Staatliche Kunstsammlungen Dresden

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Als Staatliche Kunstsammlungen werden in Dresden eine Reihe von teils weltberühmten Museen mit großer thematischer Breite bezeichnet. Sie sind im Besitz des Freistaates Sachsen und dem Sächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst unterstellt.

Die Museen der Staatlichen Kunstsammlungen verteilen sich auf mehrere Gebäude in Dresden. Neben dem Residenzschloss mit fünf sowie dem Zwinger mit drei Museen sind noch das Albertinum, das Schloss Pillnitz, das Japanische Palais und der Jägerhof Ausstellungsorte. Die Standorte der ebenfalls zu den Staatlichen Kunstsammlungen gehörenden Staatlichen Ethnographischen Sammlungen Sachsen befinden sich in Dresden, Leipzig und Herrnhut.

Geschichte

Als ältester Vorläufer der heutigen Sammlung gilt die im Jahre 1560 durch die sächsischen Kurfürsten gegründete Kunstkammer, die auch Stücke der heutigen Staatlichen Naturhistorischen Sammlungen beinhaltete. Eine wesentliche künstlerische Weiterentwicklung erfolgte zur Zeit August des Starken und seines Nachfolgers August III. Auch im 20. Jahrhundert gab es noch bedeutende Veränderungen im Bestand, besonders während der Zeit des Nationalsozialismus und durch Beschlagnahmungen nach 1945. In den Jahren 1955 bis 1958 kehrten große Teile der Sammlung nach Dresden zurück. Mit dem Statut von 1957 erhielten die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden ihre Bezeichnung und waren als juristische Person dem Rat der Stadt Dresden unterstellt.[1]

Der Museumsverbund Staatliche Kunstsammlungen Dresden ist seit 2009 als Staatsbetrieb organisiert. Der Verbund strukturiert sich heute in zwölf selbständig geleiteten Museen, der Generaldirektion, einer Verwaltung, zentralen Servicebereichen und weiteren Institutionen und Einrichtungen.

Im Jahr 2014 besuchten etwa 2,5 Millionen Gäste die Kunstsammlungen.[2] 2012 wurde das Gesamtbudget von 40 Millionen Euro zu einem Drittel durch Eintrittsgelder getragen. Die Hälfte der Kosten bezahlte das Land Sachsen.[3]

Museen

Die Sixtinische Madonna
Datei:HistorGruenGewPretiosensaal.jpg
Das Historische Grüne Gewölbe
Blick in die Rüstkammer

Die Staatlichen Kunstsammlungen sind in zwölf Museen zu Sammelgebieten unterteilt. Einzelne Sammlungen sind dabei auch in getrennt zugänglichen Räumen ausgestellt, so das Grüne Gewölbe und die Rüstkammer.

Galerien

Kunstmuseen

Volks- und völkerkundliche Museen/ Ethnologische Museen

Außerdem sind die Kunstbibliothek im Residenzschloss, der Kunstfonds und das Gerhard Richter Archiv im Albertinum Teil des Verbundes.

Gebäude

Die zwölf Museen der Staatlichen Kunstsammlungen verteilen sich auf sechs Gebäude, die mit Ausnahme des Schlosses Pillnitz alle im historischen Zentrum von Dresden liegen. Zwei weitere Standorte der Staatlichen Ethnographischen Sammlungen Sachsen befinden sich in Leipzig und Herrnhut.

Im Residenzschloss befinden sich das Historische und das Neue Grüne Gewölbe, das Münzkabinett, das Kupferstich-Kabinett und die Rüstkammer mit der Türckischen Cammer.

Im Zwinger sind die Gemäldegalerie Alte Meister, die Dresdner Porzellansammlung und der Mathematisch-Physikalische Salon untergebracht.

Das Albertinum beherbergt die Galerie Neue Meister und die Skulpturensammlung.

Im Schloss Pillnitz befindet sich das Kunstgewerbemuseum, im Japanischen Palais das Museum für Völkerkunde Dresden und im Jägerhof das Museum für Sächsische Volkskunst mit der Puppentheatersammlung.

Die Kunsthalle im Lipsius-Bau zeigt wechselnde Kunstausstellungen zeitgenössischer Maler.

Leitung

Generaldirektor:

Sonstiges

Rund 90 Werke der Staatlichen Kunstsammlungen gehören zu den Exponaten von Dresdner Museen, die auf Briefmarken der Deutschen Post der DDR abgebildet sind.

Die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden wurden in das im Jahre 2001 erschienene Blaubuch aufgenommen. Dieses ist eine Liste national bedeutsamer Kultureinrichtungen in Ostdeutschland und umfasst zurzeit 20 sogenannte kulturelle Leuchttürme. In der nach Bedeutung sortierten Liste stehen die Kunstsammlungen an zweiter Stelle nach der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg.

Zur 450-Jahr-Feier der Gründung der Sammlungen durch den Kurfürsten August fand im Residenzschloss Dresden im Jahre 2010 eine Ausstellung mit dem Titel „450 Jahre Zukunft“ statt.

Durch den Wissenschaftsrat wurden im Rahmen der Sitzungen vom 22. bis 24. Januar 2014 in Berlin die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden evaluiert, dazu wurde eine wissenschaftspolitische Stellungnahme veröffentlicht.[5][6]

Film

  • Staatliche Kunstsammlungen Dresden. Dokumentarfilm, Deutschland, 2010, 29:30 Min., Buch und Regie: Ute Hoffarth, Produktion: SWR, 3sat, Erstsendung: 7. November 2010, Reihe: Museums-Check, mit Markus Brock, Inhaltsangabe und Video von 3sat, mit dem Cellisten Jan Vogler.

Weblinks

Commons: Staatliche Kunstsammlungen Dresden – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Anordnung über das Statut der „Staatlichen Kunstsammlungen Dresden“ vom 25. Februar 1957 (GBl. II S. 125)
  2. Weniger Besucher in Dresdner Kunstsammlungen. In: Sächsische Zeitung. 8. Januar 2015 (online [abgerufen am 9. Januar 2015]).
  3. Heinrich Löbbers: Rausch und Ekstase im Residenzschloss. In: Sächsische Zeitung. 7. Mai 2013 (kostenpflichtig online [abgerufen am 7. Mai 2013]).
  4. Marion Ackermann wird neue Generaldirektorin der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden. In: Der Tagesspiegel. 21. April 2016 ([1] [abgerufen am 22. April 2016]).
  5. Pressemitteilung SKD vom 27. Januar 2014
  6. Pressemitteilung Nr. 5 des Wissenschaftsrates vom 27. Januar 2014