Theuma
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 50° 28′ N, 12° 13′ O | |
Bundesland: | Sachsen | |
Landkreis: | Vogtlandkreis | |
Verwaltungsverband: | Jägerswald | |
Höhe: | 483 m ü. NHN | |
Fläche: | 9,94 km2 | |
Einwohner: | 1004 (31. Dez. 2022)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 101 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 08541 | |
Vorwahl: | 037463 | |
Kfz-Kennzeichen: | V, AE, OVL, PL, RC | |
Gemeindeschlüssel: | 14 5 23 410 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Hauptstraße 29 08541 Theuma | |
Website: | ||
Bürgermeister: | Lothar Schwenkbier | |
Lage der Gemeinde Theuma im Vogtlandkreis | ||
Theuma ist eine Gemeinde im sächsischen Vogtlandkreis. Sie gehört zum Verwaltungsverband Jägerswald.
Geographie
Die Gemeinde Theuma befindet sich im Zentrum des Vogtlandkreises etwa acht Kilometer südöstlich der Kreisstadt Plauen gelegen. Das Gemeindegebiet erstreckt sich auf 9,82 km² zwischen der Bundesautobahn 72 im Westen, der Bundesstraße 169 im Osten und der Staatsstraße 315 im Süden. Im Westen wird die Gemeinde durch ein größeres Waldgebiet begrenzt. An Theuma grenzen Neuensalz im Norden, Bergen im Osten, Tirpersdorf im Süden sowie die Kreisstadt Plauen im Westen.
Der Ort Theuma befindet sich auf einer Hochfläche auf etwa 500 Meter über dem Meeresspiegel. Die Höhenunterschiede reichen von 430 m ü. NN an der Lieboldsmühle im Rabenbachtal bis zu 630 m ü. NN auf der Hohen Reuth im östlichen Zipfel der Gemarkung. Neben der Hohen Reuth ist der Steinbruchpöhl mit 563 m ü. NN südöstlich des Dorfes eine weitere Erhebung der Umgebung.
Geografisch gehört die Flur des Ortes zum Ostvogtland. Südwestlich, westlich und nordwestlich grenzt die viel stärker bewegte Landschaft des Mittelvogtländischen Kuppenlandes an. Als eine der markantesten Grünsteinkuppen fällt von der Theumaer Hochfläche der Kemmler (507 m ü. NN) bei Plauen sofort ins Auge. Dahinter, am westlichen Horizont, breitet sich als langgezogene Linie die Elster-Saale-Schwelle aus. Bei guter Sicht sind dort die Reuther Linde (584 m ü. NN) und das hochgelegene Kirchdorf Mißlareuth (633 m ü. NN) zu sehen.
Geschichte
Theuma wurde im Jahr 1267 das erste Mal in der Schenkungsurkunde an die Theumaer Kirche als Dymen (vom altsorbischen dym für Rauch, Dunst), erwähnt. Für das Jahr 1275 ist der Bau einer steinernen Kirche überliefert. Sie ersetzte die bis dahin bestehende Holzkapelle im Ort. In den Jahren 1419 bis 1430 kam es zur Zerstörung von Teilen des Dorfes durch die Hussiten. Unter anderem wurde die Kirche angezündet, die ab 1430 wiederaufgebaut wurde.
Während des Bauernkriegs stürmen aufständische Bauern 1525 das Pfarrhaus des Ortes. Die Kirchgemeinde wurde 1528 im Zuge der Reformation evangelisch-lutherisch. Im Jahre 1633 wurde Theuma von kaiserlichen Soldaten geplündert. An der Pest starben 331 im Kirchspiel erfasste Menschen. Zu abermaliger baulicher Tätigkeit am Kirchgebäude kam es 1668. Es wurde der Kirchturm in seiner heutigen Form errichtet. In den Jahren 1690 bis 1698 wurde das Pfarrhaus im heutigen Zustand neu errichtet. Die Kirche erhielt 1706 die noch heute erhaltene Kanzel. In den folgenden Jahren kam es bis 1720 zu mehreren Bauvorhaben im Kirchgebäude, es wurden unter anderem Emporen eingerichtet.
Das wichtigste Ereignis im beginnenden 19. Jahrhundert war die Plünderung Theumas durch napoleonische Soldaten im Jahre 1806. Theuma gehörte bis ins 19. Jahrhundert zum Amt Plauen.[2] In den Jahren 1833 und 1883 wurden eine Freiwillige Feuerwehr sowie der erste örtliche Männerchor gegründet. Anfang des 20. Jahrhunderts, im Jahre 1907, wurde der „Gasthof zum Anker“ eingeweiht. Im selben Jahr begann der Bau eines neuen Schulgebäudes, das 1908 eingeweiht wurde. Im Jahre 1913 kam es zur Gründung des Fußballvereines „Germania“. Aus ihm ging der heutige SV Theuma hervor. Anschluss an das Eisenbahnnetz erhielt Theuma 1923 mit der Einweihung der Eisenbahnlinie Lottengrün-Plauen.
Im Zweiten Weltkrieg verzeichnete die Gemeinde 132 gefallene Soldaten.
Nach der Gründung der DDR im Jahre 1949 wurde Theuma in der Kreisreform 1952 Teil des Kreises Plauen-Land im Bezirk Karl-Marx-Stadt. Die Landwirtschaft wurde wie im gesamten Land kollektiviert. Es kam zur Gründung der Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaften (LPG) „Aufbau“ Typ III und „Frischer Wind“ Typ I in den 1950er- und 1960er-Jahren. Die fünf LPG der Dörfer Großfriesen, Mechelgrün und Theuma wurden 1967 zu einer „Groß-LPG“ Theuma mit 1250 Hektar landwirtschaftlicher Nutzfläche vereinigt. Im Ort wurde zu DDR-Zeiten von einem Volkseigenen Betrieb das Kinder-Ferienlager Streuberg betrieben.[3]
Zur Einstellung der Bahnlinie kommt es 1970. Im Jahre 1989 wurden Neubauten mit 36 Wohneinheiten im Ort fertiggestellt. Nach Wende und Wiedervereinigung wurde Theuma Teil des neugegründeten Freistaates Sachsen und verblieb im Landkreis Plauen. Der Gemeinderat stellte 1992 einen neuen Ortsbebauungsplan auf, durch den die spätere Entstehung der Baugebiete „An der Bahn“ und „An der Oelsnitzer Straße“ sowie des Gewerbegebietes Großfriesener Straße ermöglicht wurde.
In der sächsischen Landkreisreform 1996 wurde Theuma dem Vogtlandkreis zugeschlagen, der sich in der zweiten sächsischen Kreisreform 2008 um die bis dahin kreisfreie Stadt Plauen erweiterte.[4] Seit dem 25. Dezember 1998 bildet Theuma mit Tirpersdorf, Bergen und Werda den Verwaltungsverband Jägerswald.
Anfang der 1990er-Jahre litt die Gemeinde wie viele andere ostdeutsche Kommunen an einem Rückgang der Bevölkerungszahl, die Nähe zu den größeren Städten Plauen und Oelsnitz konnte diesen Verlust in den letzten Jahren teilweise kompensieren und trug zu einem Einwohnerwachstum bei.
Entwicklung der Einwohnerzahl
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Politik
Bürgermeister der Gemeinde ist Lothar Schwenkbier.[7]
Seit der Gemeinderatswahl am 25. Mai 2014 verteilen sich die 12 Sitze des Gemeinderates folgendermaßen auf die einzelnen Gruppierungen:
- Initiative für Theuma (IT): 4 Sitze
- FDP: 2 Sitze
- Sportverein Theuma e.V. (SVT): 2 Sitze
- Kleintierzuchtverein Theuma (KZV): 2 Sitze
- Freiwillige Feuerwehr Theuma (FFw): 1 Sitz
- DRK Ortsgruppe Theuma (DRK): 1 Sitz
Söhne und Töchter der Stadt und andere Persönlichkeiten mit Bezug zu Theuma
- Joachim Günther (* 1948) deutscher Politiker (LDPD/FDP)
Literatur
- Plauen und das mittlere Vogtland (= Werte unserer Heimat. Band 44). 1. Auflage. Akademie Verlag, Berlin 1986.
- Richard Steche: Theuma. In: Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Königreichs Sachsen. 11. Heft: Amtshauptmannschaft Plauen. C. C. Meinhold, Dresden 1888, S. 82.
Weblinks
- Homepage der Gemeinde Theuma
- Homepage des Theumaer Dorf- und Heimatvereins
- Theuma im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen
Einzelnachweise
- ↑ Bevölkerung der Gemeinden Sachsens am 31. Dezember 2022 – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes auf Basis des Zensus vom 9. Mai 2011 (Gebietsstand 01.01.2023). Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen, abgerufen am 21. Juni 2023. (Hilfe dazu).
- ↑ Historisches Ortsverzeichnis Sachsen
- ↑ Facebook-Eintrag
- ↑ a b Theuma im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen
- ↑ Angaben für 14 1 78 660 Gemeinde Theuma im sächsischen Regionalregister
- ↑ Angaben für 14 1 78 660 Gemeinde Theuma im sächsischen Regionalregister
- ↑ Impressum der Website der Gemeinde Theuma
- ↑ Ergebnisse der Gemeinderatswahl 2014