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Minobu-Linie

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Minobu-Linie
Triebzug der Baureihe 373, im Hintergrund der Fuji
Triebzug der Baureihe 373, im Hintergrund der Fuji
Strecke der Minobu-Linie
Streckenlänge:88,4 km
Spurweite:1067 mm (Kapspur)
Stromsystem:1500 V =
Maximale Neigung: 25 
Höchstgeschwindigkeit:85 km/h
Zweigleisigkeit:Fuji–Fujinomiya
Gesellschaft: JR Central
0,0 Fuji (富士) 1909–
↑→ Tōkaidō-Hauptlinie 1889–
Motoichiba (本市場) –1969
1,5 Yunoki (柚木) 1969–
2,8 Tatebori (竪堀) 1926–
Urui-gawa
Tōmei-Autobahn
5,6 Iriyamase (入山瀬) 1913–
← Nekata-Straßenbahn 1910–1924
Shin-Tōmei-Autobahn
8,0 Fujine (富士根) 1913–
9,3 Gendōji (源道寺) 1930–
10,7 Fujinomiya (富士宮) 1913–
← Fuji-Straßenbahn 1909–1939
11,9 Nishi-fujinomiya (西富士宮) 1927–
Urui-gawa
16,9 Numakubo (沼久保) 1929–
(2 Tunnel)
19,2 Shibakawa (芝川) 1915–
Shiba-kawa
(3 Tunnel)
24,0 Inako (稲子) 1929–
Inako-gawa
(2 Tunnel)
26,3 Tōshima (十島) 1918–
Sano-gawa
29,4 Ide (井出) 1929–
31,9 Yorihata (寄畑) 1931–
34,1 Utsubuna (内船) 1918–
(5 Tunnel)
39,8 Kai-Ōshima (甲斐大島) 1919–
Wada-Tunnel
43,5 Minobu (身延) 1920–
45,7 Shionosawa (塩之沢) 1933–
Shimobe-gawa
50,2 Hadakajima (波高島) 1927–
Shimobe-gawa (2×)
51,7 Shimobe-Onsen (下部温泉) 1927–
Tokiwa-gawa
54,1 Kai-Tokiwa (甲斐常葉) 1927–
56,1 Ichinose (市ノ瀬) 1932–
Katsusaka-Tunnel
58,8 Kunado (久那土) 1927–
60,3 Kai-Iwama (甲斐岩間) 1927–
61,8 Ochii (落居) 1930–
Chūbu-Ōdan-Autobahn
Wariishi-Tunnel
Chūbu-Ōdan-Autobahn
66,8 Kajikazawaguchi (鰍沢口) 1927–
Chūbu-Ōdan-Autobahn
69,8 Ichikawa-Daimon (市川大門) 1927–
70,7 Ichikawa-Hommachi (市川本町) 1930–
Ashi-gawa
71,7 Ashigawa (芦川) 1929–
72,8 Kai-Ueno (甲斐上野) 1928–
Fuefuki-gawa
76,3 Higashi-Hanawa (東花輪) 1928–
77,5 Koikawa (小井川) 1929–
78,9 Jōei (常永) 1928–
Chūō-Autobahn
81,2 Kokubo (国母) 1928–
Ara-kawa
83,1 Kai-Sumiyoshi (甲斐住吉) 1931–
84,0 Minami-Kōfu (南甲府) 1928–
86,3 Zenkōji (善光寺) 1928–
←↓ Chūō-Hauptlinie 1903–
87,2 Kanente (金手) 1929–
88,4 Kōfu (甲府) 1903–

Die Minobu-Linie (jap. 身延線, Minobu-sen) ist eine Eisenbahnstrecke auf der japanischen Insel Honshū, die von der Bahngesellschaft JR Central betrieben wird. Sie verläuft von Fuji in der Präfektur Shizuoka nach Kōfu in der Präfektur Yamanashi. Dabei stellt sie westlich des Vulkans Fuji eine Querverbindung zwischen der Tōkaidō-Hauptlinie und der Chūō-Hauptlinie her.

Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die in Kapspur (1067 mm) verlegte Minobu-Linie ist 88,4 km lang und mit 1500 V Gleichstrom elektrifiziert. Sie bedient 39 Bahnhöfe und Haltestellen, die Höchstgeschwindigkeit beträgt 85 km/h. Südlicher Ausgangspunkt ist der Bahnhof Fuji an der Tōkaidō-Hauptlinie. Die Strecke verläuft zunächst nordwestwärts durch das dicht besiedelte Urui-Tal, wobei die ersten 10,7 km bis zum Bahnhof Fujinomiya zweigleisig ausgebaut sind. Nach dem Bahnhof Nishi-Fujinomiya und der zweiten Überbrückung des Usui wendet sich die nun eingleisige Strecke nach Süden, um ins Fujikawa-Tal zu gelangen. Danach verläuft die Trasse erneut in nordwestlicher bis nördlicher Richtung. Aufgrund der Lage am Rande des Akaishi-Gebirges war der Bau zahlreicher Tunnel erforderlich. Unter anderem wird der Ort Minobu passiert, nach dem die Linie benannt ist. Bei Kajikazawaguchi erreicht die Strecke das flache Kōfu-Becken. Zwischen der Haltestelle Zenkōji und dem Bahnhof Kōfu, dem nördlichen Endpunkt, verläuft die Minobu-Linie parallel zur Chūō-Hauptlinie.

Züge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Täglich verkehren sieben Zugpaare des Schnellzugs Fujikawa (ふじかわ). Von Kōfu aus fahren sie auf der gesamten Minobu-Linie bis Fuji und weiter auf der Tōkaidō-Hauptlinie nach Shizuoka. Eingesetzt werden Triebwagen der Baureihe 373.[1]

Von Regionalzügen werden Streckenabschnitte entsprechend der Bevölkerungsdichte unterschiedlich oft befahren:[2]

  • Zwischen Fuji und Nishi-Fujinomiya: ein bis drei Züge je Stunde (während der Hauptverkehrszeit vier Züge je Stunde)
  • Zwischen Nishi-Fujinomiya und Kajikazawaguchi: Alle 1 bis 2 Stunden, wobei die Züge in Shibakawa und Minobu längere Pausen einlegen, um Züge in der Gegenrichtung passieren zu lassen.
  • Zwischen Kajikazawaguchi und Kōfu: ein bis zwei Züge je Stunde

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vorgängerin der Minobu-Linie war die vom Papierkonzern Fuji Seishi errichtete Fuji-Pferdebahn (富士馬車鉄道, Fuji Basha Tetsudō) von Yoshiwara an der Tōkaidō-Hauptlinie nach Ōmiya (heute Fujinomiya). Sie war 14,1 km lang, hatte eine Spurweite von 609 mm und folgte zum Teil der historischen Tōkaidō-Straße. Nach ihrer Eröffnung am 26. Juni 1890 diente sie neben dem lokalen Post- und Personenverkehr vor allem dem Transport von Holz zum Papierwerk in Yoshiwara.[3] 1908 erfolgte die Umbenennung der Gesellschaft in Fuji Tetsudō. Sie eröffnete am 17. April 1910 eine kurze Zweigstrecke zum Bahnhof Fuji.[4]

Eine Gruppe von Unternehmern aus Kōfu gründete 1912 die Bahngesellschaft Fuji Minobu Tetsudō (富士身延鉄道), deren Ziel es war, die Städte Kōfu und Shizuoka miteinander zu verbinden. Sie übernahm die Fuji Tetsudō und errichtete eine Kapspur-Bahnstrecke für den Dampfbetrieb zwischen Fuji und Fujinomiya. Ihre Eröffnung erfolgte am 20. Juli 1913 und der weitgehend parallel verlaufende Abschnitt der Pferdebahn wurde stillgelegt. In den folgenden Jahren verlängerte die Fuji Minobu Tetsudō ihre Strecke in mehreren Etappen: am 1. März 1915 von Fujinomiya nach Shibakawa, am 10. August 1918 nach Tōshima, am 8. Oktober 1918 nach Utsubuna, am 8. April 1919 nach Kai-Ōshima und am 18. Mai 1920 nach Minobu.[5]

1926 beschloss die Fuji Minobu Tetsudō die Elektrifizierung der Strecke; die entsprechenden Arbeiten waren am 20. Juni 1927 abgeschlossen. Am 17. Dezember 1927 wurde die Strecke von Minobu nach Ichikawa-Daimon verlängert, am 30. März 1928 erreichte sie schließlich den Endbahnhof Kōfu. In den 1930er Jahren wurden mehrere neue Haltestellen eingerichtet. Am 1. Oktober 1938 schloss die Fuji Minobu Tetsudō einen Leasingvertrag mit dem Staat und am 1. Mai 1941 übernahm das Eisenbahnministerium die neu als Minobu-Linie bezeichnete Strecke ganz.[5] Mit dem Fahrplanwechsel vom 20. März 1964 führte die Japanische Staatsbahn den Schnellzug Fujikawa ein.

Ab 1960 begann die Zahl der von der buddhistischen Laienbewegung Sōka Gakkai gecharterten Sonderzüge auf der Minobu-Linie markant zuzunehmen. Sie beförderten Gläubige auf ihrer Pilgerreise zum Taiseki-ji, dem Haupttempel der Nichiren-Shōshū-Schule. Die Sonderzüge waren bald derart zahlreich, dass sie den Straßenverkehr beim Bahnübergang der Nationalstraße 1 (heutige Präfekturstraße 396) massiv behinderten. Die Staatsbahn errichtete deshalb zwischen den Bahnhöfen Fuji und Tatebori eine neue zweigleisige Streckenführung in erhöhter Lage, die am 28. September 1969 in Betrieb ging. Die alte Trasse durch das Stadtzentrum von Fuji wurde zu einer zwei Kilometer langen, parkähnlichen Promenade namens Fuji Green Road umgestaltet.[6] Anschließend baute die Staatsbahn folgende Abschnitte zweigleisig aus: am 28. März 1971 zwischen Fujinomiya und Fujine, am 13. März 1972 zwischen Fujine und Iriyamase sowie am 27. September 1974 zwischen Iriyamase und Tatebori.[5] Mit dem Ausschluss von Sōka Gakkai aus der Nichiren-Shōshū-Schule im Jahr 1991 ging die Zahl der Sonderzüge massiv zurück.

Im Rahmen der Staatsbahnprivatisierung ging die Minobu-Linie am 1. April 1987 in den Betrieb der neuen Gesellschaft JR Central über. JR Freight übernahm am selben Tag den Güterverkehr zwischen Kōfu und Higashi-Hanawa, stellte ihn aber auf der übrigen Strecke nach Fuji ein. Infolge des Lastabwurfs nach dem Tōhoku-Erdbeben waren Teile der Minobu-Linie vom 14. März bis 8. April 2011 außer Betrieb. Am 22. September 2011 richtete der Taifun Roke derart große Schäden am Bahndamm an, dass der Verkehr auf dem größten Teil der Strecke eingestellt werden musste. Während er zwischen Minobu und Kōfu nach vier Tagen wieder aufgenommen werden konnte, zog sich die Instandsetzung zwischen Nishi-Fujinomiya und Minobu bis zum 14. November 2011 hin. Erst am 17. März 2012 konnte der Fahrplan in vollem Umfang wieder durchgeführt werden.[7]

Bilder[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Liste der Bahnhöfe[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Name km Anschlusslinien Lage Ort Präfektur
Fuji (富士) 00,0 Tōkaidō-Hauptlinie Koord. Fuji Shizuoka
Yunoki (柚木) 01,5 Koord.
Tatebori (竪堀) 02,8 Koord.
Iriyamase (入山瀬) 05,6 Koord.
Fujine (富士根) 08,0 Koord.
Gendōji (源道寺) 09,3 Koord. Fujinomiya
Fujinomiya (富士宮) 10,7 Koord.
Nishi-Fujinomiya (西富士宮) 11,9 Koord.
Numakubo (沼久保) 16,9 Koord.
Shibakawa (芝川) 19,2 Koord.
Inako (稲子) 24,0 Koord.
Tōshima (十島) 26,3 Koord. Nambu Yamanashi
Ide (井出) 29,4 Koord.
Yorihata (寄畑) 31,9 Koord.
Utsubuna (内船) 34,1 Koord.
Kai-Ōshima (甲斐大島) 39,8 Koord. Minobu
Minobu (身延) 43,5 Koord.
Shionosawa (塩之沢) 45,7 Koord.
Hadakajima (波高島) 50,2 Koord.
Shimobe-onsen (下部温泉) 51,7 Koord.
Kai-Tokiwa (甲斐常葉) 54,1 Koord.
Ichinose (市ノ瀬) 56,1 Koord.
Kunado (久那土) 58,8 Koord.
Kai-Iwama (甲斐岩間) 60,3 Koord. Ichikawamisato
Ochii (落居) 61,8 Koord.
Kajikazawaguchi (鰍沢口) 66,8 Koord.
Ichikawa-Daimon (市川大門) 69,8 Koord.
Ichikawa-Hommachi (市川本町) 70,7 Koord.
Ashigawa (芦川) 71,7 Koord.
Kai-Ueno (甲斐上野) 72,8 Koord.
Higashi-Hanawa (東花輪) 76,3 Koord. Chūō
Koikawa (小井川) 77,5 Koord.
Jōei (常永) 78,9 Koord. Shōwa
Kokubo (国母) 81,2 Koord. Kōfu
Kai-Sumiyoshi (甲斐住吉) 83,1 Koord.
Minami-Kōfu (南甲府) 84,0 Koord.
Zenkōji (善光寺) 86,3 Koord.
Kanente (金手) 87,2 Koord.
Kōfu (甲府) 88,8 Chūō-Hauptlinie Koord.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Minobu-Linie – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. JR新幹線&特急列車ファイル. Kōtsū Shimbun, Tokio 2008, ISBN 978-4-330-00608-6, S. 30–32.
  2. JR時刻表 2018年3月号 (JR-Fahrplan März 2018). Kōtsū shinbunsha, Tokio 2018.
  3. Geschichtskommission der Stadt Fuji (Hrsg.): 鷹岡町史. Fuji 1984, S. 964.
  4. Morio Nagi, Hideo Endo (Hrsg.): 目で見る富士・富士宮の100年. Kyōdo shuppansha, Nagano 1990, ISBN 978-4-87665-026-2, S. 45.
  5. a b c Tetsu Ishino (Hrsg.): 停車場変遷大事典 国鉄・JR編 1. JTB, Tokio 1998, ISBN 4-533-02980-9 (Bahnhofwechselverzeichnis JNR/JR).
  6. 身延線沿線をウロウロ… 1.富士緑道(前半). 4travel.jp, 26. Oktober 2015, abgerufen am 7. November 2018 (japanisch).
  7. 【社長会見】身延線 全線運転再開について. JR Central, 15. Februar 2012, abgerufen am 7. November 2018 (japanisch).