Triebel/Vogtl.

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Wappen Deutschlandkarte
Triebel/Vogtl.
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Triebel/Vogtl. hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 50° 21′ N, 12° 8′ OKoordinaten: 50° 21′ N, 12° 8′ O
Bundesland: Sachsen
Landkreis: Vogtlandkreis
Verwaltungs­gemeinschaft: Oelsnitz/Vogtl.
Höhe: 500 m ü. NHN
Fläche: 43,09 km2
Einwohner: 1187 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 28 Einwohner je km2
Postleitzahl: 08606
Vorwahl: 037434
Kfz-Kennzeichen: V, AE, OVL, PL, RC
Gemeindeschlüssel: 14 5 23 440
Gemeindegliederung: 9 Gemarkungen, 9 Ortsteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Hauptstraße 52
08606 Triebel/Vogtl.
Website: www.gemeinde-triebel.de
Bürgermeisterin: Ilona Groß (parteilos)
Lage der Gemeinde Triebel/Vogtl. im Vogtlandkreis
KarteTschechienBayernThüringenErzgebirgskreisLandkreis ZwickauAdorf/Vogtl.Auerbach/Vogtl.Bad BrambachBad ElsterBergen (Vogtland)BösenbrunnEichigtEllefeldElsterbergFalkenstein/Vogtl.Grünbach (Sachsen)HeinsdorfergrundKlingenthalLengenfeld (Vogtland)Limbach (Vogtland)MarkneukirchenMühlentalMuldenhammerNetzschkauNeuensalzNeumark (Vogtland)Neustadt/Vogtl.Oelsnitz/Vogtl.Pausa-MühltroffPlauenPöhlReichenbach im VogtlandWeischlitzRodewischRosenbach/Vogtl.Schöneck/Vogtl.Steinberg (Vogtland)Triebel/Vogtl.TheumaTirpersdorfTreuenWerda
Karte

Triebel/Vogtl. ist eine Gemeinde im sächsischen Vogtlandkreis. Sie gehört zur Verwaltungsgemeinschaft Oelsnitz/Vogtl. und befindet sich südlich von Plauen.

Der Kirchberg in Triebel
Sankt-Ägidien-Kirche während der Bauarbeiten (2014)

Geographie

Im Dorf erhebt sich der 504 m ü. NN hohe Kirchberg, auf welchem sich die neu aufgebaute Dorfkirche und die dazugehörigen Befestigungsmauern befinden. Der höchstgelegene Punkt im Umkreis von Triebel ist der 629 m ü. NN hohe, zwischen Triebel, Obertriebel und Haselrain liegende Platzerberg. Der Ort wird vom Triebelbach durchquert.

Nachbargemeinden

Angrenzende Gemeinden im Vogtlandkreis sind Bösenbrunn, Eichigt, Weischlitz und die Stadt Oelsnitz/Vogtl. Im Südwesten grenzen die zum bayerischen Landkreis Hof gehörenden Gemeinden Gattendorf, Regnitzlosau und Trogen an.

Gemeindegliederung

Zu Triebel gehören folgende Ortsteile

Keine eigene Gemarkung haben die Ortsteile Haselrain (zu Posseck) und Loddenreuth (zu Sachsgrün). Dafür existieren noch die Gemarkungen der einstigen Dörfer Troschenreuth und Ebersberg.

Geschichte

Triebel wurde urkundlich erstmals im Jahr 1303 genannt.[2] Die Entstehung des Dorfes ist vermutlich einem durch den Triebelbach betriebenen Eisenhammer zu verdanken. Um diesen herum wurde durch Rodungen der Ort in Form eines Waldhufendorfes angelegt. Die Orte Ober- und Untertriebel gehörten bis ins 19. Jahrhundert zum Amt Voigtsberg. Im Jahr 1950 wurden sie zur Gemeinde Triebel/Vogtland vereinigt.[3] Triebel war lange Zeit von einer befestigten Wehrkirche überragt, die jedoch 1988 einstürzte. Neben dieser Ruine wurde 2003 zunächst ein kleiner Glockenturm und später die Kirche durch die Initiative eines im März 2008 gegründeten Fördervereins errichtet. Zu DDR-Zeiten wurde im Ort ein Ferienlager geschaffen und unterhalten, das nach 1990 dem Verfall preisgegeben wurde. Die Gemeinde feierte 2003 ihr 700-jähriges Bestehen. Triebel wurde am 18. März 2004 Mitglied der grenzüberschreitenden Mikroregion Freunde im Herzen Europas.

Eingemeindungen

Ehemalige Gemeinde Datum Anmerkung
Blosenberg[4] 1. Mai 1968 Eingemeindung nach Wiedersberg
Ebersberg[5] vor 1880 Eingemeindung nach Troschenreuth, heute Wüstung
Gassenreuth[4] 1. Januar 1957 Eingemeindung nach Sachsgrün
Haselrain[5] vor 1880 Eingemeindung nach Posseck
Loddenreuth[5] vor 1880 Eingemeindung nach Sachsgrün
Obertriebel[4][6] 1. Juli 1950 Zusammenschluss mit Untertriebel zu Triebel
Posseck[7] 1. Januar 1993
Sachsgrün[7] 1. Januar 1993
Troschenreuth[4][6] 1. Juli 1950 Eingemeindung nach Wiedersberg, 1972 im Zuge der Grenzsicherung endgültig abgetragen
Untertriebel[4][6] 1. Juli 1950 Zusammenschluss mit Obertriebel zu Triebel
Wiedersberg[7] 1. Januar 1994

Einwohnerentwicklung

Entwicklung der Einwohnerzahl (31. Dezember):[8]

  • 1998: 1664
  • 1999: 1683
  • 2000: 1667
  • 2001: 1710
  • 2002: 1686
  • 2003: 1696
  • 2004: 1653
  • 2005: 1587
  • 2007: 1584
  • 2011: 1403
  • 2012: 1307
  • 2013: 1284

Politik

Gemeinderat

Gemeinderatswahl 2014[9]
Wahlbeteiligung: 52,4 % (2009: 57,9 %)
 %
60
50
40
30
20
10
0
59,8 %
17,8 %
n. k. %
13,4 %
8,9 %
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2009
 %p
   6
   4
   2
   0
  -2
  -4
  -6
  -8
-10
-12
+1,2 %p
+5,1 %p
−11 %p
+3,8 %p
+0,7 %p

Seit der Gemeinderatswahl am 25. Mai 2014 verteilen sich die 14 Sitze des Gemeinderates folgendermaßen auf die einzelnen Gruppierungen:

  • Freie Wähler Triebel e.V. (FWT): 9 Sitze
  • LINKE: 2 Sitze
  • SPD: 2 Sitze
  • Bürger für Triebel: 1 Sitz

Ortspartnerschaften

Triebel ist die Partnergemeinde der Gemeinde Dornum in Ostfriesland.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Bei dem Ortsteil Wiedersberg befindet sich die Ruine der Burg Wiedersberg, im Ortsteil Posseck ein Rittergut,[10] das nach Ende des Zweiten Weltkrieges zunächst von der Roten Armee genutzt wurde und anschließend als dörfliches Kulturhaus diente.[11] Durch die Privatisierung nach der Wende ist eine Nutzung als gesellschaftliches Dorfzentrum nicht mehr möglich; seither wird das Gebäude nicht saniert und bleibt ungenutzt.[12] Im Ortsteil Sachsgrün ist das ehemalige Herrenhaus des Ritterguts Sachsgrün mit einer Parkanlage und die Kirche Sankt Ägidius mit einem klassizistischen Saalbau zu finden. Westlich des Dorfes am Fuchspöhl wurde ein Gedenkstein für den Heimatforscher Eduard Johnson aufgestellt. Die Häusergruppe Loddenreuth in der Flur von Sachsgrün liegt an drei Teichen, die aus dem Feilebach gespeist werden. Kirchen existieren in Triebel, Sachsgrün, Posseck und Wiedersberg. In der Gemeinde gibt es seit 2001 das einzige Vipassana-Meditationszentrum in Deutschland (Alte Straße 6).

Galerie

Weblinks

Commons: Triebel – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Bevölkerung der Gemeinden Sachsens am 31. Dezember 2022 – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes auf Basis des Zensus vom 9. Mai 2011 (Gebietsstand 01.01.2023). Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen, abgerufen am 21. Juni 2023. (Hilfe dazu).
  2. Wissenswertes über unsere Gemeinde Internetseite der Gemeinde Triebel. Abgerufen am 14. Juli 2013.
  3. Historisches Ortsverzeichnis Sachsen
  4. a b c d e Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern, Verlag Metzler-Poeschel, Stuttgart, 1995, ISBN 3-8246-0321-7, Herausgeber: Statistisches Bundesamt
  5. a b c Das Sachsenbuch, Kommunal-Verlag Sachsen KG, Dresden, 1943
  6. a b c Verzeichnisse der seit Mai 1945 eingemeindeten Gemeinden und Nachweis über die Aufgliederung der selbständigen Gutsbezirke und Staatsforstreviere, 1952, Herausgeber: Ministerium des Innern des Landes Sachsen
  7. a b c Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen: Gebietsänderungen
  8. Datenquelle: Statistisches Landesamt Sachsen
  9. Ergebnisse der Gemeinderatswahl 2014
  10. Posseck Digitales Historisches Ortsverzeichnis von Sachsen. Abgerufen am 20. Juli 2013.
  11. Beschreibung der Orte Internetseite der Gemeinde Triebel. Abgerufen am 14. Juli 2013.
  12. Herrenhaus Posseck Internetseite Schloss-Katalog. Abgerufen am 4. August 2013.