Markt Hartmannsdorf
Marktgemeinde Markt Hartmannsdorf
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Wappen | Österreichkarte | |
Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Steiermark | |
Politischer Bezirk: | Weiz | |
Kfz-Kennzeichen: | WZ | |
Fläche: | 29,29 km² | |
Koordinaten: | 47° 3′ N, 15° 51′ O | |
Höhe: | 331 m ü. A. | |
Einwohner: | 2.966 (1. Jän. 2023) | |
Bevölkerungsdichte: | 101 Einw. pro km² | |
Postleitzahl: | 8311 | |
Vorwahl: | 03114 | |
Gemeindekennziffer: | 6 17 16 | |
NUTS-Region | AT224 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Hauptstraße 157 8311 Markt Hartmannsdorf | |
Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeister: | Otmar Hiebaum (ÖVP) | |
Gemeinderat: (Wahljahr: 2015) (15 Mitglieder) |
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Lage von Markt Hartmannsdorf im Bezirk Weiz | ||
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Markt Hartmannsdorf ist eine Marktgemeinde mit 2966 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2023) im Rittscheintal in der Südoststeiermark.
Geografie
Gemeindegliederung
Katastralgemeinden sind (Fläche 2015):
Hartmannsdorf (1.026,09 ha), Oed (354,51 ha), Pöllau bei Gleisdorf (860,37 ha), Reith (679,26 ha).
Das Gemeindegebiet umfasst folgende fünf Ortschaften (Einwohner Stand 1. Jänner 2015[1]):
- Bärnbach (114)
- Markt Hartmannsdorf (1529)
- Oed (265)
- Pöllau bei Gleisdorf (731)
- Reith bei Hartmannsdorf (342)
Nachbargemeinden
- Im Süden: Eichkögl, Edelsbach und die Stadt Feldbach im Bezirk Südoststeiermark
- Im Osten: Ottendorf an der Rittschein im Bezirk Hartberg-Fürstenfeld und Riegersburg im Bezirk Südoststeiermark
- Im Norden: Ilz im Bezirk Hartberg-Fürstenfeld und Sinabelkirchen im Bezirk Weiz
- Im Westen: St. Margarethen an der Raab und Hofstätten an der Raab im Bezirk Weiz
Geschichte
Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes erfolgte 1232. Es gibt Zeugnisse einer frühgeschichtlichen Besiedlung in Form sogenannter „Keltengräber“. Hartmann, ein Ritter der 1138 errichteten Riegersburg, wird als Gründer genannt. Hartmannsdorf hieß bis 1922 „Windisch-Hartmannsdorf“. Das weist darauf hin, dass die im 12. Jahrhundert eingewanderten deutschen Siedler Reste einer dünnen slawischen Bevölkerung vorgefunden haben, die sich nur in versteckten Randlagen halten konnten. Hier sind im 12. Jahrhundert noch Reste eines Verbindungsweges vorhanden gewesen, nach denen die Dörfer ausgerichtet wurden. So setzte die deutsche Besiedlung im Herrschaftsgebiet der Riegersburg im Rittscheintal ein, wobei Hartmannsdorf im zweiten Viertel des 12. Jahrhunderts als Straßendorf längs des alten Verbindungsweges durch das Rittscheintal neu gegründet worden ist. Der alte Name Windisch-Hartmannsdorf bedeutet also nicht ein windisches Dorf, sondern vielmehr eine deutschsprachige Siedlung im windischen Gebiet.
Wappen
Hartmannsdorf erhielt 1959 ein Gemeindewappen. Es ist abgeleitet von der Äbtissin und Pfarrpatronin der Hl. Radegundis. Diese Heilige wurde mit zwei Wölfen und einer Krone als Beigaben dargestellt.
Die heraldische Beschreibung (Blasonierung) des Wappens lautet:
- „In von Blau und Silber geviertem Schild in Feld 1 der goldene obere Teil eines Bischofstabes, in 4 eine goldene Krone; in den silbernen Feldern 2 und 3 ein blauer, rot bezungter Wolfskopf.“
Städtepartnerschaft
- Lanycsok in Ungarn
Religionen
Die katholische Pfarrkirche Markt Hartmannsdorf ist der heiligen Radegundis geweiht.
Wirtschaft und Infrastruktur
Die Landwirtschaft (Obst, Mais, Kürbis) dominiert. Es gibt einige Kleingewerbe- und Dienstleistungsbetriebe, die auch den Gewerbepark als Betriebsstandort nutzen.
Verkehr
Öffentlicher Verkehr
Markt Hartmannsdorf besitzt keinen Anschluss an das Schienenverkehrsnetz. Die nächste Haltestelle der steirischen Ostbahn ist die Station Sankt Margarethen-Takern (rund acht Kilometer von Markt Hartmannsdorf entfernt), die nächsten größeren Bahnhöfe liegen in Gleisdorf und Feldbach (je rund 13 km entfernt). Von Markt Hartmannsdorf aus sind per Postbus unter anderem Graz, Gleisdorf, Riegersburg und Fürstenfeld direkt erreichbar.
Individualverkehr
In Markt Hartmannsdorf kreuzen sich zwei Landstraßen. Die Feldbacherstraße L 225 führt über Auersbach in die Bezirkshauptstadt Feldbach. Die Rittscheintalstraße L 366 führt von Hofstätten an der Raab bei Gleisdorf nach Walkersdorf (Gemeinde Ottendorf an der Rittschein). Die nächste Autobahn ist die Süd Autobahn A 2, die Anschlussstelle bei Sinabelkirchen befindet sich rund acht Kilometer, jene bei Gleisdorf-Süd rund zwölf Kilometer und die bei Ilz-Fürstenfeld rund 15 km vom Ortszentrum Markt Hartmannsdorf entfernt.
Medien
Neben den Hartmannsdorfer Nachrichten (Herausgeber: Gemeinde Markt Hartmannsdorf) die jährlich mit vier Hauptausgaben und einer Vielzahl an Sonderausgaben erscheint gibt es die Zeitschrift Markt Hartmannsdorf AKTUELL (Herausgeber: ÖVP Markt Hartmannsdorf) die jährlich mit zwei Hauptausgaben und unregelmäßigen Sonderausgaben erscheint.
Bildung
In Markt Hartmannsdorf gibt es drei Schulen: Volksschule, Neue Mittelschule (NMS) (ca. 300 Schüler) und die Musikschule Ilz/Markt Hartmannsdorf. Die Volksschule wurde 2007 mit dem höchsten steiermärkischen Schulpreis, dem Pädagogischen Panther, ausgezeichnet.[2]
Die nächstgelegenen großen Bundesschulzentren für höhere Schulen befinden sich in Feldbach, Fürstenfeld, Hartberg, Graz und Weiz.
Sicherheit, Medizinische Versorgung
Im Gemeindegebiet von Markt Hartmannsdorf gibt es zwei Freiwillige Feuerwehren, jeweils eine in Hartmannsdorf und eine in Pöllau bei Gleisdorf. Außerdem gibt es in Markt Hartmannsdorf eine Polizeiinspektion.
Die Medizinische Versorgung wird durch die örtliche Dienststelle des Österreichischen Roten Kreuzes, zwei allgemeinmedizinische Ärzte, einen Orthopäden, eine Hebamme, sowie eine Zahnarztpraxis aufrechterhalten.
Das nächstgelegene Krankenhaus ist das LKH Feldbach mit den Abteilungen Anästhesiologie und Intensivmedizin, Chirurgie, Unfallchirurgie, Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Innere Medizin, Medizinische Radiologie-Diagnostik sowie Neurologie.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
- Ulrichsbrunn ist eine Wallfahrtskapelle mit einer Quelle circa zwei Kilometer außerhalb des Ortes gelegen. Das Wasser der Quelle soll Augenleiden heilen. Das Gebiet rund um die Kapelle ist Quellschutzgebiet, die Quelle ist ein wichtiger Teil der Trinkwasserversorgung für den Ort.
Nach dem Buch „s'Marterl“ von Stjepan Drvoderic besagt eine Legende, dass vor sehr langer Zeit, dort wo heute die Ulrichsbrunnkapelle steht, eine ganze Stadt errichtet war, welche jedoch im von der Quelle aufgeweichten Boden versunken sein soll. Weiters soll ein Wanderer, der in Vollmondnächten die Kapelle aufsucht, immer noch die aus dem Boden herausragende Kirchturmspitze sehen können. Sollte der Unglückliche jedoch die Kirchturmspitze berühren, so wird er laut Legende in die versunkene Stadt hinab gezogen, und muss dort für immer verweilen.
Ehrenbürger
- 1988: Rupert Wieser-Holper (* 1928 in Knittelfeld), langjähriger Feuerwehrkommandant, Gemeinderat
- 2004: Peter Simonischek (* 1946 in Graz), Schauspieler
- 2009: Anton Freiberger (* 1956 in Hartberg), Bürgermeister von Markt Hartmannsdorf von 1991 bis 2008[3]
Literatur
- Hermann Zoller: Chronik Markt Hartmannsdorf. Markt Hartmannsdorf 2003 (Digitalisat)
- Hermann Zoller: Chronik Krieg und Nachkriegszeit Markt Hartmannsdorf, Die 30iger Jahre – Das nationalsozialistische Regime – Die Zeit des 2. Weltkrieges – Die unmittelbare Nachkriegszeit. Markt Hartmannsdorf 2011 (Digitalisat)
Weblinks
- 61716 – Markt Hartmannsdorf. Gemeindedaten der Statistik Austria
Einzelnachweise
- ↑ Statistik Austria, Bevölkerung am 1.1.2015 nach Ortschaften
- ↑ Dr. Peter Härtel, Steirische Volkswirtschaftliche Gesellschaft: Preisträger/innen 2007. Beitrag zur Preisverleihung an die Preisträger/innen des Pädagogischen Panthers 2007, Graz-Burg, Weißer Saal, 2. Juli 2007 (pdf, lsr-stmk.gv.at).
- ↑ „Toni Freiberger – Ehrenbürger von Markt Hartmannsdorf“, Homepage der Gemeinde Markt Hartmannsdorf, 16. Juni 2009.