon in dem zu Spielbeginn präsentierten Zeitungsausschnitt erkennen, der die Wiedereröffnung von „Freddy Fazbear's Pizzeria“ feiert.

Animatronics (Antagonisten)

In Five Nights at Freddy’s gibt es vier anthropomorphe Animatronics sowie einen Zusatzcharakter. Fast allen Gegnern ist gemeinsam, dass sie sich nur bewegen, wenn niemand hinsieht. Über die Nächte hinweg werden die Animatronics aggressiver und bewegen sich immer schneller und öfter zum Spieler hin.

  • Freddy Fazbear: Er ist das namensgebende Maskottchen. Ein dicklicher, brauner Teddybär mit kleiner, schwarzer Fliege und kleinem, schwarzen Zylinder. In seiner rechten Hand hält er ein silbern verchromtes Mikrofon. Typisch für Freddy ist ein tiefes, dumpfes Lachen, das ertönt, sobald er sich bewegt. Allerdings wird er erst in der dritten Nacht aktiv und verlässt die Bühne erst, wenn sowohl Bonnie als auch Chica sie bereits verlassen haben. Da er sofort in einen weit entfernten Raum gelangt, wird ihm oftmals Teleportation vorgeworfen. Er kann nicht wirklich abgewehrt werden, er bewegt sich jedoch nicht vom Fleck, wenn er gerade per Überwachungskamera anvisiert wird. Sollte er im Ost-Flügel (genauer: Kamera 4B) auftauchen, sollte die Tür geschlossen werden, da er nur einen Schritt davon entfernt ist, ins Büro einzutreten. In den letzten Nächten kann es nötig sein, die rechte Tür zu schließen, bevor der Spieler die Kameras checkt, ansonsten betritt Freddy währenddessen (fast) jedes Mal unbemerkt das Büro. Freddy erscheint außerdem auch in der linken Tür, allerdings nur, wenn dem Spieler der Strom ausgeht, dies aber auch von der ersten Nacht an. Es wird dunkel und die Augen von Freddy beginnen zu leuchten. Gleichzeitig ertönt eine Spieluhr-Version des Liedes Toreador aus der französischen Oper Carmen, diese hat eine zufällig unterschiedliche Länge.
  • Bonnie the Bunny: Ein lavendelblauer Hase mit roter Fliege, der auf der Showbühne eine rot-weiße E-Gitarre mit schwarzem Griff in den Händen hält. Interessanterweise verschwindet Bonnies E-Gitarre, sobald er die Showbühne verlässt. Bonnie gilt als besonders aggressiv und aufmüpfig. So ist er auch in den meisten Nächten der Erste, der die Bühne verlässt. Er erscheint stets in der linken Tür. Typisch für Bonnie sind schwere, schlurfende Schritte, wenn er sich fortbewegt. Sobald Bonnie das Büro betreten hat, kann man ihn "jammern" hören.
  • Chica the Chicken: Das einzige „Mädchen“ in der Gruppe. Chica ist ein senfgelbes Huhn (keine Ente, wie oft fälschlicherweise behauptet wird), das ein weißes Lätzchen mit der Aufschrift „Let’s eat!“ (deutsch „Lass uns essen!“) um den Hals trägt. Auf der Showbühne trägt sie einen Teller mit einem pinkfarbenen Modell-Cupcake, sobald sie die Bühne verlassen hat, sind Teller und Cupcake verschwunden. In den meisten Nächten verlässt Chica die Bühne als Zweite. Chica gilt als besonders hartnäckig, sie verweilt oft übermäßig lange an der Tür und zehrt somit am stärksten am Stromvorrat. Sie erscheint stets auf der rechten Seite. Sie ist außerdem bekannt dafür, ständig in der Küche Krach zu machen, weshalb Spielefans Witze darüber verbreiten, Chica sei verfressen. Chica lässt dieselben Geräusche ertönen wie Bonnie, wenn sie sich bewegt und das Büro betreten hat.
  • Foxy the Pirate Fox: Er ist, neben Freddy, der am meisten gefürchtete Animatronic. Foxy verbirgt sich hinter einem violetten Bühnenvorhang mit Sternenmuster, vor der Bühne steht ein Schild mit der Aufschrift: „Sorry! Out of order!“ (deutsch „Verzeihung! Außer Betrieb!“). Hin und wieder gibt er ein „Dumm-di-dumm!“ von sich. Foxy ist ein dürrer Fuchs mit Augenklappe und Enterhaken anstelle der linken Hand. Auffällig ist sein karmesinrotes, zerfleddertes Fell, das stellenweise fehlt, sodass das mechanische Endoskelett sichtbar ist. Außerdem fehlen ein paar seiner Zähne und der Kiefer scheint ausgerenkt zu sein (das Maul steht fast immer offen). Foxy unterscheidet sich auch in seinem Verhalten von den anderen Animatronics: Er schleicht nach und nach hinter seinem Vorhang hervor, bis er vor der Bühne steht und sich scheinheilig mit seinem Haken am Kinn kratzt. Irgendwann sieht der Spieler plötzlich nur noch eine leere Bühne und auf dem Schild steht manchmal: „It's me!“ (deutsch „Ich bin’s!“). Wechselt der Spieler nun auf die Kamera im West-Flügel (Kamera 2A), sieht er Foxy den Gang hinunter rennen (somit ist Foxy der einzige Animatronic der sich für den Spieler sichtbar bewegt). Wenn der Spieler jetzt nicht schnell genug die Tür schließt, kommt Foxy laut schreiend ins Büro gerannt. Hat der Spieler die Tür rechtzeitig verschlossen, kann man Foxy gegen die Tür hämmern hören.

Spezialgegner

  • Golden Freddy ist der einzige inaktive Animatronic. Er ist nicht in der Lage sich zu bewegen, da ihm das nötige Endoskelett fehlt. Wie Freddy Fazbear hat er das Aussehen eines Teddybärs, besitzt jedoch ein gold-gelbes Fell und leere Augenhöhlen. Golden Freddy erscheint nur unter einer bestimmten Voraussetzung. Bestimmte Poster in den Fluren ändern zufällig ihre Motive, so zeigt ein Plakat plötzlich Freddy Fazbear, während dieser den eigenen Kopf abnimmt. Zeigt das Poster hingegen mit geringer Wahrscheinlichkeit Golden Freddys Gesicht in Nahaufnahme, sitzt dieser daraufhin im Büro. Gleichzeitig kann der Spieler bei genauem Hinhören das Kichern eines kleinen Kindes vernehmen. Golden Freddy sitzt, leblos zusammengesunken, dem Spieler genau gegenüber, erschreckt ihn mit lautem, tiefen Schreien und verursacht dann einen Spielabsturz. Der Spieler kann ihm nur entkommen, indem er bei Sichtung sofort ins Kameramenü wechselt und dort für einige Sekunden verweilt. Das Büro ist anschließend wieder leer.

Entwicklungsgeschichte

Five Nights at Freddy’s wurde von dem Spieledesigner Scott Cawthon erdacht, Vorbild war sein Spiel Chipper & Sons Lumber Co. Dieses Spiel wurde von verschiedenen Spielekritikern äußerst negativ bewertet, in erster Linie wurde beklagt, dass die Spielfiguren wie "gruselige, leblose Animatronics" wirkten. Diese harschen Kritiken verschreckten Cawthon zunächst, dann aber beschloss er, ebendiese zu seinen Gunsten umzusetzen.[5]

Die Inspiration für die Animatronics waren reale Vorbilder in Gestalt von Themenparks und Pizzeria-Ketten wie Chuck E. Cheese’s und ShowBiz Pizza Place, die im Realleben tatsächlich für ihre (freilich viel harmloseren) Animatronics berühmt sind. So ist zum Beispiel Freddy Fazbear eine Parodie auf die Chuck E. Cheese's Hauptfigur „Chuck E. Cheese“ (beide tragen Hut und Fliege) sowie auf „Billy Bob“ aus dem ShowBiz Pizza Place (auch er ist ein Bär und Kopf einer Showband).[6] Nach eigener Aussage entwarf Scott Cawthon den In-Game-Charakter „Foxy“ während einer 24-stündigen Autofahrt. Des Weiteren habe er vor dem In-Game-Charakter „Bonnie“ solche Angst gehabt, dass er monatelang Albträume bekam.[5]

Die Entwicklung und Programmierung des Spiels begann etwa Anfang Juni 2014. Aufgrund finanzieller Probleme musste Scott Cawthon seine eigenen Söhne als Spieletester engagieren. Außerdem musste er die In-Game-Charaktere „Phone Guy“ und „Foxy“ selbst vertonen.[5] Am 13. Juni wurde das Spiel mit Hilfe der Clickteam-Fusion-2.5-Software fertiggestellt und der Steamcommunity von Steam Greenlight vorgestellt. Zum 14. Juli hin wurden erste, offizielle Trailer auf dem Videoportal YouTube vorgeführt. Am 8. August 2014 wurde die Demo-Version von Five Nights at Freddys über die Internet-Vertriebsplattform Desura erstveröffentlicht. Zehn Tage später, am 18. August 2014, wurde die Vollversion des Spiels für den PC freigegeben und zum Verkauf angeboten. Am 25. August kam die Android-Version heraus, am 11. September die iOS-Version und am 2. Dezember schließlich die Windows Phone-Version. Alle Vollversionen des Spiels sind kostenpflichtig.[7]

Im April 2015 erwarb Warner Bros. die Filmrechte an der Serie.[8] Drei Monate später wurde Gil Kenan als Regisseur einer Verfilmung der Spielgeschichte benannt.[9]

Rezeption

Spielekritiken

Five Nights at Freddy’s erhielt überwiegend positive Kritiken. Besonders hervorgehoben werden das Design und die Grafik sowie der Umstand, dass trotz der einfachen Bedien-Mechanik vom Spieler einiges an Geschick und starken Nerven abverlangt würden. Auch die Jump-Scares würden geschickt eingesetzt, um die Angst des Spielers anzutreiben. Andere Spielekritiker loben die Charaktergestaltung der Animatronics sowie die Atmosphäre des Spiels. Zudem gefalle das Spiel aufgrund der Tatsache, dass es ganz ohne irgendeine Form von Gewalt (sei es durch Fäuste oder Waffen) auskomme und allein durch das Schüren von Ängsten und das Ausarbeiten von Überlebenstaktiken längerfristig unterhalte.[10][11] Spielekritiker Jeffrey Matulef vergleicht die Animatronics in seinem Review mit den Weinenden Engeln aus der Doctor Who-Serie, da diese sich gleichfalls nur dann bewegen, wenn niemand hinsieht. Er lobt außerdem, wie durch den latenten Strommangel die Angst, Nervosität und der Zeitdruck des Spielers geschürt würden, was den Nervenkitzel des Spiels erst ausmache.[12]

Es wurde lediglich bemängelt, dass die Download-Zeit zu lang sei, besonders bei der PC-Version. Auch wurde bedauert, dass der Spielspaß nachlasse, sobald der Spieler eine geeignete Taktik gefunden habe, um das Eindringen der Animatronics trotz Zeit- und Strommangel zu verhindern. Allerdings träfe dies auf fast alle Survival-Horror-Games zu. Auf der Website PCgamer.com erhielt Five Nights at Freddy’s 80 von 100 möglichen Punkten.[10][11]

Das auf Handyspiele spezialisierte Onlineportal Pocketgamer verlieh der Android-Version von Five Nights at Freddy’s einen Gold Award und bezeichnete es als „ein cleveres Schreck-Fest, welches Jump-Scares mit knöchelbeißender Spannung ausbalanciert“.[13]

Adaptionen

Ähnlich wie die fiktive Figur Slenderman, so haben auch sämtliche Teile von Five Nights at Freddy's Eingang in das populäre Indie-Open-World-Spiel Minecraft gefunden. Dort können Spieler wahlweise im Einzel- oder Multiplayermodus eine dreidimensionale Nachbildung von „Freddy Fazbear's Pizzeria“ erkunden, wobei sie den Animatronics ausweichen müssen.[14] Ein ähnlicher Spieleableger ist Five Nights at Freddy's - Gmod. Der sogenannte „Garry's Mod“ (so die volle Bezeichnung) ist ein Spieleserver, der diverse Spiele in 3D-Animationen umwandelt und Einzelspielermodi und Multispielermodi anbietet. Der Spieler kann Five Nights at Freddy's somit nun auch dreidimensional spielen. Genau wie im Originalspiel, so müssen die Abenteurer den Animatronics entkommen, können sich aber auch gegenseitig „bekriegen“.[15] Auf der Video-Plattform YouTube entwickeln sich sogenannte Let’s-Play-Videos zu allen Five Nights at Freddy’s-Teilen zu einem regelrechten Hype.[16] Einige Let's Play-Videos verzeichneten innerhalb eines Monats mehr als eine Millionen Aufrufe.[5]

Literatur

  • James Egan: 500 Facts About Video Games, Vol. 1. Lulu.com, Raleigh (North Carolina) 2016, ISBN 132641982X.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Five Nights At Freddy's 4: The Final Chapter Announced auf kotaku.com. (englisch)
  2. Destructoid: Five Nights at Freddy's 4 coming August 8, free content update on October 31 auf destructoid.com. (englisch)
  3. Five Nights at Freddy's 4 - Schon jetzt auf Steam verfügbar auf gamestar.com. (deutsch)
  4. Mike Guarino: Five Nights At Freddy’s: Sister Location Out Today Despite Dev Teasing Delay. vom 07. Oktober 2016 auf attackofthefanboy.com, (englisch)
  5. a b c d James Egan: 500 Facts About Video Games, Vol. 1. S. 24 - 26.
  6. Trivia und Beschreibung zum Charakter Freddy Fazbear auf freddy-fazbears-pizza.wikia.com. (englisch)
  7. Entwicklungsgeschichte von Five Nights at Freddy’s auf freddy-fazbears-pizza.wikia.com. (englisch)
  8. Five Nights at Freddy's wird verfilmt auf indiegames.ch
  9. Artikel auf GamesIndustry.biz. Abgerufen am 1. August 2015.
  10. a b Joel Couture: Five Nights at Freddy’s Review – Nightmares and Death at Chuck E Cheese’s auf: indiegamemag.com. (englisch)
  11. a b Omri Petitte: Five Nights at Freddy's - A review auf: pcgamer.com. (englisch)
  12. Jeffrey Matulef: Five Nights at Freddy's brings horrifying animatronic animals to Steam. Auf: eurogamer.net (englisch).
  13. Gold Award für Five Nights at Freddy’s auf pocketgamer.co.uk (englisch).
  14. Offizielle Download- und Forenseite zu Minecraft - Five Nights at Freddy's auf minecraftmaps.com. (englisch)
  15. Infos zu Five Nights at Freddy's - Gmod auf steamcommunity.com. (englisch)
  16. Nick Rowen: Let’s eat! auf: destructoid.com. (englisch)