Swarzędz
Swarzędz | ||
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Basisdaten | ||
Staat: | Polen | |
Woiwodschaft: | Großpolen | |
Powiat: | Posen | |
Fläche: | 8,20 km² | |
Geographische Lage: | 52° 24′ N, 17° 4′ O | |
Einwohner: | 29.862 (31. Dez. 2020)[1] | |
Postleitzahl: | 62-019 und 62-020 | |
Telefonvorwahl: | (+48) 61 | |
Kfz-Kennzeichen: | POZ, PZ | |
Wirtschaft und Verkehr | ||
Straße: | Berlin–Warschau | |
Eisenbahn: | Warschau–Posen | |
Nächster int. Flughafen: | Posen-Ławica | |
Gmina | ||
Gminatyp: | Stadt- und Landgemeinde | |
Gminagliederung: | 19 Schulzenämter | |
Fläche: | 102,00 km² | |
Einwohner: | 52.206 (31. Dez. 2020)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 512 Einw./km² | |
Gemeindenummer (GUS): | 3021163 | |
Verwaltung (Stand: 2009) | ||
Bürgermeisterin: | Anna Tomicka | |
Adresse: | Rynek 1 62-020 Swarzędz | |
Webpräsenz: | www.swarzedz.pl |
Swarzędz [polnischen Woiwodschaft Großpolen.
] (deutsch Schwersenz, 1940–1943 Schwaningen) ist eine Stadt in derGeographische Lage
Die Stadt liegt an der polnischen Autobahn A2, etwa zehn Kilometer östlich der Stadt Posen (Poznań).
Geschichte
Die erste urkundliche Erwähnung einer Siedlung an der Stelle des heutigen Swarzędz stammt aus dem Jahr 1366. 1377 wird erwähnt, dass sich in der Siedlung eine Pfarrei befindet. Auf Grund der günstigen Lage an dem Weg von Posen nach Masowien entwickelte sich der Ort gut. Ursprünglich war die Siedlung in Privatbesitz der Familie Łodzia, ab dem 15. Jahrhundert gehörte sie der Familie Górka. Als Andreas Górka 1592 verstarb, kam die Ortschaft an dessen Schwiegersohn Peter Czarnkowski. Im 17. Jahrhundert gehörte sie der Familie Grudzinski.[2]
Die Grudzinskis boten Protestanten Schutz, die sich hier ansässig machten. Als im Sommer 1616 fanatisierte Jesuitenschüler und der Pöbel die evangelischen Kirchen in Posen zerstört hatten,[3] wandten sich viele Posener Protestanten nach Schwersenz, nicht wenige Reichere zogen nach Lissa.[2] Im Jahr 1621 wurde Juden aus dem Ghetto in Posen Zugang zum Stadtgebiet gewährt.
Am 23 August 1683 erhielt die Ortschaft Stadtrecht, jedoch nicht vom König, sondern auf dem Kurniker Schloss von einem Grudzinski.[2] Im 17. Jahrhundert entstanden Zünfte der Händler und Handwerker. 1793, während der Zweiten Teilung Polen-Litauens, kam die Stadt mit inzwischen 2.508 Einwohnern unter preußische Herrschaft. 1798 lebten in der Stadt 448 Handwerker, davon 70 Tuchmacher und 36 Leinweber. 1807 wurde Schwersenz Teil des Großherzogtums Warschau, mit dessen Auflösung 1815 fiel die Stadt wieder an Preußen, wo sie bis 1887 zum Landkreis Posen, anschließend bis 1918 zum Landkreis Posen-Ost im Deutschen Reich gehörte.
Ende des 19. Jahrhunderts blühte das Tischlerhandwerk auf. 1887 erhielt der Ort Anschluss an das Schienennetz von Posen nach Wreschen und damit, neben der Straße von Warschau nach Posen, einen weiteren wichtigen Verkehrsanschluss.
1919, nach dem Ersten Weltkrieg, musste Schwersenz aufgrund der Bestimmungen des Versailler Vertrags an die Zweite Polnische Republik abgetreten werden. 1939 wurde die Stadt im Rahmen des Polenfeldzugs von der deutschen Wehrmacht besetzt. Anschließend wurde das Kreisgebiet Posen-Ost einschließlich der Stadt wieder dem Deutschen Reich einverleibt. Im Dritten Reich gab es hier von 1941 bis 1943 ein Arbeitslager für Juden. Von 1941 bis 1944 existierte das Sammellager Schwaningen des Arbeitsgaues III (Wartheland-West) des Reichsarbeitsdienstes.
Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs eroberte im Frühjahr 1945 die Rote Armee die Stadt Schwersenz. Nach Kriegsende übergaben die Sowjetbehörden die Stadt der Verwaltung der Volksrepublik Polen. In der Folgezeit wurden die deutschen Einwohner von der örtlichen polnischen Verwaltungsbehörde aus der Stadt vertrieben.
Die Stadt besitzt heute einen Sportflugplatz, der vom Posener Fliegerverein Wanda Modlibiowska betrieben wird. Im Ort haben sich unterschiedliche Unternehmen angesiedelt, vor allem für Tischler- und Polsterarbeiten. Ein Radweg von Posen durch das Naturschutzgebiet Dębiniec nach Pobiedziska führt durch die Stadt.
Einwohnerzahlen
- 1793: 2.508
- 1800: 2.430, davon 1.277 Juden (Mehrheit der Einwohner)[2]
- 1843: 3.013[2]
- 1861: 3.083[2]
- 1875: 2.923[4]
- 1880: 2.930[4]
- 1890: 3.155, davon 1.055 Evangelische, 1.628 Katholiken und 472 Juden[4]
Sehenswürdigkeiten
- Es gibt das Freilichtmuseum „Prof.-Ryszard-Kostecki“, das sich mit der Bienenzucht aus ganz Europa befasst.
- Im der Gemeinde zugehörigen Ort Uzarzewo befindet sich ein Park aus dem 19. Jahrhundert mit einem 1860 bis 1865 errichteten Hof. In diesem befindet sich ein Jagdmuseum.
- Im Dorf Wierzenica befindet sich die hölzerne St. Nikolaus, der aus der 2. Hälfte des 16. Jahrhunderts stammt. Bei der Kirche befindet sich das Grab von August Cieszkowski (1814–1894). Weiterhin befindet sich in der Nähe des Dorfes ein Friedhof mit Gräbern aus der Bronzezeit.
- die Kirche des heiligen Martin in Swarzędz (18. Jahrhundert)
- Kirche des Erzengels Michael in Uzarzewo
Gemeinde
Die Stadt- und Landgemeinde Swarzędz hat eine Fläche von 93 km², auf denen über 38.000 Menschen in 20 Ortschaften leben. Dazu gehören:
Name | deutscher Name (1815–1918) |
deutscher Name (1939–1945) |
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Bogucin | Hammer | Thorshammer |
Garby | Garby | Buckelfelde |
Gortatowo | Gortatowo | Eberbach |
Gruszczyn | Gruszczyn 1906–1918 Heinrichswerder |
Heinrichswerder |
Janikowo | Janikowo | Wiesengrund |
Jasin | Jasin | Ebenfeld |
Karłowice | Vorwerk Karlowitz | Wittenau |
Kobylnica | Kobelnitz | 1939–1943 Roßgarten 1943–1945 Kobelnitz |
Kruszewnia | Kruszewnia | 1939–1943 Ludendorf 1943–1945 Ludendorff |
Łowęcin | Lowencin 1906–1918 Lowentschin |
Jägerslust |
Mechowo | Mechowo | Moostal |
Nowa Wieś Poznańska | Neudorf bei Schwersenz 1906–1918 Neudorf |
Neuhausen |
Paczkowo | Paczkowo 1906-1918 Osthausen |
Osthausen |
Puszczykowo-Zaborze | Puszczykowo-Zaborze 1906–1918 Karlskrone |
Karlskrone |
Rabowice | Rabowice | Reizenstein |
Sarbinowo | Sarbinowo | Siewershausen |
Sokolniki Gwiazdowskie | Sokolniki Gwiadowskie 1906–1918 Falkenstern |
Falkenstern |
Swarzędz | Schwersenz | 1939–1943 Schwaningen 1943–1945 Schwersenz |
Święcinek | Vorwerk Swiencinek | Vorwerk Soldan |
Uzarzewo | Gut Usarzewo | Soldanshof |
Wierzenica | Wierzenica | Oberbrunn |
Wierzonka | Wierzonka | Waldhof |
Zalasewo | Zalasewo | Reichelsfelde |
Persönlichkeiten
- Florenty von Lisiecki (1810–1875), deutsch-polnischer Jurist, Abgeordneter der Preußischen Nationalversammlung, * in Wierzenica
- Paulina Wilkońska (1815–1875), polnische Schriftstellerin
- Philipp Jaffé (1819–1870), deutscher Historiker
- Simon Baruch (1840–1921), deutsch-amerikanischer Arzt und Pionier der Hydrotherapie
- Erich Ludendorff (1865–1937), deutscher General und Putschist, * in Kruszewnia
- Robert Siewert (1887–1973), deutscher Politiker und Widerstandskämpfer
- Graf August Cieszkowski (1814–1894), polnischer Geschichtsphilosoph und politischer Aktivist, † in Wierzenica
- Andrzej Fischer (* 1952), polnischer Fußballspieler
Städtepartnerschaft
- Ronneburg Thüringen, Deutschland
- Ronnenberg Niedersachsen, Deutschland
Literatur
- Heinrich Wuttke: Städtebuch des Landes Posen. Codex diplomaticus: Allgemeine Geschichte der Städte im Lande Posen. Geschichtliche Nachrichten von 149 einzelnen Städten. Leipzig 1864, S. 451–452.