Recording Industry Association of America

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Die Recording Industry Association of America (kurz RIAA; englisch für ‚Verband der Musikindustrie in Amerika‘) ist eine Interessengemeinschaft, die Unternehmen aus der Musikindustrie in den Vereinigten Staaten repräsentiert. Der Verband vergibt Auszeichnungen für Plattenverkäufe – zum Beispiel die Goldene Schallplatte – und vertritt die Rechte der Musikindustrie.

Die RIAA arbeitet mit dem in Deutschland und weltweit aktiven Verband International Federation of the Phonographic Industry (IFPI) zusammen.

Geschichte

Auf der Schellackplatte wurden alle Frequenzen in gleicher Lautstärke aufgezeichnet. Die RIAA wurde 1952 gegründet, um einen einheitlichen technischen Standard für die Schallplatte zu schaffen, der es erlaubte, mehr Musik auf einer Schallplatte zu speichern und das Rauschen zu verringern bzw. den Signal-Störspannungsabstand zu vergrößern.

RIAA-Kurve

Dieser Schneidkennlinien-Standard, auch RIAA-Kurve genannt, funktioniert so: Beim Schnitt einer Schallplatte schneidet man tiefe und hohe Frequenzen mit unterschiedlich veränderten Amplituden in die Platte. Demgemäß werden die Tiefen dabei abgeschwächt und die Höhen angehoben.

Würde man dieses Verfahren nicht anwenden, würden die Bässe aufgrund ihrer kräftigen Auslenkung einen größeren Rillenabstand erfordern. Das hätte eine verkürzte Spielzeit zur Folge. Zudem würden die Höhen, wegen der ungenügenden Dynamik des Tonabnehmers, nicht originalgetreu wiedergegeben werden können; leise Höhen würden im Nadel-Rillenwand-Rauschen untergehen.

Um den bei der Aufzeichnung veränderten Frequenzgang (Emphasis) der Schallplatte wieder in die Originalform zu bringen, muss das Verfahren bei der Wiedergabe spiegelbildlich als Deemphasis wiederholt werden. Man sagt, der Frequenzgang wird entzerrt.[1] Hierzu gibt bzw. gab es zwei Möglichkeiten:

  • Kristalltonabnehmer haben eine entzerrende Charakteristik, die aber nicht ein genaues Spiegelbild der Verzerrungskurve liefert. Das Ausgangssignal ist relativ hochpegelig, so dass eine Verstärkerstufe entfallen kann. Dieses System war für einfachere Plattenspieler in Gebrauch.
  • Magnettonabnehmer benötigen einen Vorverstärker, der durch Auswahl der Bauelemente eine recht genaue Näherung an die erforderliche Frequenzkurve liefern kann. Selbst im Consumer-Bereich hatte dieses System die Kristalltonabnehmer vollständig ersetzt. Moving Coil-Tonabnehmer sind bis auf die Tatsache, dass sie ein noch schwächeres Ausgangssignal liefern, gleichzusetzen mit Magnettonabnehmern.[2]

Die RIAA-Kurve ist nicht der einzige Standard. Möglich sind auch Kurven nach CCIR, NAB und DIN, was bei einigen Vorverstärkern umgeschaltet werden kann.

Aktivitäten

Die RIAA ist weltweit durch die Konflikte mit Tauschbörsen in die Medien gekommen. Sie tritt unter anderen für die Rechte der vier größten Plattenfirmen (Sony BMG Music Entertainment, EMI Group, Universal Music Group und Warner) ein, und damit (aus ihrer Sicht) auch für deren Künstler. Kritiker werfen der RIAA vor, durch eine Art Kartell die Preise für CDs bestimmen zu können. Hinzu kommt, dass sie die Daten der CD-Verkäufe nicht wie die Marktforscher ermitteln: Normalerweise wird die Anzahl der CDs, die über die Ladentheke gehen, genommen, um die Plattenkäufe abzubilden. Die RIAA verwendet aber die Bestellung-Zahlen der Händler für ihre Statistiken. Dies führt zu einer Differenz beider Zahlen, etwa wenn Händler aus Kostengründen versuchen, ihre Lagerbestände gering zu halten, aber noch viel in den Regalen und auf Lager haben und demzufolge weniger nachbestellen.

Unter dem Druck der RIAA entstand in Amerika ein neues Gesetz, der Digital Millennium Copyright Act.

Auszeichnungen

Die RIAA vergibt Auszeichnungen für die Auslieferung von Alben und Singles in den USA, die folgende Anzahl überschreiten:

Für DVDs werden dabei keine Diamantauszeichnungen vergeben, sondern regulär die Platinauszeichnungen weitergezählt.

Der Verband stellt keine aktuelle Verkaufs-Charts auf. Diese Aufgabe übernimmt das Billboard-Magazin.

Künstler mit den meisten Gold-Alben

Diese Künstler erhielten die meisten Goldauszeichnungen für Alben (Stand 11. Oktober 2016):

  1. Elvis Presley (106)
  2. Barbra Streisand (51)
  3. The Beatles (48)
  4. The Rolling Stones (43)
  5. Neil Diamond (40)
  6. George Strait (39)
  7. Elton John (37)
  8. Frank Sinatra (34)
  9. Bob Dylan (33)
  10. Kenny Rogers (28)

Künstler mit den meisten Platin-Alben

Diese Künstler erhielten die meisten Platin-Auszeichnungen für Alben (Stand 11. Oktober 2016):

  1. Elvis Presley (90)
  2. The Beatles (68)
  3. George Strait (46)
  4. Barbra Streisand (42)
  5. Elton John (41)
  6. The Rolling Stones (39)
  7. Garth Brooks (36)
  8. Neil Diamond (33)
  9. AC/DC (32)
  10. Led Zeppelin (32)

Künstler mit den meisten ausgezeichneten Singles

Diese Künstler erhielten die meisten Gold- und Platin-Auszeichnungen für Singles (Stand 11. Oktober 2016):

  1. Rihanna (40+61)
  2. Taylor Swift (46+52)
  3. Katy Perry (19+31) (2 Diamant)
  4. Lady Gaga (17+25) (2)
  5. Justin Bieber (22+24) (1)
  6. Elvis Presley (54+34)
  7. Kanye West (27+29)
  8. Drake (22+27)
  9. Flo Rida (13+23)
  10. Bruno Mars (9+16)

Diese Reihung basiert auf den zertifizierten Einheiten der jeweiligen Künstler.

Die erfolgreichsten Künstler

USA

Diese Künstler haben insgesamt in den USA am meisten Alben verkauft (Stand 9. Oktober 2016):[3]

  1. The Beatles - 178,0 Millionen Alben
  2. Garth Brooks - 138,0 Millionen Alben
  3. Elvis Presley - 136,0 Millionen Alben
  4. Led Zeppelin - 111,5 Millionen Alben
  5. The Eagles - 101,0 Millionen Alben
  6. Billy Joel - 82,5 Millionen Alben
  7. Michael Jackson - 79,0 Millionen Alben
  8. Elton John - 77,0 Millionen Alben
  9. Pink Floyd - 75,0 Millionen Alben
  10. AC/DC - 72,0 Millionen Alben

Weltweit

Diese Künstler haben weltweit insgesamt am meisten Alben verkauft (Stand 31. Juli 2006):

  1. Elvis Presley - 1,85 Milliarden Alben
  2. The Beatles - 1,3 Milliarden Alben
  3. Frank Sinatra - 760 Millionen Alben
  4. Elton John - 450 Millionen Alben
  5. Michael Jackson - 380 Millionen Alben
  6. ABBA - 370 Millionen Alben
  7. Led Zeppelin - 300 Millionen Alben
  8. Nana Mouskouri - 255 Millionen Alben
  9. Cliff Richard - 250 Millionen Alben
  10. Madonna - 210 Millionen Alben

Die erfolgreichsten Alben

Diese Alben waren in den USA am erfolgreichsten (Stand 9. Oktober 2016):[4]

  1. Michael Jackson - Thriller - 32 Millionen Alben
  2. The Eagles - Greatest Hits - 29 Millionen Alben
  3. Billy Joel - Greatest Hits Volume I & II - 23 Millionen Alben
  4. Led Zeppelin - Led Zeppelin IV - 23 Millionen Alben
  5. Pink Floyd - The Wall - 23 Millionen Alben
  6. AC/DC - Back in Black - 22 Millionen Alben
  7. Garth Brooks - Double Live - 21 Millionen Alben
  8. Fleetwood Mac - Rumours - 20 Millionen Alben
  9. Shania Twain - Come on Over - 20 Millionen Alben
  10. The Beatles - The Beatles (The White Album) - 19 Millionen Alben

Weblinks

Commons: Recording Industry Association of America – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Das RIAA-Filter
  2. Weitere Grafiken zur RIAA-Kennlinie
  3. Gold & Platinum – Top Selling Artists. RIAA, 9. Oktober 2016, abgerufen am 9. Oktober 2016 (englisch).
  4. Gold & Platinum – Top 100 Albums. RIAA, 9. Oktober 2016, abgerufen am 9. Oktober 2016 (englisch).