Marteria

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Marteria (2011)

Marteria (* 4. Dezember 1982 in Rostock; bürgerlich Marten Laciny) ist ein deutscher Rapper, auch unter dem Namen Marsimoto bekannt. Sein Künstlername geht auf die Anfangsbuchstaben seines Vornamens zurück sowie auf „Materia“, das lateinische Wort für Stoff oder Materie.[1]

Leben

Marten Laciny ist das jüngste Kind einer Lehrerin und eines Seemanns.[2] Er wuchs mit einem acht Jahre älteren Bruder und einer vier Jahre älteren Schwester bei seiner alleinerziehenden Mutter[3] im Rostocker Stadtteil Groß Klein auf.[4] Als begabter Fußballer spielte er für die Jugend des F.C. Hansa Rostock zu dem er heute noch eine enge Verbindung pflegt. Von Trainer Horst Hrubesch wurde er in den U-17-Kader der deutschen Fußball-Nationalmannschaft berufen.[3]

Als er 1999 bei einer Reise nach New York von einem Modelscout entdeckt wurde, nahm er von dort aus Modelaufträge in der ganzen Welt an. Er arbeitete unter anderem für Diesel und Hugo Boss. Seine Fußballkarriere gab er zugunsten der Modelkarriere in den USA auf.[3] Alsbald stieg er jedoch wieder aus dem Modelgeschäft aus und ging zurück nach Rostock, um fortan eine Rap-Karriere zu verfolgen.

2003 zog er nach Berlin-Friedrichshain. Hier absolvierte er eine Ausbildung zum Schauspieler an der Schauspielschule Reduta-Berlin. Laciny ist Vater eines Jungen (* 2007), dem sowohl das Lied Louis auf dem Album Zum Glück in die Zukunft als auch das Lied Gleich kommt Louis in dem Album Zum Glück in die Zukunft II gewidmet ist, und lebt in Berlin-Kreuzberg.[5][6] Seit September 2014 ist er mit der Schauspielerin Jadu Freydank verlobt.[7]

Musikkarriere

Im Alter von 16 Jahren hatte Marteria als Mitglied der Hip-Hop-Gruppe Underdog Cru auf dem Label P.O.sin-music seine erste Veröffentlichung auf dem Album Maximum. Mit 18 Jahren unterschrieb er dann seinen ersten Solovertrag bei Punchline, einem Label von SPV. Er lieferte dort sein Debütalbum ab, welches aufgrund des Konkurses des Labels nie veröffentlicht wurde.

Im Jahr 2002 ging er als Teil von Underdog Cru auf Europatour mit Mark B & Blade (England), den Delinquent Habits und Flowmarkt aus Hannover. 2001 bis 2003 war er als Teil der Underdog Cru live auf dem größten Hip-Hop-und-Reggae-Festival Europas splash! auf der Bühne zu sehen.

Sein Erstlingswerk Halloziehnation, welches von seinem Hausproduzenten Dead Rabbit produziert wurde, wurde von der Presse gelobt und vom Szenemagazin Juice mit 4½ von 6 Kronen ausgezeichnet. Auch sein zweites Album Base Ventura erhielt diese Bewertung. Diese beiden Alben veröffentlichte er bei dem Label Magnum12, wo er den Grundstein für seine Karriere legte. Im Spätherbst 2007 unterzeichnete er einen Vertrag mit dem Musikverlag Nesola. Im Dezember 2007 begleitete er Jan Delay unter seinem zweiten Künstlernamen Marsimoto als Toursupport. Im Frühjahr 2008 unterzeichnete er einen Label-Deal bei Four Music,[8] wo er seither veröffentlicht.

Im Februar 2009 trat er für das Bundesland Mecklenburg-Vorpommern mit seinem Titel Zum König geboren beim Bundesvision Song Contest 2009 an und belegte den zwölften Platz. Im August 2010 erschien das Album Zum Glück in die Zukunft, an dem neben Yasha, Miss Platnum und Jan Delay auch Casper und Peter Fox mitwirkten.

Bei der Echoverleihung 2011 trat Marteria mit dem Titel Niemand (Was wir nicht tun) gemeinsam mit Joy Denalane, Max Herre und Klaus Doldinger auf.

Marteria bei Rock im Park 2014

Marteria war im Jahr 2012 als Co-Autor an verschiedenen Musikstücken des Albums Ballast der Republik der Punkrockband Die Toten Hosen beteiligt.[3] Im selben Jahr startete er mit Yasha und Miss Platnum das Projekt Lila Wolken. Am 14. September 2012 erschien unter diesem Titel eine EP mit fünf gemeinsamen Liedern, der Titelsong schaffte es auf Anhieb auf Platz 1 der deutschen Charts.

Am 31. Januar 2014 erschien das Album Zum Glück in die Zukunft II.[9] Drei Singles daraus wurden bereits im Dezember 2013 veröffentlicht: Bengalische Tiger, Kids (2 Finger an den Kopf) und OMG!.[10] Ende Januar 2014 stellte Marteria an acht verschiedenen Orten in Deutschland Fotos, Videos und Geschichten einer dreiwöchigen interkontinentalen Reise unter dem Titel „Weltreise mit Marteria“ vor, die ihn zusammen mit Fotograf Paul Ripke u. a. von Europa über Südamerika und Alaska bis nach Asien geführt hatte.[11] Der Abschluss der Promo-Tour fand passend zum Thema im Zeiss-Großplanetarium in Berlin statt.[12][2]

Beim zehnten Bundesvision Song Contest am 20. September 2014 trat Marteria mit seiner Heimathymne Mein Rostock an und erreichte den vierten Platz.[13][14]

Marteria agierte in der deutschen Version des Charity-Songs Do They Know It’s Christmas von Band Aid mit, der am 21. November 2014 Weltpremiere feierte.

Marsimoto

Marteria als Marsimoto beim splash! 2012

Neben seinem Künstlernamen Marteria ist er auch unter dem Pseudonym Marsimoto bekannt. Marsimoto entstand als Hommage an das Alter Ego Quasimoto des US-amerikanischen Rappers Madlib. Beide fallen durch ihre gepitchte Stimme auf. Marterias Idee, Marsimoto als Alter Ego zu erschaffen, entstand aus einer Spielerei mit Effekten eines Aufnahmewerkzeugs. Wegen der positiven Resonanz entschloss er sich, als Marsimoto ein Album zu veröffentlichen.

Marteria veröffentlichte als Marsimoto seine Soloalben Halloziehnation (2006), Zu zweit allein (2008) und Grüner Samt (2012). Am 12. Juni 2015 ist das vierte Marsimoto-Album Ring der Nebelungen erschienen.[15]

Diskografie

Jahr Titel Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen
(Jahr, Titel, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 DE  AT  CH
2006 Halloziehnation DE73
(1 Wo.)DE
Erstveröffentlichung: 7. Juli 2006
als Marsimoto
2007 Base Ventura
Erstveröffentlichung: 28. September 2007
2008 Zu zweit allein DE84
(1 Wo.)DE
Erstveröffentlichung: 17. Oktober 2008
als Marsimoto
2010 Zum Glück in die Zukunft DE7
Gold
Gold

(13 Wo.)DE
AT35
(1 Wo.)AT
CH67
(1 Wo.)CH
Erstveröffentlichung: 20. August 2010
Verkäufe: + 100.000
2012 Grüner Samt DE3
(4 Wo.)DE
AT25
(1 Wo.)AT
CH13
(2 Wo.)CH
Erstveröffentlichung: 13. Januar 2012
als Marsimoto
2014 Zum Glück in die Zukunft II DE1
Platin
Platin

(37 Wo.)DE
AT2
(12 Wo.)AT
CH3
(12 Wo.)CH
Erstveröffentlichung: 31. Januar 2014
Verkäufe: + 200.000
2015 Ring der Nebelungen DE3
(10 Wo.)DE
AT4
(5 Wo.)AT
CH6
(6 Wo.)CH
Erstveröffentlichung: 13. Januar 2015
als Marsimoto
2017 Roswell DE2
Gold
Gold

(30 Wo.)DE
AT2
(7 Wo.)AT
CH4
(10 Wo.)CH
Erstveröffentlichung: 26. Mai 2017
Verkäufe: + 100.000
2018 Verde DE3
(5 Wo.)DE
AT7
(2 Wo.)AT
CH17
(2 Wo.)CH
Erstveröffentlichung: 27. April 2018
als Marsimoto
2021 5. Dimension DE4
(6 Wo.)DE
AT6
(3 Wo.)AT
CH7
(3 Wo.)CH
Erstveröffentlichung: 15. Oktober 2021
2024 Keine Intelligenz DE3
(… Wo.)Template:Charttabelle/Wartung/vorläufig/2024DE
Erstveröffentlichung: 20. April 2024
als Marsimoto

Auszeichnungen

Trivia

  • Die Single Verstrahlt wurde im Soundtrack zum Spiel FIFA 12 verwendet.[16]
  • Als Sponsor unterstützt Marteria das Beachsoccer-Team der Rostocker Robben, welches 2013 Deutscher Meister wurde.[17]
  • Marteria zählt das Angeln zu seinen Hobbys.[3]
  • Neben mehreren weiteren Tätowierungen trägt Marteria den Namen des Fotografen Paul Ripke auf seinem Rücken.[3] Ebenso hat dieser sich den Namen Marteria tätowieren lassen.[3]

Weblinks

Commons: Marteria – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Interview mit Marteria am 8. November 2010. Abgerufen am 20. Oktober 2011.
  2. a b Michael Pilz: Das Leben ist kein Computerspiel, Welt am Sonntag, 2. Februar 2014, Seite 18
  3. a b c d e f g Jenke – ich bleibe über Nacht, RTL vom 23. November 2014
  4. Als Rapper Marteria auf den Boulevard ging, Berliner Morgenpost, 7. September 2011
  5. Toni Kroos vs Marteria – Zwei Hansa-Youngster starten durch. Abgerufen am 9. Oktober 2012.
  6. Marterias Wohnung im Video. Abgerufen am 2. Januar 2011.
  7. Bild: Bei Bushido Konzert: Rap-Star Marteria verlobt!, John Puthenpurackal, 29. September 2014
  8. Renzo Wellinger: Four Music signt Rapper Marteria. In: Musikmarkt. 1. Juli 2008, abgerufen am 6. Januar 2016.
  9. Marteria: Zum Glück in die Zukunft II. Mit Tracklist. In: 16bars.de. Abgerufen am 13. Dezember 2013.
  10. Marteria: Vorgeschmack aufs neue Album. In: yaez.de. 11. Dezember 2013, abgerufen am 13. Dezember 2013.
  11. Hallo Münster: Kleines Kino: Marteria am Dienstag im Cinema/Karten nur via EinsLive, Szene, Florian Levenig, 22. Januar 2014, Ausgabe 6/2014, S. 11
  12. Stefan Strauss: Marteria unterm Sternenhimmel, Berliner Zeitung, 26. Januar 2014, abgerufen am 31. Januar 2014
  13. Marteria will Image von Rostock verbessern, Schweriner Volkszeitung, 10. September 2014
  14. BSC 2014 – Auftritt von Marteria
  15. Marsi macht immobil. In: The Gap, 12. Juni 2015. Abgerufen am 25. August 2015.
  16. FIFA 12-Tracklist: Diese 39 Songs kriegt ihr zu hören, goal.com, 13. September 2011
  17. Marteria sponsert Beach-Soccer-Team Rostocker Robben, hiphop.de