Nicole Haase

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Nicole Haase 2017

Nicole Haase (* 1956 in Berlin) ist eine deutsche Schauspielerin, Theaterregisseurin und Rezitatorin.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nicole Haase begann ihre Theaterlaufbahn im Alter von 19 Jahren am Puppentheater Magdeburg. Dort arbeitete sie als Puppenspielerin, wurde aber auch als Regie- und Dramaturgieassistentin eingesetzt. An der Theaterhochschule Leipzig studierte Haase zunächst vier Semester Theaterwissenschaft, von 1979 bis 1982 absolvierte sie dann die Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“ Berlin.[1] Ihr Bühnendebüt gab sie noch während ihrer Ausbildung am Berliner Ensemble in dem Stück Blaue Pferde auf rotem Gras von Michail Schatrow, das auch für das Fernsehen der DDR aufgezeichnet und 1980 gesendet wurde.[2][3] Nach Abschluss ihres Studiums ging Haase an das Berliner Maxim-Gorki-Theater, dem sie 13 Jahre lang angehörte.[4]

1994 und 1995 hatte Haase eine Reihe von literarischen Programmen zu russischen Dichterinnen in der Diktatur an der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz in Berlin.[4] Seit 1995 freiberuflich tätig, gastierte sie an verschiedenen Bühnen, so am Potsdamer Hans Otto Theater, an der Vorpommerschen Landesbühne Anklam, am Theater im Rathaus in Essen, am neuen theater Halle sowie in ihrer Geburtsstadt am Berliner Ensemble, an der Tribüne, dem bat-Studiotheater und dem Theater im Palais.[4] Auslandsgastspiele führten Haase an das Theater Sarnen in der Schweiz und das Luxemburger Kasemattentheater. Seit 2000 gestaltet Haase Lesungen, unter anderem an dem von Thomas Rühmann und Tobias Morgenstern geleiteten Theater am Rand in Zollbrücke.[1] 2002 gründete sie das Unternehmen LeseTheater. Im selben Jahr war sie Gastdozentin an der Hochschule für Film und Fernsehen Potsdam-Babelsberg.[4]

Neben vielen anderen Rollen spielte Haase die Helena in Ein Sommernachtstraum von William Shakespeare,[4] Zwetajewa in Die Kleinbürger von Maxim Gorki, dem Julius Cäsar in Jugend ohne Gott von Ödön von Horváth,[5][1] Sidonie von Grasenabb in dem Fassbinder-Stück Die bitteren Tränen der Petra von Kant[6] oder die Mama Hase in Coline Serreaus Komödie Hase Hase.[7] In einer Tournee-Inszenierung des Stückes Endspurt von Peter Ustinov stand sie mit ihrem Schauspielkollegen Charles Regnier 224 Mal auf der Bühne.[1][4] Zudem war sie 2016 in der Uraufführung des Stückes Birkenbiegen von dem Dramatiker Oliver Bukowski an der Neuen Bühne Senftenberg[8] sowie in der Uraufführung des Theaterstücks Stunde der Komödianten am Neuen Theater Halle zu sehen.[9][10][11]

Im Jahr 2021 wurde das LeseKonzert namens Georg Friedrich Händels Auferstehung mit dem Jazzsaxophonisten Warnfried Altmann und Haase im Rahmen des Ideenwettbewerbs Kulturelle Heimat Lausitz als Sieger ausgewählt und neben 23 weiteren Projekten aus der Region mit insgesamt 1 Million Euro gefördert.[12]

Nicole Haase arbeitet auch für das Fernsehen und ist als Gastdarstellerin in verschiedenen Serien zu sehen.[13]

Filmografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Theater[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schauspielerin[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Regisseurin[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 2014: Kurt Tucholsky: Affenkäfig Berlin (Theater im Palais)[29]
  • 2015: Rochus Stordeur: Verlassenes Haus (Theater am Rand)[1][4]
  • 2015: Walfriede Schmitt: Gott ist zu langsam (Theater am Rand)[4][32]
  • 2018: Nikola Schellenschmidt: Antonia (Traumschüff)[33]

LeseTheater (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Jährlich mehrfach Auftritte im literarischen Zyklus Dichterwort – Sprache der Welt in Dresden[34][35]
  • Regelmäßig Lesungen im Literaturhaus Leipzig für den Übersetzerverein Die Fähre e. V.[36][37][38]
  • Literarische Reihe Berliner Lesezeichen im Theater im Palais, Berlin[39][40]
  • Jährliche Veranstaltungen im Schloss Wernigerode in der Veranstaltungsreihe Gräfin Anna bittet zum Tee[41][42]

Hörspiele[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v w x y z aa ab ac ad ae af ag ah ai Nicole Haase bei schauspielervideos.de
  2. a b Blaue Pferde. In: Berliner Schauspielschule. Abgerufen am 12. September 2023.
  3. a b Nikolaus Merck: „Blaue Pferde auf rotem Gras“ von Michail Schatrow, Berliner Ensemble. In: Nachtkritik Plus. Februar 2023, abgerufen am 12. September 2023.
  4. a b c d e f g h Nicole Haase. In: Neue Bühne Senftenberg. Abgerufen am 12. September 2023.
  5. a b Begleitblatt Jugend ohne Gott. Theater, Oper und Orchester Halle, 2022, abgerufen am 25. Oktober 2023.
  6. Sibylle Burkert: Theatertränen – Fassbinders „Die bitteren Tränen der Petra von Kant“ in der Studiobühne des Maxim Gorki Theaters. In: Die Tageszeitung. 21. September 1992.
  7. a b Peter Aswendt: Ein Hase vom anderen Stern. In: Wochen Kurier. 11. April 2019, abgerufen am 12. September 2023 (deutsch).
  8. a b Stefan Bock: Spektakel Birkenbiegen. In: Kultura-Extra. 2. Oktober 2016, abgerufen am 12. September 2023.
  9. a b „Stunde der Komödianten“ von Michael Kind im neuen Theater in Halle-Saale. In: Theaterkompass. 27. Dezember 2015, abgerufen am 12. September 2023 (deutsch).
  10. a b Hartmut Krug: Eine Art Klassentreffen. In: Nacht Kritik. 3. Januar 2016, abgerufen am 12. September 2023.
  11. Kai Agthe: Klassentreffen auf der Bühne. In: Mitteldeutsche Zeitung. 5. Januar 2016.
  12. Kulturwettbewerb Lausitz – Wettbewerb – Projekte. In: Ideenwettbewerb Kulturelle Heimat Lausitz. 2021, abgerufen am 12. September 2023.
  13. Biographie auf der Website des Lesetheaters, abgerufen am 1. Oktober 2017
  14. a b Pferdeapfel und die Rose, Der (1982). In: Online Lexikon der DDR-Fernsehfilme, Fernsehspiele und TV-Inszenierungen. Abgerufen am 12. September 2023.
  15. Zersprungene Spiegel, Der. In: Fernsehen der DDR - Online Lexikon der DDR-Fernsehfilme, Fernsehspiele und TV-Inszenierungen. Abgerufen am 12. September 2023.
  16. Barfuss ins Bett (1988). In: Fernsehen der DDR – Online Lexikon der DDR-Fernsehfilme, Fernsehspiele und TV-Inszenierungen. Abgerufen am 12. September 2023.
  17. Tölpelhans (1989). In: Fernsehen der DDR – Online Lexikon der DDR-Fernsehfilme, Fernsehspiele und TV-Inszenierungen. Abgerufen am 12. September 2023.
  18. Millionenerben (1989). In: Fernsehen der DDR – Online Lexikon der DDR-Fernsehfilme, Fernsehspiele und TV-Inszenierungen. Abgerufen am 12. September 2023.
  19. Bis zum bitteren Ende. In: Fernsehen der DDR – Online Lexikon der DDR-Fernsehfilme, Fernsehspiele und TV-Inszenierungen. Abgerufen am 12. September 2023.
  20. Hallo, Onkel Doc!: Cast & Crew. In: Fernsehserien. imfernsehen GmbH & Co KG, abgerufen am 12. September 2023.
  21. Der letzte Zeuge Staffel 2, Folge 7: Unter die Haut. In: Fernsehserien. imfernsehen GmbH & Co KG, 22. März 2023, abgerufen am 12. September 2023.
  22. Für alle Fälle Stefanie – Das Maß ist voll. In: Imdb. Abgerufen am 12. September 2023.
  23. SOKO Wismar Staffel 5, Folge 5: Alles Mist. In: Fernsehserien. imfernsehen GmbH & Co KG, abgerufen am 12. September 2023.
  24. Hallo Robbie! Staffel 7, Folge 10: Hochzeitsglocken. In: Fernsehserien. imfernsehen GmbH & Co KG, abgerufen am 12. September 2023.
  25. a b Maxim Gorki Theater 1981 – 1990. In: Maxim Gorki Theater. Abgerufen am 12. September 2023.
  26. Die Aula nach Hermann Kant am Maxim Gorki theater Berlin, Regie Wolfram Krempel. In: Berliner Schauspielschule. 15. Mai 1985, abgerufen am 12. September 2023.
  27. Maxim Gorki Theater 1991 – 2000. In: Maxim Gorki Theater. Abgerufen am 12. September 2023.
  28. Die Hebamme von Rolf Hochhuth am Berliner Ensemble, Regie Rolf Hochhuth. In: Berliner Schauspielschule. 15. August 2000, abgerufen am 12. September 2023.
  29. a b Kurt Tucholsky. Affenkäfig Berlin in Berlin: Theater im Palais. In: Kulturvolk. 2019, abgerufen am 12. September 2023.
  30. Heidrun Seidel: Neue Bühne Senftenberg trotzt Corona mit Charme. In: Lausitzer Rundschau. 30. September 2020, abgerufen am 25. Oktober 2023.
  31. Ich bedaure nichts. In: Neue Bühne Senftenberg. Abgerufen am 6. Dezember 2023.
  32. Gott ist zu langsam – nach Walfriede Schmitts Roman. In: Strausberg live. 2015, abgerufen am 12. September 2023.
  33. Antonia – Traumschüff. In: Theatergenossenschaft Tramschüff. Abgerufen am 12. September 2023 (deutsch).
  34. Dresdner Literaturkalender. In: Literaturhaus Dresden. Oktober 2016, abgerufen am 25. Oktober 2023.
  35. Augusto-Veranstaltungskalender. In: Augusto Sachsen. Abgerufen am 25. Oktober 2023.
  36. Die 1920er Jahre – Ein Literarisches Feuerwerk des Modernismus. In: Literaturhaus Leipzig. Abgerufen am 25. Oktober 2023.
  37. James Joyce Ulysse. In: Literaturhaus Leipzig. Abgerufen am 25. Oktober 2023.
  38. Übersetzer stellen vor. In: Literaturhaus Leipzig. Abgerufen am 25. Oktober 2023.
  39. Berlin Stories: Isherwood, W. H. Auden in Berlin: Theater im Palais. In: Kulturvolk. Abgerufen am 25. Oktober 2023.
  40. George Eliot in Berlin: Theater im Palais. In: Kulturvolk. Abgerufen am 25. Oktober 2023.
  41. Ingmar Mehlhose: Tee bei Gräfin Anna. 24. November 2017, abgerufen am 25. Oktober 2023.
  42. Frei leben ohne Gewalt. Fahnenaktion zum Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen. In: Frauenzentrum Wernigerode. 25. November 2021, abgerufen am 25. Oktober 2023.
  43. Die Brücke. In: ARD-Hörspieldatenbank. Abgerufen am 12. September 2023.
  44. Ein Morgen wie jeder andere. In: ARD-Hörspieldatenbank. Abgerufen am 12. September 2023.