Otelfingen
Otelfingen | |
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Staat: | Schweiz |
Kanton: | Zürich (ZH) |
Bezirk: | Dielsdorf |
BFS-Nr.: | 0094 |
Postleitzahl: | 8112 |
Koordinaten: | 671819 / 257139 |
Höhe: | 440 m ü. M. |
Höhenbereich: | 415–863 m ü. M.[1] |
Fläche: | 7,15 km²[2] |
Einwohner: | 2946 (31. Dezember 2022)[3] |
Einwohnerdichte: | 412 Einw. pro km² |
Ausländeranteil: (Einwohner ohne Schweizer Bürgerrecht) |
22,5 % (31. Dezember 2022)[4] |
Website: | www.otelfingen.ch |
Ansicht vom Altberg auf Otelfingen | |
Lage der Gemeinde | |
Otelfingen (Vorlage:GswS-ch) ist eine politische Gemeinde im Bezirk Dielsdorf des Kantons Zürich in der Schweiz.
Wappen
- In Schwarz ein silberner Eberkopf
Das heutige Wappen wurde im Wappenbuch von Gerold Edlibach im Jahr 1493 erstmals dargestellt. Der Wildeber oder Keiler stand damals für das Herrengeschlecht der Otelfinger. Das alte Dorfschild, eine goldene Garbe und eine grünbeblätterte Traube auf silbernem Grund wurde durch den Beschluss der Gemeindeversammlung vom 23. Dezember 1928 durch den Eberkopf ersetzt.
Geschichte
Otelfingen wird erstmals im 11. Jahrhundert im Zusammenhang mit dem Kloster Wettingen erwähnt. Von 1409 bis zum Untergang des Stadtstaates Zürich 1798 bildete Otelfingen mit den zwölf Gemeinden Boppelsen, Buchs ZH, Dielsdorf, Regensberg, Sünikon, Niedersteinmaur, Obersteinmaur, Bachs, Schöfflisdorf, Oberweningen, Schleinikon und Niederweningen die Landvogtei Regensberg. 1409 verpfändete der österreichische Herzog Friedrich IV. («der mit der leeren Tasche») die Herrschaft an die Stadt Zürich. Zu einer Pfandauslösung kam es nicht mehr.
Geographie
Otelfingen liegt im Furttal am Fuss der Lägern entlang des Dorfbachs, nahe der Stadt Zürich und an der Grenze zum Kanton Aargau. Von der Gemeindefläche dienen 47,0 % der Landwirtschaft, 37,2 % ist mit Wald bedeckt, 5,8 % ist Verkehrsfläche und 9,0 % Siedlungsgebiet, 0,3 % sind Gewässer.
Dorfbild
Otelfingen verfügt, neben Regensberg, als einzige Gemeinde des Bezirks Dielsdorf über einen Dorfkern, der im kantonalen Inventar der schutzwürdigen Ortsbilder aufgenommen ist. Zahlreiche frühneuzeitliche Riegelhäuser zeugen von einer ehemals wohlhabenden Bauernsame. Neben der reformierten Kirche aus dem Jahr 1607 mit dem prägnanten Glockenhelm ist die untere Mühle auffallendstes Gebäude im Dorfkern. Der ehemalige Mahlraum dient heute als Kulturzentrum, das insbesondere klassische Konzerte beheimatet.
Wirtschaft und Infrastruktur
Otelfingen verfügt über ein Industriegebiet mit einigen international tätigen Industrie- und Technologiefirmen, darunter die im Jahr 1897 gegründete Firma Blumer.[5]
Öffentlicher Verkehr
Wie alle Zürcher Gemeinden gehört Otelfingen zum Zürcher Verkehrsverbund (ZVV). Der Bahnhof Otelfingen der Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) wird halbstündlich von der Vorlage:S-Bahn-Zürich der S-Bahn Zürich bedient, ebenso die S-Bahn-Haltestelle Otelfingen Golfpark. Als Alternative wurde im Jahr 2014 eine neue S-Bahn-Linienführung zur Erschliessung der "Science City" ETH Hönggerberg über einen Tunnelbahnhof vorgeschlagen. [6]
Politik
Die SVP hat 44,1 %, die SP 22,5 %, die FDP 12,1 %, die Grüne 9,9 %, die CVP 3,9 %, und die EVP 3,7 % der Wählerstimmen.
Gemeindepräsident ist Willy Laubacher (Stand 2010).
Spezielles
In den Sechziger-Jahren gab es Pläne, anstelle der Expo 64 in Otelfingen eine «neue Stadt» zu bauen, die 30'000 Menschen beherbergt hätte.[7] Initiant dieser Idee war unter anderem der Schriftsteller Max Frisch. Diese nach den damals neuesten architektonischen und soziologischen Erkenntnissen konzipierte Stadt wäre einerseits kompakt gewesen, hätte aber auch grosszügige Grünflächen und gute Verkehrsverbindungen beinhaltet. Gebaut wurde die Satellitenstadt jedoch nie, da der Widerstand zu gross war. Das Modell dieser Satellitenstadt ist heute im Besitz der Hochschule für Technik Rapperswil.[8]
Bilder
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Reformierte Kirche von 1607
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Untere Mühle und Wirtshaus respektive ehemalige Brauerei
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Schibli Chabis Haus von 1676
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Alt-Wirtshaus von 1682
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«Bien venus Mesieurs»
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Waschhaus von 1812. Hausspruch-Wortinitialen des einst zugehörigen Bauernhofes Nr. 48: «W[enn] E[iner] B[aut] U[nd] G[ott] V[er]T[raut] S[o] M[uss] E[r] L[assen] G[ott] W[alten] S[o] W[ird] E[r] I[hn] U[nd] A[uch] S[ein] H[aus] E[r] H[alten]»
Literatur
- Hermann Fietz: Die Kunstdenkmäler des Kantons Zürich, Band II: Die Bezirke Bülach, Dielsdorf, Hinwil, Horgen und Meilen. (= Kunstdenkmäler der Schweiz. Band 15). Hrsg. von der Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte GSK. Bern 1943. DNB 365803049.
Weblinks
- Offizielle Website der Gemeinde Otelfingen
- Statistische Daten Gemeinde Otelfingen
- Martin Illi: Otelfingen. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
Einzelnachweise
- ↑ Generalisierte Grenzen 2023. Bei späteren Gemeindefusionen Flächen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 7. September 2023.
- ↑ Generalisierte Grenzen 2023. Bei späteren Gemeindefusionen Flächen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 7. September 2023.
- ↑ Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2022. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2022 zusammengefasst. Abruf am 5. September 2023
- ↑ Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2022. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2022 zusammengefasst. Abruf am 5. September 2023
- ↑ Historie – Blumer AG – Druckweiterverarbeitung. Abgerufen am 11. August 2015.
- ↑ http://www.adf-innovation.com/publikationen/by_rail_2014_S26-27.pdf
- ↑ Ernst Egli: Bericht zum Studienprojekt einer Neuen Stadt im Raume Otelfingen Kanton Zürich, Seite 25 (Im Band "Projekt einer Studienstadt im Raume Otelfingen im Furttal, Kt. Zürich verfasst von der Fachgruppe B", 1958)
- ↑ Avenir Suisse: Achtung: die Fettnäpfchen. 17. August 2006