HK MG5

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
HK121
HK MG5
Allgemeine Information
Zivile Bezeichnung HK121
Militärische Bezeichnung MG5
Entwickler/Hersteller Heckler & Koch
Modellvarianten MG5 – Rohrlänge 550 mm, ergonomische Schulterstütze, Zweibein

MG5A1 – Rohrlänge 550 mm, für den Einbau in Waffenstationen ohne Schulterstütze und ohne Zweibein

Maschinengewehr MG5A2 – Rohrlänge 460 mm, ergonomische Schulterstütze, Zweibein

Waffenkategorie Maschinengewehr
Ausstattung
Gesamtlänge 1112 mm
Gewicht (ungeladen) 12,4/12,0 (MG5/MG5A2) kg
Lauflänge 550/460 (MG5/MG5A2) mm
Technische Daten
Kaliber 7,62 × 51 mm NATO
Munitionszufuhr Munitionsgurt
Kadenz ca. 640/720/800 Schuss/min
Feuerarten Feuerstoß, Dauerfeuer
Drall rechts
Visier Diopter
Montagesystem NATO-Schiene
Verschluss Drehkopfverschluss
Ladeprinzip Gasdrucklader
Listen zum Thema

Das HK MG5, oder ursprünglich auch HK121, ist ein Universalmaschinengewehr des schwäbischen Handwaffenherstellers Heckler & Koch.

Die Arbeiten am MG5 begannen, noch unter der Bezeichnung HK121, bereits kurz nach der Entwicklung des leichten Maschinengewehrs MG4, das Heckler & Koch erstmals als HK MG43 auf der Fachmesse MILIPOL 2001 in Paris vorstellte. Einen Prototyp des HK121 präsentierte der Oberndorfer Waffenhersteller erstmals auf dem 14. Tag der Infanterie im Juli 2010 in Hammelburg einer größeren Öffentlichkeit.

Stand August 2018 waren etwa 4400 MG5 an die Bundeswehr ausgeliefert, in den Varianten Standard- und Infanteriewaffe. Damit war zu diesem Zeitpunkt mehr als die Hälfte der als Mindestausstattung veranschlagten 7114 Maschinengewehre dieses Typs in der Truppe angekommen, allerdings bislang nicht in der Einbauvariante für Fahrzeuge. Nach ersten Planungen sollten alle Teilstreitkräfte der Bundeswehr bis zu 12.733 neue Maschinengewehre dieses Typs bekommen, um so das MG3 in der Rolle als Infanteriewaffe abzulösen.[1] Diese Planung wurde mittlerweile revidiert. Nach Ende der Auslieferung aller MG5 des ersten Rahmenvertrages an die Bundeswehr wurde im März 2021 durch den Bundestag eine „Ergänzungsbeschaffung MG5“ in einem zweiten Rahmenvertrag gebilligt. Aus dem neuen Rahmenvertrag sollen im Jahr 2021 über 11.000 MG5 im Wert von rund 175 Mio. Euro abgerufen werden.[2] Der Bundeswehr stünden nach Ende der Auslieferungen im Jahr 2024 über 18.000 Maschinengewehre in den Versionen MG5 (Standard), MG5A1 (Einbauwaffe) und MG5A2 (Infanteriewaffe) zur Verfügung.[3]

FLW 100 bestückt mit einem MG5

Das MG5 ist ein Gasdrucklader im Kaliber 7,62 × 51 mm NATO. Die ca. 11 kg schwere Waffe zeichnet sich durch eine zum MG4 weitgehend identische Bedienung aus. Sicherungs- und Feuerwahlhebel sind beidseitig bedienbar. Je nach Version ist die Schulterstütze abklappbar und längenverstellbar und besitzt eine höhenverstellbare Wangenauflage. Zahlreiche NATO-Schienen erlauben das Anbringen optischer Visierungen und weiterer Zusatzgeräte. Der Lauf verfügt über ein Hitzeschutzblech und ist mit einem Trage- und Rohrwechselgriff versehen, wodurch er sich ohne Hitzeschutzhandschuh austauschen lässt. Die mechanische Visierung besteht aus einem abklappbaren Korn auf dem Lauf und einem höhen- und seitenverstellbaren Diopter. Der Spannhebel befindet sich auf der rechten Seite der Waffe. 60-Schuss-Gurttasche oder 120-Schuss-Gurtkästen können auf der linken Gehäuseseite angebracht werden. Die Waffe lässt sich teilweise unter Verwendung von zusätzlichen Adaptern auf die eingeführten MG3-Lafetten setzen. Das Zweibein ist dreifach höhenverstellbar. Für die Verwendung von Übungsmunition wurde ein spezieller Verschluss eingeführt, für dessen Entwicklung die Bundesregierung Haushaltsmittel in Höhe von 7,3 Millionen Euro bereitgestellt hat.[4]

Modellvarianten

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Variante Gesamtlänge[A 1]
mm
Rohrlänge
mm
Höhe
mm
Breite
mm
Gewicht[A 2]
kg
MG5 (Universal) 1202 (960) 550 241 120 11,60 (3,00)
MG5 A2 (Infanterie) 1112 (870) 460 11,20 (2,50)
MG5 A1 (Einbauwaffe) 942[A 3] 550 195 10,10 (3,00)
MG5 S (Spezialkräfte) 1012[A 3] 239 171 12,10 (3,00)
  1. Gesamtlänge: Schulterstütze ausgeklappt (Schulterstütze eingeklappt)
  2. Gewicht: Waffe (Rohr)
  3. a b Feste Schulterstütze
Commons: HK MG5 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Thomas Wiegold: Neues Maschinengewehr MG5: 4.400 Stück an die Truppe ausgeliefert. In: augengeradeaus.net. Augen geradeaus!, 18. September 2018, abgerufen am 21. Januar 2019.
  2. Waldemar Geiger: Heckler & Koch mit der Lieferung von MG5 für die Bundeswehr beauftragt. In: soldat-und-technik.de. Mittler Report Verlag GmbH, 21. Juni 2021, abgerufen am 21. Juli 2021.
  3. Jan-Phillipp Weisswange: MG5 – Bundeswehr erhält zusätzliche Maschinengewehre. In: soldat-und-technik.de. Mittler Report Verlag GmbH, 25. März 2021, abgerufen am 21. Juli 2021.
  4. Antwort der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage der Abgeordneten Jan van Aken, Wolfgang Gehrcke, Christine Buchholz, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE. – Drucksache 18/6130 – Beschaffung der Gewehre MG5 und G27. Drucksache 18/6491. Deutscher Bundestag, 28. Oktober 2015 (bundestag.de [PDF; 829 kB]).
  5. Modernizimi i Forcave tё Armatosura. Albanisches Verteidigungsministerium, archiviert vom Original am 13. August 2023; abgerufen am 2. September 2023 (albanisch).
  6. La Infantería de Marina de Chile exhibe en Concón sus más modernos fusiles y ametralladoras. Archiviert vom Original am 5. Juli 2023; abgerufen am 2. September 2023 (spanisch).
  7. Karin Zeger: Heckler & Koch: Großauftrag für Bundeswehr. In: Schwarzwälder Bote. Schwarzwälder Bote Mediengesellschaft mbH, 15. Juli 2013, abgerufen am 15. Juli 2013.
  8. Antwort der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage der Abgeordneten Dr. Christian Wirth, Dr. Bernd Baumann, Dr. Gottfried Curio, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der AfD – Drucksache 19/7822 – Berichte über Materialmangel bei der Bundespolizei. Drucksache 19/8109. Deutscher Bundestag, 4. März 2019 (bundestag.de [PDF; 192 kB]).
  9. Krieg in der Ukraine: Liste der militärischen Unterstützungsleistungen. Abschnitt „Durchhaltefähigkeit“. Bundesregierung, 9. August 2023, archiviert vom Original am 10. August 2023; abgerufen am 10. August 2023.