Kinki

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 16. Juli 2016 um 01:08 Uhr durch Mps (Diskussion | Beiträge) (→‎Regionale Besonderheiten). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Region Kinki in Japan

Kinki (jap. 近畿, dt. „nahe der Hauptstadt“), auch Kinki-chihō (近畿地方, „Region Kinki“) ist eine Region in Japan. Sie liegt im Westteil Honshūs, der Hauptinsel Japans. Es ist ein aktueller verwaltungstechnischer Begriff für die Region mit den Präfekturen Shiga, Mie, Kyōto, Nara, Ōsaka, Wakayama und Hyōgo mit 33.109 km² und 22,7 Mio. Einwohnern (2000). Im Unterschied dazu bezeichnet die etwa für dasselbe Gebiet geltende historische Bezeichnung Kansai heute die abwechslungsreiche Kulturregion um die drei Städte Kyōto, Ōsaka und Kōbe (Keihanshin), die je nach Auffassung und Gesprächssituation etwa das Gebiet von Kinki bis hin zu Shikoku und Chūgoku umfasst.

Der Name Kinki rührt daher, dass praktisch alle japanischen Hauptstädte, zuletzt Kyōto, bis zur Meiji-Restauration in dieser Region lagen.

Regionale Besonderheiten

Im Gegensatz zur Kantō-Region gibt es in Kinki mehrere Zentren: Kyōto als kultureller Mittelpunkt, Ōsaka als Handelszentrum und kulinarische Hauptstadt, Kōbe als moderne und internationale Großstadt und viele weitere Städte von historischer Bedeutung wie Nara.

Die Region, vor allem Ōsaka, ist in Japan für ihren Humor bekannt und beliebt. Der lokale, stark ausgeprägte japanische Dialekt wird Kansai-ben genannt.

Das Städtepaar Ōsaka (大阪) und Kōbe (神戸) wird zusammen als Hanshin (阪神) bezeichnet, gebildet aus dem zweiten Schriftzeichen von Ōsaka und dem ersten von Kōbe. Dieser Begriff bezeichnet z.B. die Hanshin-Autobahn zwischen beiden Städten und findet sich u.a. im Namen der entsprechenden Eisenbahngesellschaft und des Baseballteams Hanshin Tigers wieder.

Ähnlich bezieht sich Keihan (京阪) auf die Städte Kyōto (京都) und Ōsaka, Hanna (阪奈) auf Ōsaka und Nara (奈良) und Keihanshin (京阪神) auf das Trio der größten Städte der Region. Deren Metropolregion umfasst 13.033 km² und 19,3 Mio. Einwohner (2015).[1]

Geschichte

Provinzen Japans mit Kinai (rot)

Ein historischer Name für die Region ist Kinai (畿内, dt. „Inneres des Hauptstadtgebiets“), auch Gokinai (五畿内, dt. „Inneres der fünf Hauptstadtgebiete“) oder Goki (五畿, dt. „fünf Hauptstadtgebiete“). Im japanischen Altertum bestand sie aus den fünf Provinzen Yamato, Yamashiro, Kawachi, Settsu und Izumi und war das Zentrum des Gokishichidō-Verwaltungssystems.

Die Region Keihan (Kyōto–Ōsaka) wurde während der Edo-Zeit auch als Kamigata (上方) bezeichnet, was übersetzt in etwa „höherer Ort“ bedeutet und bezieht sich auf Kyotos Funktion als Residenzstadt des Kaisers.[2]

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Statistical Handbook of Japan 2015. 6. Population Density and Regional Distribution. Japanisches Statistikamt, abgerufen am 15. Juli 2016 (englisch).
  2. 上方. In: 世界大百科事典 第2版 bei kotobank.jp. Abgerufen am 13. Dezember 2013 (japanisch).

Koordinaten: 35° 1′ 0″ N, 135° 41′ 0″ O