Giovanni Ghezzi

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Giovanni Ghezzi (auch Ghezzy; * 1677 in Lamone, Schweiz; † 1746 in Kassel) war ein Schweizer Architekt und ab 1725 Landbaumeister der Landgrafschaft Hessen-Kassel.

Familie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ghezzi stammte aus der Künstlerfamilie Ghezzi, Del Ghezzo, Ghezzio[1] in Lamone bei Lugano. Sein Vater und Lehrer war der in Polen und Österreich aktive Bildhauer und Stuckateur Giacomo Ghezzi (* um 1650 in Lamone), der 1700 bei der Heimkehr aus Polen am Gotthardpass in einem Lawinenunfall ums Leben kam.

Sein Sohn Giovanni Ghezzi (II.) († 1809 in Lamone) arbeitete als Schüler von Giocondo Albertolli (1742–1839) mit diesem 1774/75 in Mailand am Stuckdekor der Prunkräume im Palazzo Reale und modellierte später den Puttendekor der Chorkuppel in der Pfarrkirche „Santi Giorgio e Maria Immacolata“ in Origlio bei Lugano und des Hochaltars der Kirche „Oratorio San Zeno“ bei Lamone.[2]

Wirken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ghezzi wurde 1719 in Kassel unter Landgraf Karl „Hofstukkator“ und am 1. April 1723 „Controlleur beim Bauwesen“. Ab 1725 war er als Landbaumeister verantwortlich u. a. für den Bau von Kirchen in Nordhessen. Zunächst war er nur zuständig für das Bauwesen im Westen der Landgrafschaft, aber ab 1738 erhielt er die Zuständigkeit für das gesamte Landbauwesen des Landes. Weit mehr als ein Dutzend dortiger Kirchenbauten werden ihm zugeschrieben, wobei sie sich architektonisch sehr ähneln.

Werke (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Kirche in Obermelsungen
Die Saalkirche in Niedergrenzebach
Die Kirche in Roßbach
Die Pfarrkirche in Friedewald
Die Kirche in Goßfelden

Fußnoten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Celestino Trezzini: Ghezzi, Del Ghezzo, Ghezzio. In: Historisch-Biographisches Lexikon der Schweiz. Band 3: Eglof - Güttingen. Paul Attinger, Neuenburg 1926, S. 507 (PDF Digitalisat)
  2. Ulrich Thieme (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart; Band 13: Gaab–Gibus. E. A. Seemann, Leipzig, 1920, S. 537
  3. Johanniskirche Wolfsanger
  4. Christa Pflüger-Alheit: Kirchtürme in Kassel, Eine Publikation zum Stadtjubiläum. Kassel, 2013, S. 15–16
  5. HStAM Fonds 40 a Rubr. 10 No 205: Kommission für den Baumeister Ghezzi zur Besichtigung der Baugebrechen zu Wabern, Wolkersdorf, Rauschenberg, Rosenthal, Marburg und Ziegenhain
  6. Kassel, Karlsaue, Entwurf zu Wirtschaftsgebäuden an der Orangerie, Grundriss
  7. Evangelische Kirche Obermelsungen
  8. Evangelische Pfarrkirche Friedewald
  9. Evangelische Pfarrkirche Harmuthsachsen
  10. Evangelische Pfarrkirche Goßfelden

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]