Inwil

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Inwil
Wappen von Inwil
Wappen von Inwil
Staat: Schweiz Schweiz
Kanton: Kanton Luzern Luzern (LU)
Wahlkreis: Hochdorf
BFS-Nr.: 1033i1f3f4
Postleitzahl: 6034
Koordinaten: 669164 / 219425Koordinaten: 47° 7′ 20″ N, 8° 21′ 0″ O; CH1903: 669164 / 219425
Höhe: 424 m ü. M.
Höhenbereich: 399–551 m ü. M.[1]
Fläche: 10,32 km²[2]
Einwohner: 2897 (31. Dezember 2022)[3]
Einwohnerdichte: 281 Einw. pro km²
Ausländeranteil:
(Einwohner ohne
Schweizer Bürgerrecht)
13,3 %
(31. Dezember 2022)[4]
Website: www.inwil.ch
Lage der Gemeinde
Karte von InwilHallwilerseeBaldeggerseeGütschweiherSempacherseeSteinibuelweierRotseeVierwaldstätterseeZugerseeKanton AargauKanton SchwyzKanton ZugKanton ZürichWahlkreis EntlebuchWahlkreis Luzern-LandWahlkreis Luzern-StadtWahlkreis SurseeAesch LUBallwilEmmen LUErmenseeEschenbach LUHitzkirchHochdorf LUHohenrainInwilRain LURömerswilRothenburg LUSchongau LU
Karte von Inwil
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Inwil (im schweizerdeutschen Ortsdialekt Eibu [ˈeibʊ][6]) ist eine politische Gemeinde im Wahlkreis Hochdorf des Schweizer Kantons Luzern.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gemeinde erstreckt sich vom Ausläufer des Lindenbergs, dem Inwilerberg (551 m ü. M.), bis zum Nordufer der Reuss und liegt zwischen Luzern und Zug.

Das Dorf Inwil und der Weiler Oberhofen (420 m ü. M.) sind mittlerweile zusammengewachsen. Der Ortsteil Unter Pfaffwil (411 m ü. M.) liegt 2,7 km nordöstlich des Dorfs. Südlich des Dorfs liegt der Weiler Ausserschachen (415 m ü. M.), und in südöstlicher Richtung in einer Entfernung von 1,5 km liegt an der Reuss das ehemalige Kloster St. Kathrine.

Das Gemeindegebiet umfasst eine Fläche von 1032 ha. Davon werden 67,8 % landwirtschaftlich genutzt; 16,3 % sind durch Wald und Gehölz bedeckt und 14,0 % Siedlungsfläche (Stand 2015/16).[7] Der höchste Punkt der Gemeinde befindet sich mit 551 m ü. M. auf dem Inwilerberg, der tiefste an der Grenze zu Gisikon auf 406 m ü. M.

Im Kanton Luzern liegen die Nachbargemeinden Ballwil, Buchrain, Eschenbach, Gisikon, Honau und Root. Im Osten grenzt Inwil an den Kanton Aargau, genauer an die Gemeinden Dietwil und Sins.

Bevölkerung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Bevölkerung wuchs bis 1837 stark an (1798–1837: +51,3 %). Durch Abwanderung sank die Einwohnerzahl in wenigen Jahrzehnten deutlich (1837–1888: −27,7 %), danach erholte sie sich und erreichte 1941 wieder den Stand des Jahres 1837 (1888–1941: +40,2 %). Bis zur Jahrtausendwende erfuhr die Gemeinde Inwil ein starkes Wachstum (1941–2000: +76,2 %), welches sich bis heute fortsetzt (2000–2020: +49,4 %).

Quellen: 1798–1837: Helvetische und kantonale Volkszählungen[8]; 1850–1980 Volkszählungsergebnisse, 1981–2010 ESPOP, seit 2011 STATPOP

Sprachen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Bevölkerung spricht eine hochalemannische Mundart. Bei der Volkszählung 2000 gaben 95,63 % Deutsch, 1,51 % Serbokroatisch und 1,18 % Portugiesisch als Hauptsprache/Alltagssprache an.

Religionen – Konfessionen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die früher rein römisch-katholische Bevölkerung bietet heute folgendes Bild: 83,29 % römisch-katholische, 7,35 % evangelisch-reformierte und 1,74 % orthodoxe Christen. Ausserdem gab es 4,66 % Konfessionslose und 0,67 % Muslime. Die Orthodoxen sind herkunftsmässig Serben und Montenegriner, die Muslime Albaner und Bosniaken (Stand 2000).

Herkunft – Nationalität[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ende 2020 zählte die Gemeinde 2706 Einwohner. Davon waren 2352 Schweizer Staatsangehörige und 354 (= 13,1 %) Menschen anderer Staatsangehörigkeit. Die grössten Zuwanderergruppen kommen aus Deutschland (92 Menschen), dem Kosovo (36), Italien (31), Polen (30), Portugal (26), Sri Lanka (12), Spanien, Serbien (je 11), der Slowakei, Bosnien und Herzegowina (je 8), Österreich (7), Nordmazedonien (6) und Bulgarien (5).[9][10]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Frühest erwähnter Ortsteil der heutigen Gemeinde Inwil ist der Weiler Utigen (nördlich des Dorfs) im Jahr 1045 als zinspflichtiger Ort des Stifts Beromünster. Das heutige Dorf Inwil wird 1145 als Ingenwilare in einer Besitzbestätigung ans Kloster Allerheiligen in Schaffhausen erstmals namentlich erwähnt.

Luftbild (1953)
Konservierte Reste der Stadtmauern von Alt Eschenbach

Hauptsiedlung auf dem Gemeindegebiet war allerdings Alt Eschenbach, Stammburg der Freiherren von Eschenbach. Die Burg wurde auf einem flachen Hügel an der Reuss errichtet. Drumherum entstand bis um 1300 ein kleines Städtchen. 1285 entstand dort sogar ein Frauenkloster (die Kapelle St. Katharine ist ein Überrest davon), das heutige Kloster Eschenbach, das 1309 nach Obereschenbach gezügelt wurde. Weil der durch die Schuld der Habsburger in Armut aufgewachsene Walter IV. von Eschenbach am Königsmord von Albrecht von Habsburg am 1. Mai 1308 beteiligt war, wurde er unter Reichsacht gestellt und Burg und Städtchen zerstört.

Eine weitere Burg entstand im Bereich der Ruine Iberg (heute ein Gehöft 3 km nordöstlich des Dorfs), die einem Rittergeschlecht der Herren von Iberg den Namen gab. Da die Ritter Parteigänger der Habsburger waren, wurde die Burg im Jahr 1386 von den Eidgenossen zerstört.[11]

Beim grossen Schweizer Bauernkrieg verschanzten sich Teile des Bauernheers an der Reuss. Wegen der Wichtigkeit des Flussübergangs spielte der Brückenkopf noch mehrmals (Villmergerkriege, Sonderbundskrieg) eine bedeutende Rolle.

Die Gemeinde geriet bereits im 13. Jahrhundert unter die Herrschaft der Habsburger. Bis zum Königsmord übten die Eschenbacher die Verwaltung aus. Danach kam sie unter die Verwaltung der Freiherren von Rothenburg. Nach der Niederlage der Habsburger in der Schlacht von Sempach im Jahr 1386 übernahm die Stadt Luzern die Rolle der Habsburger. Inwil gehörte bis 1798 zur Landvogtei Rothenburg. Anschliessend war es bis 1803 Teil des Distrikts Hochdorf – dieser ging dann im damals neu geschaffenen Amt Hochdorf unter, zu dem die Gemeinde bis heute gehört.

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gemeinderat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Gemeinderat Inwil besteht aus fünf Mitgliedern und ist wie folgt aufgestellt (Amtsdauer 2020–2024):[12]

  • Dominik Ulrich: Gemeindepräsident
  • Walter Amstutz: Finanzen
  • Florian Meyerhans: Bauen
  • Heidi Rohrer: Soziales und Gesundheit
  • Fabienne Gehri: Bildung

Kantonsratswahlen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei den Kantonsratswahlen 2023 des Kantons Luzern betrugen die Wähleranteile in Inwil: FDP 33,37 %, Mitte 26,65 %, SVP 20,20 %, SP (mit JUSO) 7,64 %, Grüne (mit JG) 6,08 % und glp 6,06 %.[13]

Nationalratswahlen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei den Schweizer Parlamentswahlen 2023 betrugen die Wähleranteile in Inwil: Mitte 34,0 %, SVP 24,4 %, FDP 21,6 %, SP 7,5 %, glp 5,5 %, GPS 3,6 %, übrige 3,4 %.[14]

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Linie 111 Ebikon–Fildern (Mall of Switzerland)–Inwil Dorf–Waldibrücke stellt die Erschliessung von Inwil Richtung Luzern, Emmen und Rontal sicher und sorgt für eine bessere Verbindung zwischen dem Seetal und Rontal. Nach Luzern gelangt die Bevölkerung von Inwil mit der Linie 111 bis Waldibrücke mit Anschluss auf die S-Bahn-Linie S9. Die Linie 110 Hochdorf-Gisikon-Rotkreuz (TransSeetalExpress) auf der Achse Seetal–Rontal verkehrt zu den Hauptverkehrszeiten im 30-Minuten-Takt. Die nächstgelegenen Bahnhaltestellen sind Eschenbach und Waldibrücke an der Linie Luzern–Lenzburg und Gisikon-Root an der Linie Luzern–Zürich.

Der Ort liegt an der Strasse Gisikon–Eschenbach LU. Die Autobahnanschlüsse Gisikon-Root an der A14 in 4 km und Emmen-Süd an der A2 in 8 km Entfernung gewähren einen guten Anschluss ans Autobahnnetz. Ein weiterer Autobahnanschluss befindet sich in Buchrain (Nachbargemeinde).

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bilder[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Inwil – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Generalisierte Grenzen 2023. Bei späteren Gemeindefusionen Flächen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 7. September 2023.
  2. Generalisierte Grenzen 2023. Bei späteren Gemeindefusionen Flächen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 7. September 2023.
  3. Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2022. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2022 zusammengefasst. Abruf am 5. September 2023
  4. Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2022. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2022 zusammengefasst. Abruf am 5. September 2023
  5. Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde (Memento des Originals vom 1. Januar 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.bfs.admin.ch (Ständige Wohnbevölkerung)
  6. Grundmaterial des Sprachatlasses der deutschen Schweiz; die Angabe [ˈæibʊ] im Lexikon der schweizerischen Gemeindenamen ist unzutreffend.
  7. Bodennutzung nach Nutzungsarten 2015/2016. LUSTAT Statistik Luzern, 19. April 2022, abgerufen am 28. Januar 2024.
  8. Robert Gubler, Bevölkerungsentwicklung und wirtschaftliche Wandlungen im Kanton Luzern. Tabelle I. n. S. 112
  9. Ständige und nichtständige Wohnbevölkerung nach institutionellen Gliederungen, Geburtsort und Staatsangehörigkeit (Bundesamt für Statistik STAT-TAB)
  10. Ausländische Wohnbevölkerung nach Nationalität, Aufenthaltsstatus und Bevölkerungstyp (LUSTAT Statistik Luzern)
  11. Seetal, Burgen, Schlösser, Erdhügel: Iberg, Inwil, seetal-plus.ch
  12. Gemeinderat. Gemeinde Inwil, 2024, abgerufen am 28. Januar 2024.
  13. Kantonsratswahlen: Stärke der Parteien 2023 (LUSTAT Statistik Luzern)
  14. Nationalratswahlen 2023. Bundesamt für Statistik, abgerufen am 28. Januar 2024.